Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie Abitur
  3. 9 Strukturen und Reaktionen organischer Verbindungen
  4. 9.3 Aromatische Kohlenwasserstoffe
  5. 9.3.1 Der aromatische Zustand
  6. Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe

Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe

Kondensierte Kohlenwasserstoffe sind aromatische Ringsysteme deren Einzelringe gemeinsame Kohlenstoffatome besitzen. Formal kann man sie als Kondensate der Einzelringe auffassen. Die Kondensation erfolgt immer über die Seiten.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Aromaten

Aromatische Verbindungen sind grundsätzlich cyclische Verbindungen , die folgende Kriterien erfüllen:

  1. Alle Atome des Rings sind sp 2 – hybridisiert und liegen somit in einer Ebene.
  2. Die mit den Elektronen besetzten p-Orbitale stehen senkrecht oberhalb und unterhalb dieser Ebene.
  3. Die Anzahl der Elektronen in diesen p-Orbitalen muss der HÜCKEL-Regel entsprechen und beträgt 4n+2 (n ist eine positive natürliche Zahl).
  4. Die Elektronen in den p-Orbitalen sind in einem π – System delokalisiert. Sie sind über den gesamten Ring verteilt, was zu einer Energieabsenkung der Mesomerieenergie oder Resonanzenergie führt.

Erfüllt eine cyclische Verbindung die vier Kriterien, hat sie einen aromatischen Zustand.

Einteilung der aromatischen Verbindungen

Die Einteilung der aromatischen Verbindungen kann in zwei Hauptgruppen erfolgen:

  1. Bei den aromatischen Kohlenwasserstoffen sind im Ring nur Kohlenstoffatome miteinander verbunden.
  2. Die Heteroaromaten enthalten außerdem mindestens ein anderes Atom.

Beide Hauptgruppen werden noch einmal in monocyclische und kondensierte Aromaten/ Heteroaromaten (Heterocyclen) unterteilt (Bild 1).

  • Einteilung aromatischer Kohlenwasserstoffe

Kondensierte Aromaten

Unter kondensierten aromatischen Ringsystemen versteht man höhergliedrige Ringsysteme, deren Einzelringe gemeinsame Kohlenstoffatome aufweisen. Formal kann man sie als Kondensate der Einzelringe auffassen. Im Naphthalin wurde beispielsweise an einen Benzenring ein zweiter Benzenring „ankondensiert“. Sie werden auch als polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAK, bezeichnet.

Hier werden nur kondensierte Benzene vorgestellt.
Naphthalin enthält zwei Ringe, Anthracen und Phenanthren enthalten drei Einzelringe. Durch weitere Ankondensation von Benzenringen an das Anthracen kommt man zum Tetracen, Pentacen und Hexacen (Bild 2). Insbesondere die letzteren zeichnen sich durch eine erhöhte Reaktivität und sind äußerst licht- und luftempfindlich. Interessant ist die Änderung der Farbigkeit, die mit der Vergrößerung des π – Systems immer stärker wird. So ist Anthracen gelb, Tetracen orangegelb, Pentacen blauviolett und Hexacen tiefgrün.

  • Linear kondensierte polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe

Neben den linear kondensierten, findet man auch nichtlinear kondensierte aromatische Kohlenwasserstoffe. Anthracen und Phenanthren sind isomere Verbindungen (Bild 3).
Noch höher kondensiert sind die Verbindungen Chrysen, Pyren und Benzpyren (Bild 4). Zur Stoffgruppe der PAK gehören etwa 280 Einzelsubstanzen, davon wurden allein über 150 verschiedene PAK beispielsweise in Aerosolen nachgewiesen. Bei 40 Stoffen geht man von maßgeblicher öko- und humantoxischer Relevanz aus, 11 dieser Verbindungen sind als starke Karzinogene bzw. Erbgut schädigende Stoffe bekannt. Einige weitere Verbindungen weisen schwache entsprechende Wirkungen auf. Allerdings sind relativ wenige Informationen zur akuten Toxizität dieser Stoffe bekannt. Insbesondere das Benzpyren ist verantwortlich für die bei Arbeitern in der Teerfarbenindustrie früher häufig auftretenden Hautcarcinome. Diese Verbindung wirkt am stärksten kanzerogen und wird daher bei der analytischen Untersuchung von Stoffen auf den möglichen Gehalt an PAK oft als Leitsubstanz genutzt. Benzpyren entspricht als Aromat ausnahmsweise nicht der HÜCKEL-Regel.

Bild

  • Konstitutionsisomere: Anthracen und Phenanthren
  • BWS-CHE2-0529-07.pdb (4.31 KB)

Ein weiteres Beispiel kondensierter aromatischer Verbindungen ist das Coronen. Coronen kann man sich wie einen Benzenring vorstellen, bei dem an alle Seiten noch ein Benzenring ankondensiert wurde (Bild 5). Die Verbindung kommt in der Natur vor, sie ist Bestandteil des Steinkohlenteers. Coronen wurde aber auch zu wissenschaftlichen Zwecken synthetisiert.

