Ernst Florens Friedrich Chladni

ERNST FLORENS FRIEDRICH CHLADNI wurde am 30. November 1756 in Wittenberg geboren und starb am 3. April 1827 in Breslau. Er besuchte die Landesschule in Grimma und widmete sich auf Wunsch seines Vaters auf den Universitäten in Wittenberg und Leipzig dem Studium der Rechtswissenschaft. CHLADNI schloss diese Studien mit dem philosophischen und juristischen Doktorgrad ab. Nach dem Tode des Vaters verstärkte er seine naturwissenschaftlichen Beschäftigungen.

Akustische Forschungen

Im Rahmen seines Klavierspielens erkannte CHLADNI, dass die Lehre vom Schall noch nicht weit entwickelt war und er dadurch bei intensivem Studium zu neuen Erkenntnissen gelangen könnte. Seine Versuche führten ihn zur Entdeckung der nach ihm benannten Klangfiguren. Er fand, dass der auf eine Glas- oder Metallplatte gestreute Sand, wenn die Scheibe durch Anstreichen mit einem Violinbogen zum Schwingen gebracht wird, sich in bestimmten Figuren anordnet. Diese und andere akustische Versuche hat CHLADNI in seiner Schrift „Entdeckungen über die Theorie des Klanges“ 1787 und später in seiner „Akustik“ 1802 beschrieben. Durch die Erfindung eines neuen musikalischen Instrumentes, des „Euphons“ (um 1790), erhoffte er sich eine Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage. Dieses Instrument bestand aus einer Anzahl claviaturähnlich angeordneter Glasstäbe. Durch Streichen mit befeuchteten Fingern entstehen Längsschwingungen, die durch Resonanz Metallstäbe in Schwingung versetzen, die dann den eigentlichen Ton erzeugen. Mit diesem neuen Musikinstrument bereiste er viele europäische Städte. 1821 erschien sein Werk „Beiträge zur praktischen Akustik und zur Lehre vom Instrumentenbau“.

Astronomische Untersuchungen

CHLADNIs astronomische Studien beschäftigen sich mit den Kleinkörpern des Sonnensystems. In seiner Abhandlung „Ueber den Ursprung der von Pallas gefundenen und anderen ähnlichen Eisenmassen“ von 1794 vertrat er als erster die Ansicht vom kosmischen Ursprung der Feuerkugeln und Sternschnuppen, welche bis dahin als atmosphärische Erscheinungen aufgefasst wurden. Seine Vermutung stieß jedoch auf Ablehnung. THOMAS JEFFERSON, der damalige amerikanischer Präsident, soll noch 1807 gesagt haben, dass er eher glauben wolle, „dass zwei Yankee-Professoren lügen, als dass Steine vom Himmel fallen“. Die Argumente für die kosmische Natur beschrieb CHLADNI in seinem berühmten Werk „Ueber Feuermeteore und die mit denselben herabfallenden Massen“ von 1819.

ERNST FLORENS FRIEDRICH CHLADNI (1756-1827)

ERNST FLORENS FRIEDRICH CHLADNI (1756-1827)

1787 entdeckte er bei seinen akustischen Untersuchungen am Stäben und Platten die nach ihm benannten chladnischen Klangfiguren. Das sind stehende Wellen, die sich bei der Anregung von Platten mit bestimmten Frequenzen ausbilden. Bringt man feinen Sand oder Korkpulver auf die Platten, so ordnen sich diese Stoffe längs der Knotenlinien an. Das sind diejenigen Bereiche, an denen Auslöschung erfolgt, die sich also in Ruhe befinden, während die benachbarten Bereiche hin- und herschwingen.
Mit seinem 1802 veröffentlichten „Lehrbuch der Akustik“ beeinflusste CHLADNI nachhaltig die Entwicklung auf dem Gebiet der Akustik. Er gilt als einer der Mitbegründer dieses Forschungsgebietes.

Beispiele für chladnische Klangfiguren

Beispiele für chladnische Klangfiguren

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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