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Euphemismus

Beim Euphemismus (griech. ευφημισμός, euphēmismós, schönreden, beschönigen aus eu „gut“, phēmē „Ausspruch“, Euphemein = Worte guter Vorbedeutung gebrauchen) wird etwas Schreckliches oder Feindliches gegenteilig bezeichnet, beschönigt, abgemildert oder ein Sachverhalt insgesamt verschleiert. Oftmals werden sogenannte Tabubegriffe euphemistisch umschrieben.

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Beispiele

  • Kap der guten Hoffnung für das damals sehr stürmische Südkap Afrikas
  • verscheiden = sterben
  • vollschlank = dick
  • Weiche Ziele = Menschen, im Gegensatz zu: harte Ziele = Häuser, Panzer u. a.
  • Sondermüll = gefährlicher, (u.U. radiaktiv) verseuchter Müll
  • Reichskristallnacht: Pogrome gegen jüdische Mitbürger im nationalsozialistischen Deutschland und jüdische Einrichtungen, wie Synagogen, am 9. November 1938. Währned dieser sogenannten Kristallnacht wurden etwa 400 Menschen ermordet. Dieser Tag markiert den Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden.

Euphemismus im Nationalsozialismus

Die Geschichte des sogenannten „Dritten Reiches“ zeigt, dass gerade in der Zeit des Nationalsozialismus sehr viele Euphemismen im Umlauf waren. Kam die Sprache auf „Endlösung der Judenfrage“ war damit gemeint, das jüdische Volk systematisch und fabrikmäßig zu ermorden. Das bisweilen heute noch zu hörende „... bis zur Vergasung“ zielt genau auf diesen Genozid eines Volkes, wird aber i.d.R. eher gedankenlos daher gesagt. De facto ist diese Wendung heute genauso antisemitisch, wie sie es in den 1930er- und 1940er-Jahren war. Das Wort „Evakuierung“ wurde verschleiernd für „Massenmord an Tausenden Juden“ eingesetzt. Die „Regelung der Zigeunerfrage“ seit 1938 meinte in Wirklichkeit die systematische Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma. Behinderte Patienten wurden „verlegt“, um sie mit einer Giftspritze zu ermorden. Auch das Wort vom „Dritten Reich“ verharmlost eher. Es setzt voraus, dass Antisemitismus und Judenverfolgung in zwei deutschen Reichen vorher ebenso alltäglich gewesen seien. Selbst das Wort Nationalsozialismus verführt dazu, im Hitlerregime lediglich ein sozialistisches Regime nationalen Charakters zu sehen. Was kann daran schon schlecht sein? De facto wurde das NS-Regime jedoch von den deutschen Großbourgeoise, die zum Teil schon international verflochten war, finanziell unterstützt und getragen. Und Sozialismus, ein Wort, das in der Arbeiterklasse jener Zeit einen sehr hohen Stellenwert hatte, hätte zumindest die Enteignung von großbürgerlichen Produktionsmitteln bedeutet. Aber statt dessen enteignete man die deutschen Juden. Aber man enteignete sie nicht nur, man ermordete sie.

Den italienischen Ausdruck Faschismus (italien. fascismo, abgeleitet von lat. fasces für Rutenbündel) für eine mildere Form von rechtem Extremismus kann man allerdings kaum verwenden, weil er eher verharmlost, als verdeutlicht. Der politikwissenschaftliche Begriff Totalitarismus begreift den Nationalsozialismus nur als einen Teil von etwas, neben u. a. dem Stalinismus. Dass sich für den euphemistischen Begriff Nationalsozialismus kein eindeutiger, präziser Begriff finden lässt, zeigt sehr genau, wie schwer es sich die Deutschen mit ihrer eigenen Geschichte als Geschichte der Täter machen.

Um die Sprache der Nationalsozialisten populär zu machen, wurde extra ein „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ (RMVP) gegründet, dieses Amt ist für sich bereits ein Euphemismus.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Euphemismus." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/euphemismus (Abgerufen: 15. June 2025, 11:39 UTC)

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