Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 9 Verhaltensbiologie
  4. 9.1 Ziele und Methoden der Verhaltensbiologie
  5. 9.1.1 Die Verhaltensbiologie ist sehr vielschichtig
  6. Jane Goodall

Jane Goodall

* 03.04.1934 in Bournemouth bei London

JANE GOODALL gehört zu den drei Frauen, die die Erforschung unserer nächsten Verwandten geprägt und vorangetrieben haben. DIAN FOSSEY (1932-1985) beobachtete Berggorillas, BIRUTÉ GALDIKAS (geb. 1946) die Orang-Utans und JANE GOODALL die Schimpansen. Alle wurden durch den bekannten Paläontologen und Anthropologen LOUIS LEAKEY (1903-1972) in die Feldforschung eingeführt und betreut.

1960 begann JANE GOODALL mit ihren Beobachtungen, die bis heute andauern - es sind die längsten Feldstudien die je durchgeführt wurden. Sie entdeckte viele Verhaltensweisen der Schimpansen, die den vorherrschend geglaubten großen Unterschied zwischen Mensch und Affen schmelzen ließen.
Die sensationelle Entdeckung, dass Schimpansen Werkzeuge herstellen können, ein Fähigkeit, die eigentlich nur dem Menschen zugedacht wurde, stellte die damalige Wissenschaft auf den Kopf.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Kindheit und Ausbildung

JANE GOODALL wurde am 3. April 1934 in London geboren und wuchs an der Südküste Englands in Bournemouth auf. Schon früh begann JANE GOODALL sich für alle Lebewesen in ihrer Umgebung zu interessieren. Sie nahm Regenwürmer mit in ihr Bettchen oder verschwand für Stunden, um einem Huhn beim Eierlegen zuzusehen. Ihre Mutter VANNE GOODALL unterstützte immer die Leidenschaft ihrer Tochter. Als Teenager las sie „Tarzan“, „Dschungelbuch“ und Bücher über Afrika und träumte davon einmal in Afrika mit exotischen Tieren zu leben.

Nach Abitur und Handelsschule arbeitete sie als Sekretärin bei einem Dokumentarfilmproduzenten. Als sie mit 23 Jahren der Einladung einer Freundin nach Kenia folgt (1957) beginnt ihr Kindheits-Traum Formen anzunehmen.
Um in Kenia bleiben zu können, arbeitete sie erst mal als Sekretärin in Nairobi. Sie hörte von dem Paläontologen und Anthropologen LOUIS LEAKEY, der in der Nähe nach der fossilen Herkunft der Menschen suchte und traf sich mit ihm. LEAKEY erkannte ihre Begeisterung für Afrika und die Tiere sofort und beschäftigte sie als Sekretärin bei seinen Ausgrabungen in der berühmten Olduvai-Schlucht .

Wissenschaftlicher Werdegang und Leistungen

LEAKEY interessierte sich für die Schimpansen am Ufer des Tanganjika-Sees, da er sich über sie weitere Kenntnisse zu unseren gemeinsamen Vorfahren erhoffte. Er schlug JANE GOODALL eine Feldstudie über die Schimpansen vor und das war ihre Chance, auf die sie so sehr gewartet hatte.

Die britische Kolonialverwaltung war zuerst dagegen, es wäre zu gefährlich. Erst als JANE GOODALLs Mutter VANNE GOODALL sich bereit erklärte ihre Tochter die ersten 3 Monate zu begleiten, was sie natürlich mit Freuden tat, erhielt sie die Genehmigung.

1960 fuhren sie in das Gebiet des heutigen Gombe Nationalparks in Tansania und JANE GOODALL begann mit ihren Forschungen, die sie später weltweit berühmt machen sollten und bis heute andauern.

In den ersten Monaten bekam sie keinen Schimpansen zu Gesicht. Nur ihr Rufen hörte sie und fand ihre leeren Schlafnester, die diese Tiere jeden Abend an anderen Stellen neu bauten. Es kostete etliche Monate um ihnen näher zu kommen. Doch JANE GOODALL, die schon als Kind geduldig Tiere in ihrer Umgebung beobachtete, konnte warten, bis sich ihr eines Tages, völlig unerwartet, ein ausgewachsener Schimpansenmann mit grauem Barthaar näherte. Der Schimpanse, den wir aus ihren Büchern als DAVID GREYBEARD kennen.

Damit war das Eis gebrochen, er gewöhnte sich an die Anwesenheit GOODALLs und duldete sie in seiner Nähe (Habituation = Gewöhnung). Es folgten auch andere dem Beispiel DAVID GREYBEARDs und sie konnte beginnen den Schimpansen in respektvollem Abstand auf ihren Wanderungen zu folgen.

