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Polykondensation

Genau wie die Polyaddition und die Polymerisation ist die Polykondensation eine wichtige Reaktionsart, die zur Herstellung von Kunststoffen dient. Daneben hat diese Reaktion in der Natur große Bedeutung.

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Die Polykondensationsreaktion ist eine chemische Reaktion organischer Stoffe, bei der aus vielen Molekülen unter Abspaltung kleinerer Moleküle Makromoleküle gebildet werden. Bei den abgespalteten Molekülen handelt es sich meist um Wassermoleküle. In diesem Fall ist diese Reaktionsart ein Sonderfall der Kondensationsreaktion.

Weil sich Moleküle zusammenlagern lassen und dabei andere Moleküle abgespalten werden, also ein Austausch von Atomgruppen erfolgt, handelt es sich um eine besondere Substitutionsreaktion.

Die Art an der chemischen Reaktion beteiligten Bindungen bleibt erhalten. Liegen bei den Ausgangsstoffen Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der Moleküle vor, so weisen auch die Reaktionsprodukte Einfachbindungen in ihren Molekülen auf.

Die Moleküle der Ausgangsstoffe besitzen häufig funktionelle Gruppen oder andere reaktionsfähige Stellen, wodurch die Reaktion ermöglicht wird.

Bei manchen Reaktionsprodukten können sich dann nicht nur linear aufgebaute Makromoleküle, sondern auch räumlich vernetzte Strukturen ausbilden.

Polykondensation in der chemischen Industrie

Die Polykondensation ist neben der Polymerisation und der Polyaddition eine Reaktionsart, die bei der Herstellung von Kunststoffen eine bedeutende Rolle spielt.

So entstehen viele Duroplaste durch Polykondensation.
Dazu gehören die Phenoplaste.

Auch die thermoplastischen Polyamide (Nylon-, Perlon-Typen) und die linearen und vernetzten Polyester (sh. Abb. unten) entstehen durch die Polykondensation.

Bild

Polykondensation in der Natur

Durch Polykondensationsreaktionen werden auch viele natürliche makromolekulare Stoffe gebildet.

So entstehen Polypetidketten, indem viele Aminosäuren unter Abspaltung von Wassermolekülen aus Amino- und Carboxylgruppen miteinander reagieren.

Die gebildeten Polypeptidketten bilden durch die Art, Anzahl und Reihenfolge der Aminosäurereste in der Kette die Primärstruktur von Eiweißen.

  • Bei der Herstellung des Phenoplasts läuft eine Polykondensation ab, denn die Moleküle der Ausgangsstoffe bilden unter Wasserabspaltung Makromoleküle.

Die Polysaccharide Stärke und Cellulose werden ebenfalls durch Polykondensation aus vielen Glucosemolekülen gebildet. Bei der Reaktion der Glucose zu den jeweiligen Makromolekülen wird Wasser aus Hydroxylgruppen abgespalten.

Die jeweiligen biochemischen Reaktionen, die zur Bildung von Makromolekülen führen, werden durch Biokatalysatoren (Enzyme) ausgelöst und gesteuert.

  • Bildung von Stärke
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Polykondensation." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie/artikel/polykondensation (Abgerufen: 12. June 2025, 20:27 UTC)

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Übersicht technisch wichtiger Kunststoffe

Es gibt eine Vielzahl verschiedenartiger technischer Kunststoffe. Die wichtigsten werden hier tabellarisch aufgelistet und nach Zugehörigkeit zu den Polymerisaten, Polykondensaten bzw. Polyaddukten geordnet. Neben Strukturformeln der Monomeren werden auch Strukturausschnitte der Polymere aufgeführt. Gleichzeitig sind die wichtigsten Eigenschaften und Verwendungszwecke, die Werkstoffbezeichnungen und einige Handelsnamen angegeben.

Giulio Natta

* 26.02.1903 in Imperia (Italien)
† 02.05.1979 in Bergamo (Italien)

Giulio Natta war ein italienischer Chemiker. Er synthetisierte viele organische Verbindungen, z. B. Methanol und Methanal oder Synthesekautschuk. Gemeinsam mit K. W. Ziegler erforschte er die Wirkung bestimmter (stereospezifischer) Katalysatoren, die nach den Wissenschaftlern als „Ziegler-Natta-Katalysatoren“ benannt wurden. 1963 erhielt er gemeinsam mit Ziegler dafür den Nobelpreis für Chemie.

Phenoplaste und Aminoplaste

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Setzt man statt Phenol Harnstoff ein, entstehen die kratzfesten, farblosen, aber hitze- und feuchtigkeitsempfindlichen Harnstoffharze (UF), die überwiegend als Bindemittel für Holz, d. h. als Leim für Sperrholz und Spanplatten, aber auch zur Herstellung von Lackharzen, Schaumstoffen oder Schaltern und Steckdosen verwendet werden.
Aus Methanal und Melamin lassen sich die kochfesten und kaum rissanfälligen, sehr beständigen Melaminharze (MF) gewinnen. Praktische Anwendung finden diese besonders zur Herstellung von Laminaten, Haushaltsgeräten, im Möbelbau oder für bruchfestes Geschirr.

Polyaddition

Bei der Polyaddition reagieren Monomere, die zwei oder mehr funktionelle Gruppen aufweisen, miteinander zu Makromolekülen, wobei es bei der Bindungsknüpfung zur Umlagerung eines Wasserstoffatoms kommt. Im Gegensatz zur Polykondensation entstehen hierbei keine Reaktionsnebenprodukte.
Wichtige Polyaddukte, d.h. Polymere, die durch Polyaddition hergestellt wurden, sind Epoxidharze, Polyurethane und Polyharnstoffe.

Polykondensation

Verbindendes Merkmal der Polykondensation ist die Verknüpfung von Monomeren, die mindestens zwei reaktionsfähige funktionelle Gruppen tragen, zu einem Makromolekül. Dabei werden einfache, niedermolekulare Reaktionsnebenprodukte wie Wasser, Alkohole, Ammoniak oder Chlorwasserstoff abgespalten.
Wichtige Polykondensate sind Polyester wie Polyethylenterephthalat (PET), Polyamide wie Nylon und Perlon, und Phenoplaste, zu denen Bakelit gehört, der erste vollsynthetisch hergestellte Kunststoff überhaupt.

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