Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.10 Literatur von 1945 bis zur Gegenwart
  5. 4.10.6 Literatur von 1990 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts
  6. Literarische Themen der Neunzigerjahre

Literarische Themen der Neunzigerjahre

Die Literatur der Neunzigerjahre griff sowohl Themen auf, die in den vorhergehenden Jahrzehnten bereits Stoffgrundlage gewesen waren als auch neue Themen, die sich mit dem Vereinigungsprozess von DDR und BRD auseinandersetzten. BERNHARD SCHLINK griff in seinem Roman „Der Vorleser“ (1995) die nach dem Zweiten Weltkrieg viel diskutierte Frage um die Schuld des Einzelnen an Holocaust und Massenmord wieder auf.
Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 03. Oktober 1990 fragten Autoren danach, wie es sich in dem neuen – alten Land lebte, in dem sich der Alltag vor allem für viele Ostdeutsche radikal geändert hatte. Aus dieser Sicht waren die 1990er-Jahre eine Zeit des Übergangs.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Neue Themen

Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 03. Oktober 1990 ergaben sich auch neue Themen für die Literatur. Wie lebte es sich in dem neuen – alten Land, in dem sich der Alltag vor allem für viele Ostdeutsche radikal geändert hat. Aus dieser Sicht waren die 90er-Jahre eine Zeit des Übergangs. Kindheitserinnerungen und Bücher darüber, wie man sich die jeweils andere Seite, den „Westler“ oder den „Ostler“, vorstellte erschienen. Einerseits sind Beobachtungen und Gefühle in der „Berliner Republik“ im Gegensatz zur „Bonner Republik“ zu beschreiben.

Andererseits werden die Verluste und die neu gewonnenen Freiheiten in den Biografien ehemaliger DDR-Bürger konstatiert. Ältere Autoren beschreiben die psychischen Verletzungen, die sie in der DDR erlitten, sowie ihren Verlust an utopischen Hoffnungen. Ein Thema, das heftige emotionale Debatten auslöste, war das zum Verhältnis von Staatssicherheit und Literatur. Ihm wandten sich hauptsächlich ehemalige DDR-Autoren zu. Zwischen denen, die die DDR verlassen hatten und denen, die geblieben waren, gab es große Meinungsunterschiede, nicht selten Unverständnis oder unerbittliche Schuldzuweisungen. ERICH LOEST nannte seine Autobiografie in Anspielung auf den Privatsekretär GOETHEs „Die Stasi war mein Eckermann oder Mein Leben mit der Wanze“ (1991). 1990 veröffentlichte REINER KUNZE Teile seiner Stasi-Protokolle („Deckname Lyrik“).

Ost-West-Diskussion

GÜNTER GRASS leitete mit „Ein Schnäppchen namens DDR“ (1990) die Ost-West-Diskussion nach der Wende ein. 1991 wurde durch die Veröffentlichung von CHRISTA WOLFs „Was bleibt“ die Diskussion darüber weitergeführt.

WOLFGANG HILBIG beschäftigte sich in seinem Roman „Ich“ (1993) mit der doppelten Identität seiner Hauptfigur als Schriftsteller und Stasispitzel. Dabei führt er die Utopien seiner Generation ad absurdum, indem er W., seine Hauptfigur, ein gedankliches Geflecht von Abhängigkeiten entwerfen lässt:
 

War dies nicht das unausgesprochene Ziel der großen Utopien, von Platon über Bacon bis Marx und Lenin? Daß jeder jeden in der Hand hatte, vielleicht war dies das letztendliche Ziel des utopischen Denkens.

Diese erträumte „Überwachung des Gedankens“ paraphrasiert das volksliedhafte „Die Gedanken sind frei“. Der Held, der einen Berufskollegen bespitzeln soll, erfährt, dass er lediglich als Legendenbildner diente, damit der, den er bespitzelte, im Westen einen Ruf als Stasi-Verfolgter erhielte. Als ihm Zweifel an seinem Tun kommen, wird er verhaftet und in eine Heilanstalt eingewiesen.

BRIGITTE BURMEISTERs Roman „Unter dem Namen Norma“ (1994) beschäftigt sich aus der Sicht der Täter mit dem Stasi-Phänomen. Das Buch spielt im Sommer 1992. Die Ich-Erzählerin Marianne Arends gibt vor, Stasi-Spitzel gewesen zu sein. Auf dieses scheinbare Geständnis folgt gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung: Ihr Mann, der in West-Berlin lebt, trennt sich von ihr.

Die Romanistin BURMEISTER sieht sich vom französischen Nouveau Roman beeinflusst.

