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Nationalparks

Nach § 24 (1) BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) sind Nationalparke rechtsverbindlich festgesetzte einheitlich zu schützende Gebiete, die

  1. großräumig, weitgehend unzerschnitten und von besonderer Eigenart sind,
  2. in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets erfüllen und
  3. sich in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets in eine vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten
    Zustand befinden oder geeignet sind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder in einen Zustand entwickelt
    zu werden, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik
    gewährleistet.

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Nationalparkdefinition der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources)

Ein Nationalpark ist ein verhältnismäßig großes Gebiet, in dem ein oder mehrere Ökosysteme nicht wesentlich durch menschliche Nutzung oder Inanspruchnahme verändert sind und in dem Pflanzen- und Tierarten, geomorphologische Erscheinungen sowie Biotope von besonderer Bedeutung für Wissenschaft, Bildung und Erholung sind. Oder aber es handelt sich um eine besonders schöne, natürliche Landschaft, aufgrund dessen die oberste zuständige Behörde des betreffenden Staates Maßnahmen getroffen hat, im gesamten Gebiet so früh wie möglich die Nutzung oder jede andere Inanspruchnahme zu verhindern oder zu beseitigen und wirksam sicherzustellen, dass die ökologischen, geologischen, morphologischen oder ästhetischen Eigenschaften, die zur Ausweisung des Schutzgebietes geführt haben, unantastbar bleiben und in dem Besuchern unter bestimmten Bedingungen zur Erbauung, Bildung, Kulturvermittlung und Erholung Zutritt gewährt wird.

Vorrangiges Ziel der Nationalparks ist damit der Erhalt möglichst artenreicher, einheimischer Lebensgemeinschaften durch das Zulassen von natürlichen Entwicklungen und Sukzessionen ohne lenkende Eingriffe des Menschen. Wirtschaftliche Nutzungen der natürlichen Ressourcen durch Land-, Forst-, Wasserwirtschaft, Jagd oder Fischerei sind dadurch weitgehend ausgeschlossen. Soweit es der jeweilige Schutzzweck erlaubt, können Nationalparks der Allgemeinheit zugänglich gemacht und für naturnahe Erholungsformen und für Bildung erschlossen werden. Außerdem dienen sie der Naturschutzforschung.

Die deutschen Nationalparks sind weitgehend „Ziel-Nationalparks“, d.h., sie erfüllen gegenwärtig in Teilen die Kriterien für eine ungestörte Naturentwicklung. Sie sollen vielmehr durch Steuerungsmaßnahmen zu diesem Ziel hingeführt werden. Die Richtlinien der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geben vor, dass mindestens 75 % der Gesamtfläche einem weitgehend naturnahen Zustand entsprechen und keiner Nutzung unterliegen dürfen, um auch international als Nationalpark anerkannt zu werden.

Die Ausweisung von Nationalparks erfolgt in Deutschland durch die Bundesländer im Benehmen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).

Übersicht über die Nationalparks in Deutschland

Derzeit gibt es in Deutschland 14 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von 1029496 ha:

  • Nationalpark Bayerischer Wald,
  • Nationalpark Berchtesgaden,
  • Nationalpark Eifel,
  • Nationalpark Kellerwald-Edersee,
  • Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer,
  • Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer,
  • Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer,
  • Nationalpark Jasmund,
  • Nationalpark Sächsische Schweiz,
  • Müritz-Nationalpark,
  • Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft,
  • Nationalpark Harz,
  • Nationalpark Unteres Odertal und
  • Nationalpark Hainich.

Die folgende Tabelle gibt detailliertere Informationen zu den 14 Nationalparks, ihrem Gründungsjahr, ihrer Gesamtfläche in ha und den dort vorrangig geschützten Lebensräumen:

