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denn – weil

Denn und weil mögen eine gemeinsame Bedeutungsebene haben, im deutschen Satz werden sie jedoch völlig unterschiedlich eingesetzt.

Beide Wörter sind Konjunktionen, jedoch kann denn nur einen Hauptsatz und weil nur einen Nebensatz einleiten. Sichtbar wird dies an der Stellung des finiten Verbs im Satz.

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Denn und weil mögen eine gemeinsame Bedeutungsebene haben, im deutschen Satz werden sie jedoch völlig unterschiedlich eingesetzt.

Beide Wörter sind Konjunktionen, jedoch kann denn nur einen Hauptsatz und weil nur einen Nebensatz einleiten.

Sichtbar wird dies an der Stellung des finiten Verbs im Satz.
 

denn + Hauptsatz

Denn gehört zu den nebenordnenden Konjunktionen, wie auch:

  • aber,
  • allein,
  • doch,
  • nur,
  • oder,
  • sondern,
  • sowohl.

Beispiele für denn in nebenordnender Konjunktion sind:

Freilich kannte er selber so große Herren nur vom Namenhören und höchstens vom Sehen, denn er gehörte zum Klein- oder Bagatelladel.
(Hugo von Hofmannsthal: Die wunderbare Freundin)

Er lebte nur noch in sich selbst, nährte sich von seinem eignen Mark, gleich Tieren während des Winterschlafes; denn die Einsamkeit hatte wie ein Schlaftrunk auf sein Gehirn gewirkt.
(Joris-Karl Huysmans: Gegen den Strich)

Allerdings kann man auch grammatisch korrekt formulieren:

Er lebte nur noch in sich selbst, nährte sich von seinem eignen Mark, gleich Tieren während des Winterschlafes, weil die Einsamkeit wie ein Schlaftrunk auf sein Gehirn gewirkt hatte.

So wehrte er den kühnen Denkern öffentlich zu behaupten, dass die Erde ein unbedeutender Wandelstern sei, denn er wusste wohl, dass die Menschen mit der Achtung für ihren Wohnsitz und ihr irdisches Vaterland, auch die Achtung vor der himmlischen Heimat und ihrem Geschlecht verlieren, und das eingeschränkte Wissen dem unendlichen Glauben vorziehn und sich gewöhnen würden alles Große und Wunderwürdige zu verachten, und als tote Gesetzwirkung zu betrachten.
(Novalis: Die Christenheit und Europa)

Der obige Satz von NOVALIS könnte auch lauten:

So wehrte er den kühnen Denkern öffentlich zu behaupten, dass die Erde ein unbedeutender Wandelstern sei, weil er wohl wusste, dass die Menschen mit der Achtung für ihren Wohnsitz und ihr irdisches Vaterland, auch die Achtung vor der himmlischen Heimat und ihrem Geschlecht verlieren, und das eingeschränkte Wissen dem unendlichen Glauben vorziehn und sich gewöhnen würden alles Große und Wunderwürdige zu verachten, und als tote Gesetzwirkung zu betrachten.

weil + Nebensatz

Weil gehört zu den unterordnenden Konjunktionen, wie auch:

  • als,
  • bis,
  • da,
  • damit,
  • dass,
  • ehe,
  • nun,
  • ob,
  • ungeachtet,
  • wenn,
  • wie,
  • zumal,
  • obwohl

Beispiele für weil in unterordnenden Konjunktionen sind:

Mit der profanen Orchestermusik konnte er sich nicht befreunden, weil man sie nicht bei sich allein hören kann, wie man ein Buch zu lesen pflegt.
(Joris-Karl Huysmans: Gegen den Strich)

Weil ich ein Sänger bin, so frag ich nicht,
Warum die Welt so still nun meinem Ohr;
Die eine, die geliebte Stimme fehlt,
Für die nur alles andre war der Chor.

(Theodor Storm: Weil ich ein Sänger bin)

Lyriker stellen das finite Verb jedoch nicht immer an das Ende eines Nebensatzes, weil ansonsten Rhythmus und Reim nicht mehr stimmen würden:

Weil meine Muse nicht den wilden Trieben
Der Menge
frönt in diesen wirren Tagen,
So hat sie früh gelernt dem Ruhm entsagen
Und ist in ihrer Stille gern geblieben.

(Emanuel Geibel: Herbstblätter)

statt:

Weil meine Muse nicht den wilden Trieben
Der Menge in diesen wirren Tagen frönt

Weil ihr wart die Kleinsten
Bleibt ihr unbeerbt;
Euern Staat, den feinsten,
Ließt ihr unverderbt.

