Mineralstoffe

Mineralstoffe sind anorganische Stoffe. Sie sind Bestandteile sowohl des Körpers als auch der Nahrung. In enger Verbindung mit Vitaminen, Enzymen und Hormonen sind sie für den Aufbau von Körpergewebe, Zellen, Knochen, Zähnen und den ungestörten Ablauf innerhalb des Körperhaushalts verantwortlich. Die Bezeichnung Mineralstoffe ist eigentlich ein Oberbegriff, der sehr viele Stoffe umfasst. Im engeren Sinne sind damit aber nur Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Chlor gemeint. Letzteres wird dem Körper allerdings nur in der Verbindung mit Natrium als Kochsalz zugeführt. Sie werden in Gramm- oder Milligramm-Mengen pro Tag benötigt und aufgenommen.

Spurenelemente

Spurenelemente dagegen sind Metalle, die in sehr geringen Mengen (oft nur einige Mikrogramm) vom Körper aufgenommen werden. Alle Mineralstoffe sind essenziell, das heißt lebenswichtig für konkrete physiologische Funktionen. Das Geiche gilt für bestimmte Spurenelemente, z. B. Eisen (Fe), Fluor (F), Chrom (Cr), Jod (I), Kobalt (Co), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Selen (Se) und Zink (Zn).

Einige Spurenelemente sind für den Körper entbehrlich, andere haben bei zu hoher Aufnahmen eine schädliche (toxische) Wirkung. Das ist besonders bei Blei, Kadmium und Quecksilber der Fall, die in relativ hoher Konzentration in Gemüse, Obst und den Innereien von Schlachtvieh und Wild auftreten können. Bei Innereien kann man sich nur durch zurückhaltenden Genuss „schützen“. Bei Knollengemüse und Obst werden diese Schadstoffe schon allein durch das Schälen um bis zu 80 Prozent verringert. Anders ist es bei Blattgemüse, hier hilft nur gründliches Waschen.

Kochsalz = Natriumchlorid

Kochsalz = Natriumchlorid

Mineralstoffe - Salz

Bedarf an Mineralstoffen

Der Bedarf an Mineralien ist von den verschiedenen Lebensgewohnheiten und von der Art der zugeführten Nahrung abhängig. Normalerweise wird ein gesunder Körper durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit pflanzlicher und tierischer Mischkost ausreichend versorgt. Besondere Lebensumstände wie Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit, Krankheit oder nach Operationen erhöhen den Bedarf. Bedenklich ist, dass bei Heranwachsenden ab dem 10. Lebensjahr und bei vielen Frauen ein starker Eisenmangel zu verzeichnen ist. Auch Säuglinge sollten, sofern sie nicht gestillt werden, etwa vom fünften Lebensmonat an eine eisenreiche Mischkost erhalten. Eisen ist entscheidend am Aufbau des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und des Muskelfarbstoffes (Myoglobin) beteiligt. Sauerstoff wird an Eisen gebunden in den roten Blutkörperchen zu allen Körperzellen transportiert.

Die besondere Rolle von Jod

Aber auch Jod spielt eine große Rolle. Die Schilddrüse ist die größte Drüse im Halsbereich. Sie liegt im vorderen Teil des Halses unter der Haut und den Muskeln und ist schmetterlingsförmig. Ihre seitlichen Teile umschlingen die Luftröhre. Ihre Hormone T4 (= Thyroxin) und T3 (=Triiodthyronin) sind jodhaltig. Sie wirken in fast allen Körperzellen und regen dort den Energiestoffwechsel an. Sie dienen also zur Regelung des Grundumsatzes.
Bei Jodmangel treten Erkrankungen der Schilddrüse auf, die die Gesundheit des ganzen Körpers beeinträchtigen (z. B. Kropfbildung, Schilddrüsenunterfunktion).

Von staatlicher Seite wird daher vielen industriell hergestellten Lebensmittel Jod beigesetzt (z. B. Jodsalz). Zusätzlich wird dem Viehfutter und Mineraldünger Jod zugefügt, sodass auch Gemüse und Fleisch mehr Jod enthalten. Dass kann jedoch für einige Menschen, z. B. mit einer Jodallergie, Morbus Basedow und Schilddrüsenüberfunktion, schädlich sein, denn sie dürfen Jod nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Durch die künstliche Jodierung der Lebensmittel können die aufgenommenen Jodmengen nicht mehr kontrolliert werden. Auch bei nicht erkrankten Menschen kann dies dann leicht zu einer Überdosierung führen.

Der wöchentliche Verzehr von Seefisch und Meeresfrüchten wäre eine hervorragende Prophylaxe gegen Jodmangel, gleichzeitig wird dabei natürliches und nicht künstlich hergestelltes Jod aufgenommen. Künstlich hergestelltes Jod vertragen nämlich nicht alle Menschen gleich gut. Leider ist der Fischkonsum im Durchschnitt auf 150 g pro Woche und Person gesunken. Fisch ist aber nicht nur jodhaltig, sondern auch reich an essenziellen Fettsäuren. Fisch enthält weiterhin wertvolles Eiweiß und ist äußerst vitamin- und allgemein mineralstoffreich. Es lohnte sich also aus vielerlei Gründen, seine Essgewohnheiten auf Seefisch umzustellen.

Mineralstoffe sorgen auch dafür, dass unser Stoffwechsel funktioniert.

Einen Überblick über die wichtigsten Mineralstoffe, ihre Wirkung und ihr Vorkommen, zeigt die nebenstehende Tabelle.

Tabelle wichtiger Mineralstoffe

Tabelle wichtiger Mineralstoffe

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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