Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geschichte
  3. 3 Frühe Hochkulturen
  4. 3.3 Das alte Israel
  5. 3.3.1 Einwanderung und Bildung des Stammesverbandes
  6. Pessach

Pessach

Pessach oder Passah ist das jüdische Überschreitungs-Fest. Es wird heute zur Erinnerung an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten gefeiert: „In jedem Zeitalter ist der Mensch verpflichtet, sich vorzustellen, er sei selbst mit aus Mizrajim (d.i. Ägypten) gezogen; denn es heißt: Du sollst deinem Sohne an diesem Tage sagen: Darum geschieht dieses, weil Gott mir wohlgetan, als er mich aus Mizrajim führte.“, heißt es zum Fest in der Pessach-Haggada, dem Buch mit allen Liedern, Gebeten und Texten zu Pessach.
Das Fest dauert sieben, in der Diaspora acht Tage. Wichtigstes Requisit für den ersten Pessach-Abend, den Seder-Abend ist die Sederschüssel. Man reicht ungesäuertes Brot (Mazze) zu traditionellen Speisen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Ursprung des Festes

Pessach oder Passah ist das jüdische Überschreitungs-Fest, die Bezeichnung entstand aus dem nach dem aramäisch gebildeten griechischen „pascha“. Die eigentliche Herkunft des Festes ist unbekannt. Als Frühlingsfest wurde es von einigen semitischen Völkern, die noch nomadisch lebten, bereits gefeiert. Die Nomaden schlachteten ein junges Schaf oder eine Ziege und bestrichen die Zelteingänge mit dem Blut des Opfertieres zur Abwehr böser Geister. Daran erinnert die folgende Passaage aus dem Buch Exodus:

„Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und die obere Schwelle damit bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen, ...“ (12, 7)

Das Mazzenfest hingegen wurde von kanaanäischen Bauern gefeiert. Dazu buk man ungesäuertes Brot von der neuen Ernte. Pessach erfuhr mit der Zeit eine theologische Umdeutung: Es wird heute zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten gefeiert. Die Israeliten waren nach Ägypten gezogen und dort in die Sklaverei des Pharaos geraten. Sie mussten als Ziegeleiarbeiter (... „mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln“) bzw. als Landarbeiter (... „Frondienst auf dem Felde“) schwerste Arbeiten verrichten.

In der ägyptischen Sklaverei

Laut 2. Buch Mose (Exodus) waren es folgende Stämme, die in der ägyptischen Sklaverei lebten:

  • Ruben,
  • Simeon,
  • Levi,
  • Juda,
  • Issachar,
  • Sebulon,
  • Benjamin,
  • Dan,
  • Naftali,
  • Gad,
  • Asser.

Moses, das Findelkind, bekam den Auftrag von Gott, sein Volk aus Ägypten zu führen. Er trat vor den Pharao und sagte:

„So spricht der HERR, der Gott Israels: Laß mein Volk ziehen, daß es mir ein Fest halte in der Wüste.“

Flucht aus Ägypten

Gott schickte, weil der Pharao das Volk Israels nicht gehen lassen wollte, zehn Plagen gegen die Ägypter. Mit der zehnten Plage flohen die Israeliten aus dem Land:

„Und sie backten aus dem rohen Teig, den sie aus Ägypten mitbrachten, ungesäuerte Brote; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten weggetrieben wurden und sich nicht länger aufhalten konnten und keine Wegzehrung zubereitet hatten.“ (Exodus, 12, 39)

Dieses ungesäuerte Brot nennt man Mazze (Mazza, pl. Mazzot). Sie erinnern zu Pessach als „Brot des Elends“ an das Elend der ägyptischen Knechtschaft,

„Du sollst kein Gesäuertes dazu essen. Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, Brot des Elends - denn in Hast bist du aus Ägyptenland geflohen -, auf daß du des Tages deines Auszugs aus Ägyptenland gedenkst dein Leben lang. Es soll sieben Tage lang kein Sauerteig gesehen werden in deinem ganzen Lande und soll auch nichts vom Fleisch, das am Abend des ersten Tages geschlachtet ist, über Nacht bleiben bis zum Morgen.“ (5. Buch Mose [Deuteronium], 16, 3)

andererseits an die Hast, mit der dieser Auszug vor sich ging (Exodus, 12, 39).

