Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 4 Steuerung, Regelung, Informationsverarbeitung
  4. 4.1 Erregung und Erregungsleitung
  5. 4.1.2 Umweltreize können Algen- und Pflanzenzellen erregen
  6. Erregbarkeit und Reaktion bei Algen und Pflanzen

Erregbarkeit und Reaktion bei Algen und Pflanzen

Bei Algen- und Pflanzenzellen sind Membranpotenziale an Zell- und Organellengrenzen zu messen.
Riesenzellen, wie sie bei Algen (z. B. Nitella, Chara, Acetabularia) vorkommen und auffällig reagierende Pflanzen (Mimose) werden bevorzugt für elektrophysiologische Untersuchungen verwendet.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Das Membranpotenzial wird überwiegend durch aktiven Transport von Ionen mithilfe elektrogener Pumpen erzeugt. Bei Algen und Pflanzen transportiert die Protonenpumpe Protonen ( H   + -Ionen ) aktiv aus der Zelle. Damit werden positive Ladungen von innen nach außen verschoben.
Mechanische Reize, Lichtreize, Turgordruck u. a. können bei Pflanzen Veränderungen des Membranpotenzials auslösen. Es entsteht das Aktionspotenzial, das durch De- und Repolarisation der Membran gekennzeichnet ist. Dieses Aktionspotenzial wurde z. B. bei der Mimose gemessen. Es pflanzt sich in den Siebröhren fort und führt in den Motorzellen der Blattgelenke zu typischen Klappbewegungen der doppelt gefiederten Blätter.

Die Fortleitung des Aktionspotenzials (Erregungsleitung, Signaltransfer) erfolgt als:

  • Elektrische Erregungsleitung, bevorzugt durch lang gestreckte Zellen mit einer Geschwindigkeit von 0,7 bis 5 cm     ⋅   s -1 .
  • Chemische Erregungsleitung über Erregungssubstanzen (Turgorine) von Zelle zu Zelle und durch lang gestreckte Zellen mit einer Geschwindigkeit von 0,15 bis 2 cm     ⋅   s -1 . Die höchste Geschwindigkeit wurde mit 6 bis 20 cm     ⋅   s -1 bei der Venusfliegenfalle (Dionaea) gemessen. Turgorine sind Glykoside von der Gallussäure und anderen Hydrobenzoesäuren.

Auch Spaltöffnungsbewegungen sind auf Erregungsprozesse als Auslöser von Turgordruckänderungen in den Schließzellen zurückzuführen. Solche ungerichteten Bewegungen nennt man Nastien.

Andere Reaktionen der Pflanzen sind Krümmungsbewegungen aufgrund von Wachstumsänderungen. Dazu gehören tropistische (gerichtete) Krümmungsbewegungen. Bewegungen zum Reiz hin bezeichnet man als positiven Tropismus, Bewegungen vom Reiz weg als negativen Tropismus. Taxien sind auf den Reiz ausgerichtete freie Ortsbewegungen (z. B. positive Fototaxie der Augengeißler Euglena).

Autonome (auch endogene bzw. durch innere Ursachen bedingte) Bewegungen werden hauptsächlich durch physiologische Prozesse (physiologische oder innere Uhr) gesteuert (endogene Rhythmik). Hierzu gehören z. B. „Suchbewegungen“ von Ranken.

Reaktions-formReizartReiz/ ReaktionsortBeispiele/ Pflanzen
SeismonastieErschütterungs-reiz, mechanischer ReizBlattgelenke, Staubblätter, Ventile der FangblaseMimose, Venusfliegenfalle, Flockenblume, Wasserschlauch
ThigmonastieBerührungsreiz,
mechanischer Reiz
Ranken, TentakelErbse, Passionsblume, Sonnentau, Berberitze
Chemonastiechemischer ReizBlattgelenkeInsektivoren, z. B. Venusfliegenfalle, Sonnentau
FotonastieVeränderung der Lichtintensität,
optischer Reiz
Blütenorgane,
Blattgelenke
Mimose, Sauerklee
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Erregbarkeit und Reaktion bei Algen und Pflanzen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/erregbarkeit-und-reaktion-bei-algen-und-pflanzen (Abgerufen: 22. December 2025, 06:07 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Nastien
  • Protonenpumpen
  • Reize
  • Depolarisation
  • elektrogene Pumpen
  • elektrische Erregungsleitung
  • Aktionspotenzial
  • Erregbarkeit
  • Mimose
  • Tropismus
  • Ranken
  • Erregungsleitung
  • Erregung
  • Spaltöffnungsbewegungen
  • chemische Erregungsleitung
  • Taxien
  • Repolarisation
  • Turgorine
  • Krümmungsbewegungen
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Nahrungsbeziehungen

In den verschiedenen Ökosystemen haben sich jeweils spezifische Wechselwirkungen herausgebildet. Bei vielen dieser Beziehungen spielt das Erlangen der Nahrung eine Rolle.
Der Faktor Nahrung und die sich daraus ergebenen Nahrungsbeziehungen (trophische Beziehungen) hat einen großen Einfluss auf die Struktur von Ökosystemen. Daher werden sie häufig genauestens untersucht und dargestellt. Die Beziehungen werden durch Nahrungsketten, Nahrungsnetze und Nahrungspyramiden verdeutlich.

