Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 3 Stoffwechsel und Energieumsatz
  4. 3.6 Verdauung, Atmung und Stofftransport bei Tieren
  5. 3.6.3 Bei Tieren sorgt ein Kreislaufsystem für raschen Transport
  6. Atmung unter Extrembedingungen

Atmung unter Extrembedingungen

Die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung der Lungen atmenden Organismen ist normalerweise dem umgebenden Luftdruck angepasst. Die meisten Menschen leben bei einem Luftdruck von 101 kPa und einem Sauerstoffpartialdruck von 21,3 kPa. Dieser garantiert eine kontinuierliche Versorgung der Zellen mit Sauerstoff über die Atmung. In Höhen ab 5000 m, die man beispielsweise beim Bergsteigen erreicht, beträgt der Luftdruck aber weniger als 30 kPa und der Sauerstoffpartialdruck nur 6 kPa. Sauerstoff wird nur noch sehr langsam ins Blut aufgenommen, die Folge ist eine Unterversorgung des Körpers mit dem lebensnotwendigen Gas.
Beim Tauchen kann ein Druck von 400 kPa (entsprechend 30 m Tauchtiefe) auf dem Taucher lasten. Es löst sich mehr Gas im Blut, welches beim schnellen Auftauchen zur Taucherkrankheit führen kann.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Obwohl die Zusammensetzung der Luft aus 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff und 0,04 % Kohlenstoffdioxid sowohl in Meereshöhe als auch auf den höchsten Bergen des Himalayas gleich ist, geht uns in großer Höhe die „Puste aus“. Um hohe Berge zu erklimmen, benötigen wir Atemgeräte.
Wenn die prozentuale Zusammensetzung der Luft von der Höhe unabhängig ist, können die Schwierigkeiten beim Atmen nur durch den veränderten Druck verursacht werden.

In unserem Lebensraum beträgt der Luftdruck 101 kPa und der Partialdruck des Sauerstoffs 21,3 kPa.
Im Himalaya beträgt der Luftdruck noch 30 kPa und weniger, der Partialdruck des Sauerstoffs erreicht gerade noch 6 kPa. Diese Druckverminderung in höheren Lagen hätte beim Aufenthalt in solchen Höhen Schwierigkeiten in der Sauerstoffversorgung des menschlichen Körpers zur Folge. Infolge des verminderten Partialdrucks diffundiert Sauerstoff langsamer in die Blutbahn, d.h. er kann nicht mehr mit genügend „Druck“ von der Luft abgegeben werden. Dieser Tempoverlust hat natürlich auch Auswirkungen auf den Sauerstoffgehalt des Blutes. Durch die verringerte Menge von Sauerstoff in den Erythrozyten kommt es in der Folge zu einer verminderten Abgabe von Sauerstoff aus dem Blut in die Körperzellen. Es kommt zur Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff, d.h. Muskeln und Organe werden in der Ausübung ihrer Funktionen eingeschränkt.
Durch die Verwendung von Atemgeräten mit Druckluft kann beim Erreichen solcher Höhen dieser Verlust ausgeglichen werden.

Tiere und Menschen, die in diesen Höhen leben, haben sich im Verlaufe der Zeit an diese Bedingungen angepasst. Sie bilden viel mehr Erythrozyten als Lebewesen in unseren Gebieten. Durch die erhöhte Erythrozytenanzahl kann mehr Sauerstoff aus der Luft aufgenommen und eine Unterversorgung des Körpers ausgeschlossen werden.

