Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.10 Literatur von 1945 bis zur Gegenwart
  5. 4.10.6 Literatur von 1990 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts
  6. Hans Magnus Enzensberger

Hans Magnus Enzensberger

* 11.11.1929 in Kaufbeuren

HANS MAGNUS ENZENSBERGER ist Literaturwissenschaftler und ein streitbarer deutscher Autor. Er ist besonders durch seine zeitkritische Lyrik und seine medien- und politikkritischen Essays bekannt geworden.

Als seine wichtigste theoretische Arbeit gilt der Essayband „Einzelheiten“ (1962), der den Zusammenhang zwischen Politik und Poesie darstellt. ENZENSBERGER bezog politisch immer wieder Stellung. So löste beispielsweise sein Gedichtband „Landessprache“ (1960) einen innerliterarischen Disput zwischen Ost und West aus.

ENZENSBERGER erhielt für sein literarisches Werk verschiedene Literaturpreise, so den Büchner-Preis, den Heinrich-Böll-Preis und den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

Die Lebensgeschichte von HANS MAGNUS ENZENSBERGER beginnt im November 1929. Am 11.11.1929 wurde er in Kaufbeuren geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Nürnberg.
Nach dem Besuch der Oberschule in Nördlingen studierte er von 1949 bis 1954 in Erlangen, Hamburg, Freiburg und Paris Literaturwissenschaften, Philosophie und Germanistik. Zwischen 1955 und 1957 arbeitete er als Kritiker bei der Redaktion „Radio-Essay“ in Stuttgart. In dieser Zeit begann er seine Schriftstellerlaufbahn.
ENZENSBERGER ließ sich 1965 in Westberlin nieder und gründete noch im selben Jahr die Zeitschrift „Kursbuch“.
Seit 1980 lebt er in München. Hier machte er sich als Herausgeber der Zeitschrift „TransAtlantik“ und der Publikationsreihe „Die andere Bibliothek“ einen Namen.
ENZENSBERGER bezieht politisch immer wieder Stellung. So übte er zum Beispiel nach der Wiedervereinigung Deutschlands massiv Kritik an den Linken, die eine „Neuorientierung in der politischen Praxis verspielt hätten“.

Er erhielt einige Literaturpreise, so

  • 1963 den Büchner-Preis,
  • 1985 den Heinrich-Böll-Preis,
  • 1997 den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und
  • 2002 den Ludwig-Börne-Preis für sein Lebenswerk.

Literarisches Schaffen

Die erste Grundlage für sein literarisches Schaffen legte ENZENSBERGER bereits während seiner Arbeit als Kritiker bei der Redaktion „Radio-Essay“ in Stuttgart. Seine Beiträge für den Rundfunk wurden später als Aufsatzsammlungen veröffentlicht.
ENZENSBERGER schrieb zu Beginn seiner Schriftstellerlaufbahn zunächst zeitkritische Lyrik, er gehörte zu den jungen Sozial- und Gesellschaftskritikern in der deutschen Literatur der 1950er- und 1960er-Jahre.

In den Sammelbänden

  • Verteidigung der Wölfe (1957) und
  • Landessprache (1960)

arbeitete er mit unterschiedlichen Stilmitteln, so z.B. mit der Verfremdung des Wortmaterials und dem parodistischen Gebrauch von Zitaten.
In den Sechzigerjahren sprach ENZENSBERGER der Literatur jede gesellschaftliche Wirkung ab und forderte neue, dokumentarische Textformen. Er verfasste eine Reihe medien- und politikkritischerEssays (Essay = franz.: seit dem 16. Jahrhundert als literarische Kunstform; Versuch einer kürzeren Abhandlung über einen wissenschaftlichen Gegenstand in leicht verständlicher Form). In seinem Essay „Die Sprache des Spiegel“ (1957) untersuchte er die Moral eines deutschen Nachrichtenmagazins. Als streitbarer Autor ließ er eben jene Kritik im „Spiegel“ abdrucken, allerdings waren die brisantesten Stellen vorher entfernt worden.
Sein besonderes Interesse gilt der „Bewusstseinsindustrie“, nicht nur im traditionell-künstlerischen sondern auch im touristischen Bereich. Als seine wichtigste theoretische Arbeit gilt der Essayband„Einzelheiten“ (1962), der den Zusammenhang zwischen Politik und Poesie darstellt.
Mitte der Sechzigerjahre verschob sich sein schöpferisches Interesse von der Literatur zur Politik. Sein Essayband „Politik und Verbrechen“ (1964) beschäftigt sich analytisch, aber auch juristisch und politisch mit der Grauzone einer menschenfeindlichen Politik.
1965 gründete ENZENSBERGER in Westberlin die Zeitschrift „Kursbuch“ – bald die wichtigste Zeitschrift der Neuen Linken, die ihn auch international bekannt machte.
In den Siebzigerjahren wandte sich ENZENSBERGER wieder der Lyrik zu. 1971 veröffentlichte er einen Lyrikband. „Neue Gedichte 1955–1970“ enthält neben alten auch dreißig neue Gedichte, in denen er Abschied von seinen Illusionen zur Kulturrevolution nimmt. Auch die folgenden Werke stehen unter dem Einfluss von Resignation und Kulturpessimismus.
ENZENSBERGER gab im Jahre 1980 seine, auf linkes Publikum zielende, Zeitschrift „TransAtlantik“ heraus. Von diesem „Journal des Luxus´“ wandte er sich schon bald ab und gründete, stets auf der Suche nach etwas Neuem, „Die Andere Bibliothek“, in der er seit Januar 1985 seine Lieblingsbücher der Weltliteratur herausgibt. Neben seiner Herausgebertätigkeit widmet er sich außerdem verschiedenen Übersetzungen, so u. a. denen der europäischen und lateinamerikanischen Moderne (LARS GUSTAFSSON, WYSTAN HUGH AUDEN, WILLIAM CARLOS WILLIAMS, PABLO NERUDA).

