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Das Einordnungsproblem vorgeschichtlicher Funde

Die Vorgeschichte umfasst die Geschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum Aufkommen der ersten schriftlichen Quellen: Sie setzt mit der Altsteinzeit, der früheren der beiden Epochen der Steinzeit, ein. Die Altsteinzeit begann vor 2 bis 3 Mio. Jahren in Afrika und „erreichte“ vor etwa 50 000 Jahren Europa.
Der Steinzeit folgte die Metallzeit mit der Bronzezeit und später der Eisenzeit. Noch vor dem Ende der Eisenzeit endete um 1000 v. Chr. in Europa die menschliche Vorgeschichte, und die Frühgeschichte beginnt.
Als Frühgeschichte wird der der Vorgeschichte folgende Zeitabschnitt bezeichnet, für den neben archäologischen Funden auch schriftliche Überlieferungen und sonstige historische Quellen, z. B. Ortsnamen oder Münzen, zur Verfügung stehen. In Mitteleuropa endete die Frühgeschichte nach Auffassung von Historikern mit der Zeit des römischen Staatsmannes und Feldherrn GAIUS JULIUS CAESAR im 1. Jahrhundert v. Chr.

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Seit dem frühen 19. Jahrhundert gab es unter Altertumsforschern verstärkt Bemühungen, vorgeschichtliche Funde zeitlich zu datieren. Damit wollte man die fast zwei Millionen Jahre währende Vorgeschichte des Menschen etwas genauer in Perioden gliedern.

Anfang des 20. Jahrhunderts gelang es dann, eine im Wesentlichen noch heute gültige Chronologie der Vorgeschichte zu schaffen, z. B. die Bronzezeit zwischen der Stein- und Eisenzeit nachzuweisen. Diese Chronologie hatte aber auch mehrere Nachteile. Zweifellos ihr Hauptproblem war die „Europazentriertheit“. Das bedeutet, dass zeitgleich oder zeitlich verschoben verlaufende Etappen der Menschheitsentwicklung in anderen Teilen der Welt, z. B. in Asien oder Afrika, nicht hinreichend berücksichtigt wurden.

Erst das Aufkommen naturwissenschaftlicher Methoden der Altersbestimmung in der Mitte des 20. Jahrhunderts änderte diese Situation. So konnte jetzt beispielsweise durch die Anwendung der Radiokarbonmethode das Alter historischer Gegenstände aus Stein und organischem Material relativ genau bestimmt werden. Damit war der Durchbruch zu einer Chronologie der menschlichen Vorgeschichte, die auch zeitgleiche Vorgänge in anderen Erdteilen erfasste, erreicht.

Chronologie der Vorgeschichte

Die Vorgeschichte umfasst die Geschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum Aufkommen der ersten schriftlichen Quellen:

  • Sie setzt mit der Altsteinzeit, der früheren der beiden Epochen der Steinzeit, ein. Die Altsteinzeit begann vor 2 bis 3 Mio. Jahren in Afrika und „erreichte“ vor etwa 50000 Jahren Europa.
  • Der Steinzeit folgte die Metallzeit mit der Bronzezeit und später mit der Eisenzeit, die in etwa das Ende der europäischen Vorgeschichte markiert.

Steinzeit – Altsteinzeit (Paläolithikum)

Nach der Definition des Menschen als „Werkzeug herstellendes Lebewesen“ begann die Altsteinzeit vor etwa 2,5 Mio. Jahren. So alt sind die ältesten Funde von Steinwerkzeugen in Ostafrika, die von den Vorgängern des heutigen Menschen hergestellt wurden. Aus ihnen entwickelten sich über einen riesigen Zeitraum, der etwa die Zeit bis zum Ende des Eiszeitalters vor rund 10000 Jahren umfasste und damit mehr als 90 % der Menschheitsgeschichte, der moderne Mensch, der Homo sapiens. Der bestimmende Werkstoff für die Werkzeugherstellung blieb dabei Stein. Deshalb wird diese längste Epoche der Vorgeschichte auch Altsteinzeit genannt.

Die Menschen der Altsteinzeit lebten von der Jagd und kannten bereits das Feuer. Sie folgten dem Wild als Nomaden und sammelten essbare Pflanzen, weshalb sie auch als Jäger und Sammler bezeichnet werden. Die Lebensgemeinschaft der altsteinzeitlichen Menschen war die Horde.