Beim Tauchen stellt sich die Problematik entgegengesetzt dar. Der Außendruck nimmt mit zunehmender Tiefe ab. Ohne druckfesten Anzug lastet auf dem Taucher in 30 m Tiefe ein Druck von 400 kPa. Dieser erhöhte Druck bewirkt, dass größere Gasmengen aus der Atemluftflasche vom Blut aufgenommen und darin gelöst werden und sich somit mehr Gas im Blut befindet als in normalen Druckverhältnissen. Beim schnellen Auftauchen entweicht das Gas in Form vieler kleiner Bläschen in die Blutbahn (ähnlicher Effekt wie beim Öffnen einer Sprudelflasche). Im Blut verstopfen diese Gasblasen die Kapillaren (Gasembolie) oder schädigen direkt das Gewebe. Betroffen sind v. a. Lunge, Herzmuskel, das Innenohr und das Zentralnervensystem. Verstopfte Kapillaren im Gehirn lösen Bewusstlosigkeit aus. Andere Symptome sind Juckreiz (sog. Taucherflöhe), Gelenk- und Muskelschmerzen. Akute Schmerzen im Brustkorb und starke Atemnot weisen auf eine Schädigung der Lunge hin, die evtl. zu einer Zerreißung von Lungengewebe führen kann. Außerdem können Herzschmerzen, Schwindel oder Störungen des Bewusstseins und Lähmungen bis zur Querschnittslähmung auftreten.

Dies sind die Anzeichen der Taucherkrankheit (auch: Cassionkrankheit). Deshalb müssen Taucher aus großen Tiefen sehr langsam aufsteigen und regelmäßig Pausen einlegen, damit das im Blut gelöste Gas langsam und damit schadlos abgegeben werden kann. Sollten sich die beschriebenen Symptome zeigen, muss der Taucher umgehend einen Arzt aufsuchen und sich eventuell einer Druckkammerbehandlung unterziehen.
Ähnliche Erscheinungen zeigen sich auch beim zu schnellen Aufsteigen mit einem Flugzeug in extrem veränderte Druckverhältnisse.

Eine andere Erscheinung ist der Tiefenrausch. Auch er hat die veränderten Druckbedingungen zur Ursache. Bei der erhöhten Gasabgabe ins Blut wird auch eine größere Menge Stickstoff durch die Blutbahn transportiert, da Stickstoff zu 78% Bestandteil der normalen Atemluft ist
Je länger man also in bestimmten Tiefen bleibt, desto mehr Stickstoff wird im Blut gelöst. Der Stickstoff hat eine narkotische Wirkung, die auf der guten Löslichkeit in fetthaltigen Bestandteilen der Zellmembran beruht. Da das Gehirn das mit am besten durchblutete Gewebe im Körper ist, ist hier die Einlagerung des Stickstoffes am größten. Der Stickstoff beeinträchtigt im Gehirn die Funktion der Synapsen, die für die Weiterleitung der Nervenimpulse verantwortlich sind. Es stellt sich ein berauschter Zustand ein, der mit einem leicht alkoholisierten Zustand verglichen werden kann.

Der Tiefenrausch ist von mehreren Faktoren abhängig. So kann er bei einigen Tauchern schon ab einer Tiefe von ca. 20 Metern eintreten und bei anderen erst ab einer viel größeren Tiefe. Dies hängt oft mit den unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen der Taucher zusammen. Somit ist der eine für den Tiefenrausch anfälliger als der andere. Die Gefahr des Tiefenrausches kann sich durch Erschöpfung, Wassermangel, Alkohol, Drogen und Medikamente erheblich erhöhen.

Die Bezeichnung Sauerstoffflasche ist in dem Sinne nicht korrekt, denn in ihr befindet sich kein reiner Sauerstoff sondern das der Umgebung nachempfundene Luftgemisch, welches in nicht schädigenden Druckverhältnissen zugeführt wird. Deshalb sollte die Bezeichnung Druckluftflasche oder Atemluftflasche verwendet werden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Atmung unter Extrembedingungen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/atmung-unter-extrembedingungen (Abgerufen: 20. May 2025, 06:07 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Video
  • Taucher
  • Bergsteiger
  • Atemgeräte
  • Atemluftflasche
  • Atmung
  • Luftdruck
  • Taucherkrankheit
  • tauchen
  • Druckluftflasche
  • Sauerstoff-Partialdruck
  • Sauerstoffflasche
  • Tiefenrausch
  • atmen
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Kriechtiere

Die Kriechtiere gehören zu den Wirbeltieren, sind in Kopf, Rumpf und Schwanz gegliedert und besitzen ein knöchernes Skelett mit Wirbelsäule. Die Fortbewegung ist ein schlängelndes Kriechen (Echsen, Krokodile) oder Schlängeln (Schlangen).

