Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie Abitur
  3. 10 Anwendungen der Chemie
  4. 10.1 Werkstoffe
  5. 10.1.7 Silicone, Silicate und Glas
  6. Glas-Recycling

Glas-Recycling

Glas ist einer der ältesten künstlichen Werkstoffe und ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Seit mehr als 6000 Jahren sind Gläser in Gebrauch, die Technik der Glasherstellung und das Wissen über die strukturellen Eigenschaften hat sich ständig weiterentwickelt. Gläser haben ein äußerst umfangreiches Anwendungsspektrum. Ob als einfache Glasflasche zur Aufbewahrung von den verschiedensten Getränken, als hochwertiges Fensterglas in der Baubranche oder in optischen Geräten, Glas hat ein breites Anwendungspektrum. Doch die Produktion von Glas, das Sintern, erfordert einen hohen Energieaufwand. Einmal gewonnene Gläser kann man immer wieder einschmelzen. Dies erfordert einen erheblich geringeren Energieaufwand und keinerlei neuen Rohstoffeinsatz.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Chemisch gesehen ist das Hohlglas, aus dem die Bier-, Sprudel- oder Milchflasche besteht ebenso ein Normalglas (Kalk-Natron-Glas) wie das Fenster- oder Spiegelglas.
Bei der Herstellung von Glas ist neben dem Rohstoffbedarf auch ein erheblicher Energieaufwand erforderlich (Sintern und Schmelzen). Prinzipiell kann man einmal gewonnene Gläser beliebig oft wieder einschmelzen. Dies erfordert erheblich geringeren Energieaufwand und keinerlei neuen Rohstoffeinsatz.
Etwa 72 % der benötigten Energie zur Herstellung von Glasprodukten entfallen auf den Schmelzprozess.
Glasscherben schmelzen bei niedrigeren Temperaturen als die zur Glasherstellung erforderlichen Rohstoffe. Je Prozentpunkt Scherbenzugabe verringert sich der Energiebedarf um ca. 0,2 bis 0,5 %. Scherben werden meist bis zu einem Anteil von 31 %. eingesetzt. 1 t Glasscherben ersetzen etwa 1,2 t Rohstoffe.
Glasrecycling spart also Energie und Rohstoffe.
Im Haushaltsbereich beträgt die Recyclingquote von Glasverpackungen rund 80%. Das sind etwa 2,5 Millionen Tonnen Behälter-Altglas. In Europa beträgt die Recyclingquote an Altglas etwas mehr als 60 %.
Die Produktion an Flachglas in Deutschland beträgt etwa 1,5 Millionen Tonnen, hierbei ist die Recyclingmenge mit geschätzten 300 000 Tonnen aber geringer.

Es gibt aber beim Glas-Recycling auch Probleme, die hauptsächlich durch falsches Glassammeln verursacht werden:

  • Schon Spuren farbiger Verunreinigungen von weißem Glas führt zur Verfärbung des Produktes (1 grüne Weinflasche färbt bereits 500 kg Glas grünlich) Man kann allerdings durch Zusatz von Braunstein die Färbung weitgehend aufheben, da das Glas dann purpurn gefärbt wird. Der Farbeindruck ist dann weiß, da die Komplementärfarben sich aufheben.
  • Ein höherer Einsatz von Scherben wird durch die mangelnde Akzeptanz von Buntglas verhindert. (Der Markt wäre sonst noch erheblich ausbaubar, zumal etwa Milch in Buntglas länger haltbar ist.) Gemischte Scherben wie sie bei der Altglassammlung anfallen, können direkt nur für Grün- oder Braunglas genutzt werden. Dieser Markt ist praktisch vollständig durch Altglas gedeckt.
  • Borosilikatgläser stören das Recycling von Normalglas, da die Bor- und Aluminiumoxide die Eigenschaften des Normalglases verändern.
  • Aluminiumverschlüsse (Schraubdeckel) die in die Glasschmelze gelangen bilden beim Schmelzen reines Silizium, das Einschlüsse bildet, die die Glasstruktur schwächen.
  • Keramik und Steingut lösen sich nicht in der Schmelze. Es bilden sich Einschlüsse, die zu Spannungen führen würden.
  • Metalle wie Blei, Zinn und Eisen (Banderolen von Sekt- und Weinflaschen) wirken korrosiv auf die Schmelzwannen.
  • Der Einsatz von stofflich inhomogenen Altglasscherben erlaubt nur die Gewinnung von einfachen Flach- oder Hohlgläsern.

