Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie
  3. 6 Organische Verbindungen
  4. 6.2 Organische Verbindungen mit funktionellen Gruppen
  5. 6.2.1 Grundlagen
  6. Überblick der funktionellen Gruppen

Überblick der funktionellen Gruppen

Viele Organische Moleküle enthalten neben den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff auch noch andere Elemente.

Am häufigsten sind dies Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel sowie Halogene. Diese Elemente bestimmen maßgeblich die physikalischen und chemischen Eigenschaften der organischen Stoffe. Man bezeichnet sie als funktionelle Gruppen. Nach solchen strukturellen Merkmalen fasst man Stoffe zu Stoffgruppen zusammen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Eigenschaften der Stoffe werden durch ihren Bau bestimmt. Bei organischen Stoffen spielen dabei die Art und Anzahl der Atome und ihre Anordnung im Molekül eine Rolle. Neben den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten viele organische Stoffe noch weitere Elemente, wie Sauerstoff und Stickstoff, Halogene (Fluor, Chlor, Brom, Iod) oder Schwefel. Diese Elemente besitzen eine von Wasserstoff und Kohlenstoff oft deutlich verschiedene Elektronegativität und beeinflussen so die Elektronenverteilung innerhalb der organischen Moleküle. Daraus resultieren u.a. inner- und zwischenmolekulare Kräfte, die entscheidend die physikalischen Eigenschaften der Stoffe, wie Schmelz- und Siedepunkte, Löslichkeiten in Wasser oder anderen Lösemitteln oder die Flüchtigkeit, prägen.

Atome der oben genannten Elemente bezeichnet der Organiker als Heteroatome. Atomgruppen, die Heteroatome enthalten, beeinflussen entscheidend die Eigenschaften und die "Funktion" des jeweiligen Stoffes und werden deshalb funktionelle Gruppen genannt.

Die Stärke des Einflusses dieser funktionellen Gruppen hängt aber auch von der Länge und vom Aufbau des restlichen Teils des Moleküls ab. So nimmt beispielsweise der Einfluss einer funktionellen Gruppe bei kettenförmigen organischen Stoffen mit Zunahme der Kettenlänge ab. Dadurch kommt es auch innerhalb von homologen Reihen zu geringfügig abgestuften Eigenschaften.

Neben den physikalischen Eigenschaften der Stoffe werden durch die funktionellen Gruppen vor allem die chemischen Eigenschaften, d. h. ihre Reaktionsfähigkeiten und -möglichkeiten bestimmt. Durch chemische Reaktionen lassen sich funktionelle Gruppen gezielt ineinander umwandeln oder durch andere funktionelle Gruppen ersetzen. So kann man beispielsweise eine Carboxylgruppe (Carbonsäure) durch Reduktion in eine Hydroxygruppe (Alkanol bzw. Alkohol) überführen oder eine Hydroxygruppe (Alkanoll bzw. Alkohol) durch eine Aminogruppe (Amin) ersetzen. Auf diese Weise kann man gezielt in der organischen Synthese verschiedene Stoffe aufbauen und so u.a. neue Wirkstoffe für Medikamente oder Farbstoffe für Textilien herstellen.

In der Schule werden nur einige wenige funktionelle Gruppen an ausgewählten Beispielen behandelt. In der Übersicht werden nur die wichtigsten aufgeführt.

StoffklasseFunktionelle GruppeBeispiel
 NameFor-
mel
BezeichnungName und Strukturformelverein-
fachte Struktur-
formel
AlkoholeHydroxygruppe-OH-olEthanol (Ethylalkohol)Bild C 2 H 5 O H
PhenoleHydroxygruppe-OH

Hydroxy-

Hydroxybenzen (Phenol)Bild C 6 H 5 O H

Halogen-kohlen-wasser-stoffe

Halogenid-F
-Cl
-Br
-I
(Hal)
Halogen-Monobrom-
ethan (Ethylbromid)Bild
C 2 H 5 B r
AmineAminogruppe − N H 2 -aminEthylaminBild C 2 H 5 N H 2
EtherEthergruppe-O--etherDiethyletherBild ( C 2 H 5 ) 2 O
AldehydeAldehydgruppe-CHO-alEthanal (Acet-
aldehyd)Bild
C H 3 C H O
KetoneKetogruppeBild-onPropan-2-on (Aceton)Bild ( C H 3 ) 2 C O
CarbonsäureCarboxygruppe-COOH-säureEthansäure (Essigsäure)Bild C H 3 C O O H
EsterEstergruppeBild-esterEthansäure-
methylesterBild
C H 3 C O O C H 3

Der Einfluss der funktionellen Gruppen soll exemplarisch am Beispiel kettenförmiger Alkohole (Alkanole) gezeigt werden.

Die Hydroxygruppe ist eine polare Atomgruppe. Am Sauerstoffatom bildet sich ein negativer Ladungsschwerpunkt, am Kohlenstoffatom bzw. am Wasserstoffatom ein positiver Ladungsschwerpunkt. Diese Polarisierung ist entscheidend für die Eigenschaften der Stoffe.

Aufgrund der funktionellen Gruppe sind für diese Verbindungen einige chemische Reaktionen typisch.