(Friedrich Rückert: Kindertotenlieder)

statt

Weil ihr die Kleinsten wart

Weil doch mein blanker Schild muß einen Wahlspruch haben,
Sei weltverachtend nun ihm dieser eingegraben:
Der Tadel dieser Welt, ihr Lob dient mir zum Spott;
Nur Gott blickt in mein Herz – mein Richter ist nur Gott!

(Betty Paoli: Weil doch mein blanker Schild)

statt:

Weil doch mein blanker Schild einen Wahlspruch haben muß.

weil + (scheinbarer) Hauptsatz

Die Bildung weil + (scheinbarer) Hauptsatz ist leider auch oft in Weblogs zu beobachten:

Es ist doch ein Beweis, dass das alles ein alter Käse ist, weil es ist doch nicht Friede in der Welt! Und da kommen wir zum Knackpunkt der ganzen Geschichte [...] (www.senfkorn-jugo.de/flash/predigten/ pdf/gebet.pdf,
letzter Zugriff am 31.Juli 2008))

[...] weil es ist doch nicht Friede in der Welt! bleibt ein Nebensatz, auch wenn das finite Verb [ist] nach vorn gezogen wurde.

So liest man dann in einem Blog Folgendes:

[...] zweitens find ich das wirklich schrecklich das man es so einfach kaufen kann weil, es ist ja klar das irgendwann mal überall eine schisserei ist wenn jeder eine waffe hat [...] (in: http://www.webnews.de/
kommentare/24825/0/ Bush-nach-Amok-Es-ist-ein-Menschenrecht-Waffen-zu-tragen.html,
letzter Zugriff am 31.Juli 2008)

Abgesehen von der fatalen Rechtschreibung und ungenügenden Kommasetzung, die deutlich macht, dass es u.a. allenthalben große Schwierigeiten mit der richtigen Schreibweise von dass/das gibt (siehe dort), muss hier das finite Verb nach dem Wort [klar] stehen. Allerdings kann man in dem oben stehenden Satz problemlos weil mit denn austauschen:

[...] zweitens find ich das wirklich schrecklich, dass man es so einfach kaufen kann, denn es ist ja klar, dass irgendwann mal überall eine schisserei ist wenn jeder eine waffe hat [...]

denn + Hauptsatz und weil + Nebensatz

Denn und weil treten oft gemeinsam in zusammengesetzten Sätzen auf:

Der Vogel denkt: »Weil dem so ist,
Und weil mich doch der Kater frisst,
So will ich mich denn auch nicht zieren,
Will noch ein wenig quinquilieren.«
Und pfeift sich wirklich etwas vor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.

(Kurt Tucholsky: Die Sekt-Eule)

Denn genau konnte man ihr Gesicht nicht erkennen, weil die rechte Hälfte übermäßig angeschwollen war, und weil sie gegen ihr heftiges Wehtun ein wollenes Tuch um den Kopf gewickelt hatte.
(Ludwig Thoma: Der Wittiber)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "denn – weil." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch/artikel/denn-weil (Abgerufen: 20. May 2025, 00:15 UTC)

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Konjunktionen

Konjunktionen verbinden Wörter, Wortgruppen oder Teilsätze und stellen sie in ein bestimmtes Verhältnis zueinander. Sie sind in ihrer Form nicht veränderlich und bilden kein eigenes Satzglied.
Konjunktionen lassen sich nach ihrer Funktion im Satz in verschiedene Gruppen einteilen:

  1. Nebenordnende Konjunktionen
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  4. Unterordnende Konjunktionen

dass – das

Dass und das tauchen in der deutschen Sprache als unterschiedlichen Wortarten zugehörig auf:

  • bestimmter Artikel „das“
  • Demonstrativpronomen „das“
  • Relativpronomen „das“
  • Konjunktion (= Verbindungswort) „dass”

Wann jedoch dass und wann das geschrieben werden muss, lässt sich leicht an einer Faustregel merken:

Immer, wenn man dies(es), welche(s), jene(s) einsetzen kann, schreibt man das mit einem –s.

Trifft dies nicht zu, wird dass mit -ss geschrieben.

Nebenordnende Konjunktionen

Konjunktionen verbinden Wörter, Wortgruppen oder Teilsätze und stellen sie in ein bestimmtes Verhältnis zueinander. Sie sind in ihrer Form nicht veränderlich und bilden kein eigenes Satzglied.
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Nebenordnende Konjunktionen haben die Funktionen,

  • Wörter und Wortgruppen zu verbinden,
     
  • Teilsätze einer Satzverbindung zu verbinden,
     
  • einen Teilsatz mit einem Substantiv als gleichberechtigte Teile zu verbinden.

Unterordnende Konjunktionen

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