Zeitpunkt des Festes

Pessach wird im Monat Nissan gefeiert. Es ist der erste Monat des jüdischen Kalenders: der Frühlingsmonat.

Im 2. Buch Mose, Kapitel 12, ab Vers 1 heißt es:

„Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus. ... Von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. ... und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu, und sollen es mit bitteren Kräutern essen. ... Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa. ... Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.“

Das Fest dauert sieben, in der Diaspora acht Tage. Wichtigstes Requisit für den ersten Pessach-Abend, den Seder-Abend, ist die Sederschüssel: In ihr befinden sich:

  • Mazze (Mazzot),
  • Maror, das ist ein bitteres Gemüse, das an die Bitternis der ägyptischen Sklaverei erinnern soll,
  • Charosset, das ist eine Speise mit lehmartiger Konsistenz, die aus aus Äpfeln, Nüssen und Zimt zubereitet wird. Sie soll an den von den Juden in der ägyptischen Sklaverei zubereiteten Lehm erinnern.
  • Karpass, das ist ein vor dem Verzehr in Salzwasser eintauchtes Gemüse.
  • Salzwasser, das die Tränen symbolisiert, die die Juden im ägyptischen Exil vergossen,
  • Ei als Zeichen des ewigen Lebens und
  • Knochen, die an das Pessachopfer erinnern sollen.

Die Familie sitzt um den festlich gedeckten Tisch herum. Vor den Familienmitgliedern liegt jeweils eine Haggada, ein Buch mit allen Liedern, Gebeten und Texten zu Pessach. Der Vater dankt für die Errettung aus der ägyptischen Sklaverei. Die Speisen werden nun in festgelegter Ordnung (Seder) zu sich genommen. Den Kindern wird der Auszug aus Ägypten erklärt: Sie stellen die Fragen zum Fest, das Familienoberhaupt liest erklärende Stellen aus der Tora vor. Das Fest endet mit dem Singen traditioneller Lieder.

  • Auch zum Pessachfest fehlt der Chanukka-Leuchter nicht.

    D. Langermann, Berlin

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Pessach." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/pessach (Abgerufen: 10. June 2025, 20:37 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • ägyptische Sklaverei
  • Pessach
  • Exodus
  • Haggada
  • Mose
  • Brot des Elends
  • Nissan
  • Deuteronium
  • Mazza
  • Pessach-Haggada
  • Frühlingsfest
  • Mazze
  • Flucht aus Ägypten
  • Mazzot
  • Seder-Abend
  • Überschreitungs-Fest
  • Auszug aus Ägypten
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Die Abbasiden

Die Abbasiden waren ein muslimisches Herrschergeschlecht, das auf ABUL-ABBAS, den Onkel MOHAMMEDS, zurückgeht: Das Geschlecht der Abbasiden stellte 749/750–1258 die Kalifen. Ihre Hauptstadt war seit 762 Bagdad. Zwischen 1261 und 1517 gab es eine Zweiglinie (Scheinkalifat) in Kairo.
Die Unruhen der Omaijadenzeit gipfelten in der Machtübernahme durch die zweite Kalifendynastie, die der Abbasiden. Der letzte Omaijade MARWAN II. fand 750 in Ägypten den Tod. Unter den
Abbasiden veränderte sich das Kalifenreich entscheidend. Der Staat wurde nach persischem und byzantinischem Vorbild umgestaltet. Die politischen Geschicke bestimmten Wesire.

