Alle Vertreter der Fische leben im Wasser. Sie sind auf dem Land nicht lebensfähig. Lebensräume der Fische sind die Binnengewässer mit ihrem Süßwasser. Dazu gehören Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Die in den Binnengewässern lebenden Fische sind Süßwasserfische.
Viele Fische leben aber auch im Salzwasser der Meere. Es sind Meeresfische. Ein bekannter Meeresfisch ist z. B. der Kabeljau oder Dorsch. Er lebt im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee. Im Nordatlantik und in der Ostsee findet man auch den Hering.
Die Plötze oder das Rotauge (bis 30 cm)
lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern, auch im Brackwasser. Besitzt rötliche Flossen und rote Augen (Name!), frisst Wasserpflanzen und kleinste Wassertiere. Friedfisch
Die Plötze (auch Rotauge genannt)
Der Flussbarsch (bis 50 cm)
bewohnt nahrungsreiche Flüsse und Seen. Ist an der stacheligen vorderen Rückenflosse, den roten Flossen und dunklen Querstreifen zu erkennen. Frisst Würmer und kleine Fische. Raubfisch
Der Kabeljau oder Dorsch (bis 150 cm)
lebt im Nordatlantik, in Nord- und Ostsee. Ist olivbraun bis graugrün gefärbt und dunkel getupft, ernährt sich von Heringen und anderen kleinen Fischen. Raubfisch
Der Kabeljau oder Dorsch
Der Hering (bis 35 cm)
lebt in Schwärmen im Nordatlantik. Körper schlank, guter Schwimmer. Rücken schimmert blaugrün, Bauchseite silbrig. Ernährt sich von Kleinkrebsen. Friedfisch
Der Hering
Viele Fische haben einen lang gestreckten, seitlich abgeflachten oder runden Körper, der zum Kopf- und Schwanzende hin etwas zugespitzt ist. Diese Art der Körperform heißt stromlinienförmig bzw. spindelförmig. Sie ist für die Fortbewegung im Wasser günstig, da dem Wasser wenig Widerstand entgegengesetzt wird. Fische können deshalb ohne großen Kraftaufwand durch das Wasser gleiten.
Der Körper eines Fischs ist in Kopf, Rumpf und Schwanz gegliedert. Auffällig sind die Flossen. Die Flossen sind aus einzelnen knöchernen Flossenstrahlen aufgebaut. Diese sind durch Häute miteinander verbunden.
Die Fortbewegung der Fische erfolgt durch Hin- und Herschlagen des Schwanzes. Dies hat eine schlängelnde Bewegung des Körpers zur Folge. Neben der Schwanzflosse, die den Hauptantrieb liefert, unterstützen auch die übrigen Flossen die Bewegung des Fischs im Wasser. Die Rückenflosse und die Afterflosse dienen der Aufrechthaltung des Körpers im Wasser. Brust- und Bauchflossen, die jeweils paarweise vorhanden sind, bewirken als Höhen- und Seitenruder die Steuerung der Bewegung oder dienen dem Abbremsen der Bewegung.
An den Seiten des Fischkörpers ist das Seitenlinienorgan. Mit ihm kann der Fisch Strömungsänderungen und Druckwellen des Wassers wahrnehmen. An jeder Seite des Fischs befindet sich unter der Haut ein Kanal mit winzig kleinen Öffnungen, die aus dem Kanal nach außen führen. Im Kanal befinden sich Sinneszellen, die von dem vorbeiströmenden Wasser bewegt werden und dem Fisch auf diese Weise auch geringfügige Änderungen der Wasserströmung mitteilen. Dieses Seitenlinienorgan gibt es nur bei Fischen.
Einen lebenden Fisch festzuhalten ist sehr schwierig. Der Fischkörper ist von einer dünnen, schleimigen Hautschicht bedeckt. Dadurch gleitet der Fisch gut im Wasser.
Äußerer Bau eines Fischs (schematisch)
Die Fischhaut besteht aus der Ober-, Leder- und Unterhaut.
