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Schriftentwicklung

Schrift stellt ein grafisches Zeichensystem dar, wobei Informationen mithilfe der Zeichen auf möglichst dauerhafte Beschreibstoffe (z. B. Stein, Holz, Pergament, Papier) durch Zeichnen, Malen, Einkerben usw. fixiert werden. Sie dient der menschlichen Kommunikation.
Im Gegensatz zur gesprochenen Sprache entfällt die zeitliche und örtliche Kongruenz (Übereinstimmung) von Sender und Empfänger.
Je nach Art des Zeichensystems werden Wort-, Silben- und Lautschriften unterschieden.

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Unter Schrift wird die visuelle Darstellung von Sprache (Lauten) mithilfe von Zeichen verstanden.

Überblick über die Schriftentwicklung

Bevor sich die Schrift als komplexes Zeichensystem vor etwa 5 000 Jahren entwickelte, gab es verschiedene Vorformen. Diese Formen waren notwendig, um Sachverhalte wie Ernteerträge, Einnahmen und Ausgaben über einen längeren Zeitraum zuverlässig festzuhalten.
Seit jeher haben Menschen das Bedürfnis, verschiedene Erlebnisse und Begebenheiten festzuhalten, mitzuteilen oder darzustellen.
Höhlenmalereien waren die ersten Bilder, die nicht nur angeschaut, sondern auch „gelesen“ wurden. Etwa 20000 v.Chr. sind diese ersten Zeichnungen und Malereien entstanden.
Überlieferte Beispiele sind später dann auch die Kerbhölzer und die Knotenschnüre der Inka (Quipu).
Der Quipu war ein Holzstab oder eine Hauptschnur, an der verschiedenfarbige Fäden hingen.
Jedem Knoten auf diesen Fäden wurde eine bestimmte Menge zugeordnet (Bild 1) und die unterschiedlichen Farben und Abstände gaben zusätzliche Informationen.
Obwohl mit diesen Systemen eine Reihe von Kombinationen möglich war, blieben sie doch, was die inhaltlichen Ausdrucksmöglichkeiten betrifft, stark beschränkt. Die Art der Informationen ging wahrscheinlich nicht über reine Mengenangaben hinaus.
Die Redewendung „etwas auf dem Kerbholz haben“ bezieht sich offensichtlich auf die Verwendung der Kerbhölzer als „Schuldenanzeiger“. Die Anzahl der Kerben verdeutlichte die Höhe der Schulden. Das Holz wurde gespalten und je eine Hälfte ging an den Gläubiger und an den Schuldner. Da beide genau zusammenpassten, konnte die Schuld bis zur Abgleichung nicht geleugnet werden.

Die veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen stellten neue Anforderungen an die Schrift:

  • Der sich immer stärker entwickelnde Handel verlangte z. B. beim Viehhandel eine genauere Bezeichnung und Beschreibung der Ware (nicht nur die Anzahl schlechthin, sondern das Alter, Geschlecht, Trächtigkeit).
  • Größere Entfernungen (Stadtentwicklung) erforderten die Schriftform für Nachrichten, Bestellungen ...
  • Verordnungen und zunehmende Verwaltungsaufgaben erforderten ein klares Schrift- und Zahlensystem.

Vom Bild zum Alphabet

Die Entstehung der großen Zivilisationen hing auch sehr von der Entwicklung der Schrift ab, mit deren Hilfe eine Kommunikation über große räumliche und zeitliche Entfernungen erst möglich wurde. Komplexe Gedanken und Sachverhalte konnten aufgezeichnet werden.
Ein wesentlicher Schritt, der zur Entwicklung der Schrift führte, war das Zuordnen von kleinen Zeichnungen (Piktogrammen) zu den reinen Mengenangaben. Damit konnte nicht nur eine bestimmte Zahl, sondern auch die Art des gezählten Gegenstandes festgehalten werden.
Im Laufe der Zeit benötigte man für komplexere Sachverhalte (zunehmende Verwaltungsaufgaben) immer mehr Zeichen.
Es entwickelte sich die sogenannte Bilderschrift (Piktografie) – von 10000 bis etwa 3500 v.Chr.

