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Teilbarkeitsregeln (Anwendung der Kongruenzrechnung)

Als Beispiel für die Anwendung der Kongruenzrechnung werden hier mit deren Hilfe einige Teilbarkeitsregeln (so für 9 und 11) bewiesen. Diese Regeln können auch für Rechenkontrollen genutzt werden.

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In der Restklasse [ 0 ]   m       m i t       m ∈ ℤ       u n d       m > 0 liegen alle ganzen Zahlen, die Vielfache von m sind. Deshalb kann man die Teilbarkeitsrelation in ℤ mithilfe der Kongruenz wie folgt definieren:
  m   |   a ⇔ a ≡ 0 ( m )

In der Menge der Restklassen modulo m werden eine Addition und eine Multiplikation erklärt, die sich auf die Operationen der Repräsentanten stützen, aber nicht von der Wahl der Repräsentanten abhängig sind:
  [ a ]   m + [ b ]   m = [ a + b ]   m [ a ]   m ⋅ [ b ]   m = [ a ⋅ b ]   m       ( ∗ )
Diese wichtige Eigenschaft der Restklassen bildet die Grundlage für die Beweise der im Folgenden angeführten Teilbarkeitsregeln.

  • Satz: Es sei z = a k a k − 1 ... a 1 a 0 = a k ⋅ 10 k + a k − 1 ⋅ 10 k − 1 + ... + a 1 ⋅ 10 + a 0 mit 0 ≤ a ν ≤ 9 und ν = 0,     1,     ...,     k .
    Dann gilt:
    (1) 2   |   z       b z w .       4   |   z       b z w .       8   |   z genau dann, wenn 2   |   a 0       b z w .       4   |   a 1 a 0       b z w .       8   |   a 2 a 1 a 0 mit a 1 a 0 = 10 ⋅ a 1 + a 0 und a 2 a 1 a 0 = 100 a 2 + 10 a 1 + a 0 .
    (2) 3   |   z       b z w .       9   |   z genau dann, wenn 3   |   Q       b z w .       9   |   Q (wobei Q = a 0 + a 1 + ... + a k   −   1 + a k die Quersumme von z ist)
    (3) 11   |   z genau dann, wenn 11   |   Q ' (wobei Q ' = a 0 − a 1 + a 2 − ... + ( − 1 ) k a k die alternierende Quersumme von z ist)

Da m   |   a mit a ≡ 0 ( m ) gleichwertig ist, ergeben sich die genannten Teilbarkeitsregeln aus den entsprechenden Kongruenzen.
Beweis von (1):
Aus 10 ≡ 0 ( 2 ) folgt ( [ 10 ]   2 ) 2 = [ 10 ]   2 ⋅ [ 10 ]   2 = [ 0 ]   2 ⋅ [ 0 ]   2 = [ 0 ]   2 nach ( ∗ ) und damit 10 ν ≡ 0 ( 2 )       f ü r       ν ≥ 1 , d.h.:
  [ z ] 2 = [ a k ⋅ 10 k ]   2 + ... + [ a 1 ⋅ 10 ]   2 + [ a 0 ]   2 = [ a k ]   2 ⋅ [ 10 k ]   2 + ... + [ a 1 ]   2 ⋅ [ 10 ]   2 + [ a 0 ]   2 = [ a k ]   2 ⋅ [ 0 ]   2 + ... + [ a 1 ]   2 ⋅ [ 0 ]   2 + [ a 0 ]   2 = [ a 0 ]   2
Das ist gleichbedeutend mit z ≡ a 0 ( 2 ) .
Ganz analog erhält man aus 10 2 ≡ 0 ( 4 ) die Relation 10 ν ≡ 0 ( 4 )       f ü r       ν ≥ 2 und damit z = a k ⋅ 10 k + a k − 1 ⋅ 10 k − 1 + ... + a 1 ⋅ 10 + a 0 ≡ ( a 1 ⋅ 10 + a 0 )   mod   4.
Aus 10 3 ≡ 0 ( 8 ) folgt 10 ν ≡ 0 ( 8 )       f ü r       ν ≥ 3 und damit z ≡ ( a 2 ⋅ 10 2 + a 1 ⋅ 10 + a 0 )   mod   8.