Werke (Auswahl)

  • Verteidigung der Wölfe (1957, Lyrikband)
  • Die Sprache des Spiegel (1957, Essay)
  • Zupp (1958, Kinderbuch)
  • Landessprache (1960, Lyrikband)
  • Clemens Brentanos Poetik (1961, Essayband)
  • Gedichte. Die Entstehung eines Gedichts (1962, Lyrikband)
  • Einzelheiten (1962–1964, Essayband)
  • Blindenschrift (1964, Lyrikband)
  • Politik und Verbrechen (1964, Essayband)
  • Deutschland, Deutschland unter anderem (1967, Essay)
  • Gedichte 1955–1970 (1971, Lyrikband)
  • Palaver. Politische Überlegungen 1967–1973 (1974, Essayband)
  • Freisprüche, Revolutionäre vor Gericht (1970, Dokumentation)
  • Das Verhör von Habana (1970, Dokumentation)
  • Baukasten zur Theorie der Medien (1971, Essay)
  • Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod (1972, Roman)
  • Mausoleum (1975, Lyrikband)
  • Der Untergang der Titanic. Eine Komödie (1978, Drama)
  • Die Furie des Verschwindens (1980, Lyrikband)
  • Politische Brosamen (1982, Essayband)
  • Der Menschenfeind (1984, Drama)
  • Der Menschenfreund (1984, Drama)
  • Ein Liebeskampf in sieben Sätzen (1995, Drama)
  • Gedichte 1950–1985 (1986, Lyrikband)
  • Ach Europa! (1987, Lyrikband)
  • Mittelmaß und Wahn (1988, Essayband)
  • Der fliegende Robert (1989, Lyrikband)
  • Diderot und das dunkle Ei. Eine Mystifikation (1990, Dialog)
  • Zukunftsmusik (1991, Lyrikband)
  • Kiosk (1995, Lyrikband)
  • Esterhazy. Eine Hasengeschichte (1995, Kinderbuch)
  • Aussichten auf den Bürgerkrieg (1996, Essayband)
  • Zickzack. Aufsätze (1997, Essayband)
  • Der Zahlenteufel (1997, Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben, Kinderbuch)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Hans Magnus Enzensberger." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/hans-magnus-enzensberger (Abgerufen: 27. July 2025, 23:34 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Gedichtband
  • medienkritische Essays
  • Ach Europa!
  • Lebensgeschichte
  • TransAtlantik
  • Literaturpreise
  • Die Furie des Verschwindens
  • WYSTAN HUGH AUDEN
  • Kritiker
  • Literaturwissenschaftler
  • PABLO NERUDA
  • deutscher Schriftsteller
  • Autor
  • Poesie
  • Zupp
  • zeitkritische Lyrik
  • politik-kritische Essays
  • Mittelmaß und Wahn
  • Der Menschenfeind
  • Clemens Brentanos Poetik
  • Zickzack. Aufsätze
  • Blindenschrift
  • Kinderbuch
  • Esterhazy. Eine Hasengeschichte
  • Landessprache
  • Revolutionäre vor Gericht
  • Gedichte 19501985
  • Zukunftsmusik
  • Nachrichtenmagazin
  • Der Zahlenteufel
  • LARS GUSTAFSSON
  • Gedichte 19551970
  • Werke
  • Baukasten zur Theorie der Medien
  • Politik und Verbrechen
  • Der Menschenfreund
  • Deutschland
  • Das Verhör von Habana
  • Palaver. Politische Überlegungen 19671973
  • Freisprüche
  • Deutschland unter anderem
  • Der fliegende Robert
  • Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod
  • Aussichten auf den Bürgerkrieg
  • WILLIAM CARLOS WILLIAMS
  • Der Untergang der Titanic. Eine Komödie
  • Redaktion Radio-Essay
  • Kursbuch
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Václav Havel

* 05. Oktober 1936 in Prag
† 18. Dezember 2011 in Vlčice-Hrádeček

Der tschechische Schriftsteller und Politiker VÁCLAV HAVEL arbeitete seit 1960 als Dramaturg und Hausautor an Prager Theatern.