Sie besitzen eine trockene Haut mit Hornschuppen oder Hornplatten. Kriechtiere sind Trockenlufttiere.

Kriechtiere atmen mit einer einfach gekammerten Lunge. Die Fortpflanzung erfolgt durch innere Befruchtung.

Saurier sind Kriechtiere, die in vorangegangenen Erdzeitaltern lebten. Sie besiedelten alle Lebensräume.Weltweit gibt es etwa 6550 Kriechtierarten, davon kommen nur ganze 13 Arten in Deutschland vor. Davon sind über 60 % bestandsgefährdet, darunter die Sumpfschildkröte und die Würfelnatter.

Wissenstest6, Infektionskrankheiten und Immunantwort

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Infektionskrankheiten und Immunantwort".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Gesundheitsreform

Das Gesundheitssystem in der BRD ist nach solidarischen Maßstäben angelegt. Das bedeutet, nicht jeder muss für seine medizinische Betreuung selbst aufkommen, sondern Krankenkassen oder -versicherungen übernehmen nach Einzahlung einer Pauschale sämtliche Kosten. Durch massive Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur kann diese Struktur nicht mehr uneingeschränkt funktionieren, sodass Neuerungen im Versicherungssystem unausweichlich sind. Seit Mitte der 80er-Jahre überlegen Politiker und Versicherer, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Finanzlage getroffen werden können, ohne Ärzte und Patienten unzumutbar zu belasten und das solidarische Prinzip aufzuheben.

Individualentwicklung des Menschen

Jeder Mensch durchläuft in seinem Leben eine Entwicklung, die mit der befruchteten Eizelle (Zygote) beginnt und mit dem Tod endet. Das ist verbunden mit Wachstum, Gestaltwandel, Ausbildung körperlicher und geistiger Fähigkeiten, allmählicher Entfaltung und Wiederabnahme des Leistungsvermögens bis hin zu Alterungs- und Abbauerscheinungen. Diese Vorgänge beruhen auf Veränderungen in den Zellen und Organen unseres Körpers und unterliegen gewissermaßen einem „inneren Programm“. Sie sind nicht aufhaltbar und nicht rückgängig zu machen (irreversibel), verlaufen aber bei jedem Menschen in einer individuellen Ausprägung.

Man unterscheidet zwei Hauptabschnitte:

  1. vorgeburtliche Entwicklung oder Embryonalentwicklung (von der befruchteten Eizelle bis zum geburtsreifen Kind),
  2. nachgeburtliche Entwicklung (vom Neugeborenen bis zum Greisenalter/Tod).

Gesundheitsgefahr durch Rauchen

Viele Jugendliche denken, dass es positiv ist, zu rauchen. Man scheint erwachsen, fühlt sich als Mitglied der Rauchergruppe, ist neugierig oder rebelliert gegen Verbote.
Dabei wird ignoriert, dass das Rauchen süchtig machen kann und viele gesundheitliche Probleme, wie Verengung und Verkalkung der Blutgefäße, Erkrankungen der Atemorgane und des Verdauungssystems, hervorruft.
Das u. a. im Tabak enthaltene Nicotin ähnelt dem Acetylcholin der Synapsen von Nervenzellen, geht an seiner Stelle Verbindungen mit den ACH-Rezeptormolekülen ein und blockiert sie. Infolge werden mehr Rezeptormoleküle gebildet, die bei Nicotinentzug überflüssig sind und Entzugsprobleme bedingen.
Trotz Aufklärung sind Jugendliche in steigender Zahl von der Nicotinsucht betroffen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025