Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie Abitur
  3. 5 Grundzüge der physikalischen Chemie
  4. 5.1 Chemische Thermodynamik
  5. 5.1.3 Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik
  6. William Thomson (Lord Kelvin)

William Thomson (Lord Kelvin)

* 26.06.1824 in Belfast (Irland)
† 17.12.1907 in Nethergall (Schottland)

Thomson war ein britischer Physiker, der sich mit Naturphilosophie und Physik befasste. Er begründete die klassische Thermodynamik und definierte den Begriff der absoluten Temperatur. Die KELVIN- Temperaturskala stammt von ihm. In der Chemie forschte er auf dem Gebiet der Galvanik und schuf einen Vorläufer des Atommodells von RUTHERFORD und BOHR.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

1. Die Zeit, in der er lebte

THOMSON lebte im Großbritannien des 19. Jahrhunderts. Er stammte ursprünglich aus Irland, hielt sich aber den größten Teil der Zeit in Schottland, in Glasgow auf.
Die Zeit im damaligen britischen Königreich war ohne große Unruhen und ideal für einen Wissenschaftler und Forscher, der sich in den Kreisen des gehobenen Mittelstandes bewegte.

2. Lebenslauf

WILLIAM THOMSON wurde am 26. Juni 1824 in Belfast (Irland) geboren. Sein Vater war Mathematiklehrer und unterrichtete ihn bis zu seinem zehnten Lebensjahr selbst.
Als man den Vater im Jahre 1834 als Mathematikprofessor an die Universität nach Glasgow berief, nahm er seinen Sohn mit und ließ ihn an der Universität als Student immatrikulieren.
Der außergewöhnlich begabte William bewältigte das Studium erfolgreich.
An der Universität in Glasgow blieb der wissbegierige Junge bis zu seinem 16. Lebensjahr. Dabei interessierten ihn insbesonders die Arbeiten von LAPLACE und FOURIER über die Wärmeleitung.

Mit sechzehn Jahren wechselte er nach Cambridge an die Universität.
Wenig später ging er ein Jahr nach Paris, wo er in REGNAULTs Laboratorium arbeitete und sich mit der Experimentalphysik näher vertraut machte.
Mit 22 Jahren kehrte der junge THOMSON nach Glasgow zurück und wurde dort zum Professor für Naturphilosophie und theoretische Physik an die Universität berufen. Er blieb von 1846 bis 1899, also zeitlebens, der Universität Glasgow treu.

Schon kurze Zeit nach seiner Berufung an die Universität richtete er sich mit geringen finanziellen Mitteln ein eigenes Laboratorium in einem verlassenen Weinkeller ein und begann wissenschaftlich zu arbeiten.
Seine Interessen waren vielfältig und umfassten viele Teilgebiete der Physik.

1848 stellte Thomson die thermodynamische Temperaturskala auf. Diese wurde später als KELVIN-Skala mit der Maßeinheit Kelvin für die Temperatur weltberühmt und gilt auch heute noch. (Bild 2)

1850 formulierte er gemeinsam mit R. J. E. CLAUSIUS die beiden Hauptsätze der Thermodynamik und wandte diese auf elektrische, magnetische und elastische Erscheinungen an. Im Zusammenhang damit leitete er nach experimentellen Untersuchungen die Abhängigkeit des Schmelzpunktes vom Druck theoretisch ab. Im gleichen Jahr erschien auch seine Theorie des Kristallmagnetismus.

Von 1851 bis 1852 befasste sich Thomson mit dem Begriff der Energie. Die Bezeichnung „Energie“, statt der bis dahin verwendeten „vis viva“- lebendige Kraft, in der Physik stammt von ihm.

Eine Reihe von Arbeiten führte Thomson gemeinsam mit J. P. Joule durch. Von 1853 bis 1854 untersuchten sie gemeinsam die Änderung der Temperatur eines Gases bei dessen Ausdehnung und stellten dabei einen Effekt fest, den man später den JOULE-THOMSON-Effekt nannte.

1856 entdeckte er den thermoelektrischen Effekt, der später „THOMSON-Effekt“ genannt wurde und das Prinzip der ungedämpften elektrischen Schwingung (Thomson- Schwingungsgleichung). Seine folgenden Forschungen über den Charakter elektromagnetischer Schwingungen und Wellen hatten große Auswirkungen auf die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie.

Die von ihm entwickelte Theorie der Ausbreitung elektrischer Impulse in metallischen Kabeln ermöglichten es unter anderem, die Planung und Realisierung eines Tiefseekabels unter dem Meer voranzubringen. Thomson beteiligte sich schließlich sogar selbst an der Verlegung dieses Überseekabels, um die Funktionstüchtigkeit der von ihm erfundenen Geräte und Hilfsmittel zu prüfen.

1858 konstruierte er ein Spiegelgalvanometer und eine elektrische Messbrücke („THOMSON-Brücke“).

Zurück in Glasgow widmete sich Thomson Forschungen auf den Gebieten der Mechanik und Hydrodynamik und versuchte die Ursache der Gravitation (übrigens bis heute noch nicht befriedigend erklärbar) zu ergründen.

Insgesamt wurden ihm 70 Patente erteilt.
1868 veröffentlichte er dann die Theorie von Ebbe und Flut und schuf damit eine Möglichkeit, Gezeiten genau vorauszuberechnen.
1890 wählte man ihn zum Präsidenten der Londoner Royal Society.
1892 dann erhob man in den Adelstand mit dem Titel „Lord Kelvin of Larges“. Seinen Namen „Kelvin“ wählte er sich nach dem kleinen Flüsschen, das durch den Park der Glasgower Universität fließt, selbst aus.