Ihre Mutter hatte während dieser Zeit eine kleine Krankenstation für die Einheimischen aufgebaut und damit einen freundschaftlichen Kontakt zu den dort lebenden Menschen hergestellt. Diese wiederum halfen der Forscherin mit ihrem Wissen über das Land und dessen Fauna und Flora.

Im Oktober 1960 konnte JANE GOODALL zum ersten mal die Herstellung von Werkzeug bei Schimpansen beobachten: Er brach einen kleinen Ast von einem Busch, entfernte die Blätter und stutzte ihn zurecht, um ihn dann geschickt in die engen Ausgängen eines Termitenhügels einzuführen. Die Termiten bissen sich in den Stock fest und er zog sie zusammen wieder heraus und leckte sie ab, wie ein „Eis am Stiel“.

Diese sensationelle Entdeckung stellte die vorherrschende Definition vom Menschen als alleinigem Werkzeughersteller auf den Kopf.

Durch JANE GOODALLs Beobachtungen verringerte sie die Kluft zwischen Schimpansen und Menschen. Sie entdeckte, dass Schimpansen keine reinen Pflanzenfresser sind, sondern Fleisch essen, also genau wie der Mensch omnivor leben.
Seit sie zusah, wie ein Schimpanse spontan neben einem Wasserfall zu tanzen begann, glaubt sie, dass dies ein Ausdruck der Gefühle sein könnte, die später bei den frühen Menschen zu „religiösen“ Verhaltensweisen führten.

1965, nachdem Sie ihre Arbeit vorrübergehend unterbrochen und an der Universität Cambridge promoviert hatte, kehrte sie als Dr. JANE GOODALL nach Tansania zurück und gründete dort das Gombe Stream Research Center.

Von Anfang an gab JANE GOODALL den Schimpansen nicht Nummern wie es damals üblich war, sondern Namen, da für sie immer klar war, das die Schimpansen logisch denken können und Gefühle haben.
Mit dieser neuen Herangehensweise machte sie sich in der Wissenschaft erst mal unbeliebt, konnte sich aber durchsetzten und mittlerweile ist es eine weitverbreitet Methode in der beobachtenden Verhaltensforschung - ein wichtiger Schritt zum respektvollen Umgang mit den Tieren.

Das ist ihr bis heute wichtig. Sie setzt sich auf der ganzen Welt aufopfernd für die Tiere, die Natur, und damit auch für den Menschen ein und zeigt, in vielen verschiedenen Projekten und Organisationen, dass jeder, dazu beisteuern kann unseren Planeten mit seinen vielfältigen Lebewesen zu erhalten.

„Ich bin zutiefst überzeugt, dass es unendlich wichtig ist, vor allem Kindern beizubringen, allem Leben gegenüber respektvoll zu sein. Ich glaube, die wichtigste Botschaft an die Menschheit ist, dass jedes einzelne Individuum zählt, auch jedes nicht-menschliche. Jeder von uns hat in diesem Leben eine wichtige Rolle. Und jeder einzelne kann Änderungen bewirken. Daran glaube ich.“ (Jane Goodall)

1977 gründete sie das erste JANE GOODALL Institut in der USA, bis heute sind weitere 10 Institute weltweit dazu gekommen. Darüber hinaus gibt es seit 1991 in mehr als 70 Ländern Anlauf- und Koordinationsstellen für Umweltprojekte namens „Roots & Shoots“ (Wurzeln & Sprösslinge), einer Einrichtung des JANE GOODALL Instituts.

2002 wurde JANE GOODALL zur Friedensbotschafterin der Vereinten Nationen durch ein achtköpfiges Friedenskomitee unter KOFI ANNAN ernannt.

JANE GOODALL hat über 30 Sach- und Kinderbücher geschrieben sowie unzählige Beiträge in wissenschaftlichen Publikationen und Vorwörter in mehr als 100 Büchern anderer Autoren. Weltweit bekannt wurde ihr Buch „Wilde Schimpansen“, das 1971 erschien.
In jüngster Zeit machten die Bestseller „Grund zur Hoffnung“ (1999) und „Africa in my Blood“ (2000) auf sich aufmerksam.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Jane Goodall." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/jane-goodall (Abgerufen: 19. August 2025, 18:24 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Roots & Shoots
  • Verhaltensforschung
  • Gewöhnung
  • Biographie
  • Nairobi
  • Schimpansen
  • Habituation
  • Louis Leakey
  • Afrika
  • Langzeitstudie
  • Werkzeuggebrauch
  • DIAN FOSSEY
  • Umweltschutz
  • Umweltprojekt
  • Feldstudie
  • Biografie
  • David Greybeard
  • BIRUTÉ GALDIKAS
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Altersstruktur von Populationen

