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Symbiogenese

Das Zusammenleben und die Wechselwirkungen über Art-Grenzen hinweg sind ein wichtiges Charakteristikum des Lebens und der Lebensvorgänge. Die Wechselbeziehungen verschiedener Lebewesen werden durch Konkurrenz, Symbiose, Karpose und Antibiose beschrieben. Wenn durch Symbiose neue Arten entstehen, spricht man von Symbiogenese.
Ein für die Evolution besonders wichtiges Symbiogenese-Ereignis war die Entstehung der Euraryota durch Endosymbiose aus verschiedenen Prokaryoten (Endosymbiontentheorien).

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Einmal zeichnet sich Leben durch Individualität und damit durch Grenzen und Grenzziehungen aus. Zum anderen sind alle diese Grenzen – angefangen von den intrazellulären Membranen – „semipermeabel“: Wechselwirkungen über diese Barrieren hinweg sind ein Charakteristikum aller Lebensvorgänge und auch aller Lebewesen. Dazu gehören auch Wechselwirkungen mit anderen Individuen und anderen Arten.

Im Hinblick auf die biologische Evolution wurde dieses wichtige Prinzip bis heute nicht ins rechte Licht gerückt – möglicherweise als Folge des unglücklichen Begriffs vom „Kampf ums Dasein“ und der mit diesem Schlagwort verbundenen populärwissenschaftlichen und biologistischen Interpretationen der Evolutionstheorie. Dabei wurde die große Bedeutung des „Zusammenlebens“ schon in der zweiten Hälfte des 19. Jh. von vielen Biologen erkannt und beschrieben. A. F. W. SCHIMPER (1856–1901) äußerte bereits 1883 die Vermutung, dass Plastiden Algenendosymbionten in Zellen sein könnten. Die Theorie geriet zunächst in Vergessenheit. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jh. sorgte vor allem die amerikanische Biologin LYNN MARGULIS (geb. 1938) dafür, dass so viele Beweise für diese „Endosymbiontentheorie“ zusammengetragen wurden, dass sie heute als vollständig gesichert gilt.

Es ist nun unumstritten, dass eukaryotische Zellen das Produkt einer Fusion von Archäen mit verschiedenen Bakterien darstellen. MARGULIS geht in ihrer Einschätzung der Bedeutung von Symbiosen für die Evolution der Lebewesen allerdings deutlich weiter als die meisten zeitgenössischen Evolutionsbiologen. Sie zweifelt daran, dass neue Arten durch zufällige Mutationen entstehen und nimmt vielmehr an, dass die meisten evolutionären Neuerungen direkt aus Symbiosen hervorgegangen sind und immer noch hervorgehen. Sie schreibt: „Der wichtigste Ausgangspunkt für evolutionäre Neuerungen ist die Anhäufung von Symbionten; das alles wird daraufhin durch die natürliche Auslese bearbeitet. Aber niemals geschieht das nur durch die Anhäufung von Mutationen allein", und „ich nehme an, dass Menschen wie alle anderen Affen nicht das Werk Gottes sind sondern das Ergebnis einer tausenden von Jahrmillionen währenden Interaktion höchst reaktionsfreudiger Mikroben.“

Auch so wichtige Lebewesen wie Schwämme, Korallen oder herbivore Säugetiere basieren auf zwischenspezifischer Integration. Von Prokaryoten weiß man, dass diese Integration bis zur Vermischung der Genome gehen kann. Dieser horizontale Gentransfer (HGF) – Genübertragung zwischen verschiedenen Arten – dürfte jedoch auch für die Evolution der Eukaryoten eine größere Bedeutung haben als lange Zeit angenommen.

  • Endosymbiontentheorie
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Symbiogenese." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/symbiogenese (Abgerufen: 20. May 2025, 06:48 UTC)

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Inselökologie

Die Artenzahl auf Inseln wird von ihrer Größe, ihrer Entfernung zu Festländern bzw. zu anderen Inseln, ihrer geografischen Lage – insbesondere der geografischen Breite – und ihrer Habitatvielfalt bestimmt. Nach dem Gleichgewichtsmodell von ROBERT MACARTHUR und EDWARD OSBORNE WILSON (1967) stellt sich auf Inseln unter Normalverhältnissen ein Gleichgewicht zwischen Einwanderungsrate und Aussterberate ein.

