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Alkylbenzene

Alkylbenzene sind aromatische Verbindungen, die durch Friedel-Crafts-Reaktionen synthetisiert werden. Ausgangsstruktur ist ein Benzenring, an den Alkanreste substituiert werden.

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Als Alkylbenzene bezeichnet man Verbindungen, die aus einem Benzen-Ring bestehen, der als Substituenten nur die Reste von Alkanen trägt. Alkylbenzene entstehen hauptsächlich bei der FRIEDEL-CRAFTS-Alkylierung durch eine elektrophile Substitution am Aromaten.

Nomenklatur

Die Nomenklatur von monosubstituierten Benzenen geht vom entsprechenden Alkan aus, das dem Substituenten zugrunde liegt. Zum Beispiel Methan. Dieser Rest erhält die Endung -yl, Methyl. Der Stammname der Verbindung ist -benzen. Also heißt die Verbindung Methylbenzen (Bild 1).
Bei unverzweigten Alkylresten ist die Nomenklatur meist einfach. Hier wird häufig eine Kombination mit zugelassenen Trivialnamen verwendet.

Chemische Reaktionen an Alkylbenzenen

Es handelt sich bei den Alkylbenzenen um zusammengesetzte Moleküle, die aus einem Alkyl-Rest und einem Benzen bestehen. Deshalb sind auch ganz unterschiedliche Reaktionen möglich. Am Alkyl-Rest kann man radikalische Substitutionen durchführen. Am Benzenring dagegen können elektrophile Substitutionen stattfinden.
Besonders interessant ist dies bei der Umsetzung von Alkylbenzen mit elementarem Brom. Die Umsetzung eines Alkans mit Brom führt in einer radikalischen Substitution SR zu Bromalkanen. Die Umsetzung von Benzen mit Brom ergibt in einer elektrophilen Substitution am Aromaten SE-Ar Brombenzen. Die Reaktionsbedingungen entscheiden demzufolge, ob eine Reaktion in der Alkylkette (Seitenkette) oder am Benzenring (Kern) stattfindet. Für die Reaktionsbedingungen gibt es eine allgemeine Regel (Bild 2).

  • Nomenklatur der Alkylbenzene

SSS-Regel:

Sonnenlicht, Siedehitze → Seitenkette
Arbeitet man mit Licht und thermischer Energie wird das Brom-Molekül homolytisch in zwei Bromradikale gespalten. Es kann ein radikalische Substitution stattfinden.

KKK-Regel:

Katalysator, Kälte → Kern
Arbeitet man bei Temperaturen zwischen 0 bis 5 °C und verwendet Eisen(III)-bromid als Katalysator wird das Brom-Molekül heterolytisch gespalten. Das entstehende Bromonium-Ion kann eine elektrophile Substitution am Benzen-Ring durchführen.

  • Bromierung von Toluen

Gewinnung und wirtschaftliche Bedeutung der Alkylbenzene

Die Alkylbenzene Toluen (Methylbenzen), die Xylene (Dimethylbenzene) und Ethylbenzen werden ebenso wie Benzen beim Reformingprozess in der Erdölverarbeitung in großen Mengen gebildet. Aus den dort anfallenden Stoffgemischen werden dann die sogenannten BTX-Aromaten durch Flüssig-Flüssig-Extraktion selektiv abgetrennt und dann durch Destillation zu den reinen Verbindungen aufgearbeitet.
Die Alkylbenzene sind wichtige Rohstoffe für die chemische Industrie.
Das Dinitrotoluen ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Polyurethanen.
Aus dem 1,2-Dimethylbenzen (ortho-Xylen) gewinnt man Phthalsäure, deren Ester als Weichmacher verwendet werden, und durch Polykondensation mit Diolen erhält man Polyesterharze.
Das 1,4-Dimethylbenzen wird zur Terephthalsäure umgesetzt, die dann mit Ethandiol zum Polyethylenterephthalat (PET) polykondensiert wird. PET wird nicht nur als Kunststoff in großen Mengen für die Herstellung u. a. von Getränkeflaschen eingesetzt, Polyesterfasern sind auch die wichtigste Synthesefaser in der Textilindustrie (Weltproduktion 2009: 32 Mio. Tonnen Polyesterfasern, 24 Mio. Tonnen Baumwollfasern).
Ethylbenzen wird durch Alkylierung von Benzen mit Ethen hergestellt. Durch Dehydrierung gewinnt man aus Ethylbenzen das Styren, das dann weiter zum Polystyren (PS bzw. EPS) umgesetzt wird und als Copolymerisat mit Butadien den wichtigsten Synthesekautschuk SBR ergibt.

Durch Alkylierung von Benzen mit Propen gewinnt man das Cumen (Isopropylbenzen), aus dem nach der HOOKschen Synthese Phenol und Aceton hergestellt werden.

Durch Alkylierung von Benzen mit längerkettigen Alkenen gewinnt man Ausgangsstoffe für die Herstellung wichtiger Tenside.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Alkylbenzene." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/alkylbenzene (Abgerufen: 14. June 2025, 07:59 UTC)

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Gewinnung von Aromaten durch Extraktion

Aromatische Kohlenwasserstoffe sind wichtige Ausgangsstoffe in der chemischen Industrie, so werden sie z. B. für die Herstellung von Farbstoffen, Kunststoffen und Arzneimitteln benötigt. Abgesehen davon werden dem Benzin bis zu 10 Vol% Aromaten, vor allem die sogenannten BTX-Aromaten Benzen, Toluen und die Xylene, zugesetzt, um die Qualität zu erhöhen.
In der Petrochemie werden Aromaten, insbesondere die bereits erwähnten BTX-Aromaten, aus bestimmten Erdölfraktionen gewonnen. Wegen der geringen Differenz der Siedepunkte von Aromaten und Nichtaromaten in diesen Erdölfraktionen ist eine destillative Abtrennung der Aromaten nicht möglich, sie werden daher mittels Extraktion gewonnen.

August Wilhelm von Hofmann

* 08.04.1818 in Gießen
† 05.05.1892 in Berlin

August Wilhelm von Hofmann war ein deutscher Chemiker. Am bekanntesten ist er auch heute noch durch den nach ihm benannten Hofmannschen Wasserzersetzungsapparat.
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Das aromatische System

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Benzen

Der Kohlenwasserstoff Benzen wurde 1825 von M. Faraday entdeckt. Die theoretische Erklärung der aromatischen Struktur gelang erst im 20. Jh. mithilfe der modernen Wellenmechanik. Durch den aromatischen Zustand ist das Benzen relativ reaktionsträge. Typische Reaktionen von Benzen sind elektrophile Substitutionen am Aromaten. Benzen ist ein bedeutender Ausgangsstoff für die chemische Industrie. Es ist der Prototyp aromatischer Verbindungen.

Benzaldehyd

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