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Malaria

Der Malariaerreger (Plasmodium) ist ein einzelliges Lebewesen (tierischer Einzeller), das nur in tropischen und einigen subtropischen Gebieten der Erde vorkommt. Er ist, wie viele Parasiten, auf zwei Wirte angewiesen, den Menschen und die Fiebermücke Anopheles.

Die Fortpflanzung und Vermehrung der Plasmodien erfolgt also über einen Wirtswechsel. Krankheitsanzeichen: Anfangs zeigen sich beim Erkrankten vieldeutige Symptome, z. B. meist Schüttelfrost, unregelmäßiges Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Gerade in diesem Anfangsstadium ist es wichtig, eine Malariaerkrankung in Betracht zu ziehen, um die richtige Behandlung zu beginnen. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu den für die jeweilige Erregerart typischen Fieberschüben.

Schutzmaßnahmen: Ein wirksamer Schutz besteht in der Vermeidung von Mückenstichen durch Verwendung von Mückenschutznetzen, entsprechender Kleidung vor allem in den Dämmerungsphasen, die vor den Stichen schützt, und aus vorbeugender Medikamenteneinnahme.

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Eine gefährliche Tropenkrankheit

Jährlich verbringen Tausende deutscher Touristen ihren Urlaub in tropischen und subtropischen Gebieten der Erde. Viele von ihnen treten diese Urlaubsreisen ohne die notwendigen Gesundheitsvorsorgemaßnahmen an. Dieser Leichtsinn kann schlimme Folgen haben. Zum Beispiel kann es durch den Stich einer Mücke zu der gefährlichen Krankheit Malaria kommen.

Der Malariaerreger (Plasmodium) ist ein einzelliges Lebewesen (tierischer Einzeller), das nur in tropischen und einigen subtropischen Gebieten der Erde vorkommt. Er ist, wie viele Parasiten, auf zwei Wirte angewiesen, den Menschen und die Fiebermücke Anopheles. Die Fortpflanzung und Vermehrung der Plasmodien erfolgt also über einen Wirtswechsel.
Die Plasmodien leben zunächst in den Speicheldrüsen der Mücke und werden mit dem Stich auf den Menschen übertragen und durch das Blut schließlich in die Leber transportiert. Hier vermehren sie sich ungeschlechtlich durch vielfache Zellteilung und befallen dann die roten Blutzellen. Dort vermehren sie sich wiederum, wachsen heran und zerstören diese. Da durch die schnelle Vermehrung der Malariaerreger sehr viele rote Blutzellen befallen kann, die anschließend zerstört werden, kann die Anzahl roter Blutzellen im Blut des Menschen auf ein Fünftel des Normalbestands (4,5-5,5 Mio./mm3) zurückgehen. Außerdem werden beim Zerfall der roten Blutzellen giftige Stoffe frei, die beim Menschen heftige Fieberanfälle auslösen. Nach einiger Zeit entwickeln die Malariaerreger im Blut des Menschen männliche und weibliche Geschlechtszellen. In dieser Phase muss ein Wirtswechsel erfolgen. Saugt nun eine Fiebermücke malariaerregerhaltiges Blut, so gelangen die Fortpflanzungszellen in den Darm der Mücke, wo männliche und weibliche Geschlechtszellen miteinander verschmelzen (geschlechtliche Fortpflanzung). Die aus der befruchteten Eizelle entstehenden Nachkommen können nun wieder über die Speicheldrüse der Fiebermücke andere Menschen anstecken. Der Entwicklungskreislauf ist geschlossen.

  • Entwicklungszyklus der Malariaerreger

Weil der Entwicklungszyklus der Malariaerreger nicht gleichmäßig schnell verläuft, treten die Fieberanfälle infizierter Menschen in regelmäßigen Zeitabständen auf, aber die Zeiten zwischen zwei Anfällen können unterschiedlich lang sein.

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome, kann von 7 Tagen bis zu mehreren Monaten betragen. Daher sollte bei Fieber unbekannter Ursache bis zu einem Jahr nach der Rückkehr aus malariagefährdeten Gebieten die Möglichkeit einer Malaria in Betracht gezogen werden.

