Wilkie Collins

Biografie

WILKIE COLLINS wurde als ältester Sohn des Malers WILLIAM COLLINS 1824 in London geboren, wo er auch die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Er besuchte angesehene Privatschulen; die Jahre von 1936 bis 1838 verbrachte er mit seiner Familie in Italien. Sein Studium als Jurist hatte er abgeschlossen, übte den Beruf des Anwalts jedoch niemals aus, da er freier Schriftsteller wurde.

Das erste Buch, das er veröffentlichte, war eine Biografie über seinen Vater (1848). Es folgten einige Romane und COLLINS befreundete sich mit CHARLES DICKENS, an dessen Zeitschriften Household Words und All the Year Round er von 1856 an mitarbeitete. In der Familienzeitschrift All the Year Round veröffentlichte er 1859-1860 seinen Roman The Woman in White (dt. Die Frau in Weiß), der ihn als Schriftsteller für spannende Kriminalgeschichten bekannt machte. Es folgten zahlreiche Romane, aber auch Theaterstücke.

COLLINS' Privatleben war sehr unkonventionell: Er heiratete nie, lebte aber mit CAROLINE GRAVE, einer Witwe aus der Arbeiterklasse zusammen. Gleichzeitig unterhielt er eine lebenslange Beziehung zu MARTHA RUDD, deren drei Kinder er adoptierte. Da COLLINS stark an Rheuma litt, nahm er zur Linderung der Schmerzen jede Menge Opium, was sein Schreiben stark beeinflusste. 1889 starb er an einem Schlaganfall.

Literarisches Schaffen

WILKIE COLLINS gilt als erster erfolgreicher Vertreter des englischen Detektivromans. In dem spannenden Roman The Moonstone (1868, dt. Der Monddiamant) wird Sergeant Cuff zum Prototyp des Detektivs in der englischen Literatur.

Das Vorbild des Detektivs hatte der amerikanische Schriftsteller EDGAR ALLAN POE mit der Erzählung The Murders in the Rue Morgue (1841, dt. Der Doppelmord in der Rue Morgue) geschaffen. ARTHUR CONAN DOYLE und AGATHA CHRISTIE setzten nach COLLINS die Tradition fort, indem sie in ihren Romanen und Erzählungen eigene Detektive auf Verbrecherjagd schickten.

In The Moonstone muss Detektiv Cuff einem Diamantendiebstahl auf die Spur zu kommen. Dabei findet er heraus, dass das Verbrechen von einem der Untersuchenden unter Einfluss von Opium begangen wurde. Damit gehörte erstmals der Täter zu derselben Klasse wie das Opfer, und entstammte nicht der Unterschicht. Bemerkenswert ist auch COLLINS Erzählperspektive, da von unterschiedlichen Erzählern berichtet wird.

Der ungeheuer spannende Thriller Woman in White hatte COLLINS jedoch schon Jahre vorher sehr berühmt gemacht. Das Geschehen wird episodisch dargestellt, was fast schon modern anmutet: Vom Standpunkt aller beteiligten Charaktere werden die Zeugenaussagen detailgetreu vor Gericht wiedergegeben. Durch zusätzlich eingebaute Schauereffekte erzeugt COLLINS eine große Spannung.

Seine weiteren Kriminalromane beinhalten vor allem auch Aspekte, die sich mit der Rolle der Frau in der Viktorianischen Gesellschaft beschäftigen. So erschuf COLLINS in Armadale (1866, dt. Der rote Schal) mit der Gestalt der Lydia Gwilt erstmals eine moderne Femme Fatale in der Literatur, also einer verführerischen Frau mit Charme und Intellekt, die bei ihrem exzessiven Lebenswandel ihren Partnern zum Verhängnis wird.

Werke (Auswahl)

Romane
The Dead Secret (1857, dt. Ein tiefes Geheimnis)
No Name (1862)
Man and Wife (1870)
Poor Miss Finch
(1872, dt. Lucilla oder auch Die Blinde)
The New Magdalen
(1873)
The Law and the Lady (1875)
The Haunted Hotel (1879)
Heart and Science (1883)

Theaterstücke
The Frozen Deep (1857)

WILKIE COLLINS (1824 bis 1889)

WILKIE COLLINS (1824 bis 1889)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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