Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 1 Die Biologie Grundlagen, Ziele und Methoden
  4. 1.2 Die Entwicklung der Biologie als Wissenschaft
  5. 1.2.6 Lebensprozesse lassen sich auf molekularer Ebene erklären
  6. Julius Robert Mayer

Julius Robert Mayer

* 25.11.1814 in Heilbronn
† 20.03.1878 in Heilbronn

JULIUS ROBERT MAYER war ein deutscher Arzt und Naturforscher und entwickelte ausgehend von medizinischen Erkenntnissen die Idee von der Gleichwertigkeit, Konstanz und Überführbarkeit der damals bekannten Energieformen. Damit war er der Erste, der den allgemeinen Energieerhaltungssatz formulierte.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Kindheit, Jugend, Ausbildung

JULIUS ROBERT MAYER wurde am 25. November 1814 als Sohn eines Apothekers in Heilbronn geboren. Schon während seiner Schulzeit wurde er durch seinen Vater mit physikalischen und chemischen Problemen vertraut gemacht. Von 1832 bis 1837 studierte er Medizin in Tübingen. Wegen der Teilnahme an Veranstaltungen der verbotenen bürgerlichen Studentenorganisation „Guestphalia“, die u. a. bürgerliche Freiheiten forderte, war er 1837 zeitweilig von der Universität verwiesen und studierte in München und Wien. Nach Erwerb des Doktorgrads 1838 wollte er sich nicht sofort als Arzt niederlassen. Er nahm nach weiteren Studien in Paris 1840/41 als Schiffsarzt an einer Seereise eines holländischen Schiffs nach Indonesien teil. An Bord hatte er ein recht geruhsames, wenn auch nicht komfortables Leben und beschäftigte sich in seiner Freizeit mit medizinischen und anderen naturwissenschaftlichen Problemen.

Entscheidende wissenschaftliche Anregungen

Auf dieser Schiffsreise erhielt MAYER entscheidende Anregungen, die schließlich im Weiteren bis zur Formulierung des allgemeinen Energieerhaltungssatzes führten. Die eine Anregung war die Bemerkung eines Seemanns, dass sich Meerwasser bei Stürmen erwärmt. Die andere Anregung war seine eigene Beobachtung bei Untersuchungen, dass das Venenblut in den Tropen heller ist als in Europa. MAYER vermutete Zusammenhänge zwischen dem Wärmebedarf und der Oxidation der Nahrung. Nach seiner Rückkehr eröffnete MAYER eine gut gehende Praxis in seiner Heimatstadt Heilbronn. Er wurde Oberamtswundarzt für den Bereich Heilbronn und 1847 Stadtarzt von Heilbronn. Daneben bewirtschaftete er einen Weinberg. Das Problem der Energieumwandlung ließ ihn aber nicht wieder los. Seit 1841 beschäftigte er sich ständig damit.

Formulierung des Energieerhaltungssatzes

Nachdem seine erste 1841 an die Annalen der Physik und Chemie eingereichte Arbeit „Über die quantitative und qualitative Bestimmung der Kräfte“ weder veröffentlicht noch zurückgeschickt wurde, erschien 1842 die erste Mitteilung MAYERs „Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur", in den von JUSTUS VON LIEBIG herausgegebenen Annalen der Chemie und Pharmazie. In dieser Arbeit nahm MAYER eine erste Abschätzung des mechanischen Wärmeäquivalents vor. Damit stellte er als Erster das Prinzip der Energieerhaltung in seiner Allgemeinheit auf. Darin postulierte er die Umwandelbarkeit von Wärme in Arbeit (1. Hauptsatz der Thermodynamik).

1845 folgte eine ausführliche Darstellung unter dem Titel „Die organische Bewegung in ihrem Zusammenhange mit dem Stoffwechsel“. In dieser Schrift formulierte MAYER als Erster den allgemeinen Energieerhaltungssatz. MAYER übertrug dieses Prinzip auch auf Lebewesen und formulierte, dass die „einzige Ursache der tierischen Wärme ein chemischer Prozess“ sei.

