Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie
  3. 6 Organische Verbindungen
  4. 6.2 Organische Verbindungen mit funktionellen Gruppen
  5. 6.2.3 Alkohole und Phenole
  6. mehrwertige Alkohole

mehrwertige Alkohole

Die mehrwertigen Alkohole treten in der Natur wesentlich häufiger auf als die einwertigen Alkohole. Die einfachsten und sehr bedeutenden Vertreter sind das Ethan-1,2-diol (Ethylenglykol) und das Propan-1,2,3-triol (Glycerol). Mehrwertige Alkohole haben nicht nur in der Natur, sondern auch in der chemischen Industrie und in der Technik Bedeutung.

Die Eigenschaften der mehrwertigen Alkohole werden ganz entscheidend von der Anzahl der Hydroxylgruppen bestimmt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Mehrwertige Alkohole

Mehrwertige Alkohole besitzen, im Gegensatz zu den einwertigen, mindestens zwei Hydroxylgruppen im Molekül. Der einfachste zweiwertige Alkohol ist Ethan-1,2-diol. Weiterhin gibt es drei- und vierwertige sowie Polyalkohole. Im nachfolgendem Artikel beschränken wir uns auf die wichtigsten mehrwertigen Alkohole.

Ethan-1,2-diol (Ethylenglykol)
Der korrekte chemische Name für den einfachsten zweiwertigen, aliphatischen, gesättigten Alkohol lautet Ethan-1,2-diol. Er ist der einfachste Vertreter, sowohl von den zweiwertigen, als auch von den mehrwertigen Alkoholen.

In der Literatur ist er auch unter den Namen Glykol oder nur Diol zu finden. Die Summenformel lautet C 2 H 4 ( O H ) 2 , die molare Masse beträgt 62,1 g/mol.

Das Ethan-1,2-diol ist eine süß schmeckende, farblose, stark hygroskopische (wasseranziehende) und viskose Flüssigkeit, die sich mit Wasser, Aceton und Alkoholen (Methanol, Ethanol), nicht aber mit Chloroform, Benzol und Diethylether mischen lässt. Ethan-1,2-diol hat eine Dichte von 1,109  g / c m 3 (bei 25 °C), schmilzt bei -15,6 °C und siedet bei 197,8 °C. Durch die Aufnahme der Dämpfe (beim Erhitzen) und der Flüssigkeit können die Augen und Atemwege gereizt werden bzw. Vergiftungserscheinungen auftreten. Es kann zu Organschäden an Nieren, Herz und Lunge kommen. Die letale (tödliche) Dosis entspricht ca. 1,4 ml/kg Körpergewicht. Der MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) beträgt 100 ppm.


Der Hauptverwendungszweck des Ethan-1,2-diol ist der Einsatz als Gefrierschutzmittel, da ein Gemisch von Wasser und Glykol im Verhältnis 1:1 erst bei -40 °C gefriert (Gefrierpunktserniedrigung). Dies wird in der Automobilindustrie als Frostschutzmittel und zum Schutz vor Vereisungen von Flugzeugoberflächen genutzt. Das unvermischte Ethan-1,2-diol dient als Bremsflüssigkeitszusatz, als Schmiermittel von beweglichen Teilen in Kühlanlagen, als Heißkühlungsmittel in Hochleistungsmotoren, als Lösungsmittel für bestimmte Farbstoffe, als Desinfektionsmittel (z. B. in Krankenhäusern) u.v.m.

Das Glykol ist ein wichtiger Ausgangsstoff zur Herstellung von Polyestern sowie von Wachsen, Kunstharzen, Lacken und Farbstoffen.

Propan-1,2,3-triol
Glycerol (Glycerin) ist einer der gebräuchlichsten Trivialnamen in der organischen Chemie und steht für den Stoff Propan-1,2,3-triol. Es ist der einfachste und wichtigste dreiwertige Alkohol. Die Summenformel lautet C 3 H 5 ( O H ) 3 .

Propan-1,2,3-triol ist eine süß schmeckende, geruchlose, hygroskopische (Wasser anziehende), klare, farblose, schwer bewegliche Flüssigkeit. Ihre Dichte beträgt 1,26  g / c m 3 (25 °C). Der Stoff schmilzt bei 17,9 °C und geht bei 290 °C in den gasförmigen Zustand über.
Mit Wasser und Alkohol lässt sich Propan-1,2,3-triol in jedem Verhältnis vermischen, in Ether ist es wenig und in Benzin, Chloroform und Benzol unlöslich. Kommt man mit der Flüssigkeit in Kontakt, können Haut- und Augenreizungen auftreten. Verschluckte Mengen von bis zu 50 ml sind für Erwachsene harmlos, größere Mengen verursachen Kopfschmerzen, Rauschzustände, blutigen Durchfall und Nierenschmerzen.

Glycerol kommt in der Natur ausgesprochen häufig vor, so ist es in pflanzlichen und tierischen Fetten und fetten Ölen mit den entsprechenden Fettsäuren verestert. Bei der alkoholischen Gärung kann es als Zwischenprodukt entstehen.

