Wetter und Gesundheit

Der Umweltfaktor Luft ist ein wichtiger Bestandteil des Wetters bzw. der Witterung.

Die Wetterwirksamkeit der Luft hängt aber weniger davon ab, ob sie sauerstoffreich oder sauerstoffarm, staubhaltig oder staubfrei, pollenreich oder pollenarm ist. Aus meteorologischer Sicht sind die Temperatur, die Feuchtigkeit, der Druck und die Bewegungsgeschwindigkeit der Luft von Bedeutung. Nur diese wetterwirksamen Eigenschaften sind für sich allein und in ihrer gegenseitigen Beeinflussung Elemente von Wetter und Witterung.

Von diesen meteorologischen Eigenschaften der Luft gehen auch in erster Linie die Einflüsse auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Menschen aus.
Solche Einflüsse sind besonders bei schnell ansteigenden Temperaturen, bei heranziehenden Schlechtwetterlagen und Gewittern oder bei raschen Veränderungen von Luftdruck und Luftfeuchtigkeit zu beobachten.
Die Witterungseinflüsse sind jedoch nicht für jeden spürbar. Wer jedoch empfindlich, älter oder krank ist, bei dem können sich in bestimmten Wettersituationen Beschwerden vor allem im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege und des Zentralnervensystems einstellen. Immerhin betrifft das in Deutschland jeden Dritten.

Es gibt erwiesene Zusammenhänge zwischen meteorologischen Ereignissen und gesundheitlichem bzw. gesundheitlich bedingtem Geschehen:

  • An schwülen Sommertagen steigt beispielsweise die durchschnittliche Häufigkeit von Unfällen im Straßenverkehr um mehr als 10 %, weil die Verkehrsteilnehmer dann eine längere Reaktionszeit haben.
  • Fast 90 % aller Herzinfarkte ereignen sich unter dem Einfluss von tiefem Luftdruck.
  • Bei Föhn, dem warmen Fallwind am Rande von Gebirgen, schlafen viele Menschen unruhiger, und Schülern kann das Lernen schwerer fallen.
  • Bei dunstiger bzw. nebliger Witterung verstärken sich die Beschwerden bei Menschen mit Erkrankungen der Atemwege (z. B. Asthma).

Von Menschen mit Operationsnarben wird häufig behauptet, sie könnten Wetterveränderungen vorhersagen. Das stimmt allerdings nur bedingt:
Sie spüren mit ihrer Narbe nur den bereits eingetretenen Fall des Luftdrucks, der sich beim Herannahen eines Schlechtwettergebietes vollzieht.
Insofern ist der Narbenschmerz, wie die Wetterfühligkeit überhaupt, keine „Wettervorhersage“, da sich die sichtbaren von allen wahrnehmbaren Zeichen einer Wetteränderung – wie der Wolkenaufzug – im Regelfalle erst später einstellen als die Luftdruckveränderungen.

Auch die charakteristische Witterung, die in einer bestimmten Zeit an einem bestimmten, z. B. für den Urlaub ausgewählten Ort auftritt, kann Einfluss auf die Erholungswirkung besitzen.

Unter diesem Gesichtspunkt unterscheiden sich beispielsweise die gesundheitlichen Wirkungen von Orten mit Schonklima von denen mit Reizklima:
Das Klima an der Ostseeküste wirkt besonders bei Seewind durch die kräftige Luftbewegung, die hohe Feuchtigkeit und den Salzgehalt der von Staub, Ruß, Abgasen und Allergenen weitgehend freien Luft im Allgemeinen gesundheitsfördernd. Die Widerstandsfähigkeit des Organismus wird gestärkt. Auch für die Heilung bestimmter Erkrankungen erweist sich das Küstenklima als recht günstig, z. B. bei Bronchialasthma von Kindern und Jugendlichen, bei Heuschnupfen oder bei manchen Hautkrankheiten.
Dennoch ist es beispielsweise für die Wirkungen einer Heilkur wichtig, vor einem Kuraufenthalt an der Ostsee zu prüfen, welche klimatischen Bedingungen „vor Ort“ herrschen.

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