1898 entwickelte er gemeinsam mit seinem Namensvetter Joseph John Thomson einen Vorläufer des rutherford-bohrschen Atommodells (Bild 3).
Seine Professorenstelle gab er im Jahre 1899 aus Altersgründen auf und setzte sich zur Ruhe.

In Netherhall bei Larges besaß er ein kleines Schloss. Dort verbrachte er seinen Lebensabend mit seiner zweiten Ehefrau.
Am 17. Dezember 1907 starb er in Netherhall und wurde in der Londoner Westminster-Abtei neben dem Grab von NEWTON beigesetzt.

3. Bedeutende Leistungen

  • KELVIN-Skala mit der Maßeinheit Kelvin für die Temperatur
  • Formulierung der beiden Hauptsätze der Thermodynamik und Anwendung dieser auf elektrische, magnetische und elastische Erscheinungen
  • Begriff der Energie, statt der bis dahin verwendeten „vis viva“- lebendige Kraft
  • „JOULE-THOMSON-Effekt“: Änderung der Temperatur eines Gases bei dessen Ausdehnung
  • „THOMSON-Effekt“: thermoelektrischen Effekt
  • Prinzip der ungedämpften elektrischen Schwingung: „THOMSON-Schwingungsgleichung“
  • Planung und Realisierung eines Tiefseekabels unter dem Meer
  • elektrische Messbrücke -„THOMSON-Brücke“
  • Theorie von Ebbe und Flut, damit eine Möglichkeit Gezeiten genau vorauszuberechnen
  • Vorläufer des rutherford-bohrschen Atommodells
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "William Thomson (Lord Kelvin)." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/william-thomson-lord-kelvin (Abgerufen: 24. May 2025, 02:56 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Lord Kelvin
  • Biographie
  • THOMSON-Effekt
  • Temperaturskala
  • Kelvin
  • Hauptsätze der Thermodynamik
  • JOULE-THOMSON-Effekt
  • Temperatur
  • KELVIN- Skala
  • vis viva
  • Energie
  • THOMSON-Brücke
  • William Thomson
  • Biografie
  • Thomson
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Atombau im Original

1911 veröffentlichte der britische Physiker ERNEST RUTHERFORD (1871-1937) eine bedeutsame Arbeit zur Streuung von α - und β -Teilchen an Atomen. Er leitete aus diesen Untersuchungen Vorstellungen über den Aufbau von Atomen ab, die heute als rutherfordsches Atommodell bezeichnet werden. Dieses Atommodell von RUTHERFORD war ein wichtiger Schritt in der Theorie vom Atombau.
Den nächsten wichtigen Schritt ging zwei Jahre später der dänische Atomphysiker NIELS BOHR (1885-1962), der mit seinem bohrschen Atommodell Elemente der Quantenphysik in die Atomphysik einbrachte.
Es sind Auszüge aus diesen beiden Originalarbeiten angegeben.

Bohrsches Atommodell

Der dänische Physiker NIELS BOHR (1885-1962) entwickelte 1913 das von dem britischen Physiker ERNEST RUTHERFORD (1871-1937) im Jahre 1911 angegebene Atommodell weiter, wobei er das Kern-Hülle-Modell mit Quantenvorstellungen verband. Bohr formulierte für sein Atommodell, das man als bohrsches Atommodell bezeichnet, einige grundlegende Postulate. Ein Vorteil dieses Atommodells war, dass man mit ihm die Emission und Absorption von Strahlung erklären konnte. Für Wasserstoff konnten auch die Spektrallinien berechnet werden. Entscheidende Nachteile waren, dass es bei anderen Atomen als Wasserstoff versagt und im Widerspruch zu quantenphysikalischen Erkenntnissen von der Vorstellung bestimmter Bahnen der Elektronen ausgeht.

Quantenmechanisches Atommodell

Die von dem britischen Physiker ERNEST RUTHERFORD (1871-1937) im Jahre 1911 und von dem dänischen Physiker NIELS BOHR (1885-1962) im Jahre 1913 angegebenen Atommodelle waren wichtige Schritte in der Entwicklung von Vorstellungen über den Atombau. Aber auch das bohrsche Atommodell erwies sich schnell ist nicht ausreichend für die Erklärung von Sachverhalten. Insbesondere die Annahme von bestimmten Bahnen für die Elektronen war mit den Erkenntnissen der Quantenphysik nicht vereinbar. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde ein quantenmechanisches Atommodell entwickelt, das auch als Orbitalmodell bezeichnet wird. Es ist ein mathematisches Modell, das sich der grafischen Veranschaulichung weitgehend entzieht. Es beruht auf quantenphysikalischen Erkenntnissen.

Ernest Rutherford

* 30.08.1871 in Nelson/Neuseeland
† 09.10.1937 in Cambridge

Er war ein britischer Physiker, Professor in Montreal, Manchester und Cambridge. Er schuf die heute noch gültige Theorie des radioaktiven Zerfalls und entwickelte ein Atommodell, das wir heute als rutherfordsches Atommodell bezeichnen. 1919 realisierte er die erste künstliche Kernumwandlung.

Schalenmodell

Nach dem von dem österreichischen Physiker WOLFGANG PAULI (1900-1958) 1924/25 aufgestellten PAULI-Prinzip können in einem Atom niemals zwei Elektronen vier identische Quantenzahlen besitzen. Dieses PAULI-Prinzip, ein Ausschließungsprinzip, ermöglicht eine Modellvorstellung vom Bau der Atomhülle, die als Schalenmodell bezeichnet wird. Damit lässt sich die Struktur des Periodensystems der Elemente verstehen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025