Nationalpark
(Bundesland)
Grün-
dungs-
jahr
Gesamt-fläche (ha) vorrangig geschützte Lebensräume
Bayerischer Wald (BY) 1970 24217 Bergmischwälder, Hochlagenmischwälder, Moore, Zwergstrauchheiden
Berchtesgaden (BY) 1978 20804 alpine Ausprägungen
von Felsen, Matten, Gebüschen, subalpine, montane und submontane Wälder, Almen, Seen
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (SH) 1985 441500
davon
ca. 97,7 % Wasserfläche
Wattenmeer, Salzwiesen, Polder
ohne Inseln und bewohnte Halligen
Nieder-
sächsisches Wattenmeer (NI)
1986 345000
davon
ca. 9 % Landfläche
Wattenmeer, Salzwiesen, Polder, Ostfriesische Inseln
Hamburgisches Wattenmeer (HH) 1990 13750
davon ca. 3 % Landfläche
Wattenmeer im Mündungsgebiet der
Elbe mit starkem Gezeiten- und Brackwassereinfluss
Jasmund (MV) 1990 3003
davon
ca. 79 % Landfläche
unterschiedliche Buchenwälder auf Kreidestandorten, Kreidesteilküste
Harz (ST, NI) 1990/1994
2006
24700 Hochlagen-Fichtenwälder, Buchenwälder, Moore, Bergwiesen, Block-
halden und Felsformationen, Fließgewässer
Sächsische Schweiz (SN) 1990 9350 Fels-Wald-Komplexe, wärme- und trockenheitsliebende Wälder, Schlucht- und Schatthangwälder, submontane Wälder
Müritz-
Nationalpark (MV)
1990 32200 Buchen-, Bruch-, Kiefernwälder, Seen
und Feuchtgebiete
Vorpommersche Boddenlandschaft (MV) 1990 80500
davon
ca. 15 % Landfläche
Boddengewässer, unterschiedliche Küstenformationen und Wälder
Unteres Odertal (BB) 1995 10323 Flussauenlandschaft, Altarme und Altwasser, Röhricht- und Schilfbestände, Grünland, Überflutungsflächen
Hainich (TH) 1997 7513 Laubmisch- und Buchenwälder auf Kalkgestein in unterschiedlichen Sukzessionsstadien
Eifel (NRW) 2004 10880 Buchenmischwälder, Magerweiden, Nadelwälder
Kellerwand-Edersee (HE) 2004 5724 Rotbuchen, Eichen, Linden, Waldwiesen, Steilhänge

Gesamtfläche mit Nord- und Ostseeflächen
1029496 ha (ca. 2,0 % des Bundesgebietes)

Gesamtfläche ohne Nord- und Ostseeflächen
194362 ha (ca. 0,5 % des Bundesgebietes)

Werden nur die Binnenlandflächen berücksichtigt, nimmt die Gesamtfläche der Nationalparks ca. 2,7 % des Bundesgebietes ein.

Bundesweit betrachtet sind weder die großen Naturräume noch die wichtigsten Großökosysteme Deutschlands vollständig durch Nationalparks geschützt. So sind folgende für Deutschland repräsentative Landschaftselemente nicht bzw. nicht ausreichend vertreten:

  • Eichenwälder des Norddeutschen Tieflandes,
  • Kiefern- (Eichen-) und Eichen-Hainbuchenwälder des Norddeutschen Tieflandes,
  • Moorgebiete des Norddeutschen Tieflandes,
  • Buchenwälder der westlichen Mittelgebirge,
  • Buchenwälder der östlichen Mittelgebirge,
  • Buchen- ebenso wie Eichen-Hainbuchenwälder des Schichtstufenlandes,
  • Buchen- und Fichtenwälder des Schwarzwaldes und
  • Wald-, Moor-, Seen- und Flussgebiete des Alpenvorlandes.

In Deutschland finden sich noch einige potenzielle Standorte für Nationalparks, die dazu beitragen könnten, diese Lücken im nationalen Schutzgebietssystem zu schließen.

Der Aufbau eines Schutzgebietssystems, das unter Berücksichtigung der Nationalparks alle für Deutschland repräsentativen Landschaften mit ihren natürlichen und naturnahen Ökosystemen umfasst, ist eine Herausforderung für Bund und Länder.

(Textauszüge, Tabelle und Grafik mit freundlicher Genehmigung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

  • Karte von Deutschland mit den Nationalparks
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Nationalparks." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie/artikel/nationalparks (Abgerufen: 09. July 2025, 00:40 UTC)

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  • Nationalpark Hainich
  • Müritz Nationalpark
  • Nationalpark Bayerischer Wald
  • Nationalpark
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  • Nationalpark Berchtesgaden
  • Schutzgebietsystem
  • Nationalpark Harz
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