Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Physik Abitur
  3. 2 Mechanik
  4. 2.1 Grundeigenschaften von Körpern und Stoffen
  5. 2.1.2 Teilchenanzahl, Stoffmenge und Aufbau der Stoffe
  6. Brownsche Bewegung

Brownsche Bewegung

Die unregelmäßige Bewegung von mikroskopisch beobachtbaren Körperchen (Körnchen von Blütenstaub, Rauchteilchen) wird als brownsche Bewegung bezeichnet.
Sie wurde 1827 von dem schottischen Botaniker ROBERT BROWN (1773-1858) entdeckt und 1905 von ALBERT EINSTEIN (1879-1955) erklärt. Die brownsche Bewegung, auch brownsche Molekularbewegung genannt, ist ein Beleg für die Existenz von kleinsten, im Mikroskop nicht sichtbaren Teilchen (Atomen, Molekülen).

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Bringt man feinen Blütenstaub in Wasser und betrachtet ihn unter einem Mikroskop, so bewegen sich die im Mikroskop sichtbaren Staubkörnchen unregelmäßig hin und her. Das Gleiche kann man beobachten, wenn man statt Blütenstaub z. B. die in Rauch vorhandenen kleinen Teilchen oder Latexbestandteile in Wasser beobachtet.

Registriert man den Ort eines Teilchens in jeweils gleichen Zeitabständen, so ergibt sich eine völlig unregelmäßige und zufällige Bewegung der Teilchen (Bilder 1 und 2).

Die unregelmäßige Bewegung von mikroskopisch beobachtbaren Körperchen wird als brownsche Bewegung bezeichnet.

Man nennt sie auch brownsche Molekularbewegung. Benannt ist diese Erscheinung nach dem schottischen Biologen ROBERT BROWN (1773-1858), der im Jahre 1827 Blütenstaub unter einem Mikroskop untersuchte. Dabei fiel ihm die unregelmäßige Bewegung der Staubkörnchen auf. Zuerst glaubte er, dass es sich bei den Bestandteilen der Pollenkörner um Mikroorganismen handelt, erkannte dann aber, dass die beobachtete Bewegung auch bei Ruß- und Staubkörner vorliegt. Des Weiteren konnte er feststellen, dass die Geschwindigkeit der Teilchen abhängig ist von deren Masse ist: Je geringer die Teilchenmasse, desto stärker ist bei einer bestimmten Temperatur ihre Bewegung.

Die brownsche Bewegung kommt folgendermaßen zustande: Die auch mikroskopisch nicht sichtbaren Teilchen (Atome, Moleküle), aus denen eine Flüssigkeit oder ein Gas aufgebaut ist, befinden sich in ständiger Bewegung. Sie stoßen dabei an die viel größeren, im Mikroskop sichtbaren Blütenstaubkörnchen oder an Rauchteilchen und schieben diese unregelmäßig hin und her. Diese unregelmäßige Bewegung kann man im Mikroskop beobachten.

Die brownsche Bewegung ist damit ein Beleg für die Existenz kleinster, nicht sichtbarer Teilchen und dafür, dass sich diese Teilchen (Atome, Moleküle) bewegen. Sie ist damit auch ein experimenteller Beleg für das Teilchenmodell und für die Existenz von Atomen.

ROBERT BROWN selbst konnte die von ihm beobachtete Erscheinung nicht erklären. Das gelang erst 1905 dem berühmten deutschen Physiker ALBERT EINSTEIN (1879-1955), der darüber hinaus auch die mittlere Verschiebung x ¯ eines Teilchens angeben konnte. Die mittlere quadratische räumliche Verschiebung eines Teilchens beträgt:

x 2 ¯ = k ⋅ T ⋅ t 2 ⋅ π ⋅ η ⋅ r

kBOLTZMANN-Konstante
Tabsolute Temperatur

Die Herleitung dieser Gleichung soll hier nicht dargestellt werden. Die Abhängigkeit der einzelnen Größen von der Verschiebung kann jedoch durch einfache Überlegungen nachvollzogen werden. Aus der kinetischen Gastheorie ist die mittlere kinetische Energie eines Teilchens bekannt. Es gilt:

E k i n = 3 2   k ⋅ T

Aus der Mechanik wissen wir, dass die kinetische Energie eines Teilchens E kin = 1 2   m ⋅ v 2 ¯ beträgt. Gleichsetzen der beiden Beziehungen ergibt, dass die mittlere quadratische Geschwindigkeit v 2 ¯ eines Teilchens proportional zur Temperatur und zur BOLTZMANN-Konstanten k ist:

1 2 ⋅ m ⋅ v 2 ¯ = 3 2 ⋅ k ⋅ T

Da Geschwindigkeit und Strecke proportional zueinander sind, ist der Term k ⋅ T im Zähler des Bruches der von EINSTEIN angegebenen Gleichung einzusehen. Im Nenner steht unter anderem die dynamische Viskosität η des Stoffes, d.h. je zäher der Stoff ist, desto geringer ist die Verschiebung. Dies ist sicherlich richtig, da sich die Widerstandskraft mit zunehmender Zähigkeit ebenfalls erhöht.
Gleiches gilt auch für die Größe des Teilchens. Bei wachsender Zeit kann sich das Teilchen immer weiter von seinem ursprünglichen Ort wegbewegen, was uns die Zeit im Zähler unserer Beziehung verstehen lässt.