Krankheitsanzeichen: Anfangs zeigen sich beim Erkrankten vieldeutige Symptome, z. B. meist Schüttelfrost, unregelmäßiges Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Gerade in diesem Anfangsstadium ist es wichtig, eine Malariaerkrankung in Betracht zu ziehen, um die richtige Behandlung zu beginnen. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu den für die jeweilige Erregerart typischen Fieberschüben.

Schutzmaßnahmen: Ein wirksamer Schutz besteht in der Vermeidung von Mückenstichen durch Verwendung von Mückenschutznetzen oder aber entsprechender Kleidung (langärmelige Hemden und lange Hosen) vor allem in den Dämmerungsphasen und aus vorbeugender Medikamenteneinnahme. Die vorbeugende Medikamenteneinnahme, auch als Prophylaxe bezeichnet, kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen die Malaria garantieren. Die ausgesprochen flexiblen und wandlungsfähigen Erreger entwickeln leider viel zu schnell Widerstandsfähigkeit und somit Resistenzen gegen die auf dem Markt gebräuchlichen Malariamittel.
Einen gewissen Schutz gegenüber Malaria scheint eine genetisch bedingte Deformation der roten Blutzellen zu bieten. Diese als Sichelzellanämie bezeichnete Krankheit – die in anderen Gebieten aufgrund von Leistungsminderung und anderen Problemen als nachteilig zu bewerten ist – hat ein großes Verbreitungsgebiet eben in den Malaria-gefährdeten Regionen.

  • Formen der Malariaerkrankung

Malaria gestern und heute

Heute erscheint uns die Malaria als die Tropenkrankheit schlechthin. Sie hatte jedoch früher ein wesentlich größeres Verbreitungsgebiet, das um 1500 noch Deutschland und England einschloss. Das Krankheitsbild war schon im Altertum bekannt. ALEXANDER der Große starb während seiner Eroberungszüge daran.

Mit der Erschließung der Landschaft und dem Trockenlegen der Sümpfe hat die geografische Ausbreitung abgenommen, sodass sich ihr Vorkommen heute weitgehend auf die tropischen Regionen beschränkt. Dennoch hat die Krankheit nichts an Gefährlichkeit eingebüßt; derzeit leben rund 2 Milliarden Menschen in ihrem Ausbreitungsbereich, bisher bewährte Malariamittel verlieren durch auftretende Resistenz als Vorbeugung und Behandlung an Wirksamkeit.

Die Anzahl Malariaerkrankter nach dem 2. Weltkrieg schätzt man auf 500 bis 700 Millionen. Gegenwärtig treten jedes Jahr mehrere hundert Millionen Neuerkrankungen auf, von denen etwa 1 % tödlich verläuft. Das heißt, jährlich sterben etwa 3 bis 5 Millionen Menschen an den Folgen.

Allein auf dem indischen Subkontinent erkrankten in den 50er-Jahren 75 Millionen Menschen an Malaria, von denen 800 000 Menschen starben.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Malaria." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/malaria (Abgerufen: 24. May 2025, 03:42 UTC)

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Verwandte Artikel

Urtierchen

Zu den Urtierchen gehören Wurzelfüßer (z. B. Amöben), Wimpertierchen (z. B. Pantoffeltierchen), Geißeltierchen und Sporentierchen. Einige Urtierchen leben parasitisch in Mensch und Tier. Das Pantoffeltierchen ist ein tierischer Einzeller. Die Zellmembran trägt Wimpern, die der Fortbewegung dienen.

Die Verdauung der Nahrung erfolgt in Nahrungsvakuolen, die Regulierung des Wassergehalts im Zellplasma durch pulsierende Vakuolen. Die Fortpflanzung der Pantoffeltierchen erfolgt ungeschlechtlich und geschlechtlich. Die Amöbe ist ein tierischer Einzeller, der seine Gestalt verändern kann. Scheinfüßchen dienen der Fortbewegung und Nahrungsaufnahme.