Die Altersstruktur von Populationen lässt sich in Form von Alterspyramiden darstellen.
Die Populationsdichte wird durch dichteabhängige und dichteunabhängige Faktoren reguliert.
Wachstum und Entwicklung einer Population
Alle Individuen einer Art, die in einem abgegrenzten Gebiet leben, werden als Population bezeichnet. Für die ökologische Wirksamkeit einer Population sind folgende Merkmale von Bedeutung:

  • Häufigkeit der Individuen (Populationsgröße und -dichte),
  • Verteilung der Lebewesen (räumlich und zeitlich),
  • Zahlenverhältnis der Geschlechter,
  • Zuwachsrate,
  • Altersstruktur.

Regulation der Populationsdichte

Für die Schwankungen von Populationsgrößen ist der Umweltwiderstand verantwortlich, wobei man dichteabhängige und dichteunabhängige Faktoren unterscheiden kann.

Geschichte der Verhaltensbiologie

Die Verhaltensbiologie - auch Ethologie genannt - ist ein Teilgebiet der Biologie und beschäftigt sich mit dem Verhalten von Menschen und Tieren. Anfänglich wurde sie zur Klärung taxonomischer Verwandtschaftsverhältnisse genutzt, dann wurden die Mechanismen von Verhalten untersucht und später auch die biologische Funktion von Verhaltensweisen.

Mehr und mehr ging man von der beobachtenden in die experimentelle Forschung über. Die Ethologie ist eng mit der Psychologie verknüpft, die versucht Ursachen für ein bestimmtes Verhalten zu erklären und Lerntheorien zu entwickeln.

Da das Verhalten sehr vielschichtig untersucht werden kann, sind daraus wiederum neue Teildisziplinen entstanden, wie die Soziobiologie, Verhaltensökologie (Ethoökologie), Verhaltensphysiologie und Verhaltensgenetik.

Alfred Edmund Brehm

* 02.02.1829 Renthendorf (bei Gera)
† 11.11.1884 Renthendorf

BREHM widmete sein berufliches Interesse erst der Architektur, wurde aber im Jahr 1863 Zoodirektor in Hamburg, 1869 gründete er das Berliner Aquarium, das er bis 1875 auch leitete.

Bekannt wurde BREHM durch sein Monumentalwerk „BREHMs Tierleben“ (1. Auflage, 6 Bände, 1864–1869, 2. Auflage, 10 Bände, 1876–1879). Seine umfangreichen Reisen in ferne Länder (Afrika, Spanien, Sibirien, Skandinavien), aber auch seine Beobachtungen als Zoodirektor gaben ihm genügend Material für diese außergewöhnliche Buchreihe und weitere Veröffentlichungen, wie z. B. „Reiseskizzen aus Nordafrika“ (1853) oder aber „Das Leben der Vögel“ (1861). Auch sein Vater CHRISTIAN LUDWIG BREHM, ein bedeutender Ornithologe (Vogelforscher) konnte ihn bereits durch seine Forschungen und daraus entstandenen unzähligen Monografien von Vogelarten für die Vogelwelt begeistern. Er selbst schaffte es dann, das Gesamtwissen über alle Tiere in Deutschland populär wissenschaftlich, also für jeden zugänglich und verständlich, zu verbreiten.

Paarungssysteme

Auch das Paarungssystem, die Art und Dauer des partnerschaftlichen Zusammenlebens kann im Tierreich und sogar innerhalb derselben Tierart aufgrund begrenzender Faktoren (Nahrungsangebot oder zur Verfügung stehende Fortpflanzungspartner) sehr unterschiedlich sein:
So wird die Partnerbindung durch eine gemeinsame und aufwendige Aufzucht der Jungen gefestigt, weil beide Partner ein gemeinsames Interesse an der erfolgreichen Aufzucht ihrer Jungen haben. Monogame Paare können daher dauerhaft – zumindest aber für eine Fortpflanzungsperiode – sexuelle Beziehungen haben oder sogar eine lebenslange Bindung aufbauen.

Viele Tiere leben polygam:
  • Sie bilden Harems, in denen mehrere Weibchen von einem Männchen versorgt, beschützt und begattet werden (Polygynie).
  • Ein Weibchen hat während der Fortpflanzungssaison sexuellen Kontakt zu mehreren Männchen (Polyandrie).
  • Promiskuitiv lebende Tiere dagegen haben sexuelle Kontakte mit mehreren Partnern.
Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025