Bereits im Altertum nahmen einige Gelehrte an, dass alle Stoffe aus kleinsten Teilchen bestehen, die nicht mehr zerteilt werden können. Diese Teilchen nannten sie Atome (vom griechischen Wort atomos: das Unteilbare). Diese Idee geriet später in Vergessenheit. Die Untersuchungen solcher Erscheinungen wie der brownschen Bewegung bestätigten später die Richtigkeit der Teilchenvorstellung und untermauerten die Auffassung von der Existenz vonAtomen und Molekülen.

  • Vereinfachte Darstellung der brownschen Bewegung: Die mikroskopisch sichtbaren Körperchen bewegen sich völlig unregelmäßig.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Brownsche Bewegung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/brownsche-bewegung (Abgerufen: 20. May 2025, 21:30 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Moleküle
  • Albert Einstein
  • brownsche Bewegung
  • Teilchen
  • Atome
  • Robert Brown
  • Teilchenmodell
  • Animation
  • brownsche Molekularbewegung
  • Teilchenvorstellung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Atombau im Original

1911 veröffentlichte der britische Physiker ERNEST RUTHERFORD (1871-1937) eine bedeutsame Arbeit zur Streuung von α - und β -Teilchen an Atomen. Er leitete aus diesen Untersuchungen Vorstellungen über den Aufbau von Atomen ab, die heute als rutherfordsches Atommodell bezeichnet werden. Dieses Atommodell von RUTHERFORD war ein wichtiger Schritt in der Theorie vom Atombau.
Den nächsten wichtigen Schritt ging zwei Jahre später der dänische Atomphysiker NIELS BOHR (1885-1962), der mit seinem bohrschen Atommodell Elemente der Quantenphysik in die Atomphysik einbrachte.
Es sind Auszüge aus diesen beiden Originalarbeiten angegeben.

Johann Jakob Balmer

* 01.05.1825 in Lausen/Kanton Basel
† 12.03.1898 in Basel

Er war ein Schweizer Mathematiker und Physiker, der empirisch eine erste Serienformel für Spektrallinien des Wasserstoffs aufstellte, die sich für die moderne Atomphysik richtungsweisend war. Insbesondere war es eine wichtige Grundlage für die Ausarbeitung des bohrschen Atommodells.

Grundexperimente zur Atomphysik

Für die Entstehung der Atomphysik und die Durchsetzung der Atomhypothese spielten eine Reihe von grundlegenden Experimenten und Beobachtungen eine herausragende Rolle. Dazu gehören u.a. die Streuversuche von PHILIPP LENARD und ERNEST RUTHERFORD, aber auch die spektroskopischen Untersuchungen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von verschiedenen Physikern durchgeführt und interpretiert wurden. In dem Beitrag sind ausgewählte Experimente dargestellt und in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Atomphysik charakterisiert.

Wissenstest, Physik der Atomhülle


Genauere Vorstellungen über den Bau der Atomhülle wurden erst nach 1900 entwickelt. Wichtige Schritte waren die Atommodelle von E. Rutherford und von N. Bohr. Das moderne quantenphysikalische Atommodell ermöglicht die mathematische Beschreibung der Atomhülle, ist aber unanschaulich. Eine anschauliche Vorstellung bieten die Orbitale. mit dem Test können Sie Ihre Kenntnisse über den Bau von Atomen und die Modellvorstellungen über diese Atome prüfen.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Physik - Physik der Atomhülle".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Anzahl und Abmessungen von Atomen

Feste, flüssige und gasförmige Stoffe bestehen aus Atomen bzw. Molekülen. Deren Existenz war lange umstritten und konnte erst sicher am Anfang des 20. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Die Anzahl von Atomen je Mol beträgt 6,022 ⋅ 10 23 (AVOGADRO-Konstante). Damit sind in einem Gramm eines Stoffes ca. 10 22 Atome enthalten. Die Masse von Atomen liegt zwischen 10 − 27 kg und 10 -24 kg , der Radius von Atomen in der Größenordnung von 10 − 10   m und der Kernradius bei 10 15   m . Aus ihm ergibt sich die Dichte der Kernmaterie, die für alle Atomkerne annähernd gleich groß ist und einen Wert von 1,8 ⋅ 10 17   kg m 3 = 1,8 ⋅ 10 14   g cm 3 hat. Die Abmessungen von Atomen können in unterschiedlicher Weise bestimmt werden. Im Beitrag sind Möglichkeiten dafür angegeben.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025