GOETHEs Iphigenie in VOLKER BRAUNs „Iphigenie in Freiheit“(1992) spürt den Verlust ihrer Ideale nach dem Fall der Mauer, die plötzlichen ideellen Leerstellen, die auszufüllen sind mit den Versatzstücken einer angenommenen westdeutschen Identifikation.


JUREK BECKERs „Amanda herzlos“ (1992) beschäftigt sich mit dem DDR-Alltag in den späten Achtzigerjahren: Drei Männer, der Zeitungsredakteur Ludwig Weniger, der oppositionelle Schriftsteller Fritz Hetmann und der Hamburger Rundfunkreporter Stanislaus Doll blicken als (gewesene) Ehemänner auf die angeblich herzlose Amanda und ihr Leben zurück. Erst mit dem letzten ihrer Ehemänner beschließt Amanda die Ausreise in die Bundesrepublik. Dieser ist ausgerechnet ein „Wessi“. Deutbar ist der Schluss: Die Bundesrepublik nimmt die verflossene DDR an die Hand in eine „Freiheit“, wie sie sie meint.

Wende-Roman

Der große „Wende-Roman“, vielfach in der Literaturkritik beschworen, ist bis heute nicht geschrieben.

 

Bild

„Helden wie wir“

Viele hielten THOMAS BRUSSIGs „Helden wie wir“ (1996) für diesen „Wende-Roman“. Wie auch in „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ (2001) wird hier versucht, die gesellschaftliche Entwicklung über den historischen Zufall zu erklären. Damit gelangt man bereits ganz nah an die Wahrheit, denn ein Zufall war es, der Günter Schabowski (geb. 1929) 1989 erklären ließ, die Reisefreiheit für DDR-Bürger träte mit sofortiger Wirkung in Kraft. Diese wahre Begebenheit barg nicht wenig Komik in sich. Vielleicht deshalb setzten sich jüngere Autoren der ehemaligen DDR humoristisch-satirisch mit dem Thema „Wende“ auseinander. Für sie war die DDR längst kein historischer Ort von Utopie mehr.

Inhalt:
BRUSSIGs komplexbeladener „Held“ Klaus Ultzscht will mit seinem erigierten Penis „die Berliner Mauer umgeschmissen“ haben. Am legendären 4. November 1989 erleidet er einen Treppensturz. Als dessen Folge schwillt sein Penis zu einer beträchtlichen Größe, die die Grenzer derart beeindruckt, dass sie die Grenze öffnen. Die Geschichte wird so grotesk erzählt, dass sie geeignet scheint, den Ereignissen die mythische Überhöhung zu nehmen. An die Stelle des „geteilten Himmels“ (Christa Wolf) tritt der „geheilte Pimmel“.

Der an CHARLES BUKOWSKI und JOHN IRVING geschulte BRUSSIG gibt uns Einblicke in die Lebensstationen seines Helden: Ultzscht auf der „Messe der Meister von morgen“ und seine Arbeit bei der Staatssicherheit: in allem steckt das Absurde und Lächerliche, das ein wenig auch in der DDR steckte. Nur wird es mit dem Spott der Erlösung erzählt, mit Banalitäten und Obszönitäten angereichert, um den Sarkasmus zu verpacken, der in diesem Werk versteckt ist.

„Simple Storys“

INGO SCHULZEs (geb. 1962) „Simple Storys“ (1998), ein „Roman aus der ostdeutschen Provinz“ (Untertitel), erzählt in 29 Kapiteln Episoden aus der Zeit nach 1990. SCHULZE zeigt das Alltagsleben nach der Wende in vielen kleinen Geschichten, die lediglich über den Schauplatz Altenburg bzw. die Figuren zusamengehalten werden. Eine Frau erzählt über ihre Erlebnisse auf einer Busreise nach Italien. Sie reisen mit einem westdeutschen Pass und unter falschem Namen, als BRD-Bürger. Eine Autopanne zwingt zum unfreiwilligen Halt, als ein Bergsteiger die Kirchenfassade hinauf klettert. Davor bildet sich eine Menschentraube, man fotografiert den Wahnsinnigen. Jemand hat ihn erkannt, man ruft seinen Namen. Er hält auf dem Sims eine Anklagerede gegen „den Bonzen im grünen Anorak“, dann klettert er nach unten, wird von Carabinieri in Empfang genommen. Die Menschentraube löst sich auf. Von dieser Art sind SCHULZEs Geschichten, unspektakulär, in „lakonischem, gänzlich unpathetischen Stil“, der „an die Tradition der amerikanischen Short Story“ anknüpft (Klappentext). Es sind die kleinen und großen Verletzungen der Seele, die berichtet werden. Als Erzählmotiv wird genannt: „Weil man so schnell vergißt“.