Bereits mit der ersten Veröffentlichung des Nichtphysikers MAYER begannen die Streitigkeiten um seine wissenschaftliche Anerkennung und darum, wer als Erster den Energieerhaltungssatz formuliert habe. Eine der Ursachen dafür war auch, dass MAYER seine Erkenntnisse in einer Sprache und mit einer Terminologie formulierte, die für Physiker schwer verständlich war. Sein Hauptkonkurrent in dieser Frage war JAMES PRESCOTT JOULE (1818-1889), der als Physiker wichtige Beiträge zum Problem der Energieerhaltung und -umwandlung geleistet hat.

Wie notwendig ein Eintreten für MAYER war, ist daraus ersichtlich, dass HERMANN VON HELMHOLTZ (1821-1894) bei seinen ersten wichtigen Arbeiten zum Energieerhaltungssatz den Namen MAYER überhaupt nicht erwähnte, später allerdings entscheidend mit dafür gesorgt hat, dass die Leistungen von MAYER anerkannt wurden. Entscheidenden Anteil daran hatte auch der irische Physiker JOHN TYNDALL (1820-1893), der die Priorität von MAYER bei der Formulierung des Energieerhaltungssatzes mehrfach hervorhob.

Trotz vieler Schwierigkeiten und persönlicher Anfeindungen im Hinblick auf Anerkennung und Priorität von MAYERs wissenschaftlichen Leistungen – 1852/53 weilte er sogar längere Zeit in einer Nervenheilanstalt – wurden sie nach 1865 allgemein anerkannt. MAYER erhielt mehrere Auszeichnungen und war Mitglied wissenschaftlicher Gesellschaften in verschiedenen Ländern. Hoch geehrt starb JULIUS ROBERT MAYER am 20. März 1878 in Heilbronn.

MAYER im Original

In seinen gesammelten Werken, die 1867 in Stuttgart herausgegeben wurden, ist ein Beitrag unter dem Titel „Die Mechanik der Wärme“ enthalten. In diesem Beitrag schreibt MAYER (Beachte: Es wird eine Terminologie verwendet, die sich von der heutigen deutlich unterscheidet. Unter anderem wird der Begriff „Kraft“ im Sinne von Energie verwendet):

Jahrtausende lang war das Menschengeschlecht zur Lösung einer immer wiederkehrenden Aufgabe, nämlich ruhende Massen mit den Hilfsmitteln der anorganischen Natur in Bewegung zu setzen, fast ausschließlich auf die Verwendung gegebener mechanischer Kräfte beschränkt. Der neueren Zeit blieb es vorbehalten, den Kräften der alten Welt, der strömenden Luft und dem fallenden Wasser, noch eine andere Kraft hinzuzufügen. Diese dritte Kraft, deren Wirkungen unser Jahrhundert mit Bewunderung erblickt, ist die Wärme.
Die Wärme ist eine Kraft; sie läßt sich in mechanische Leistung verwandeln.

Einer Masse von 50 000 kg, einem Eisenbahnzug z. B., soll die Geschwindigkeit von 18 Metern in der Sekunde erteilt werden. Durch den Aufwand der erforderlichen Menge Fallkraft läßt sich diesem Verlangen entsprechen, und es werden die Wagen z. B. durch Herabrollen über eine geneigte Ebene die gewünschte Bewegung erhalten. Der Zug wird aber in der Regel ohne Aufwand von Fallkraft in Bewegung gesetzt und trotz Reibung usw. darin erhalten. Wenn man als Äquivalent der Reibung eine Steigung der Bahn von 1/150 annimmt, so würde bei einer Geschwindigkeit von 10 Metern die Last in einer Stunde 240 Meter hoch gehoben, was der einstündigen Arbeit von etwa 45 Pferden entspricht. Diese gewaltige Menge erzeugter Bewegung setzt eine gleich große Menge einer aufgewendeten Kraft voraus. Die in den Lokomotiven wirksame Kraft ist aber die Wärme.

Der Aufwand von Wärme oder die Verwandlung der Wärme in Bewegung beruht nun darauf, daß die Wärmemenge, welche der Dampf annimmt, größer ist als diejenige, welche er bei seiner Verdichtung wieder an die Umgebung abgibt. Der Unterschied ergibt die nutzbar gemachte oder die in mechanische Kraft verwandelte Wärme.