Beweis von (2):
z ≡ Q ( 3 ) , da aus 10 0 ≡ 1 ( 3 )       u n d       10 1 ≡ 1 ( 3 ) die Relation 10 ν ≡ 1 ( 3 )       f ü r       ν ≥ 0 folgt.
Gleiches gilt für die Kongruenz modulo 9.

Beweis von (3):
z ≡ Q ' ( 11 ) , da aus 10 0 ≡ 1 ( 11 )       u n d       10 1 ≡ − 1 ( 11 ) die Relationen 10 ν ≡ − 1 ( 11 )       f ü r       ν = 1,   3,   5,   ... und 10 ν = 1 ( 11 )       f ü r       ν = 2,   4,   6,   ...   folgen.

Die Teilbarkeitsregeln für 9 und 11 können auch für Rechenkontrollen angewendet werden. Da g g T ( 9,   11 ) = 1 ist, folgt aus a ≡ b ( 99 ) , dass a ≡ b ( 9 )       u n d       a ≡ b ( 11 ) ist. Das wird im Folgenden an zwei Beispielen demonstriert.
Anmerkung: Natürlich kann man statt 9 und 11 auch 2 und 3 oder 3 und 7 wählen, aber um eine Gleichheit zu überprüfen ist die Wahrscheinlichkeit größer, wenn sie bis auf Vielfache von 99 statt bis auf Vielfache von 6 oder 21 übereinstimmt.

Beispiel 1: 54   729 ⋅ 543 = 29   717   847

Neunerprobe:
  54   729 ⋅ 543 ≡ ( 5 + 4 + 7 + 2 + 9 ) ⋅ ( 5 + 4 + 3 ) ≡ 0 ⋅ 3 ≡ 0 ( 9 )   29   717   847 ≡ ( 2 + 9 + 7 + 1 + 7 + 8 + 4 + 7 ) ≡ 0 ( 9 )
Elferprobe:
  54   729 ⋅ 543 ≡ ( 9 − 2 + 7 − 4 + 5 ) ⋅ ( 3 − 4 + 5 ) ≡ 15 ⋅ 4 ≡ 4 ⋅ 4 ≡ 5 ( 11 ) 29   717   847 ≡ ( 7 − 4 + 8 − 7 + 1 − 7 + 9 − 2 ) ≡ 5 ( 11 )
Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass richtig gerechnet wurde.

Beispiel 2: 477   773 ⋅ 535   353 = 259   778   208   869

Neunerprobe:
  477   773 ⋅ 535   353 ≡ ( 4 + 7 + 7 + 7 + 7 + 3 ) ⋅ ( 5 + 3 + 5 + 3 + 5 + 3 ) ≡ 35 ⋅ 24 ≡ 8 ⋅ 6 ≡ 3 ( 9 ) 259   778   208   869 ≡ ( 2 + 5 + 9 + 7 + 7 + 8 + 2 + 0 + 8 + 8 + 6 + 9 ) ≡ 71 ≡ 8 ( 9 )
Wegen [ 3 ]   9 ≠ [ 8 ]   9 wurde hier mit Sicherheit falsch gerechnet.

Die Kongruenzrechnung ist auch ein wichtiges Hilfsmittel für die Kalenderrechnung, worauf hier nicht näher eingegangen werden wird. Aber die Tatsache, dass sich im Normalfall (kein Schaltjahr) der zu einem Datum gehörende Wochentag von Jahr zu Jahr um einen Tag verschiebt, ist aus der Kongruenzrechnung offensichtlich, da 365 ≡ 1 ( 7 ) ist.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Teilbarkeitsregeln (Anwendung der Kongruenzrechnung)." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/teilbarkeitsregeln-anwendung-der-kongruenzrechnung (Abgerufen: 20. May 2025, 18:14 UTC)

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