Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch
  3. 5 Literatur und Medien
  4. 5.2 Abriss der Literaturgeschichte
  5. 5.2.1 Literatur der Antike
  6. Gilgamesch-Epos

Gilgamesch-Epos

Das Epos berichtet von einem sagenhaften König, der über den sumerischen Stadtstaat Uruk herrschte, welcher um 3000 v. Chr. das Zentrum der sumerischen Kultur darstellte. Gilgamesch (2750–2600 v. Chr.) ist zu zwei Dritteln Gott und zu einem Drittel Mensch. Er ist ein despotischer Herrscher, weswegen die Schöpfergöttin Aruru sich entschließt, den Steppenmenschen Enkidu zu erschaffen, der Gilgamesch besiegen kann. Vor dem Tempel kommt es zum Kampf, der unentschieden endet. Die Gegner werden Freunde und bestehen gemeinsame Abenteuer.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Inhalt des Gilgamesch-Epos

Der Inhalt des Gilgamesch-Epos ist der folgende:
Gilgamesch (2750–2600 v. Chr.) ist zu zwei Dritteln Gott und zu einem Drittel Mensch. Er herrscht als König über den sumerischen Stadtstaat Uruk Er ist ein despotischer Herrscher, weswegen die Schöpfergöttin Aruru sich entschließt, den Steppenmenschen Enkidu zu erschaffen, der Gilgamesch besiegen kann. Vor dem Tempel kommt es zum Kampf, der unentschieden endet. Die Gegner werden Freunde und bestehen gemeinsame Abenteuer.
Gilgamesch und Enkidu treten gegen ein Ungeheuer namens Huwawa an und werden bei ihrer Rückkehr nach Uruk als die größten Helden gefeiert.
Ischtar, die Liebesgöt tin, erklärt Gilgames ch daraufhin ihre Liebe, er aber weist die Göttin ab, weil er weiß, wie es Dumuzi, einem früheren Liebhaber Ischtars, ergangen war. Erbittert schickt sie den Himmelsstier nach Uruk, der nun die Erde verwüstet. Doch die beiden Helden erschlagen auch dieses Untier.
Aus Rache wird Enkidu auf Geheiß der Götter von einer Krankheit befallen und qualvoll sterben.

  • Mesopotamien, das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris

Gilgamesch weiß, dass ihn dasselbe Los erwartet und macht sich auf die Suche nach der Unsterblichkeit. Auf abenteuerlichem Weg gelangt er zu einem Fährmann, der ihn über das Wasser des Todes zu Utnapischtim – einem Vorfahren Gilgameschs – übersetzt, jener rät Gilgamesch, sechs Tage und sieben Nächte nicht zu schlafen, dann würde er Unsterblichkeit erlangen.
Gilgamesch hält dies jedoch nicht durch. So erzählt ihm Utnapischtim von der Pflanze, die aus alt jung macht. Daraufhin taucht Gilgamesch in die Tiefen des Meeres und findet sie.
Um die Menschen jung zu machen, will er die Verjüngungspflanze in seine Heimat bringen, doch eine Schlange raubt sie. Gilgamesch kehrt daraufhin verzweifelt nach Uruk zurück. Er hat nun Gewissheit über das Todesschicksal der Menschen gewonnen. Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit ist nichtig.
Da Gilgamesch zwar zu zwei Dritteln Gott ist, zu einem Drittel aber Mensch, muss er nun um dieses einen Drittels willen selbst sterben.
Auf der letzten der insgesamt 12 Tafeln wird berichtet, wie Enkidu – der ja bereits gestorben ist – in die Unterwelt steigt und dort festgehalten wird. Gilgamesch bittet die Götter, ihm bei der Befreiung des Freundes zu helfen, und Enki, der Herr der Erde, erbarmt sich seiner und lässt Enkidu durch ein Loch aus der Erde entweichen.
Wir begegnen im Gilgamesch-Epos einem neuen Typus des Helden. Der Halbgott verliert in jenem Moment seine Unsterblichkeit, als er die menschliche Freundschaft entdeckt. Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Mensch und Halbgott. Damit nähert sich der Mensch einerseits den Göttern an, andererseits stellt er sie auf eine Stufe mit seiner Art.

