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Ellipse

Die Ellipse (griech. έλλειψις, élleipsis = Auslassung, Mangel) ist eine rhetorische Figur. Die Wurzeln der Ellipse sind in der Umgangssprache zu suchen. Die Aussage wird auf die wichtigsten Teile reduziert. Es wird etwas ausgelassen, was jeder wie selbstverständlich dazu denkt, etwas leicht gedanklich zu Ergänzendes.

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De facto ist eine Ellipse ein unvollständig gebliebener Satz. Ellipsen werden in der Literatur seit dem Sturm und Drang gebraucht, um Dynamik zu erzeugen. Vor allem für den Telegrammstil sind sie typisch, aber auch für denstream of consciousness oder den inneren Monolog.

Beispiele

„Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde“ (JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: Willkommen und Abschied)

„Frisch also! muthig ans Werk!“ (FRIEDRICH VON SCHILLER: Die Räuber)

„So ganz zum Kind zu werden! Alles golden, alles herrlich und gut!“ (MAXIMILIAN KLINGER: Sturm und Drang)

„Von Haus und Hof! Von Weib und Gut!“ (ebenda)

„Zwei Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider.
Was war das?
Von der Menschheit ein Stück! Vorbei, verweht, nie wieder.
“
(KURT TUCHOLSKY: Augen in der Großstadt)

 

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
Willkommen und Abschied

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Ein aufgetürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!
Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

(Goethe, Johann Wolfgang von: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin: Aufbau, 1960 ff, S. 48-49.)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Ellipse." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/ellipse (Abgerufen: 21. May 2025, 00:03 UTC)

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