Bekannte Themen

BERNHARD SCHLINK griff in seinem Roman „Der Vorleser“ (1995) die nach dem Zweiten Weltkrieg viel diskutierte Frage um die Schuld des Einzelnen an Holocaust und Massenmord wieder auf. Der 15-jährige Hauptheld Michael Berg lernt die um vieles ältere Analphabetin Hanna Schmitz kennen und lieben. Sie werden sehr vertraut miteinander. Michael liest Hanna aus Büchern vor. Als er der Frau viele Jahre später bei einem Prozess gegen ehemalige Kriegsverbrecher wieder begegnet, ist er Jurastudent und erfährt, dass sie eine ehemalige Aufseherin in einem KZ in Auschwitz gewesen ist. Michael versucht ein bürgerliches Leben zu leben, heiratet eine Kommilitonin, von der er sich jedoch bald wieder scheiden lässt. Er betreut die zu lebenslanger Haft verurteilte Hanna im Gefängnis. Mithilfe von Kassetten, auf denen er der ehemaligen Vertrauten vorliest, gelingt es ihr, Lesen und Schreiben zu lernen. Kurz vor ihrer Entlassung begeht Hanna Selbstmord. Sie hinterlässt ihr kleines Vermögen der Tochter eines ehemaligen Häftlings.

Neue Subjektivität

Neue Subjektivität: GÜNTER GRASS’ von den Kritikern arg gescholtenes „Ein weites Feld“ ist eine Geschichte über den FONTANE-Verehrer Theo Wuttke (genannt „Fonty“) und seinen Spitzel Hoftaller. Sie verbalisiert GRASS’ Kritik an der Art und Weise der Wiedervereinigung im Ausverkaufs-Stil und der Zerstörung ostdeutscher Lebensgefühle.
Eine weitere Tendenz zeigt sich im Fortbestehen der Neuen Subjektivität. GÜNTER GRASS legte mit „Mein Jahrhundert“ (1999) ein Erinnerungsbuch vor, das ebenso hart diskutiert wurde, wie „Ein weites Feld“.
STEFAN HEYMs autobiografische Geschichten „Immer sind die Weiber weg“ (1997) sind„komische und traurige und humorvolle Geschichten“, (Klappentext), die den Autor „von einer ganz neuen Seite“ zeigen, „sie gehören zu den eigenwilligsten, was er je geschrieben hat“ (ebenda).

Es sind Kurzgeschichten, die er seiner Frau Inge geschrieben hat.
Auch MARCEL REICH-RANICKI legte mit „Mein Leben“ (1999) eine erfolgreiche Autobiografie vor.

Neben den Texten der älteren Autoren und Literaturkritiker aus Westdeutschland beschreiben die jüngeren des Leben in der wohlhabenden Bundesrepublik und die jüngsten das Lebensgefühl der Techno-Generation, für die die Love-Parade zu einem Symbol des Spaßes und fast grenzenloser Freiheit geworden ist. In Literaturkritiken wird diese Literatur als abgeklärt und illusionslos, verspielt und z. T. elitär, glatt und makellos – als ein Teil der neuen Popkultur charakterisiert.
Nachdem in den Diskussionen die Frage, ob jemand aus dem Osten oder Westen kommt, immer weniger eine Rolle spielt, haben die Autoren einen gemeinsamen Konfliktstoff. Er entsteht aus den unterschiedlichen deutschen Vergangenheiten und Lebensformen im Deutschland des 21. Jahrhunderts, dass seinen Platz im neuen Europa und der Welt finden muss. Was dies für den Alltag und die individuellen Lebensphilosophien bedeutet, davon werden die Autoren erzählen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Literarische Themen der Neunzigerjahre." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/literarische-themen-der-neunzigerjahre (Abgerufen: 10. July 2025, 04:26 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • STEFAN HEYM
  • Themen der 90er-Jahre
  • Charles Bukowski
  • Günter Schabowski
  • Ein weites Feld
  • Mein Jahrhundert
  • Simple Storys
  • Erich Loest
  • Helden wie wir
  • Günter Grass
  • THOMAS BRUSSIG
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Günter Wallraff

* 01.10.1942 in Burscheid (bei Köln)

Der Journalist und Schriftsteller GÜNTER WALLRAFF wurde in den 1960er-Jahren durch seine kritischen Industrie- und Betriebsreportagen und seine ungewöhnlichen Recherchemethoden bekannt.

