Landeshauptstadt Stuttgart

Die Hauptstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg Stuttgart liegt in einem nach Nordosten zum Neckar geöffneten Talkessel in einer Höhe von rund 245 m. Die Bebauung reicht weit auf die Hochflächen des Strohgäus, der Filder und des Schönbuchs hinauf. Mit mehr als 600 000 Einwohnern ist sie die größte Stadt Baden-Württembergs.

Durch seine Kessellage hat Stuttgart unter besonders starken stadtklimatischen Problemen zu leiden:
Bedingt durch den geringen Luftaustausch in der Tallage, hat die Stadt relativ hohe jährliche Durchschnittstemperaturen. Dazu kommen geringere Niederschläge, die von der durch den Schwarzwald und die Schwäbische Alb bedingten Leelage herrühren. All das kann zu ausgesprochenen Inversionswetterlagen führen. Dann bleiben die durch Industrie, Haushalte und Verkehr erzeugten Luftschadstoffe besonders lange im Tal hängen. Eine Dunstglocke entsteht, die häufig zu starken Belastungen der Atemwege führt. Für die Stadtplanung bedeutet das u. a., die wenigen noch vorhandenen Frischluftschneisen nicht weiter zuzubauen bzw. wiederherzustellen und mehr innerstädtische Grünflächen zu schaffen.

Stuttgart ist Sitz der Landesregierung, vieler Landes- und Bundesbehörden sowie Zweitsitz des katholischen Bischofs von Stuttgart-Rottenburg. In der Kulturmetropole gibt es neben den Universitäten von Stuttgart und Hohenheim seit 1998 die Daimler-Benz Corporate University, mehrere andere Hochschulen sowie das MAX-PLANCK-Institut und die FRAUNHOFER-Institute. Von den zahlreichen Museen sind besonders das Landesmuseum, das Museum für Völkerkunde, die Neue Staatsgalerie und das Museum für Naturkunde im Schloss Rosenstein zu erwähnen. Das Stuttgarter Ballett des Württembergischen Staatstheaters genießt Weltruhm. Neben Sternwarte und Planetarium sieht der zoologisch-botanische Garten (Wilhelma) alljährlich viele Besucher an.

Wirtschaft

Stuttgart ist das Zentrum des Wirtschaftsraums Mittlerer Neckar. Führende Industriezweige der Stadt und des Wirtschaftsraumes sind der Fahrzeugbau, die elektrotechnische sowie die elektronische Industrie. Eine Reihe bekannter Industriekonzerne dieser Branchen, wie Daimler-Crysler, Bosch und Porsche, haben hier ihre Zentrale. Daneben gibt es einen vielseitigen Maschinenbau, Betriebe der feinmechanischen und optischen Industrie sowie der Textil-, Bekleidungs-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Bekannt ist Stuttgart auch durch zahlreiche Druckereien und Verlage.

Das am Neckar gelegene Bad Cannstatt und der Stadtteil Berg besitzen die zweitgrößten Mineralwasservorkommens Europas. In Cannstatt findet darüber hinaus mit dem „Cannstatter Wasen“ eines der bekanntesten und größten Volksfeste Deutschlands statt. Zur Naherholung dienen unter anderem der Höhenpark Killesberg mit Messe- und Ausstellungsgelände, Sesselbahn, Restaurants und Aussichtsturm. In Leinfelden-Echterdingen liegt der internationale Flughafen Stuttgart, und am kanalisierten Neckar gibt es einen Hafen.

Stadtbild

Trotz schwerer Kriegszerstörungen ist Stuttgart reich an bemerkenswerten Bauwerken und Plätzen, unter anderem dem Renaissancebau des (im Kern mittelalterlichen) Alten Schlosses und dem barocken Neuen Schloss, dem Schillerplatz mit der Alten Kanzlei, dem Prinzenbau, Stiftsfruchtkasten und dem Schillerdenkmal sowie dem klassizistischen Wilhelmspalais. Westlich von Stuttgart liegt das im Rokokostil erbaute Lustschloss Solitüde.

Mit der 1926/27 erbauten Weißenhofsiedlung und dem Tagblatt-Turm verfügt Stuttgart über herausragende Bauten der Moderne.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden und werden in Stuttgart von namhaften in- und ausländischen Architekten beispielhafte Repräsentativ-, Wohn-, Büro- und Industriebauten errichtet.

Aus der Geschichte

Stuttgart entstand aus dem vor 950 erwähnten herrschaftlichen Gestüt Stuotgarte. Seit 1286 besitzt sie das Stadtrecht und wurde 1482 Haupt- und Residenzstadt der Grafschaft, später des Herzogtums Württemberg. Die um 1800 einsetzende Industrialisierung und die zentrale Lage im württembergischen Eisenbahnnetz führten zu einem rasanten Bevölkerungszuwachs.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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