In seinen Stücken lehnte er sich an das absurde Theater EUGEN IONESCOs an. Bereits sein Erstling, „Familienabend. Eine Tragödie“ von 1960, ist „eine Übertreibung“, ist „Entfernung zur Realität“, „in der viele Menschen – überflüssigerweise – ihr Leben fristen“. (HAVEL)

Das historische Sujet in den Siebziger- und Achtzigerjahren

Das historische Sujet wurde erst in den Siebzigerjahren in der Literatur der Bundesrepublik wieder ernsthaft diskutiert.

In der DDR dagegen kann man von einer gewissen Kontinuität des Auftretens historischer Belletristik seit 1952 sprechen. Wurde der historische Stoff anfangs dazu benutzt, dem sozialistischen deutschen Staat seine Existenzberechtigung zuzusprechen, wird er später auch für Sozialismuskritik genutzt.

In der Bundesrepublik beschäftigte man sich mit ausgewählten historischen Themen, es wurden Biografien veröffentlicht und historische Stoffe mit Fantastischem verwoben. Einen bedeutenden Erfolg verzeichnete PATRICK SÜSKINDs „Das Parfum“.

Thomas Mann

* 06.06.1875 in Lübeck
† 12.08.1955 in Zürich

THOMAS MANN führte mit seinem Werk die Tradition der großen Realisten des 19. Jahrhunderts zu einem abschließenden Höhepunkt. Neben LEW TOLSTOJ zählte besonders JOHANN WOLFGANG VON GOETHE zu seinen Vorbildern, er selbst war einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts.

MANN schrieb neben Prosa auch groß angelegte Romane. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben dem Roman „Buddenbrooks“, der zu einem großen Teil die Geschichte seiner eigenen (elterlichen) Familie ist und für den er den Literaturnobelpreis verliehen bekam, das Essay „Betrachtungen eines Unpolitischen“ (1918), die Novelle „Mario und der Zauberer. Ein tragisches Reiseerlebnis“ (1930) und der Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ (1954).

Iphigenie auf Tauris


Iphigenie ist die Tochter Agamemnons. Sie wird von der Göttin Diana dem Opfertod entrissen und nach Tauris gebracht. Dort ist sie seitdem Dianas oberste Priesterin, sehnt sich nach ihrer griechischen Heimat zurück. Doch Thoas, der König der Taurier, wirbt um sie und will sie nicht ziehen lassen. Um ihretwillen hat er sogar die blutigen Menschenopfer der Skythen eingestellt. Widerwillig verspricht Thoas, sie gehen zu lassen, wenn es dafür eine Gelegenheit gäbe.Thoas lässt zwei Fremde gefangennehmen, die an Tauris Strand erscheinen. Iphigenie erkennt in einem der Gefangenen ihren Bruder Orest wieder. Um seinen Vater Agamemnon zu rächen, war er zum Mörder seiner eigenen Mutter geworden und ist seitdem, gehetzt von Rachegöttinnen, dem Wahnsinn nah. Zur Entsühnung soll er die Schwester heimholen. Orest glaubte, für Apoll das Standbild Dianas rauben zu sollen, doch nun findet er hier seine totgeglaubte Schwester. Gemeinsam mit Pylades bereitet Orest die Flucht vor. Das Schiff ist in einer Bucht verborgen. Iphigenie soll den Skythenkönig hinhalten, der auf das Opfer drängt. Doch Iphigenie, das Ideal der schönen Seele, kann den König nicht belügen. Sie gesteht den Fluchtplan und macht ihm zugleich deutlich, daß er kein Recht habe, sie und die anderen festzuhalten. Er hatte ihr sein Wort gegeben – jetzt sei die Zeit, sie ziehen lassen. Thoas gewährt es, doch nicht im Groll will Iphigenie von dem Mann scheiden, den sie wie einen zweiten Vater verehrt. Sie bezwingt das harte Herz des rohen Skythen, und in wahrhafter Freundschaft dürfen die Gefährten von Tauris scheiden.

Historisches und fantastisches Sujet

Seit geraumer Zeit zu beobachten ist die Tendenz der Neoromantik. Mit dem Erscheinen von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von JOANNE K. ROWLING entstand auch im deutschsprachigen Raum eine neue Fantasy-Literatur, beispielhaft stehen dafür der Autor WOLFGANG HOHLBEIN sowie die Jugendbuchautorin CORNELIA FUNKE.
Eine zweite Tendenz ist der neuartige Rückgriff auf das Sujet des Historischen, wie in ROBERT SCHNEIDERs postmodernem Roman „Schlafes Bruder“.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025