Der Glaskreislauf

  • Sammlung → Transport zur Glashütte → dort grobe Vorsortierung: Abscheiden von Holz, Draht, Kunststoffdeckeln und visuelle Sortierung: Keramik, Steingut
  • Vermahlen zu Korngrößen von 1-16 mm →
    Metalldetektoren entfernen übergebliebene Metallreste → Schmelzwanne (im Gemisch mit Glasrohstoffen)

Am Ende steht wieder eine Glasschmelze, aus der entweder neue Flaschen oder Flachglas produziert werden können.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Glas-Recycling." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/glas-recycling (Abgerufen: 20. May 2025, 22:34 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Glaskreislauf
  • Ablauf des Recyclingverfahrens
  • Energieaufwand
  • Rohstoffeinsatz
  • Buntglas
  • Glas-Recycling
  • Probleme
  • Altglas
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Aluminium als Gebrauchsmetall

Aluminium ist heute nach Eisen das bedeutendste Gebrauchsmetall. Ursache dafür ist sein außergewöhnliches Eigenschaftsspektrum. Insbesondere die geringe Dichte hilft bei der Treibstoff- und Energieeinsparung im Verkehrssektor. Dabei ist Aluminium zugleich extrem fest, sehr langlebig und witterungsbeständig. Von Nachteil sind die enorm hohen Energieaufwendungen für die Produktion von Aluminium aus dem Erz Bauxit. Glücklicherweise ist Aluminium in besonderem Maße recyclingfähig, wobei bis zu 95% des Energieaufwands eingespart werden können.

Baukeramik

Zu den keramischen Baustoffen (Baukeramik) gehören Ziegel, Dachziegel, Klinker, Fliesen, Ofenkacheln und Tonröhren. Der wichtigste Rohstoff zur Herstellung ist der Ton, der bei thermischer Behandlung (Brennen) zusammensintert. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Tons und den Brenntemperaturen (900 bis 1500 °C) erhält man die verschiedenen Produkte.

Silicate

Silicate bilden den Hauptanteil der Erdkruste. Formal kann man sie aus Quarz (SiO 2 ) ableiten, indem man Siliciumatome durch andere Metalle ersetzt. Sie sind als bedeutende Baustoffe im Beton oder Ziegelstein, haben aber auch große Bedeutung als Katalysatoren, oder Waschmittelzusatz (Zeolithe), wo sie als Ionenaustauscher fungieren.

Spezialgläser

Glas ist seit etwa 4000 Jahren bekannt und besteht in der Regel hauptsächlich aus Siliciumdioxid und verschiedenen Metalloxiden als Zusätzen. Die Struktur und damit die Eigenschaften von Glas können durch die Zusammensetzung und die Herstellungsbedingungen gezielt beeinflusst werden. Neben dem Normalglas, unserem Fensterglas, gibt es verschiedene andere Glassorten mit vielfältigen Anwendungen. Diese Spezialgläser werden in der als chemische Glasgeräte, optische Gläser, Schmuckgläser oder als Lichtleiter eingesetzt.

Herstellung und Verwendung von Siliconen

Silicone sind siliciumorganische Kunststoffe, in denen die Siliciumatome noch organische Reste tragen. Sie ähneln in ihrer Struktur organisch modifiziertem Quarz, weisen eine ähnliche Beständigkeit auf und besitzen aber die Flexibilität von Kunststoffen. Durch Variation der Synthesebedingungen kann die Struktur und damit die Eigenschaften der Silicone gezielt beeinflusst werden, sodass das Anwendungsspektrum nahezu unbegrenzt ist.
Silicone werden auch als Polysiloxane bezeichnet. Dabei steht „sil“ für Silicium, „ox“ für Sauerstoff und „an“ für die gesättigte Struktur der Verbindung.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025