Verwendung kondensierter aromatischer Verbindungen
Die Grundkörper kondensierter aromatischer Verbindungen sind eher von wissenschaftlichem Interesse. Derivate des Naphthalins sind Bestandteil von Arzneistoffen. Der Naphthalinring und der Anthracenring sind in vielen Farbstoffen vorhanden, so zum Beispiel im Alizarin, das schon im Altertum aus der Krapp-Wurzel gewonnen wurde. Oder die Indoanilinfarbstoffe die im Dreischichtenfarbfilm (Agfacolor-Verfahren, 1936) als blauer Farbstoff eingesetzt werden (Bild 6).
PAK sind u. a. im Steinkohleteer, in Bitumenklebern und im Tabakrauch enthalten. Sie entstehen außerdem bei unvollständigen Verbrennungsprozessen organischer Stoffe, z. B. durch Waldbrände oder Verbrennungsmotoren. Einige Vertreter sind nachweislich krebserregend, sodass die Anwendung PAK-haltiger Kleber und Holzschutzmittel (Carbolineum) strengen Richtlinien unterliegt.

  • Coronen ist ein polykondensierter Aromat.
  • Struktur und Verwendung von einigen PAK
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/polycyclische-aromatische-kohlenwasserstoffe (Abgerufen: 14. June 2025, 03:30 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Kondensierte Aromaten
  • Benzpyren
  • PAK
  • Coronen
  • polycyclische Kohlenwasserstoffe
  • polyzyklisch
  • nichtlinear kondensiert
  • cyclische Verbindungen
  • isomere Verbindungen
  • Animation
  • Farbstoffe
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Gewinnung von Aromaten durch Extraktion

Aromatische Kohlenwasserstoffe sind wichtige Ausgangsstoffe in der chemischen Industrie, so werden sie z. B. für die Herstellung von Farbstoffen, Kunststoffen und Arzneimitteln benötigt. Abgesehen davon werden dem Benzin bis zu 10 Vol% Aromaten, vor allem die sogenannten BTX-Aromaten Benzen, Toluen und die Xylene, zugesetzt, um die Qualität zu erhöhen.
In der Petrochemie werden Aromaten, insbesondere die bereits erwähnten BTX-Aromaten, aus bestimmten Erdölfraktionen gewonnen. Wegen der geringen Differenz der Siedepunkte von Aromaten und Nichtaromaten in diesen Erdölfraktionen ist eine destillative Abtrennung der Aromaten nicht möglich, sie werden daher mittels Extraktion gewonnen.

August Wilhelm von Hofmann

* 08.04.1818 in Gießen
† 05.05.1892 in Berlin

August Wilhelm von Hofmann war ein deutscher Chemiker. Am bekanntesten ist er auch heute noch durch den nach ihm benannten Hofmannschen Wasserzersetzungsapparat.
Er beschäftigte sich mit der Gewinnung verschiedener Anilinfarben, die die Grundlage für die Entwicklung der Farbstoffindustrie (Teerfarbenchemie) auf Anilinbasis waren. Die Endungen -an, -en und –in für Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen stammen von ihm.

Die Nomenklatur der Kohlenwasserstoffe

Das explosionsartige Anwachsen des chemischen Wissens hat in der organischen Chemie zu einer fast unübersehbaren Anzahl neuer Verbindungen und Verbindungsklassen geführt, deren systematische Benennung immer dringender wurde. Deshalb wurden von der IUPAC Regeln für eine systematische Nomenklatur entwickelt, die heute für Publikationen allgemein verbindlich sind. Demgegenüber stehen immer noch viele Trivialnamen, von denen einige in die IUPAC- Nomenklatur mit eingegangen sind.

Summen- und Strukturformeln

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, organische Moleküle mit Formeln zu beschreiben. Die Summenformel gibt nur die stöchiometrische Zusammensetzung wieder. Struktur- und Stereoformeln zeigen, wie die einzelnen Atome im Molekül miteinander verbunden sind. Fischer-Projektion, Haworth-Schreibweise und Skelettformeln sind spezielle Formen organische Moleküle darzustellen.

Vanillin

Vanillin ist ein Aromastoff der Vanillefrüchte und hat einen charakteristischen Duft und Geschmack. Das Aroma wird unterschiedlich verwendet. Beispielsweise wird Vanillin oft als Zusatz- bzw. Aromastoff in Nahrungsmitteln eingesetzt. Auch in einigen Arzneimitteln findet man diesen Zusatzstoff. Doch Vanillin kann auch schädlich sein. Zuviel Speiseeis verdirbt nämlich nicht nur den Magen, sondern hindert bestimmte Enzyme, Medikamente oder Drogen abzubauen. Es kann aber auch bestimmte Wirkungen von Medikamenten verstärken.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025