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African National Congress

Im Kampf gegen die Apartheid entwickelte sich der African National Congress (ANC) zur größten und einflussreichsten Widerstandsbewegung Südafrikas. Mit zunächst gewaltfreiem Widerstand und später auch militanten Aktionen setzte sich die Organisation gegen die Rassentrennung und die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit zur Wehr. Der ANC war federführend am Transformationsprozess beteiligt, der Anfang der 90er-Jahre die Demokratisierung Südafrikas einleitete. Seit den ersten freien und gleichen Wahlen von 1994 stellt er die südafrikanische Regierung und den Premierminister.

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Der African National Congress (ANC)

Zwei Jahre nach der Bildung der britischen Kolonie Union of South Africa trafen in Bloemfontein schwarzafrikanische Stammesführer, Kirchenvertreter und weitere Aktivisten zusammen, um der zunehmenden Beschneidung der Rechte der schwarzafrikanischen Bevölkerung entgegenzuwirken. Aus dieser Versammlung ging im Januar 1912 der African National Congress (ANC) hervor. Die Dringlichkeit einer schwarzafrikanischen Interessenvertretung war offenkundig, da die Regierung ein neues Gesetz vorbereitete, das den Schwarzen den Besitz des von ihnen genutzten Landes weitgehend absprach. Der Land Act trat 1913 in Kraft.

Vor den südafrikanischen Schwarzafrikanern hatte der indisch-stämmige Bevölkerungsteil eine eigene Organisation ins Leben gerufen. Initiator des 1894 gegründeten Natal Indian Congress war MAHATMA GANDHI, der seit 1893 in der südafrikanischen Provinz Transvaal (heute Gauteng) als Rechtsanwalt praktizierte. Er führte den Widerstand der indischen Einwanderer gegen diskriminierende Gesetze (wie Aberkennung des Stimmrechts) an und stieg zur Leitfigur der indischen Bevölkerung in Südafrika auf. 1906–1913 lenkte er in Transvaal eine Kampagne für die Anerkennung der bürgerlichen Rechte seiner Landsleute.

Der von GANDHI initiierte gewaltfreie Widerstand wirkte auch nach dessen Rückkehr nach Indien (1914) fort und beeinflusste nachhaltig die Strategie des ANC. 1919 organisierte der ANC in der Provinz Transvaal Protestaktionen gegen den Natives Land Act. In der Folgezeit entstanden eine Reihe weiterer Vereinigungen, die sich gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der schwarzen Bevölkerung richteten. Gewerkschaften und sozialistische Gruppierungen opponierten gegen die miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen, unter denen die Schwarzen (insbesondere die Arbeiter in den Minen) litten. Um den Rückhalt in der Bevölkerung zu stärken, bauten NELSON MANDELA, WALTER SISULU und OLIVER TAMBO 1944 die Jugendliga des ANC auf. 1947 ging der ANC ein Bündnis mit dem Natal Indian Congress und dem Transvaal Indian Congress ein.

Mit dem Wahlsieg der National Party (NP), die ein dezidiert rassistisches Programm vertrat, verschärften sich ab 1948 die gesellschaftlichen Konflikte. Eine Fülle diskriminierender Gesetze schloss die schwarzen Südafrikaner von vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens aus. So wurden die nicht-weißen Bürger Südafrikas aus dem Wahlregister gestrichen. Mobilität und Freizügigkeit wurden massiv beschnitten und politische Aktivitäten erheblich eingeschränkt. Als Reaktion auf die strikte Rassentrennung der Regierung rief der ANC in den 1950er-Jahren zum zivilen Ungehorsam auf. Der Kern dieser Defiance Campaign bestand in der gezielten Missachtung der Apartheid-Gesetze. Unterstützt wurde der ANC von weiteren Organisationen, darunter dem Natal Indian Congress, der Coloured People's Organisation, dem Congress of Democrats und dem Gewerkschaftsverband Congress of Trade Unions. Das Apartheidregime reagierte auf die Protestaktionen mit einer Welle von Verfolgungen und Verhaftungen.

