Paradoxon
Das Paradoxon (griech. παράδοξον, von παρα, para = gegen und δόξα, dóxa = Meinung, Ansicht) ist eine rhetorische Figur.
Das Paradoxon ist gekennzeichnet durch eine scheinbar widersinnige Aussage. Es weist in aller Regel jedoch „auf eine höhere Wahrheit hin“ (Duden – Die deutsche Rechtschreibung).
Bei den griechischen Stoikern war das Paradoxon eine absichtlich nicht unmittelbar einleuchtende Formulierung, die zum Nachdenken anregen sollte (Schülerduden Literatur, 2000).
Im Barock und in religiöser Literatur wurde es besonders häufig verwendet zur Auflösung rational nicht erklärbarer theologischer Aussagen.
„In der Literatur dient das Paradoxon der absichtlichen Verrätselung einer Aussage oder verleiht ihr mehr Nachdruck“ (Schülerduden Literatur, 2000)
Beispiele
- Das Leben ist der Tod, und der Tod ist das Leben.
- „We die and rise the same“ (dt.: Wir werden sterben und wiederauferstehen, JOHN DONNE: The Canonization)
- „Diese Ruhe war Aufruhr!“ (Mann, Heinrich: Der Untertan. Frankfurt: Fischer, 2008)