Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 5 Genetik
  4. 5.1 Molekulare Grundlagen der Vererbung
  5. 5.1.5 Trotz gleicher Gene gibt es Unterschiede
  6. Nachweis der Nichterblichkeit von Modifikationen

Nachweis der Nichterblichkeit von Modifikationen

Die speziellen Merkmale eines Lebewesens werden durch Vererbung und Umwelteinflüsse geprägt. Wenn sich innerhalb einer Familie mit demselben Genotyp unter Mitwirkung von Außenbedingungen abweichende Erscheinungsformen innerhalb der Individuen ausbilden, nennt man diese Erscheinung variable Phänotypen. Diese umweltbedingte Variabilität von Lebewesen bezeichnet man auch als Modifikabilität, die unterschiedlichen Varianten sind Modifikationen.
Durch Klonierung genetisch identischer Individuen kann die Nichterblichkeit von Modifikationen und damit der Einfluss der Umwelt auf die Ausprägung von Merkmalen nachgewiesen werden. Als Ergebnis erhält man eine gleiche Verteilung der Merkmalsvariationen unter gleichen Umweltbedingungen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Ausprägung des Phänotyps auf der Basis der Informationen des Genotyps wird von wirkenden Umweltfaktoren beeinflusst. Der Phänotyp ist Modifikationen unterworfen. Durch die Umwelt verursachte Veränderungen werden nicht vererbt, da hierbei der Genotyp nicht verändert wird. Das kann durch relativ einfache Klonierungsexperimente bewiesen werden.

Als günstiges Experiment für diesen Nachweis hat sich die Untersuchung der Größenverteilung von Pantoffeltierchen herausgestellt. Kleine bzw. große, genetisch identische Pantoffeltierchen werden unter gleichen Bedingungen, aber in getrennten Kulturen vermehrt. Nach einer bestimmten Zeit werden die Zellgrößen der neu entstandenen Pantoffeltierchen gemessen und ausgewertet. Es zeigt sich, dass es in jeder der beiden Kulturen kleine, mittelgroße und große Tierchen gibt. Stellt man die Anzahl der einzelnen Größen je Kultur grafisch dar, ergibt sich eine Verteilung, die einer Binomial-(Glocken-)kurve entspricht. Die Interpretation ergibt, dass weniger kleine und große Pantoffeltierchen, dafür zum größten Teil mittelgroße Tiere entstanden sind.

Die Verteilungskurven beider Kulturen sind unter Vernachlässigung zufälliger Abweichungen gleich, d. h. in beiden Kulturen mit unterschiedlich großen, aber genetisch identischen Ausgangsindividuen sind annähernd gleich viele Individuen mit einer bestimmten Größe entstanden. Verursacht werden diese Verteilungen durch die hemmende bzw. fördernde Wirkung der einzelnen Umweltfaktoren wie Nährstoffe, Sauerstoffgehalt, Wärme usw. Die Größe der Pantoffeltierchen stellt somit keinen vererbbaren Faktor dar, sondern wird durch Umweltbedingungen geformt. Es wird genetisch ein gewisser Reaktionsrahmen festgelegt (also eine Variationsbreite der Größe), innerhalb dessen sich die reale Ausprägung des Phänotyps aufgrund der vorherrschenden Umweltbedingungen bewegt.

Mit anderen klonierbaren Organismenarten können ähnliche Experimente durchgeführt werden. Entscheidend für die Aussagekraft des Ergebnisses ist dabei, ob statistisch genügend große Individuenzahlen erreicht werden.

Kleine und große Kartoffeln einer Kartoffelpflanze ergeben nach Stecken und Wachstum unter gleichen Umweltbedingungen eine ähnliche Kartoffelgrößenverteilung wie bei der „Mutterpflanze“.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Nachweis der Nichterblichkeit von Modifikationen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/nachweis-der-nichterblichkeit-von-modifikationen (Abgerufen: 09. June 2025, 18:02 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Video
  • Klonierungsexperimente
  • Variabilität
  • Klonierung
  • Verteilungskurven
  • Kartoffeln
  • Modifikationen
  • Umwelteinflüsse
  • Pantoffeltierchen
  • Phänotyp
  • Individuenzahlen
  • Genotyp
  • Modifikabilität
  • Umwelt
  • Experimente
  • Experiment
  • Klonen
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Johann Gregor Mendel