Steinzeit – Jungsteinzeit (Neolithikum)

Der folgende Abschnitt der Menschheitsgeschichte, die Jungsteinzeit, beginnt damit, dass die Menschen den Ackerbau und die Viehzucht erlernten – um 8000 v. Chr. zunächst in Vorderasien und später, 5000 v. Chr., im europäischen Raum.
Sie erfanden dafür auch zahlreiche neue Steinwerkzeuge, wie geschliffene Äxte und Beile, aber auch Pflug, Rad und Webstuhl.
Mit der Jungsteinzeit beginnt deshalb ein tiefgreifender Einschnitt in der menschlichen Geschichte, der als neolithische Revolution bezeichnet wird.

Die Ackerbauern und Viehzüchter wurden sesshaft. Sie lebten in dorfähnlichen Ansiedlungen und errichteten Häuser, in denen die Großfamilien wohnten. Es wurden Felder bestellt, z. B. mit Weizen, Erbsen, Mohn und Flachs, und verschiedene Nutztiere gezüchtet.
Außerdem erlernten die Menschen die Kunst des Spinnens und Webens und der Töpferei.
Die vorherrschenden bäuerlichen Lebensgemeinschaften waren jetzt die Sippen, die jeweils aus mehreren Großfamilien bestanden.

Metallzeit – Bronzezeit

Wie schon beim Ackerbau waren es die Menschen in Vorderasien, die um 3500 v. Chr. die Technik der Gewinnung und Verarbeitung von Bronze entdeckten und damit die Bronzezeit einläuteten. Erst um 1800 v. Chr. breitete sich die Bronzezeit in Europa aus. Sie brachte Veränderungen in vielen Lebensbereichen:

So führten die verschiedenen technischen Verfahren zur Metallgewinnung und -verarbeitung zur Entstehung neuer Berufe (Bergleute, Gießer, Schmiede). Sie führten aber auch zu einer großen Formenfülle kunstvoll gefertigter Bronzegegenstände wie Schmuck, Waffen und Geräte.

Die Verwendung von Geräten aus Bronze in der Landwirtschaft, z. B. beim Pflug, brachte eine Intensivierung des Ackerbaus und höhere Erträge.
Schließlich nahm auch der Fernhandel mit Rohmetall, Bronze, Zinn und Fertigerzeugnissen einen großen Aufschwung. Er führte Händler aus dem mitteleuropäischen Raum z. T. bis in die Länder des östlichen Mittelmeers.

Metallzeit – Eisenzeit

Seit etwa 700 v. Chr. wurde in Mitteleuropa die Bronze durch Eisen verdrängt. In Vorderasien, von wo aus auch die Technik der Eisengewinnung nach Europa gelangte, begann die Eisenzeit bereits 1500 v. Chr.
Das Eisen war dem bisher verwendeten Werkstoff Bronze wegen seiner größeren Härte und Zähigkeit deutlich überlegen. Waffen und Werkzeuge und Geräte aus Bronze wurden schnell stumpf oder verformten sich. Die Verwendung von Eisen führte deshalb zur Intensivierung sowohl der handwerklichen Produktion als auch der Landwirtschaft.

In Europa waren die Stämme der Kelten Träger der eisenzeitlichen Kultur. Die Kelten beherrschten nicht nur die Metallgewinnung, sondern waren auch talentierte Waffen- und Goldschmiede. Schmiede genossen bei ihnen überhaupt hohes Ansehen. Hergestellt und kunstvoll verziert wurden von ihnen Waffen, Hausrat, Schmuck und Kultgegenstände aus Bronze, Eisen und Gold. Die Kelten unterlagen an der Schwelle zur Zeitenwende dem Ansturm germanischer Stämme aus dem Norden und des Römischen Reichs von Süden her.

Übergang zur Frühgeschichte

Noch vor dem Ende der Eisenzeit endete um 1000 v. Chr. in Europa die menschliche Vorgeschichte, und die Frühgeschichte beginnt.
Als Frühgeschichte wird der der Vorgeschichte folgende Zeitabschnitt bezeichnet, für den neben archäologischen Funden auch schriftliche Überlieferungen und sonstige historische Quellen, z. B. Ortsnamen oder Münzen, zur Verfügung stehen.
In Mitteleuropa endet die Frühgeschichte nach Auffassung von Historikern mit der Zeit des römischen Staatsmannes und Feldherrn GAIUS JULIUS CAESAR im 1. Jh. v. Chr.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Das Einordnungsproblem vorgeschichtlicher Funde." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/das-einordnungsproblem-vorgeschichtlicher-funde (Abgerufen: 19. May 2025, 20:29 UTC)