Im Juni 1955 wurde in Kliptown nahe Johannesburg ein 'Congress of the People' einberufen, auf dem Vertreter des ANC mit Delegierten von Organisationen der indisch-stämmigen, farbigen und liberalen weißen Organisationen zusammentrafen. Die auf der Tagung beschlossene 'Freedom Charter' formulierte die Grundlagen des Anti-Apartheid Kampfes. Zentraler Punkt war die Forderung nach gleichen Rechten für alle südafrikanischen Bürger ungeachtet ihrer Hautfarbe. Im Anschluss an die Konferenz verhaftete das Regime 156 Führungskräfte des ANC und der mit ihm verbündeten Organisationen. Erst nach fünf Jahre währenden Prozessen wurden die Inhaftierten freigesprochen.

Inzwischen hatte sich eine militantere Gruppe vom ANC abgespalten und 1959 unter Vorsitz von ROBERT MANGALISO SOBUKWE den Panafrican Congress (PAC) gegründet. Als der ANC Protestveranstaltungen gegen die Verschärfung der Passgesetze plante, kam ihm der PAC zuvor, indem er für den 31. März 1960 zu einem Protestmarsch nach Sharpeville aufrief. Die Proteste endeten in einem Blutbad, als die südafrikanische Polizei wahllos auf die Demonstranten feuerte. Nach dem Sharpeville-Massaker wurden der ANC und der PAC von der südafrikanischen Regierung verboten.

Aus dem Untergrund heraus begann nun auch der ANC, den bewaffneten Kampf gegen das Apartheidregime aufzunehmen. 1961 wurde mit dem Umkhonto we Sizwe (Speer der Nation) die Kampforganisation des ANC gegründet, die innerhalb von achtzehn Monaten über 200 Sabotageakte verübte. Mit Verhaftungen und der Verhängung von Todesurteilen versuchte das Regime, den Widerstand zu brechen. Der prominenteste Gefangene war NELSON MANDELA, der 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt und auf die Gefängnisinsel Robben Island verbracht wurde.

Auftrieb erhielt der Widerstand gegen die Apartheid durch die Unabhängigkeit anderer afrikanischer Staaten und die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA. Dass der Befreiungskampf des ANC auch international an Beachtung gewann, dokumentiert die Verleihung des Friedensnobelpreises an den ANC-Vorsitzenden ALBERT LUTHULI im Jahr 1960.

In den 1970er-Jahren überzog eine Welle von Streiks das Land. Die geplante Einführung der Unterrichtssprache Afrikaans in den Schulen Südafrikas führte 1976 zu einem mehrtägigen Aufstand im township Soweto. Vornehmlich jugendliche Schwarze protestierten dagegen, dass ihre Bildungschancen durch diese Maßnahme weiter reduziert werden sollten, da sie des Afrikaans – der Sprache der weißen, burischen Minderheit – nicht mächtig waren. Auch dieser Protest wurde von der südafrikanischen Polizei mit Waffengewalt niedergeschlagen. Mehrere hundert Schwarze – meist Schulkinder – starben.

Als der ANC 1986 die Einwohner der townships – der Schwarzengettos am Rande der Städte – dazu aufrief, diese Siedlungen durch Protestaktionen unregierbar zu machen, erklärte die südafrikanische Regierung den Notstand und ließ über 300.000 Menschen ohne Gerichtsverhandlung inhaftieren.

Erst mit dem Amtsantritt von FREDERIK DE KLERK (1989–1994) zeichnete sich ein Kurswechsel in der Politik der weißen Machthaber ab. 1990 fanden erste Sondierungsgespräche zwischen Regierungsvertretern und dem ANC statt, in deren Folge die politischen Gefangenen – darunter NELSON MANDELA – aus der Haft entlassen wurden. Eine provisorische Verfassung und freie, gleiche Wahlen ebneten den Weg zur Demokratisierung Südafrikas. Bei den Wahlen im April 1994 errang der ANC die absolute Mehrheit der Stimmen. NELSON MANDELA wurde der erste, frei gewählte schwarze Präsident Südafrikas.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "African National Congress." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/african-national-congress (Abgerufen: 24. May 2025, 03:37 UTC)