Ein Teil der Wärme, welche durch die Verbrennung der Kohle gewonnen wird, teilt sich der Umgebung mit und geht so für mechanische Zwecke verloren. Je vollkommener nun der Apparat ist, um so weniger wird verhältnismäßig Wärme an die Umgebung abgesetzt. Die besten Maschinen geben nahezu 5 Prozent Unterschied; 100 Pfund Steinkohlen liefern in einer solchen Maschine keine größere Menge von freier Wärme, als 95 Pfund Steinkohlen abgeben, welche ohne Arbeit verbrennen.

Dass Verwandlung von mechanischer Kraft in Wärme stattfindet, lehrt uns allenthalben die Erfahrung. Die hierher einschlagenden Tatsachen, die Wärmeentwicklung bei Stoß und Reibung nämlich, sind längst bekannt. Man beobachte die Erwärmung der großen Mühlsteine, der Achse aller beweglichen Räder; man erinnere sich der Rumford'schen Versuche. Überall die gleiche Erscheinung: endlose Wärmeentwicklung unter Aufwand von mechanischer Arbeit. Die Erzeugung der Reibungs-Elektrizität erfolgt ebenfalls unter dem Aufwande von mechanischer Arbeit.

Den räumlichen Abstand der Massen, z. B. der Erde und eines Gewichtes, haben wir oben als eine Kraft kennengelernt. Ein Kilogrammgewicht in unendlicher Entfernung oder wie wir sagen wollen, in mechanischer Trennung, von der Erde stellt eine Kraft dar; durch den Aufwand dieser Kraft, d. h. durch die mechanische Verbindung beider Massen, wird eine andere Kraft erzeugt, nämlich die Bewegung eines Kilogramms mit der Geschwindigkeit von 10 000 Metern. Durch den Aufwand dieser Bewegung lassen sich 17 356 Kilogramm Wasser um 1 °C erwärmen. Die Erfahrung lehrt nun, dass dieselbe Wirkung wie bei der mechanischen Verbindung, eine Wärmeentwicklung nämlich, durch die chemische Verbindung gewisser Stoffe erzielt wird. Das Chemisch-getrennt-sein oder kürzer die Affinität der Stoffe ist eine Kraft.

Die chemische Verbindung von 1 kg Kohlenstoff mit 2,6 kg Sauerstoff ist gleichwertig der mechanischen Verbindung von 1/2 kg mit der Erde; durch beide werden 8 500 Wärmeeinheiten erhalten.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Julius Robert Mayer." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/julius-robert-mayer (Abgerufen: 20. May 2025, 19:10 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Hermann von Helmholtz
  • James Prescott Joule
  • Biographie
  • Energieumwandlung
  • Mayer
  • allgemeiner Energieerhaltungssatz
  • Biografie
  • mechanisches Wärmeäquivalent
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Die Klimaänderungen

Veränderlichkeit und Wandel sind naturgesetzlich bestimmte Eigenschaften des Klimas der Erde. Eine Klimaänderung liegt vor, wenn sich großräumig und langfristig die Eigenschaften von Klimaelementen (Temperatur, Niederschlag, Luftdruck u. a.) deutlich verändern. Dadurch kommt es zu Wechselwirkungen und Rückkopplungen mit direkten Auswirkungen auf die festländische Landschaftssphäre (z. B. Kaltzeit-Warmzeit-Rhythmus). Natürliche Ursachen für Klimaänderungen sind Veränderungen der Strahlungsbilanz, von Elementen der Erdbahn oder plattentektonische Prozesse (Kontinent-Ozean-Verteilung, Gebirgsbildung, Vulkanausbrüche).

Zunehmend nimmt der wirtschaftende Mensch Einfluss auf das Klima. Hierzu tragen die Verstärkung der Spurengaskonzentration (Intensivierung des Treibhauseffektes, Ozonloch) und die großgebietlichen Waldzerstörungen maßgeblich bei.