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Die Eisenherstellung bei den Kelten

Für die Entwicklung der Kulturen im 1. Jahrtausend v. Chr. war die Kenntnis der Eisengewinnung und -verarbeitung von entscheidender Bedeutung. Dieser Zeitabschnitt wird deshalb Eisenzeit genannt. Bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. wurde im Vorderen Orient Eisen gewonnen und eine hohe Schmiedetechnik entwickelt. Vermutlich über den Balkan gelangte die Kenntnis der Eisenherstellung nach Mitteleuropa. Zu Beginn der Hallstattzeit (etwa 700 v. Chr.) setzte sich dieses Material allgemein durch. Eine besonders hohe Fertigkeit in der Eisenproduktion erlangten die Kelten.

Steinalt im Eis

Im Jahre 1991 wurde in den Ötztaler Alpen Österreichs die nahezu vollständig erhaltene Leiche eines bronzezeitlichen Menschen gefunden. Bei „Ötzi“, wie der sensationelle Fund bald genannt wurde, handelt es sich um eine durch den Einschluss in Gletschereis konservierte Frostmumie. Von Bedeutung für die Wissenschaft waren aber besonders die gut erhaltene Kleidung und die Ausrüstungsgegenstände des Mannes. Sie vermittelten den untersuchenden Wissenschaftlern viele interessante Aufschlüsse über die Lebensweise der bronzezeitlichen Menschen in der Alpenregion.

Bronzezeit in Europa

Ab etwa 1700 v. Chr. herrschte in Europa die Bronzezeit. Diese historische Epoche führte zur Herausbildung differenzierter Kulturen. Beherrschende Zentren dieser Zeit waren die Bergbaugebiete Siebenbürgen, das tschechische Erzgebirge, die österreichische Schieferalpenzone (Salzburg, Tirol), Mitteldeutschland, Spanien, England und Irland. Hier entwickelten sich Kulturgroßräume mit einer schon stark gegliederten Gesellschaft. Neben dem Ackerbau und der Viehzucht begannen sich Industrie, Handwerk und Handel herauszubilden. In diesem Zusammenhang bildeten sich regional und zeitlich verschiedene Kulturen heraus.

Bronzezeit in Europa – Deutschland

Als Bronzezeit wird die Epoche bezeichnet, die zwischen der Kupfer- und Eisenzeit der Vor- und Frühgeschichte liegt. Sie begann in Mitteleuropa etwa um 1800/1700 v. Chr. und währte bis 800/700 v. Chr. In dieser Zeit war das Metall Bronze der wichtigste Werkstoff und diente u. a. zur Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Schmuck. Zu den Funden aus der Bronzezeit gehören Schmuckstücke wie Armringe, Beinringe und Anhänger; Waffen wie Dolche, Äxte, Beile und Schwerter sowie Rüstungsteile wie Helme, Panzer und Schilde. Funde in der Nähe von Bang Chiang in Thailand lassen darauf schließen, dass Bronze schon 4500 v. Chr. bekannt war. In Kleinasien wurden Bronzegegenstände gefunden, die auf das Jahr 3000 v. Chr. zurückgehen. Von einer charakteristischen Bronzezeit lässt sich allerdings nur in einigen Regionen der Welt sprechen. In die frühe Phase der Bronzezeit fallen die sumerische Kultur sowie der Aufstieg Akkads in Mesopotamien. Die babylonische Kultur gelangte in der mittleren Bronzezeit zur Blüte. Das minoische Kreta und das mykenische Griechenland gelten als bedeutende Kulturen der späten Bronzezeit, die dort um 1200 v. Chr. endete.

Lebensweise in der Jungsteinzeit

In der Altsteinzeit, die mehrere 100 000 Jahre währte, lebten die Menschen vom Sammeln von Nahrung und von der Jagd. Vor etwa 10 000 Jahren setzte ein Wandel ein. In den östlichen Randgebieten Mesopotamiens entdeckten die Menschen, dass aus Wildgräsern Nahrungspflanzen gezüchtet werden können, die sie auf Feldern anbauen können. Sie konnten so Getreide auf Vorrat erzeugen.
Es gelang ihnen wild lebende Schafe und Ziegen an sich zu gewöhnen und sie konnten sie allmählich als Haustiere halten. So war auch die Fleischversorgung nicht mehr nur von der Jagd abhängig. Die Menschen, die Jahrtausende als Jäger und Sammler umherwanderten, wurden sesshaft. Sie begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.

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