Entstehungszeit und historische Einordnung

Die Entstehungszeit des Gilgamesch-Epos ist etwa zwischen 2100–1600 v. Chr. anzusetzen. Es ist im Raum Babylonien bis Kleinasien entstanden und in mehreren altorientalischen Sprachen auf zwölf Tontafeln in Keilschrift überliefert.
Historisch beschreibt das Epos den Übergang vom Mythos zur Geschichte. Die menschliche Gesellschaft hat gelernt, göttliche Entscheidungen in Frage zu stellen oder offen dagegen zu opponieren. Deshalb wird die Suche nach dem ewigen Leben zu einem Leitmotiv des Gilgamesch-Epos. Der Mensch will selbst zum Gott aufsteigen, sprich: die Geschicke seines Lebens in die eigene Hand nehmen. Zugleich geht es hier um den vergeblichen Versuch des Menschen, das eigene Schicksal zu verstehen.

Der historische GILGAMESCH (2750–2600 v. Chr.) regierte gegen Ende der 2. Frühdynastie (ca. 2700–2500 v. Chr.) über die Stadt Uruk.
Während dieser Zeit wird er in Tempelinschriften und gemeinsam mit seinem Vater Lugalbanda auf der Königsliste der Sumerer erwähnt. Gilgamesch muss sehr früh vergöttlicht worden sein und war wohl einer der mächtigsten Herrscher dieser Zeit.
Eine historische Persönlichkeit Enkidu ist dagegen nicht nachzuweisen. Vielmehr ist anzunehmen, dass es sich um eine rein mythologische Gestalt handelt. Denn Enki, der Herr der Erde, ist im alten sumerischen Glauben der Gott des Süßwasserozeans, der Weisheit und der Güte. Enkidu bedeutet demnach Mann der guten Erde.
Die Beziehungen des Gilgamesch-Epos zu anderen mythischen Vorstellungen der Region sind noch heute im Alten Testament der Bibel nachweisbar. Sowohl Utnapischtims Bericht von der großen Flut, der sehr stark an den Sintflutbericht von Genesis 6–9 erinnert, als auch die Freundschaft zwischen Gilgamesch und Enkidu, welche der Freundschaft zwischen David und Jonathan ähnelt (1. und 2. Buch Samuel), lassen die Vermutung zu, dass viele Geschichten des Alten Testaments bereits in Babylon erzählt worden sein müssen. GILGAMESCH gilt als einer der Herrscher in Babylonien, die kurz nach der Sintflut regierten. Und sogar der Schauplatz Uruk ist in der Bibel als Erech bekannt.

Das Heldenepos

Das Heldenepos ist eine epische Großform der Heldendichtung, in der Stoffe der Heldensage verarbeitet wurden. Es entstand aus dem älteren Heldenlied, das im Gegensatz zum Epos („epische Breite“) durch liedhafte Knappheit gekennzeichnet ist. Weitere außereuropäische Epen sind:

  • „Mahabharata“ (Indien)

  • „Ramayana“ (Indien)

  • „Bhagavad-Gita“ (Indien)

  • „Ilias“ und „Odyssee“ (Griechenland)

  • „Beowulf“ (England)

  • „Rolandslied“ (Frankreich)

