Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Musik
  3. 4 Musikgeschichte
  4. 4.3 Musik im Zeitalter des Absolutismus und Barock (1580-1760)
  5. 4.3.3 Rokoko-Tendenzen und bürgerliche "Natürlichkeit"
  6. Johann Adolf Hasse

Johann Adolf Hasse

* 25.03.1699 Bergedorf bei Hamburg
† 16.12.1783 Venedig

JOHANN ADOLF HASSE war wohl der erfolgreichste und am meisten verbreitete Komponist im mittleren 18. Jh. In enger Verbindung mit dem italienischen Opernlibrettisten PIETRO ANTONIO METASTASIO (1698–1782) prägte er entscheidend das Bild der Opera seria. Viele seiner jüngeren Kollegen fragten den erfahrenen Komponisten in den 1760er-Jahren um Rat. So erbat JOSEPH HAYDN (1732–1809) ein Gutachten für sein „Stabat Mater“ (1767) und auch WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) sowie sein Vater LEOPOLD MOZART (1719–1787) wollten ein Empfehlungsschreiben von HASSE für ihre erste Italienreise 1769. Trotz dieser großen Anerkennung der Zeitgenossen geriet die musikalische Produktion von JOHANN ADOLF HASSE lange Zeit in Vergessenheit.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Jahre der musikalische Ausbildung (1699–1724)

JOHANN ADOLF HASSE kam im März 1699 in Bergedorf bei Hamburg zur Welt. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt, jedoch das Datum seiner Taufe: der 25. März 1699. Als Sohn des Organisten PETER III HASSE (um 1668–1737) wurde er früh mit den Grundbegriffen des Klavierspiels und des Singens vertraut, sodass er ab dem 10. Lebensjahr im jugendlichen Kirchenchor seines Vaters mitwirken konnte.

Im Jahre 1714 ging der fünfzehnjährige JOHANN ADOLF nach Hamburg, wo er von JOHANN MATTHESON (1681–1764) insbesondere im Gesang unterwiesen wurde. Dies führte dazu, dass HASSE als jugendlicher Tenor in drei Oratorien MATTHESONs mitwirkte, gefolgt von einem kurzen Engagement an der Hamburger Oper am Gänsemarkt ab 1718. Ein Jahr später (1719) wechselte er zum Hoftheater zu Braunschweig.

Hier kam schließlich die erste eigene Komposition, die Oper „Antioco“, im Sommer des Jahres 1721 zur Uraufführung. Dieses Erstlingswerk löste bei ihm den Wunsch aus, sich in der Kunst des Komponierens zu vervollkommnen. Es folgte eine Studienreise nach Neapel (Italien) im Jahre 1722. Dort nahm HASSE zunächst Unterricht bei NICOLA PORPORA (1686–1766). Doch schon kurze Zeit später wurde er zu einem der letzten Schüler ALESSANDRO SCARLATTIs (1660–1725).

Erfolgreicher Komponist im mittleren 18. Jahrhundert (1724–1783)

Im Sommer 1725 konnte HASSE erstmals in Italien mit einer eigenen Komposition auf sich aufmerksam machen, der Serenata „Marc’Antonio e Cleopatra“. Dieses Werk brachte seiner Karriere den Durchbruch. 1730 führten ihn Opernaufträge nach Venedig. Hier lernte er seine zukünftige Ehefrau, die europaweit gefeierte Mezzosopranistin FAUSTINA HASSE-BORDONI (1700–1781) kennen. Sie wurde zur idealen Interpretin der Werke ihres Mannes, der es seinerseits wie kein anderer verstand, die stimmlichen Qualitäten seiner Frau optimal zur Geltung zu bringen.

Im selben Jahr begann HASSEs Zusammenarbeit mit dem „Ospedale degl’Incurabili“, einem der venezianischen Mädchenkonservatorien, für das er in den folgenden Jahren einen Großteil seiner geistlichen Kompositionen schrieb. Nach einer überwältigenden Dresdner Uraufführung der Oper „Cleofide“ 1731 wurde an HASSE zum wiederholten Male der Wunsch herangetragen, das Amt des Kapellmeisters am kurfürstlich sächsischen und königlich polnischen Hof zu Dresden zu übernehmen. Doch erst im Jahr 1734 konnte der Komponist dieser Einladung folgen. Er begann eine Amtszeit, die von dreißigjähriger Dauer sein sollte. Von hier aus führten ihn zahlreiche Gastspiele nach

  • Venedig,
  • Paris,
  • Warschau,
  • Berlin,
  • München und
  • Wien.