Iwan Petrowitsch Pawlow

* 14.09.1849 in Rjasan/Russland
† 27.02.1936 in Leningrad/Sowjetunion

Der russische Physiologe IWAN PETROWITSCH PAWLOW wurde am 14. September 1849 in Rjasan als Pfarrerssohn geboren. Nach dem Studium der Theologie, Chemie und Physiologie sowie einem zweijährigen Deutschlandaufenthalt wurde er 1890 Professor für Physiologie an der Kaiserlichen Medizinischen Akademie in St. Petersburg.

Berühmt wurde PAWLOW durch seine Untersuchungen zum Verdauungsverhalten von Hunden. PAWLOW beobachtete, dass nach mehrmaliger Kombination von akustischen Reizen (Glockenläuten) mit einer folgenden Fütterung bereits die Tonwahrnehmung ausreichte, um bei dem Hund Speichelfluss auszulösen.

Insekten fressende Pflanzen

Pflanzen, die Fleisch fressen, sind sonderbare Geschöpfe der Natur. Eigentlich ernähren sie sich autotroph, sie besitzen Chlorophyll und können mithilfe des Sonnenlichts aus anorganischen Stoffen (Kohlenstoffdioxid und Wasser) organische Stoffe bilden.

Trotzdem erbeuten und verdauen sie Tiere, und zwar mithilfe raffiniert ausgeklügelter Fangmechanismen.

Vertreter dieser Pflanzengruppe sind Sonnentau, Kannenpflanze und Venusfliegenfalle.

Transmittersubstanzen sichern die Funktion chemischer Synapsen

Tiere und Menschen können auf Umweltreize sehr schnell und zielgerichtet reagieren.
Das gelingt nur, wenn die durch Außenreize entstandene Erregung von einer Nervenzelle zur anderen bzw. von Nervenzellen zum reagierenden Organ (z. B. Muskel) übertragen werden.
Entscheidende Schaltstellen für die Erregungsübertragung sind die Synapsen. In den chemischen Synapsen gelingt die Erregungsübertragung durch Transmittersubstanzen, die von der präsynaptischen Membran zur postsynaptischen Membran gelangen und dort elektrische Synapsenpotenziale auslösen. Sie werden deshalb auch als Neurotransmitter bezeichnet.

Genetisch bedingte Alkoholempfindlichkeit

Menschen nehmen sehr häufig Alkohol mit der Nahrung zu sich. Er ist natürlicherweise u.a. in vergorenen Früchten und Getreide (Brot) enthalten, heutzutage enthalten viele Süßspeisen, Getränke oder Fertiggerichte Alkohol. Alkohol (Ethanol) stellt für den Körper ein Gift dar (es zerstört u.a. Nervenzellen irreparabel), das mit Priorität aus dem Körper entfernt wird. Sehr geringe Mengen werden mit der Atemluft abgegeben, über die Haut ausgeschwitzt oder mit dem Urin ausgeschieden. Die restlichen über 90 % des vom Körper aufgenommenen Alkohols werden in der Leber durch Oxidation abgebaut und dann ebenfalls über Lunge bzw. Niere ausgeschieden.
Der Alkoholabbau in der Leber erfolgt in drei Schritten:
Zunächst wird mihilfe des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH) Ethanol zu Ethanal (Acetaldehyd) abgebaut. Dieses noch stärkere Zellgift, das beim Abbau von Alkohol im Alkoholstoffwechsel als erstes Zwischenprodukt entsteht, wird durch das Enzym Aldehyddehydrogenase weiter zu Acetat (Essigsäure) und dieses anschließend im Citratzyklus in Kohlenstoffdioxid und Wasser umgewandelt.
Manche Menschen haben genetisch bedingt eine hohe Aktivität des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH), wodurch aus Ethanol sehr schnell eine hohe Menge des giftigen Ethanals entsteht. Andere haben ein genetisch bedingtes Defizit des Enzyms Aldehyddehydrogenase (ALDH), wodurch Ethanal nicht genügend entgiftet werden kann. In beiden Fällen des genetisch veränderten Alkoholstoffwechsels steigt die Alkoholempfindlichkeit, d.h. die Menschen sind bei Alkoholaufnahme stärker gefährdet.
80% der asiatischen Einwohner haben genetisch bedingt die zweitgenannte Form der Alkoholempfindlichkeit. Die Folgen für den Organismus bei Alkoholaufnahme dieser Menschen sind oft gravierend.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025