Jericho - eine der ältesten Städte der Welt

Die Stadt Jericho liegt 10 km nordwestlich der heutigen Mündung des Jordan in das Tote Meer. Die ältesten Siedlungsschichten der Stadt sind ca. 11000 Jahre alt.
Bereits im 8. Jahrtausend v. Chr. begannen Jerichos Bewohner damit, ihre Siedlung stadtähnlich auszustatten. Die frühe „Stadt“ Jericho hatte bis zu 3000 sesshafte Bewohner. Ihre Religion kannte offensichtlich den Glauben an ein Leben nach dem Tod und frönte einer nicht näher bekannten Variante des Ahnenkults.
Trotz seiner Befestigung wurde bereits das frühe Jericho zweimal erobert und zerstört. An eine dieser Zerstörungen erinnert das Alte Testament, in dem berichtet wird, das göttliche Posaunen die Mauern von Jericho einstürzen ließen.

Tempelzerstörung und Klagemauer

Da die römische Besatzungspolitik immer wieder zu religiös bedingten Problemen mit der jüdischen Bevölkerung führte, blieb Palästina im 1. Jahrhundert eine Unruheprovinz des Römischen Reiches. 66 n. Chr. kam es zu einem umfassenden jüdischen Aufstand, in dessen Mittelpunkt Jerusalem stand.
Die Verteidiger Jerusalems leisteten den Legionen des TITUS erbitterten Widerstand. Besonders dramatisch verliefen die Kämpfe um das jüdische Heiligtum des Tempels. Entgegen dem ausdrücklichen Befehl des TITUS warfen die Legionäre Feuer ins Heiligtum, das völlig ausbrannte. Die Kämpfe verwandelten den gesamten Tempelbezirk in ein Ruinenfeld. Den Wiederaufbau verbot Rom.
Für das spätere Schicksal des Tempelbezirks war die islamische Eroberung bestimmend. Die Moslems errichteten auf dem Tempelgelände die Al Aksa Moschee und den Felsendom. Der Felsendom überdeckt zumindest teilweise den Platz des alten Tempels. Seitdem ist Jerusalem die drittheiligste Stadt des Islam.
Seit der Tempelzerstörung ist der dem ehemaligen Allerheiligsten nächste Abschnitt der Westmauer des Tempelbezirks zum wichtigsten heiligen Platz des Judentums geworden. Hier an der „Klagemauer“ beten täglich tausende Juden aus aller Welt.

Monotheismus als Glaube an einen Gott

Der Monotheismus (aus dem Griechischen) ist das Bekenntnis und die Verehrung nur eines einzigen Gottes, der im Glauben als personales Gegenüber erfahren wird und im Verständnis der Gläubigen als Schöpfer und Erhalter der Welt gilt. Neben dem Monotheismus gibt es

  • Pantheismus,
  • Polytheismus.

Monotheistische Religionen sind

  • Judentum,
  • Christentum und
  • Islam.

Die Begründung des neubabylonischen Reiches

Unter König NEBUKADNEZAR II. erreichte das neubabylonische Reich eine bis dahin unerreichte politische, ökonomische und kulturelle Blüte.
Politisch gelang es NEBUKADNEZAR II. Babylon im Vorderen Orient zum Erben der assyrischen Großmacht zu machen, die sein Vater im Bündnis mit den Medern vernichtet hatte. Die konkurrierende Großmacht Ägypten drängte NEBUKADNEZAR II. auf deren Kernland zurück und erreichte die unangefochtene Herrschaft über Syrien und Palästina. Den Widerstand des Königreichs Juda brach er mit Gewalt und deportierte die Juden in die Babylonische Gefangenschaft.
Aus den Tributen der Teile seines Reichs außerhalb des Territoriums von Babylon finanzierte NEBUKADNEZAR II. ein gigantisches Bauprogramm zur Erweiterung und Verschönerung der Hauptstadt. Sein berühmtestes Bauwerk war der in der Antike als eines der Weltwunder eingestufte Turm von Babylon, die 92 m hohe Stufenpyramide des riesigen Marduk-Tempels.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025