Erhebliche Mengen an Glycerol fallen mittlerweile als Nebenprodukt bei der Herstellung von Biodiesel (Rapsmethylester) an. Im Vergleich zu früher wird Glycerol nur noch in geringem Umfang zur Herstellung des Sprengstoffs Gylceroltrinitrat (unkorrekt als Nitroglycerin bezeichnet) eingesetzt.

In den letzten Jahren wurde der Stoff hauptsächlich bei der Kunststofferzeugung (z. B. Alkydharze) eingesetzt. Ein großes Einsatzspektrum besteht auch bei der Herstellung von Kosmetik (z. B. Zahnpasten, Cremes) und in der Nahrungsmittelindustrie (z. B. Getränkeherstellung) als Feuchthalte-, Gefrierschutz- und Beschlagverhinderungsmittel. Geringere Mengen des Glycerins werden als Kühlflüssigkeitszusatz, Farbstoffkomponente, in Pharmazeutika und als Weichmacher von Kautschuk (z. B. zur Reifenproduktion) benötigt.

Mannit
Das Mannit (Mannitol) ist ein sechswertiger Alkohol, der sich vom Hexan ableitet. Es handelt sich um einen Vertreter der sogenannten Zuckeralkohole. Er lässt sich durch Reduktion aus dem Monosaccharid Mannose herstellen.

Summenformel: C 6 H 8 ( O H ) 6
molare Masse:182,2 g/mol
Schmelztemperatur:167 °C
Siedetemperatur:292 °C

Das Mannit (systematische chemischer Name: Hexan-1,2,3,4,5,6-hexol) bildet süß schmeckende, farblose Kristalle. Er kommt in vielen Pflanzen und dient als Reservestoff. Beispielsweise ist der Stoff im getrockneten Siebröhrensaft der Mannaesche enthalten. Mannit wird als Zuckeraustauschstoff genutzt, besonders auch in diätischen Lebensmitteln (E 421).
 

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "mehrwertige Alkohole." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie/artikel/mehrwertige-alkohole (Abgerufen: 20. May 2025, 19:40 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Butandiol
  • Glycerin
  • Mannit
  • Organschäden
  • Kautschuk
  • Ethandiol
  • Rauschzustände
  • Gefrierschutzmittel
  • Nitroglycerin
  • Vergiftungserscheinungen
  • Kosmetik
  • Glycol
  • Propantriol
  • Glycerol
  • Gefrierpunktserniedrigung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Der Kreislauf des Kohlenstoffs

Das Element Kohlenstoff ist in allen vier Umweltbereichen in Form unterschiedlicher Verbindungen enthalten. Der Hauptanteil, etwa 99,8 % der Gesamtmenge, befindet sich in der Lithosphäre.

Die chemischen Umwandlungen kohlenstoffhaltiger Verbindungen und den Austausch dieser Verbindungen zwischen den vier Umweltbereichen bezeichnet man als gobalen Kohlenstoffkreislauf oder Kohlenstoffzyklus.

Der Kreislauf des Phosphors

Alle Lebewesen enthalten Phosphor in Nucleinsäuren und im Energiespeicherstoff ATP. Bei den Wirbeltieren bildet Calciumphosphat einen wichtigen Bestandteil der Knochensubstanz.

Im Phosphorkreislauf wird der Weg des Elements Phosphor in Form seiner anorganischen und organischen Verbindungen in der Umwelt betrachtet.

Der Kreislauf des Stickstoffs

Stickstoff ist eines der Elemente, das alle Lebewesen der Erde für körpereigene Eiweiße benötigen.
Der mit den Lebewesen verknüpfte Kreislauf des Stickstoffs lässt sich in mehrere Abschnitte unterteilen: Fixierung des Luftstickstoffs, Assimilation von Stickstoff in Pflanzen, Umwandlung von organischen Stickstoffverbindungen und Umwandlung von organischen Stickstoffverbindungen in anorganische.

Synthesegas für die Ammoniakherstellung

Für die Ammoniaksynthese benötigt man Stickstoff und Wasserstoff im Verhältnis 1 : 3. Dieses Gasgemisch kann auf unterschiedliche Arten erhalten werden. Von den verschiedenen Möglichkeiten, Stickstoff und Wasserstoff zu gewinnen, hat sich besonders das sogenannte Steamreforming durchgesetzt, weil es relativ preiswert ist. Hierbei wird das Synthesegas aus Erdgas (Methan), Wasserdampf und Luft hergestellt.

Technik und Geschichte des Bierbrauens

Bier ist eines der ältesten biotechnologisch hergestellten Produkte der Menschheit. Es war bereits den Sumerern und im alten Ägypten bekannt. Getreide ist das Ausgangsprodukt, das bei der Bierherstellung in Malz und danach in eine Maische umgewandelt wird. Die in der Maische enthaltenen Zucker werden von Hefe zu Alkohol gegoren. In Deutschland darf seit 1516 nur Gerste, Weizen, Wasser, Hopfen und Hefe zum Bierbrauen verwendet werden (Reinheitsgesetz).

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025