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Peter Huchel

*3. April 1903 in Berlin-Lichterfelde
† 30. April 1981 in Staufen (Baden-Württemberg)

PETER HUCHEL – Lyriker – war Schriftsteller und verfasste politisch-verschlüsselte Naturgedichte. Einen Namen hat er sich auch als Chefredakteur der nicht immer, mit Wohlwollen betrachteten Kulturzeitschrift „Sinn und Form“ geschaffen.

Obwohl er nur fünf schmale Gedichtbände herausgab („Gedichte“ (1948), „Chausseen, Chausseen“ (1963), „Die Sternenreuse“, Gedichte 1925-1947 (1968), „Gezählte Tage“ (1972) und „Die neunte Stunde“ (1979)) gehört er unbestritten zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikern des 20. Jahrhunderts.

Seine Dichtung ist vom Naturerlebnis seiner märkischen Heimat geprägt, seine Sprache präzise und schlicht mit einprägsam kraftvollen Bildern. Seine Werke und auch seine Arbeit bei „Sinn und Form“ prägten die Literatur in der DDR nachhaltig.

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Lebensgeschichte und literarisches Werk

PETER HUCHEL wurde am 3. April 1903 als Sohn des Beamten FRIEDRICH HUCHEL und seiner Frau MARIE geb. ZIMMERMANN in Berlin-Lichterfelde geboren.

Er besuchte ab 1913 die Oberschule in Berlin-Steglitz und ab 1915 die städtische Oberrealschule in Potsdam. 1916 zog die Familie nach Potsdam um. Sein literarisches Interesse entdeckte er schon früh. So schrieb er schon mit 15 Jahren im Jahr 1918 erste Gedichte. 1923 legte er sein Abitur ab und begann Literatur und Philosophie in Berlin zu studieren. Seine ersten Gedichte wurden im Jahre 1924 veröffentlicht. In den Jahren 1925 bis 1927 studierte er abwechselnd in Freiburg, Berlin und Wien. Dort lernte er seine spätere Frau DORA LASSEL kennen. 1930 heiratete er und lebte seitdem abwechselnd in Siebenbürgen und Deutschland.

1933 – im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten – verhinderte er die Drucklegung seiner Gedichtsammlung „Der Knabenteich“, da er befürchtete, dass die Nazis sie für ihre Zwecke benutzen und missbrauchen könnten. 1935 wurde seine Tochter Susanne geboren. Von 1930 bis 1933 war er Mitarbeiter der Zeitschrift „Literarische Welt“ und von 1934 bis 1940 arbeitete er als Hörspielautor unter anderem für den Reichssender Berlin und den Deutschen Kurzwellensender. 1941 wurde er zum Militärdienst als Soldat eines Nachrichtenregimentes eingezogen. In den letzten Kriegswochen geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Dramaturg, Sendeleiter und später als künstlerischer Direktor beim Berliner Rundfunk. 1946 lernte er seine zweite Frau MONICA MELIS kennen und trennte sich von DORA, seiner ersten Frau. In dieser, erst 1953 geschlossenen Ehe, wurde 1949 der Sohn Stephan geboren.

1947 kam es zur ersten größeren Gedichtveröffentlichung und 1948 erfolgte die erste Buchpublikation „Gedichte“ im Aufbau-Verlag. Seit 1949 war er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. und von 1952 bis 1971 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin.

„Sinn und Form“

Von 1949 bis 1962 war er Chefredakteur der Kulturzeitschrift „Sinn und Form“. Das erste Sonderheft erschien über BERTOLT BRECHT, mit dem HUCHEL eine tiefe Freundschaft verband. 1953 erhielt er die erste Kündigung als Chefredakteur und nur durch die Intervention BERTOLT BRECHTs behielt er seinen Posten. Nach dem Mauerbau 1961 wurde HUCHEL wegen seiner systemübergreifenden künstlerischen Konzeptionen angegriffen und 1962 zum Rücktritt gezwungen.

In den folgenden neun Jahren wurde er politisch stark kritisiert und geriet in Isolation. Unter anderem, weil er sich weigerte, den ihm verliehenen West-Berliner Theodor-Fontane-Preis abzulehnen. Er erhielt keine Publikationsmöglichkeit und durfte nicht reisen, auch wurde seine Post konfisziert. In dieser für ihn schwierigen Zeit konnte er auf Freunde wie WOLF BIERMANN, HENRYK BERESKA, UWE GRÜNING, REINER KUNZE, WALTER JANKA, CHRISTA REINIG und ROLF SCHNEIDER zählen. 1964 wurde das Archiv von „Sinn und Form“ illegal geräumt und HUCHEL vom Kreisgericht Potsdam verurteilt. Die Lage entspannte sich erst mit seiner Ausreise aus der DDR im Jahre 1971. Er nahm seinen neuen Wohnsitz in Staufen im Breisgau.

1977 hielt er sich auf Einladung des Hamburger Senats in Hamburg auf. In dieser Zeit entstanden seine letzten vier Gedichte. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er jedoch 1978 vorzeitig nach Staufen zurück.
Am 30. April 1981 starb PETER HUCHEL nach langer Krankheit in Staufen.
Ihm zu Ehren stiftete das Land Baden-Württemberg den Peter-Huchel-Preis, der jedes Jahr einmal verliehen wird.

Zu den ihm verliehenen Preisen gehören:

  • der Lyrikpreis der Dresdner Zeitschrift „Die Kolonne“ (1932),
  • der Nationalpreis der DDR 3. Klasse (1951),
  • der Theodor-Fontane-Preis der Mark Brandenburg (1955),
  • der West-Berliner Theodor-Fontane-Preis (1963),
  • der Andreas-Gryphius-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen (1974),
  • der Literaturpreis Deutscher Freimaurer (1974),
  • der Lessing-Ring (1974),
  • der Preis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie (1977),
  • der Europalia-Preis der Stadt Brüssel (1977),
  • der Jacob-Burckhardt-Preis der Stadt Basel,
  • der Eichendorff-Preis der Stadt München und
  • der Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg (1980).

Werke (Auswahl)

  • Im Jahre 1930 (1931)
  • Der Knabenteich (1933)
  • Die Magd und das Kind (1935)
  • Margarete Minde (1939)
  • Gedichte (1948)
  • Das Gesetz (1950)
  • Widmung/Für Ernst Bloch (1955)
  • Chausseen, Chausseen (1963)
  • Die Sternenreuse (1967)
  • Appell an Ulbricht in The Times (1970)
  • Gezählte Tage (1972)
  • Die neunte Stunde (1979)
  • Das Zitat stammt aus dem Gedicht „Nachts“ von PETER HUCHEL (1903–1981)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Peter Huchel ." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/peter-huchel (Abgerufen: 24. May 2025, 15:15 UTC)

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