Amöbenruhr

Die Amöbenruhr (Amöbiasis) wird von einer Amöbe (Wechseltierchen) verursacht, die im Nahrungsbrei des menschlichen Darms lebt. Dorthin gelangt sie durch eine Hülle (Zyste) geschützt über verunreinigtes Wasser oder den Genuss von ungewaschenem Obst oder Gemüse. Im Darm des Menschen kann sich die Zyste aus bisher ungeklärten Gründen öffnen und die geschlüpfte Amöbe dringt mithilfe spezieller Enzyme in die Darmwand ein und richtet im Blut oder aber in den Organen schwere Schäden an.

Scharlach

Scharlach ist eine Infektionskrankheit. Hierbei wirken Bakterien aus der Gruppe der Streptokokken, die neben Scharlach noch für viele andere Erkrankungen zuständig sind, wie z. B. Mandel- und Halsentzündungen. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten u. ä.). Die Inkubationszeit beträgt bei Scharlach ungefähr 2–4 Tage. Die Infektiösität der erkrankten Person endet 24 Stunden nach der Antibiotikatherapie. Die Erkrankung beginnt plötzlich mit folgenden Symptomen: starke Halsschmerzen, Husten, Erbrechen, hohem Fieber, Herzrasen, Kopf- und Bauchschmerzen. Die ersten drei Tage ist die Zunge belegt, dann sieht sie himbeerfarbig aus. Meist am 2. Tag kommt es zu einem Ausschlag, der in den Leisten beginnt und sich dann über den gesamten Körper ausbreitet. Mund und Kinn werden vom Ausschlag ausgespart. Die vom Ausschlag betroffenen Hautareale fühlen sich an wie Sandpapier. Behandelt wird Scharlach mit Antibiotika (Penicillin).

Angina tonsillaris

Als Angina tonsillaris bezeichnet man die durch Infektion verursachte Entzündung der Mandeln, hauptsächlich betroffen sind meist die Gaumenmandeln. Symptome der Krankheit sind Fieber, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, zum Teil Schmerzausstrahlung bis in die Ohren, Kopfschmerzen und gelegentlich auch Erbrechen. Bei der Untersuchung sind die Mandeln vergrößert (Angina catarrhalis) oder mit vereinzelten Eiterstippen (Angina follicularis) oder größerflächigen gelben Belägen (Angina lacunaris) versehen. Die Kieferwinkellymphknoten können geschwollen sein.

Die virusbedingte Angina klingt meist nach 1–3 Tagen ohne spezielle Therapie ab. Bei Verdacht auf bakteriell bedingte Angina (Diagnose durch Symptome wie Stippen und Beläge oder Rachenabstrich mit Streptokokkennachweis) ist eine Therapie mit Antibiotika (z. B. Penicillin) sinnvoll.

Ignaz Philipp Semmelweis

* 1. Juli 1818 in Ofen (bei Buda; heute: Budapest)
† 13. August 1865 in Döbling (bei Wien)

SEMMELWEIS wurde am 1. Juli 1818 in Budapest geboren, studierte Medizin und war 1846 – 1849 Assistenzarzt an der ersten Wiener Klinik für Geburtshilfe.

An dieser den Studenten offenstehenden Klinik starben weit mehr Frauen am Kindbettfieber als in der zweiten Klinik, die Hebammen ausbildete. SEMMELWEIS vermutete bald, dass es sich bei dem als schicksalhaft hingenommenen Kindbettfieber um eine Infektion handelte, die vor allem von den unsauberen Händen der Ärzte und Studenten herrührte, die direkt von Leichensektionen zu den Patientinnen kamen.

Er bestand darauf, dass sich jeder Arzt vor einer Untersuchung die Hände mit Chlorwasser waschen musste. Doch obwohl die Sterblichkeitsrate drastisch zurückging, erntete er nur Spott und wurde schließlich entlassen. Auch in Budapest, wo er seit 1855 Professor für Geburtshilfe war, nahmen ihn nur wenige ernst. In seinem ständigen Kampf um das Leben der Mütter wurde er schließlich 1865 in die Irrenanstalt Döbling bei Wien gebracht, wo er am 13. August desselben Jahres an einer Infektion starb.

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