* 22.07.1822 in Hyncice
† 06.01.1884 in Brno

JOHANN GREGOR MENDEL wurde in Hyncice (Heinzendorf) als Sohn eines fronpflichtigen Bauern geboren. Dieser hielt im Garten seines Hauses Bienen und züchtete edle Obstsorten. Im Jahr 1843 trat MENDEL als Mönch in das Augustinerkloster zu Brno (Brünn) ein. Er studierte Theologie in Brünn und Naturwissenschaften in Wien. 1855 begann MENDEL mit seinen Kreuzungsexperimenten an Erbsen. 1865 hielt er seinen Vortrag über die Resultate der Kreuzungsexperimente an Erbsen vor dem „Naturforschenden Verein in Brünn“. Im Jahr 1866 wurden seine Erkenntnisse auf 43 Seiten unter dem Titel „Versuche über Pflanzen-Hybride“ veröffentlicht.

Die mendelschen Vererbungsregeln

Aus den Vererbungsregeln können grundlegende genetische Aussagen abgeleitet werden. Erst die quantitative Auswertung von Züchtungsexperimenten ermöglichte die Entdeckung von Vererbungsregeln.
Im Laufe der Zeit führten genaue Beobachtungen und systematische Untersuchungen zu vielfältigen Erkenntnissen über das Vererbungsgeschehen und die genetische IInformation.
Bei den Eukaryoten sind die Chromosomen die Träger der Erbanlagen. Bei vielen Lebewesen wird das Geschlecht durch Geschlechtschromosomen festgelegt.
Erbkrankheiten können auf abweichenden Chromosomenzahlen, auf Veränderungen einzelner Chromosomen oder auf punktuellen Veränderungen einzelner Gene beruhen. Sie werden nach den mendelschen Regeln weitergegeben.

Das MESELSON-STAHL-Experiment

Bei der Vererbung wird das genetische Material der Eltern auf die nachfolgende Generation weitergegeben. Die genetische Information liegt in der DNA in Basenpaaren aus Nucleotiden verschlüsselt vor. Die Synthese der neuen DNA erfolgt durch Auftrennung und identisches Kopieren des Elternstrangs. Jeder Einzelstrang ergänzt seinen jeweils komplementären Strang. Lange war man sich des genauen Mechanismus der DNA-Verdoppelung (Replikation) nicht sicher. Im Jahr 1958 bewiesen MATTHEW MESELSON (*1930) und FRANKLIN WILLIAM STAHL (*1929) den semikonservativen Replikationsmechanismus der DNA, den zuvor WATSON und CRICK, die Erforscher der DNA-Doppel-Helix-Struktur, schon vermuteten. Von drei zur damaligen Zeit möglichen Hypothesen konnten sie in ihrem klassischen Experiment eine bestätigen.

Bonellia viridis, Geschlechtsbestimmung

Bonellia viridis („Meerquappe“) gehört zur Gattung der Echiurida (Igelwürmer) und ist an Nordsee- und Atlantikküsten, vor allem aber im Mittelmeer verbreitet. Bonellia ist bekannt als Beispiel für extremen Geschlechtsdimorphismus und phänotypische (modifikatorische) Geschlechtsbestimmung. D. h. das Geschlecht wird beim Igelwurm Bonellia viridis modifikativ durch äußere Faktoren bestimmt. Trifft eine Larve auf ein Weibchen, entwickelt sie sich zu einem im Uterus parasitierenden Zwergmännchen. Ohne Kontakt entstehen dagegen Weibchen.

Nucleinsäuren als Träger und Speicher der genetischen Information

Das Wissen über die chemische Struktur von Nucleinsäuren ist eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis der Funktion von DNA als Speicher der Erbinformation und der RNA als funktionelles Molekül bei der Genexpression. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde entdeckt, dass Nucleinsäuren vier Typen von Nucleotiden enthalten, die aus einer stickstoffhaltigen Base, einer Phosphatgruppe und einer Pentose (Zucker mit fünf Kohlenstoffatomen) bestehen. DNA wird durch enzymatische Polymerisation aufgebaut. Ein DNA-Strang dient dabei als Matrize für die Synthese eines neuen Strangs. Die Nucleotidbausteine werden durch komplementäre Basenpaarung positioniert und durch eine Polymerase mit dem benachbarten Nucleotid verknüpft, um den neuen Strang aufzubauen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025