  • „Nibelungenlied“ (Deutschland).
  • BWS-DEU1-0526-03.pdf (545.06 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Gilgamesch-Epos." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch/artikel/gilgamesch-epos (Abgerufen: 03. October 2025, 22:40 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Huwawa
  • Heldensage
  • Babylonien
  • Volltext
  • Steppenmensch Enkidu
  • Bibel
  • 2. Frühdynastie
  • Uruk
  • Enki
  • Schöpfergöttin Aruru
  • Genesis
  • Mythos
  • Ischtar
  • Himmelsstier
  • Gilgamesch
  • Keilschrift
  • Erech
  • Lugalbanda
  • Utnapischtim
  • sumerische Kultur
  • Altes Testament
  • Unsterblichkeit
  • Primärtext
  • Pdf
  • Tontafeln
  • Heldendichtung
  • außereuropäische Epen
  • Sintflut
  • Liebesgöttin
  • Halbgott
  • Herr der Erde
  • Heldenepos
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Die „Kudrun“

Die Kudrun-Strophe ist verwandt mit der Nibelungen-Strophe und der Kürenberger-Strophe. Sie weist jedoch einige Besonderheiten auf. So gibt es keinen Binnenreim der Anverse und auch in der Form ist sie nicht so streng und einheitlich gebaut wie die Nibelungen-Strophe.

König Minos

Der griechischen Sage nach herrschte auf Kreta der als gerecht und weise bekannte König Minos. Der Meeresgott Poseidon sandte ihm als Zeichen seiner Königswürde einen Stier, den er aber nicht wie versprochen opferte. Durch die göttliche Rache verliebte sich Minos' Gemahlin Pasiphae in den Stier. Aus dieser Verbindung gebar sie den Minotaurus, ein Ungeheuer mit Menschengestalt und Stierkopf. Minos sperrte den gefährlichen Minotaurus in das von Dädalus gebaute Labyrinth ein. Fortan musste er ihm alle neun Jahre sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge zum Fraß vorwerfen, die er als Tribut von den Athenern forderte. Von dieser Pflicht befreite der attische Königssohn Theseus das Volk: Mithilfe eines Garnknäuels, das er von Minos' Tochter Ariadne erhalten hatte, fand und besiegte er den Minotaurus und entkam aus dem Labyrinth.

Das Nibelungenlied

Das „Nibelungenlied“ entstand vermutlich zwischen 1198 und 1204, wohl im Umkreis des Bischofs WOLFGER in Passau an der Donau. Es besteht aus 39 Abschnitten („Aventiuren“) und gliedert sich in zwei ursprünglich selbstständige Teile:

  • Das „Siegfriedlied“ und
  • das „Burgundenlied“.

Dem zweiten Teil liegen geschichtliche Ereignisse zugrunde: die Vernichtung der Burgunden am Rhein durch die Hunnen 436 oder 437 und der Tod ATTILAs 453 in der Nacht seiner Hochzeit.
Das „Nibelungenlied“ wurde nach einem sagenhaften Zwergenkönig benannt, dem König Nibelung.

Früher oder donauländischer Minnesang

Kennzeichnend für die Frühphase des Minnesangs waren vor allem überwiegend einstrophige Lieder, Langzeilenstrophen, teilweise mit eingeschobener reimloser Kurzzeile, häufige Verwendung von Halbreimen. Der Vollreim war noch nicht die Norm. In den frühen Sängen fand ein Dialog zwischen dem Werbenden und der Umworbenen statt.
Vertreter des donauländischen Minnesangs sind vor allem DER VON KÜRENBERG und DIETMAR VON AIST.

Literaturbegriff

Literatur bezeichnet im weitesten Sinne alles Geschriebene. In diesem Sinne ordnet man die Literatur nach:

  • Sach- bzw. Fachliteratur und
  • schöngeistiger Literatur.

Die schöngeistige Literatur als Teilgebiet der Kunst wird im Allgemeinen in

  • die hohe Literatur und
  • die Trivialliteratur bzw. Unterhaltungsliteratur

untergliedert. Die Unterteilung der Literatur in

  • fiktionale Texte und
  • nicht-fiktionale Texte

folgt dem Aspekt, ob es sich um wirkliches oder nicht wirkliches Geschehen handelt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025