Seine Bühnenwerke kamen auch oft in London zur Aufführung, jedoch hat sich der Komponist selbst nie in England aufgehalten. Angesichts des umfangreichen Werks von HASSE war 1756 eine Herausgabe seiner Kompositionen im Leipziger Verlag Breitkopf geplant, die aber durch die Wirren des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) verhindert wurde. Ein Jahr nach Ende des Krieges 1764 wurden die HASSEs aufgrund finanzieller Einsparungen aus den sächsischen Diensten entlassen. Sie wandten sich nach Wien, von wo aus sie 1773 in die italienische Metropole Venedig übersiedelten. Hier verbrachten die HASSEs ihre letzten Lebensjahre, bis JOHANN ADOLF, zwei Jahre nach seiner Frau, am 16. Dezember 1783 starb.

Die besondere Beziehung zwischen HASSE und METASTASIO

PIETRO ANTONIO METASTASIO (1698–1782) war im 18. Jh. einer der bedeutendsten Opernlibrettisten. Sein Werk bestimmte die Geschichte der ernsten Oper (Opera seria) in entscheidendem Maße.

HASSE setzte sich in seiner „Artaserse“-Vertonung (Uraufführung 1730, Venedig) erstmals aktiv mit einem Metastasianischen Text auseinander. Eine noch intensivere Beschäftigung mit dem Werk des italienischen Dichters fällt in die Zeit von 1743–1771. Der Komponist war während dieser Jahre der Erste, der die Texte METASTASIOs vertonte und nahezu alle seine Dramen in Musik setzte.

Dabei hielt er sich streng an die ästhetischen Prinzipien des metastasianischen Dramas und wurde somit zum wichtigsten Repräsentanten der Opera seria im Rokoko. Der Misserfolg seiner letzten Oper „Ruggiero“ (1771) weist daraufhin, dass diese Form der Opera seria ihre Blütezeit überschritten hatte. Um 1750 hatten bereits Opernreformen eingesetzt, die in den Reformideen CHRISTOPH WILLIBALD GLUCKs (1714–1787) ihren nächsten Höhepunkt finden sollten.

Werke

Zu den Werken von HASSE gehören:

  • über 60 Opern, darunter:
    – „Antioco“ (1721),
    – „Cleofide“ (1731),
    – „La clemenza di Tito“ (1735);
     
  • 7 Serenaten, darunter:
    – „Marc’ Antonio e Cleopatra“ (1725);
     
  • über 10 Intermezzi, darunter:
    – „Scintilla e Don Tabarrano (1728);
     
  • geistliche Werke:
    – etwa 11 Oratorien,
    – zahlreiche Messen,
    – Psalmen,
    – über 30 Solomotetten,
    – Requien;
     
  • zahlreiche undatierte Instrumentalkompositionen, u.a.:
    – 17 Sonaten für Cembalo,
    – Triosonate für Violine, Flöte und Basso continuo.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Johann Adolf Hasse." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/musik/artikel/johann-adolf-hasse (Abgerufen: 20. May 2025, 02:54 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Opera seria
  • Ospedale degl`Incurabili
  • Serenate
  • CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
  • Opernreform
  • Opernlibrettist
  • JOHANN ADOLF HASSE
  • NICOLA PORPORA
  • JOHANN ADOLPH HASSE
  • FAUSTINA HASSE-BORDONI
  • Marc’ Antonio e Cleopatra
  • Cleofide
  • Hof zu Dresden
  • Solomotette
  • Scintilla e Don Tabarrano
  • Biografie
  • Oratorium
  • Johann Mattheson
  • PIETRO ANTONIO METASTASIO
  • Artaserse
  • Messe
  • Biographie
  • Klavierspiel
  • Triosonate
  • Ruggiero
  • Serenata
  • Requiem
  • Sonate
  • ALESSANDRO SCARLATTI
  • Antioco
  • Siebenjähriger Krieg
  • Oper
  • PETER III HASSE
  • Kapellmeister
  • Psalm
  • metastasianisches Drama
  • Kirchenchor
  • La clemenza di Tito
  • Gastspiele
  • Hamburger Oper
  • Mezzosopranistin
  • Hoftheater zu Braunschweig
  • Intermezzi
  • Rokoko
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Absolutismus und Barock 1580–1760