Bei vielen Fischen enthält die Lederhaut dachziegelartig angeordnete Schuppen. Die darüberliegende Oberhaut sondert Schleim ab. Sie macht die Körperoberfläche dadurch schleimig und schlüpfrig.
Die Schuppen sind zarte Knochenplättchen. Sie schützen den Fischkörper vor äußeren Einflüssen. Betrachtet man Schuppen genauer mit einer Lupe, so kann man Einzelheiten ihres Baus erkennen. Auf den Schuppen sind engere und weitere Ringe zu sehen. Dabei handelt es sich um sogenannte „Jahresringe“. Die Schuppen wachsen mit dem Fisch mit, im Sommer schneller (weite Ringe) als im Winter (enge Ringe). Nach der Anzahl der „Jahresringe“ können Wissenschaftler das ungefähre Alter der Fische bestimmen.
Die schleimige, schuppige Haut ist keine gute Wärmeisolierung des Körpers gegenüber dem Wasser. Die Körpertemperatur der Fische und damit auch ihre Lebensfunktionen, wie Bewegung und Atmung, sind abhängig von der Temperatur des Wassers. Fische sind wechselwarme Tiere.
Einige Fische wühlen sich in den Schlamm der Gewässer und überwintern dort. Sie verfallen in Winterstarre (Kältestarre). In diesem Zustand sind sie bewegungsunfähig. Ist ihre Körpertemperatur herabgesetzt, laufen ihre Lebensfunktionen, z. B. Atmung, vermindert ab.
Aufbau der Fischhaut (schematisch)
Die inneren Organe dienen wichtigen Lebensfunktionen: das Skelett als Stütze, Magen und Darm der Ernährung und Verdauung, die Geschlechtsorgane der Fortpflanzung, die Kiemen der Atmung, die Nieren der Ausscheidung und die Schwimmblase dem Schweben im Wasser. Die Schwimmblase ermöglicht dem Fisch das bewegungslose Schweben im Wasser. Sie ist ein gasgefüllter Hautsack. Wenn der Fisch Gas aus dem Maul nach außen abgibt, verkleinert sich die Schwimmblase und er sinkt im Wasser tiefer. Wenn er wieder höher steigen will, muss er Gas aus dem Blut in die Schwimmblase abscheiden, um diese zu vergrößern.
Das Skelett des Fischs besteht aus dem Schädel, der Wirbelsäule, den Rippen und den knöchernen Flossenstrahlen. Schädel, Wirbelsäule und Rippen schützen die inneren Organe des Fischs. Tiere, die im Inneren eine Wirbelsäule besitzen, gehören zu den Wirbeltieren. Fische sind also Wirbeltiere.
Unter den Kiemendeckeln liegen geschützt die Atmungsorgane der Fische, die Kiemen. Die Deckel heißen Kiemendeckel. Eine Kieme besteht aus zahlreichen zweilappigen, dünnhäutigen Kiemenblättchen. Sie sitzen am Kiemenbogen. In den Kiemenblättchen befinden sich zahlreiche feine Blutgefäße. Im Bereich der Mundhöhle besitzt der Kiemenbogen dornartige Fortsätze, die die Kiemenreuse bilden. Sie filtern feste Teilchen aus dem Wasser und führen sie der Speiseröhre zu.
Wie alle Lebewesen benötigen auch die Fische Sauerstoff zum Leben. Der für die Atmung der Fische notwendige Sauerstoff ist im Wasser gelöst. Die Fische entnehmen mithilfe der Kiemen den Sauerstoff aus dem Wasser. Dazu öffnen und schließen sie in regelmäßigen Abständen ihr Maul. Schließt der Fisch die Kiemendeckel und öffnet das Maul, strömt sauerstoffreiches Wasser in die Mundhöhle, von dort in die Kiemenhöhlen und an den Kiemen vorbei. An der Oberfläche der Kiemenblättchen wird der Sauerstoff von den Blutgefäßen aus dem Wasser aufgenommen und in den Körper transportiert. Gleichzeitig wird Kohlenstoffdioxid aus dem Blut an das Wasser abgegeben. Dieses kohlenstoffdioxidangereicherte Wasser wird nun bei geschlossenem Maul und geöffneten Kiemendeckeln aus den Kiemenhöhlen herausgepresst.