Reaktion mit Alkalimetallen

Die Reaktion erfolgt unter Bildung von Alkoholaten und Wasserstoff und ist formal eine Redoxreaktion. Dabei wird das Alkalimetall oxidiert und Wasserstoffatome aus der Hydroxygruppe zu elementarem Wasserstoff reduziert.

Esterbildung

Alkohole reagieren u. a. mit Carbonsäuren unter Abspaltung von Wasser zu Carbonsäureestern.

Oxidationen

Aufgrund der funktionellen Gruppe lassen sich Alkohole oxidieren. Als Produkte entstehen bei der Oxidation primärer Alkohole im ersten Schritt Aldehyde und in einem weiteren Oxidationsschritt Carbonsäuren. Handelt es sich um sekundäre Alkohole, bilden sich als Oxidationsprodukte Ketone.

  • Ein organisches Molekül mit einem Kohlenstoffatom kann vier verschiedene funktionelle Gruppen tragen.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Überblick der funktionellen Gruppen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/chemie/artikel/ueberblick-der-funktionellen-gruppen (Abgerufen: 20. May 2025, 18:18 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Aldehyde
  • Alkohole
  • Amine
  • Carbonsäuren
  • Ester
  • Ether
  • Halogenkohlenwasserstoffe
  • Ketone
  • Phenole
  • Polarisierung
  • chemische Reaktion
  • Funktionelle Gruppe
  • physikalische Eigenschaften
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Fette – Aufbau und Eigenschaften

Fett ist nicht gleich Fett. Das stellt jeder sofort fest, der sich über gesunde Ernährung informiert. Diese Tatsache hängt mit dem Bau der Fette zusammen. Fette sind die Ester langkettiger Carbonsäuren. Diese Carbonsäuren sind mit Glycerol (Propan-1,2,3-triol, Glycerin), einem mehrwertigen Alkohol, verestert. Jede der drei Hydroxylgruppen des Glycerols kann mit einer anderen Carbonsäure reagieren, sodass ganz unterschiedliche Fette entstehen und existieren.

Organische Verbindungen mit funktionellen Gruppen – Überblick

Viele Organische Moleküle enthalten neben den Elemente Kohlenstoff und Wasserstoff auch noch andere Elemente. Am häufigsten sind dies Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel sowie Halogene. Diese Elemente bestimmen maßgeblich die physikalischen und chemischen Eigenschaften der organischen Stoffe. Man bezeichnet sie als funktionelle Gruppen. Nach solchen strukturellen Merkmalen fasst man Stoffe zu Stoffgruppen zusammen.

Duft- und Aromastoffe

Mit vielen Gerüchen verbinden wir eine eindeutige Situation. Es ist Frühling, wenn die Blüten die Luft mit dem charakteristischen Duft erfüllen. Der Geruch von Lebkuchen und Tannennadeln erinnert an Weihnachten. Auch der typische Zimtgeschmack in Plätzchen gehört zu dieser Zeit. Diese Empfindungen werden von bestimmten Stoffen ausgelöst. Duft- und Aromastoffe spielen eine bestimmende Rolle in unserem Leben. Mittlerweile sind viele der Stoffe gut untersucht.

Lösungsmittel und ihre Eigenschaften

Lösungsmittel sind flüssige Verbindungen, die feste, flüssige und gasförmige Substanzen lösen können, ohne diese oder sich selbst chemisch zu verändern. Bei einem Lösevorgang wird die Gitterenergie der Verbindung aufgehoben. Dabei werden energetisch weniger fest gebundene äußere Kristallmoleküle oder -ionen einer Verbindung durch das Lösungsmittel herausgelöst, in Form einer Hülle abgefangen und stabilisiert. Ebenso müssen die inneren Kräfte der Lösungsmittelmoleküle überwunden werden. Die benötigte Energie wird aus der Anziehung zwischen den gelösten Teilchen und dem Lösungsmittel erhalten. Im Fall von Wasser bezeichnet man diesen Vorgang als Hydratisierung, bei anderen Lösungsmitteln von Solvatisierung. Neben Wasser, das sich durch seine Fähigkeit zur dreidimen sionalen Ausbildung von Wasserstoffbrücken auszeichnet, werden viele anorganische und organische Flüssigkeiten als Lösungsmittel eingesetzt. Sie gehören zu den nichtwässrigen Systemen und werden nach ihrer Fähigkeit zur Abgabe von Protonen oder anderen Ionen und ihrer Polarität in die Kategorien protisch, aprotisch unpolar und aprotisch polar unterteilt.

Formaldehyd – ein Alkanal in der Diskussion

Methanal (Formaldehyd) ist der einfachste Aldehyd. Es besteht nur aus der die Eigenschaften wesentlich bestimmenden Aldehyd-Gruppe, an die ein Wasserstoffatom gebunden ist.
Die gasförmige Verbindung ist giftig und wirkt zerstörerisch auf Eiweiße. Trotz seiner Eigenschaften und der Wirkung auf Organismen ist Formaldehyd eine Substanz, die uns täglich begleitet. Mittlerweile ist der Einsatz der Substanz allerdings in die Diskussion geraten.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025