Der Zeitraum zwischen 1580 und 1760 wird musikgeschichtlich als Barock, Generalbass-Zeitalter und Zeitalter des konzertierenden Stils beschrieben. Den historischen Rahmen bilden der Absolutismus und die Machtentfaltung der europäischen Höfe, die insbesondere in Frankreich vollzogen wird.

Die Anfänge – frühe Hochkulturen – Antike

Um etwa 4,4 Mio. v.Chr. tritt die Gattung der Primaten in Ost- und Südafrika auf (Australopithecus). In einem gleitenden Übergang ab etwa 3 Mio. v.Chr. formen sich allmählich die spezifischen menschlichen Fähigkeiten der planmäßigen Arbeit, des Denkens und der Sprache. Mit der Entstehung von Wort- und Gestensprache sind die Voraussetzungen für ein Musikmachen gegeben, das aus dem Singen von Wortsprache (Vokalmusik) und der geräuschhaft-klanglichen Gestaltung von Gestensprache (Instrumentalmusik) besteht. Durch diese Synthese von Klang und Sprache wird Musik zum klanglichen Kommunikationsmittel.

Europäischer Feudalismus

Die Musik des europäischen Feudalismus und darin eingebettet die mittalterliche Musik ist vorwiegend christlich geprägt. Nach der frühchristlichen Ablehnung eigenständiger, nicht kirchlicher Musik entfaltet sich allmählich das Ästhetisch-Musikalische. Die Kathedralschulen und Klöster werden zu musikalischen Zentren, in denen sich der gregorianische Choral entwickelt.

Musik im Übergang zu einer globalisierten Welt – 1918 bis heute

Mit dem Ersten Weltkrieg, der russischen Oktoberrevolution (1917) sowie der deutschen Novemberrevolution (1918) verändern sich die Musik und die Musikkultur grundlegend. Nach der Konzentration der Neuen Musik auf die Reorganisation des klanglichen Materials entsteht eine Welle sozialen und politischen Engagements. Die 1920er-Jahre sind durch eine außerordentliche Vielfalt von Musiksprachen, Stilen und Haltungen charakterisiert. Zu den wichtigsten Strömungen gehören

  • das Konzept der Neuen Sachlichkeit,
  • der Neoklassizismus und
  • der Neobarock.

Parallel dazu etablieren sich im Kontext der Arbeiterbewegung und der neuen Medien Radio und Tonfilm das politische Lied sowie die populären Musikgenres (z.B. Jazz, Musical). 1933 wird die musikkulturelle Entwicklung von den Nazis unterbrochen und setzt erst 1945 wieder ein. Besonders markant sind die Weiterentwicklung der Zwölftontechnik zum Serialismus und die elektronische Musik. In den 1960er-Jahren bilden sich mit Zufalls-, Klang- und Sprachkompositionen dann neue Klangkonzepte heraus, die in den 1980ern durch die Klangkunst, die multimedialen Installationen und die Computermusik erweitert werden.

Zwischen Nationalismus und Moderne 1871–1918

Im letzten Drittel des 19. Jh. spielt Musik im Kontext von Imperialismus und Kolonialismus samt der damit verknüpften „nationalen“ und „sozialen Frage“ eine große Rolle. Durch Abgrenzung gegen das jeweils Fremde und durch Bestätigung des Eigenen soll Musik die nationale Identität stärken. Die jeweiligen „Nationalen Schulen“ beziehen sich vorrangig auf die Volksmusik und tradierte Musikstile. Im Zentrum der musikalischen Bemühungen stehen öffentlichkeitswirksame Gattungen wie

  • die Oper,
  • die Sinfonie und
  • die programmatisch aufgeladene Sinfonische Dichtung.
Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025