Da die Evolution auf einer Insel anders verläuft als auf benachbarten Festländern oder auf anderen Inseln, beherbergen Inseln je nach ihrer Isolation einen mehr oder weniger großen Prozentsatz endemischer (nur auf dieser Insel vorkommender) Arten. Einmal können dies Reliktendemiten sein, nämlich Lebewesen, die ursprünglich eine viel weitere Verbreitung hatten und die mangels Konkurrenz auf dieser Insel überleben konnten – wie etwa die Brückenechse auf einigen kleinen Inseln nördlich von Neuseeland – zum anderen können sich eingewanderte Arten isoliert von ihrer Stammart zu neuen Arten weiterentwickeln. Durch Anpassung an unterschiedliche Habitate (Einnischung) können so aus einer Stammart durch adaptive Radiation (rasche Folge von Artaufspaltungen, ausgehend von einem gemeinsamen Vorfahren) viele Tochterarten entstehen (Beispiel: die Darwinfinken auf Galapagos, Fruchtfliegenarten auf Hawai).

Biotische Umweltfaktoren

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Richard Dawkins

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„Wir sind Überlebensmaschinen – Roboter, blind, programmiert zur Erhaltung der selbstsüchtigen Moleküle, die Gene genannt werden.“ Das schrieb der englische Evolutionsbiologe RICHARD DAWKINS 1976 in seinem bekanntesten, aber auch umstrittensten Buch: „Das egoistische Gen“. Nicht die biologischen Organismen sind Hauptakteure der Schöpfung, sondern das von Generation zu Generation weitergegebene Erbmaterial, die „unsterblichen Spiralen“ der Doppel-Helix. Die Gene kennen nur ein Ziel: ihr eigenes Überleben - und sie benutzen uns Menschen, wie Tiere, Pflanzen, Viren und Bakterien, als ihre Überlebensvehikel. Das sind die provokanten Thesen eines Zoologen, der sich daran machte, die Evolution strikt genorientiert zu interpretieren.

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IRENÄUS EIBL-EIBESFELDT ist ein österreichischer Verhaltensforscher, der auf seinen Forschungsreisen die unterschiedlichen Kommunikationsformen bei Mensch und Tier untersuchte. Er beschäftigte sich mit den Gebärden der Menschen unterschiedlicher Kulturen, beleuchtete zusammen mit dem Pioniertaucher HANS HASS das angeblich mörderische Verhalten der Haie, untersuchte die Mechanismen der Gruppenbindung und die sogenannte Aggressionskontrolle.

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Termiten werden auch als „Weiße Ameisen“ bezeichnet, obwohl sie nicht mit den Ameisen, sondern mit den Schaben verwandt sind. Schuld daran ist ihr Aussehen. Sie lieben die gleichmäßige Wärme und kommen natürlich nur in tropischen oder subtropischen Gebieten vor. Termiten gehören zu den sozial lebenden Insekten, die in einem Tierstaat hoch organisiert zusammenleben und durch ihre Bauten auffallen. Es werden Kasten gebildet (Geschlechtstiere, Arbeiter und Soldaten), welche durch ihren Körperbau den spezifischen Aufgaben (Arbeitsteilung) gerecht werden. Die Kastenbildung ist zu den Honigbienen unterschiedlich, so leben z.B. König und Königin ständig zusammen, die Arbeiter können männlich und weiblich sein usw. Wo man Termiten antrifft, richten sie mehr Schaden (z.B. Vernichtung von ganzen Gebäuden) als Nutzen (Destruenten) an. Termiten zeigen wie Honigbienen spezifische Anpassungen an Umweltbedingungen, so z.B. die Regulierung der Bautemperatur, Züchtung von Pilzen oder die symbiontische Lebensweise von Einzellern im Darm der Termiten.

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