Von den Klimaänderungen begrifflich zu unterscheiden sind Klimaschwankungen, die kurzfristiger (100 Jahre) und kleinräumiger wirken.

Obstbau in Neuseeland – Beispiel für Globalisierung

Die Globalisierung der Weltwirtschaft hat auch im Bereich der Agrarproduktion zu neuen Rahmenbedingungen geführt. In Neuseeland wurde im Zeitraum von nur zehn Jahren die Landwirtschaft liberalisiert und unmittelbar dem freien Wettbewerb auf dem Weltmarkt zugänglich gemacht. Während beispielsweise in der EU staatliche Subventionen an die Erzeuger gezahlt werden, kommt die Landwirtschaft in Neuseeland seit 1984 völlig ohne staatlichen Einfluss und finanzielle Zuwendungen aus.
Am Beispiel des Obstbaues wird aufgezeigt, wie es den Landwirten gelungen ist, unter globalen Konkurrenzbedingungen ihre Existenz zu sichern. Unter anderem konzentrierten sich die Farmer Neuseelands auf den Anbau von Spezialkulturen, vor allem auf die Kiwifrucht. Besonders in den Industrieländern war die Nachfrage nach dieser gesunden exotischen Frucht sprunghaft angestiegen. Außerdem haben die neuseeländischen Landwirte rasch auf veränderte Nachfragebedingungen und den gestiegenen Bedarf nach ökologisch wertvollen Produkten reagiert. Inzwischen werden etwa 85 % der Agrarerzeugnisse des Landes in viele Länder der Welt exportiert. Damit hat sich die Landwirtschaft zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor Neuseelands entwickelt.

Ozonloch

Ozon ist ein Gas, dass sich in geringer Konzentration in Höhen von 15-30 km über der Erdoberfläche befindet. Es absorbiert den kurzwelligen Teil des ultravioletten Lichtes.
Seit geraumer Zeit beobachtet man eine Verdünnung dieser Ozonschicht und damit eine Verstärkung der schädlichen kurzwelligen Ultraviolettstrahlung. Von einem Ozonloch spricht man, wenn die schützende Ozonschicht so dünn ist, dass sich die Intensität der kurzwelligen UV-Strahlung gegenüber dem ursprünglichen Normalwert verdoppelt.

Wissenstest, Temperaturstrahlung und Strahlungsgesetze

Temperaturstrahlung und Strahlungsgesetze spielen nicht nur in der Beleuchtungstechnik eine wichtige Rolle. Auch die Strahlung der Sonne und die anderer Sterne kann damit beschrieben werden. In dem Test können Sie prüfen, ob Sie das Wesen der Temperaturstrahlung verstanden haben und wichtige Zusammenhänge kennen.

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Physik - Temperaturstrahlung und Strahlungsgesetze".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Wissenschaftliche Umgestaltung der Landwirtschaft

Voraussetzung für den Fortschritt in der Landwirtschaft Europas war die Überwindung der feudalen Strukturen. Insbesondere musste die unfreie Arbeit der Leibeigenen und der an die Scholle gebundenen erbuntertänigen Bauern durch die Arbeitsleistung freier Arbeitskräfte ersetzt werden. In den süddeutschen und südwestdeutschen Staaten waren bereits im 18. Jahrhundert die Fronlasten der Bauern in Grundlasten umgewandelt worden. Durch Geldablösung der Grundlasten konnte das Verhältnis der Erbuntertänigkeit beendet werden. Vielfach führte die traditionelle Erbteilung des Bauernlandes aber zu einer Zersplitterung des bäuerlichen Besitzes. Viele Betriebe brachen wirtschaftlich zusammen, und eine große Auswanderungswelle setzte ein. In Preußen verlief die Bauernbefreiung ganz anders. Hier überwog die gutsherrschaftliche Verfassung. Der einzige Weg der gutsuntertänigen Bauern in die Freiheit war die Ablösung der Feudallasten durch Abtretung eines Drittels ihres bewirtschafteten Bodens an die Gutsherren. Parallel zur Befreiung der Bauern wuchs die Produktivität der Landwirtschaft vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch neue Anbaumethoden und neue Technologien. Dadurch konnte die wachsende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgt werden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025