Um 3000 v.Chr. entwickelte sich das Zeichensystem der Hieroglyphen und zwischen 5500 und 1900 v.Chr. mit der Phonetisierung die sumerische Keilschrift. Darauf aufbauend kam es zum Silbenalphabet (ca. 1200 v.Chr.) und später zur Entwicklung des griechischen und lateinischen Alphabets.
Die chinesische Schrift nimmt in dieser Entwicklung eine besondere Rolle ein, da jedes ihrer komplexen Zeichen eine Bedeutung trägt, anstatt zu versuchen, lautliche Gegebenheiten zu übermitteln.

Zeitraum

Formen der Schrift

seit etwa 20000 v.Chr.Höhlenmalereien
zwischen 20000 und 10000 v.Chr.Kerbhölzer, Knotenschnüre (Quipu)
zwischen dem 16. und 11. Jahrhundert v.Chr.erste Zeugnisse chinesischer Schrift
10000 bis 3500 v.Chr.Piktografie/Ideografie
um 3000 v.Chr.Zeichensystem der Hieroglyphen
um 5000 bis 1900 v.Chr.Phonetisierung,
sumerische Keilschrift
um 1200 v.Chr.Silbenalphabet der Phönizier
um 403 v.Chr.Schaffung des griechischen Alphabets
zwischen 300 und 400 v.Chr.Entstehung des lateinischen Alphabets
um ca. 1. Jahrhundert n.Chr.Runenschrift
um 800 n.Chr.Entwicklung der kyrillischen Schrift
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Schriftentwicklung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch/artikel/schriftentwicklung (Abgerufen: 20. May 2025, 20:31 UTC)

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Verwandte Artikel

Bilderschrift

Die Schrift ist ein künstliches Zeichensystem. Sprache existiert nur als gesprochene Form, d. h. in Form von Schallwellen. Im Laufe der Geschichte hat der Mensch dem Gesprochenen Zeichen zugeordnet. Schrift speichert Daten und kann sie somit bewahren, archivieren. Schrift kann über Raum und Zeit transportiert werden. Heute gelingt das durch technische Entwicklung auch mit Sprache.

Die Schrift entwickelte sich vom Bild über das einfache Symbol zu den kleinsten Einheiten, dem Buchstaben. Die Bilderschrift entstand etwa 10 000 bis 3000 v. Chr.

Piktogramm/Ideogramm

Bei der Bilderschrift wird unterschieden zwischen Piktogrammen und Ideogrammen. Während Piktogramme das vereinfachte Bild des Gegenstandes wiedergeben, sind Ideogramme in erster Linie Darstellungen von nicht abbildbaren Begriffen oder Eigenschaften wie Luft, Hitze oder nass, kalt, warm. Solche Ideogramme gibt es auch in unserer heutigen Kultur, z.B. viele Verkehrszeichen oder solche Zeichen wie §, %. Solche Zeichen sind international, sie werden auf der ganzen Welt verwendet und erkannt.
Auch Piktogramme finden wir in unserer heutigen Kultur. Als einfaches Bildzeichen dient es der Informationsvermittlung z. B. auf Flughäfen, Bahnhöfen oder anderen öffentlichen Gebäuden oder als Gebotszeichen im Verkehr.

Jean François Champollion

* 23.12.1790 in Figeac (Dép. Lot)
† 04.03.1832 in Paris

Der französische Ägyptologe JEAN FRANÇOIS CHAMPOLLION entzifferte 1822 die ägyptischen Schriftzeichen auf dem Stein von Rosette, auf dem ein königliches Dekret der Priester von Memphis aus dem Jahre 196 vor Christus in hieroglyphischer und griechischer Übersetzung festgehalten war. CHAMPOLLION erschloss daraus das hieroglyphische Schriftsystem. In Anerkennung seiner Verdienste wurde für ihn 1829 am Collège de France in Paris der erste Lehrstuhl für Ägyptologie überhaupt eingerichtet.

Phönizien

Für die Entwicklung der Schrift in Phönizien (Phönikien) ist ein kurzer historischer Rückblick auf dieses Volk von Interesse. Entstand doch hier um 1000 v.Chr. die phönizische Schrift, deren Zeichen von den Griechen übernommen wurden.
Phönizien, griechisch Purpurland, war im Altertum die Bezeichnung für die Küstenlandschaft Syriens etwa zwischen dem Berg Karmel im Süden und dem Fluss Eleutheros im Norden. Das Hinterland grenzte an Libanon und das Galiläische Gebirge.
Die Phönizier entfalteten einen blühenden Seehandel und wurden so zu Kulturvermittlern zwischen dem Orient, Afrika und der Mittelmeerwelt.

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