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Die Ideologie der Apartheid

Die Ideologie der Apartheid unterschied sich nicht grundlegend von der rassistischen Kolonialpolitik der europäischen Staaten. Ihre Wurzeln hatte sie in geschichtsphilosophischen, ethnologischen und theologischen Ansichten, die eine Abwertung der schwarzafrikanischen Kulturen implizierten. In der Phase, als die meisten afrikanischen Länder ihre Unabhängigkeit erreichten, versuchten die südafrikanischen Buren mit einer Fülle diskriminierender Gesetze und Praktiken ihre Vormachtstellung gegenüber der schwarzen Bevölkerungsmehrheit zu behaupten.

Nelson Mandela

* 18. Juli 1918 im südafrikanischen Qunu (Provinz Transkei)
† 5. Dezember 2013 in Johannesburg

Der südafrikanische Politiker und Bürgerrechtler NELSON MANDELA setzte sich sein Leben lang vehement gegen die Apartheidspolitik in seinem Land ein, die von 1948 bis 1994 die strikte Rassentrennung zwischen weißer, schwarzer und farbiger Bevölkerung vorsah und zum festen Bestandteil der Verfassung in Südafrika gehörte. Heute gilt MANDELA als Symbolfigur des schwarzen Widerstandes gegen die Apartheid. Für seine Bemühungen um ein friedliches Miteinander erhielt er 1994 den Friedensnobelpreis. Außerdem wurde er als erster schwarzer Staatspräsident der Republik Südafrika vereidigt.

Allerdings hatte MANDELA bis dahin einen langen und harten Weg des Kampfes hinter sich: Für seinen Widerstand gegen das Apartheidsregime wurde er mehrfach inhaftiert. 1964 entging er knapp der Todesstrafe und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Gefängnisstrafe verbrachte er zum größten Teil in dem Gefängnis Robben Island, einer Insel vor Kapstadt, in der auch andere Mitglieder der Anti-Apartheids-Bewegung inhaftiert wurden. Unter dem Druck der schwarzafrikanischen Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit wurde MANDELA 1990 aus der Haft entlassen.

Das Sharpeville Massaker (1960)

Gegen die Absicht der südafrikanischen Regierung, die 1952 erlassenen restriktiven Passgesetze auch auf die schwarzafrikanischen Frauen auszuweiten, formierte sich der Protest der schwarzen Bevölkerung. Der Panafrican Congress (PAC) rief für den 21. März 1960 zu einer Demonstration in Sharpeville, nahe Johannesburg, auf. Beim brutalen Polizeieinsatz wurden 69 Demonstranten getötet.

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Mit der Einrichtung einer Verpflegungsstation durch die niederländische Vereenigde Oostindische Compagnie begann 1652 die Kolonialgeschichte Südafrikas. Weiße, vorwiegend aus den Niederlanden stammende Siedler – die Buren – eroberten Stammesgebiete der schwarzafrikanischen Bevölkerung und unterwarfen die Einheimischen. 1806 nahm Großbritannien die Kapkolonie in Besitz. Die Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete Südafrikanische Union wandte sich nach dem Wahlsieg der National Party (1924) von Großbritannien ab und verfolgte eine Politik der Rassentrennung (Apartheid), gegen die sich der Widerstand der schwarzen Bevölkerungsmehrheit formierte.

Der Prozess der Demokratisierung Südafrikas

Die ersten Schritte zur Abschaffung der Apartheid und zum Aufbau eines demokratischen Südafrika wurden 1990 unternommen, als sich die regierende National Party (NP) unter großem innenpolitischen und internationalen Druck erstmals bereit erklärte, Gespräche mit dem African National Congress (ANC) zu führen. Diese Verhandlungen ebneten den Weg zu freien und gleichen Wahlen und zu einer neuen Verfassung, die am 4. Februar 1997 in Kraft trat.

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