Bau einer Einzelkieme
Ist der Hecht auf Beutefang, so hält er sich zwischen dem ufernahen Pflanzenbewuchs auf und verharrt dort regungslos. Er kann bereits kleinste Wasserbewegungen wahrnehmen, die andere Fische beim Schwimmen verursachen. Nähert sich ein Fisch, kann der Hecht blitzschnell aus seinem Versteck hervorstoßen und das Beutetier ergreifen. Sein mit spitzen Zähnen besetzter Kiefer dient dem Festhalten und Verschlingen der Beute. Der Hecht ist ein Raubfisch, da er sich von anderen Fischen, aber auch von Fröschen oder jungen Wasservögeln ernährt.
Auch weitere Fische, z. B. Flussbarsch, Kabeljau, Rotbarsch, Lachs und Forellen, ernähren sich vorwiegend von anderen Fischen und kleinen Wasservögeln. Sie sind ebenfalls Raubfische. Sie haben meist einen schmalen Kopf mit leistungsstarken Augen sowie Kiefer mit spitzen Zähnen.
Die Plötze hat Kiefer ohne Zähne. Sie ernährt sich von Pflanzenteilen, Schnecken, Würmern, Algen und Kleintieren des Gewässers, wie Wasserflöhen und Insektenlarven. Sie zählt daher bezüglich ihrer Ernährung zu den Friedfischen. Zu diesen gehören auch Schleie, Rotfeder, Hering, Scholle und Karpfen. Der Kopf der Friedfische ist oftmals breit.
Die Friedfische werden von den Raubfischen gefressen, sie stellen also die Nahrung für Raubfische dar. So entstehen in einem Gewässer Nahrungsbeziehungen. Fried- und Raubfische sind Glieder einer Nahrungskette bzw. eines Nahrungsnetzes.
Nahrungsbeziehungen in einem Gewässer
Im Frühjahr bzw. Frühsommer begeben sich die Fischweibchen und Fischmännchen paarweise an bestimmte Plätze im Wasser. Dort legt das Weibchen seine Eier (Rogen) auf Unterwasserpflanzen ab. Das Männchen spritzt nun über diese Eier seine Samenflüssigkeit (Milch). In der milchigen Samenflüssigkeit befinden sich viele Samenzellen.
Je eine Samenzelle dringt in ein Ei (Eizelle) ein. Ei- und Samenzelle verschmelzen miteinander. Dieser Vorgang wird Befruchtung genannt. Da die Befruchtung außerhalb des weiblichen Körpers stattfindet, wird sie äußere Befruchtung genannt. Bei den meisten Fischen schlüpfen nach einigen Tagen aus den befruchteten Eiern kleine Fischlarven. Diese haben noch einen Dottersack am Bauch. Er dient den Fischlarven ca. 2 Wochen zur Ernährung.
Die Flossen bilden noch einen geschlossenen Flossensaum. Die Fischlarven wachsen heran und entwickeln sich zu Jungfischen. Die Jungfische wachsen und entwickeln sich zu geschlechtsreifen Fischen. Manche Fische, z. B. Guppys, sind lebend gebärend.
Die Fische sind nicht nur durch ihren Körperbau und die Atmung an das Leben im Wasser angepasst, sondern auch durch bestimmte Verhaltensweisen. Das zeigt sich beispielsweise beim Schwarmverhalten und beim Revierverhalten. Viele Fischarten bewegen sich im Schwarm fort. Jeder kennt die Heringsschwärme oder die Schwärme farbenfroher Fische im Aquarium. Das Leben im Schwarm bietet den Fischen mehr Chancen zu überleben. Gefährdet sind Fische vor allem durch Schadstoffe, die in Gewässer gelangen.
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