Wiederholt schlüpfte er in verschiedene fremde Rollen, um sich in Unternehmen unerkannt bewegen zu können. Trotz verschiedener Präventivmaßnahmen („Wallraff-Steckbriefe“) und diverser Prozesse gegen ihn gelang es WALLRAFF immer wieder, in die Intimsphäre von Wirtschaft und Staat einzudringen, und über skandalöse, unmenschliche und undemokratische Arbeits- und Herrschaftsverhältnisse zu berichten.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen seine „Industriereportagen“ (1970), seine BILD-Trilogie und „Ganz unten“ (1985), ein Buch, das in der BRD in kürzester Zeit zum Bestseller wurde.

Der König und sein Narr

Der Roman „Der König und sein Narr“ von MARTIN STADE ist eine Parabel für die problematische Situation des kritischen Intellektuellen gegenüber einer sich selbst absolut setzenden Macht, einer Macht, die sich zudem mit diesem Anspruch in der Kunst und in der Kultur repräsentiert sehen will.

Erich Arendt

* 15.04.1903 in Neuruppin
† 25.09.1984 in Wilhelmshorst bei Berlin.

ERICH ARENDT ist ein bedeutender, zu Unrecht wenig gekannter Lyriker und Nachdichter. Hinsichtlich seines dichterischen Ranges und seiner Zeitgenossenschaft steht ERICH ARENDT in einer Reihe mit den deutschsprachigen Dichtern PAUL CELAN, PETER HUCHEL, JOHANNES BOBROWSKI und BERTOLT BRECHT.

ERICH ARENDT lebte von seiner Rückkehr aus dem Exil 1950 bis zu seinem Tod 1984 wie die drei Letztgenannten in der DDR. Er begann sein Dichterleben als Expressionist, war Gründungsmitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und ordnete sich literarisch den Maximen des Verbandes unter. Im Alter kehrte ARENDT zu seinen Wurzeln zurück: mit expressiven Wortfindungen, Auflösung syntaktischer Strukturen und Fragmentierung der Mitteilungen.

ARENDT reagierte auf den realsozialistischen Alltag in der DDR und die über Jahre verinnerlichten Auswirkungen der stalinistischen Verfolgungen mit Geschichtspessimismus, Resignation, Rückzug, Flucht in die hermetische Abschottung und Verschlüsselung seiner Lyrik.

James Joyce

* 02. Februar in 1882 in Rathgar bei Dublin
† 13. Januar 1941 in Zürich

Die Werke des irischen Schriftstellers JAMES JOYCE, allen voran der Roman Ulysses, gehören zu den wichtigsten literarischen Arbeiten des 20. Jahrhunderts. Durch die Weiterentwicklung der Technik des inneren Monologs und sprachliche Experimente erneuerten sie die Erzählweise des Romans.

JOYCE hatte sein Heimatland Irland früh verlassen und lebte lange Zeit in Triest, Zürich und Paris, wo er unter finanziellen und gesundheitlichen Problemen litt. Im Laufe seines Lebens nahm seine Sehkraft ständig ab, bis er schließlich annähernd erblindete.

Auch die Veröffentlichung seiner Romane erwies sich als höchst problematisch, da seine Werke in Konflikt mit der Zensur gerieten. MARGARET ANDERSON und JANE HEAP, die es als erste wagten, Auszüge des „Ulysses“ in ihrer Zeitschrift „The Little Review“ zu veröffentlichen, wurden in New York wegen Verbreitung obszöner Schriften verurteilt. Das Manuskript wurde beschlagnahmt. Während der Roman 1922 in Frankreich erschien, blieb er in Großbritannien und den USA noch lange Zeit verboten.

Heute zählt „Ulysses“ zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Bitterfelder Weg

Im sogenannten Nachterstädter Brief (1955) hatten Arbeiter in einem offenen Brief an die Schriftsteller der DDR gefordert, es sollten „mehr Bücher über den gewaltigen Aufbau, der sich auf allen Gebieten der Deutschen Demokratischen Republik“ vollzöge, geschrieben werden. In der Folge kam es in Bitterfeld zu zwei kulturpolitischen Konferenzen, die das gesamte gesellschaftliche Leben in der DDR nachhaltig beeinflussten.

Von der Losung „Greif zu Feder Kumpel“ bis zu „Sozialistisch arbeiten, sozialistisch lernen, sozialistisch leben“ lagen rund vier Jahre. Der Mauerbau lag dazwischen und es stand das 11. Plenum bevor, auf dem Filme und Bücher verboten wurden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025