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Englische Kolonien in Nordamerika

Die Gründung britischer Kolonien in Nordamerika setzte in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts unter Königin ELISABETH I. ein. Mit Kaperfahrten im Auftrag der Königin legten berühmte englische Seefahrer den Grundstein für die Kolonialisierung. Seit 1620 erhöhten sich die Zuwanderraten europäischer Immigranten und aus Afrika verschleppter Sklaven. Die Bevölkerungszahl stieg von etwa 2.000 Einwanderern im Jahr 1620 auf etwa 2,5 Millionen bis zum Ende der englischen Kolonialära nach 1783.

Charakteristisch für die europäische Besiedlung Nordamerikas war die Anlage von Siedlungskolonien. Aus zunächst verstreuten Siedlungen entwickelten sich im Osten der heutigen USA im Raum der Appalachen und der Küstenebenen dreizehn englische Kolonien. Die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft durch die Kolonialmacht führte zu Konflikten, die in der Unabhängigkeit der Kolonien und der Gründung der USA gipfelten.

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Das erste britische Empire in Nordamerika

Die eigentliche Gründung britischer Kolonien in Nordamerika setzte in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts unter Königin ELISABETH I. ein. Die im Auftrag der Königin unternommenen Kaperfahrten berühmter Seefahrer, wie FRANCIS DRAKE, WALTER RALEIGH und JOHN HAWKINS, legten den Grundstein für die englische Kolonialmacht. Angetrieben von der Hoffnung auf Edelmetallfunde und den Zugriff auf die Gewürze Indienssollte der Zugang nach Asien entweder über eine östliche oder westliche Passage gefunden werden.

Aus einer dieser Kaperfahrten entwickelte sich der englischen Siedlungskolonialismus an der Ostküste Amerikas. Auf einer Insel vor der Küste des heutigen North Carolina gründete RALEIGH 1584 die erste englische Siedlung auf amerikanischen Boden. Sie erhielt zu Ehren der unverheirateten Königin den Namen Virginia.

Von da wurde die „Neue Welt“ das Ziel einer steigenden Zahl britischer Zuwanderer. Diese nahmen aus unterschiedlichen Gründen die äußerst gefahrvolle Überfahrt auf sich. Die wichtigsten Motive waren

  • das wachsende Elend der armen Bevölkerungsschichten im immer stärker übervölkerten England
  • und religiöse Verfolgung.

Auf dem Weg in ein neues England

Am 11. November 1620 erreichte am Kap Cod ein englisches Handelsschiff, das vom Sturm weit nach Norden verschlagen worden war, die nordamerikanische Küste. Die Mayflower hatte 28 Frauen und 74 Männer an Bord. Alle waren strenggläubige Anhänger der Lehren des Schweizer Kirchenreformators CALVIN (Puritaner). Um der Vorherrschaft der anglikanischen Kirche zu entkommen, waren sie in die „Neue Welt“ geflohen.

Die auch als Pilgerväter in die Geschichte eingegangenen Ankömmlinge errichteten an der Küste eine Siedlung, die sie nach der englischen Hafenstadt Plymouth benannten. Der erste Gouverneur dieser Siedlung beschrieb Jahre später die schwierigen Lebensbedingungen wie folgt:

„Nachdem sie also den weiten Ozean passiert hatten, hatten sie jetzt keine Freunde, die sie willkommen hießen, keine Herbergen, wo sie ihren Leib stärken oder erfrischen konnten, keine Häuser und noch viel weniger Städte, wohin sie sich wenden konnten um Zuflucht zu finden. Was anderes konnten sie sehen als eine abstoßende, verlassene Wildnis voll wilder Tiere und wilder Menschen? Wohin auch immer sie ihre Augen wandten - es sei denn himmelwärts -, gab es für sie wenig Trost oder Freude aus irgendwelchen äußeren Umständen.“
(Bradford's History of Plymouth Plantation 1606–1649, zitiert nach Urs Bitterli, Die Entdeckung Amerikas, 1992)

Der Glaube, Gottes auserwähltes Volk zu sein, verlieh den Pilgervätern Zähigkeit und Kraft, alle Schwierigkeiten zu meistern. Nach der guten Ernte 1621 feierten sie ein dreitägiges Dankfest, Thanksgiving, das noch heute in den USA feierlich begangen wird. Doch hätten die Kolonisten ohne die Hilfe der Indianer, von denen sie z. B. den Maisanbau lernten, nicht überleben können.

Der Zustrom schwillt an

Ab 1620 verstärkten sich von Jahr zu Jahr die Zuwanderraten. Die Bevölkerungszahl stieg von etwa 2.000 im Jahr 1620 auf etwa 2,5 Mio. bis zum Ende der englischen Kolonialära nach 1783. Dabei waren in den ersten Jahrzehnten die Einwanderer zu neun Zehnteln englischer Herkunft. Später kamen vermehrt katholische Iren, aber auch Schotten, Deutsche, Franzosen und Schweizer nach Amerika. Zum Bevölkerungswachstum trug aber auch die Verschleppung von Schwarzafrikanern bei. Über 90 % fristeten ein Dasein als Plantagensklaven im Süden. Bis 1775 war deren Zahl dort auf etwa 400.000 angewachsen.

Die englischen Kolonien

Charakteristisch für die europäische Besiedlung Nordamerikas war die Anlage von Siedlungskolonien. Aus den zunächst verstreuten Siedlungen entwickelten sich im Osten der heutigen USA (im Raum der Appalachen und der Küstenebenen) im Lauf eines Jahrhunderts dreizehn Kolonien. Innerhalb dieses englischen Kolonialreiches in Amerika konnten vier deutlich verschiedene Regionen unterschieden werden:

  • das eigentliche Neuengland,
  • die mittleren Kolonien,
  • die Kolonien im Süden sowie
  • der Grenzraum im Westen zu den Indianergebieten, die frontier.

Der Nordosten

Die vier Neuengland-Kolonien besaßen eine relativ homogene Bevölkerung. Sie war überwiegend englischer Abstammung und wurde von Puritanern dominiert. Deren Vorstellungen von der selbstständigen Gemeinde, in der Regierung und Gesetze aus gemeinsamen Beschlüssen hervorgehen sollten, bestimmten auch das gesellschaftliche Zusammenleben in diesen Kolonien.

Wichtigste Wirtschaftszweige, die durch das waldreiche Hinterland und die vielen natürlichen Häfen begünstigt wurden, waren der Schiffsbau und der Überseehandel. Beträchtliche Reichtümer sammelten sich in Boston, Newport und anderen Küstenstädten an. Es entstanden Schiffswerften, Sägewerke, Gerbereien, Wollspinnereien und (auf der Basis eingeführten Zuckerrohrs) Rumdestillen. Von hier aus stießen Handelsschiffe, Sklaventransporter und Walfänger in See.

Zudem erlaubte auch die Landwirtschaft den Siedlern, einen gewissen Wohlstand zu erreichen.

Die Mitte

In den vier mittleren Kolonien, vor allem im am dichtesten besiedelten Pennsylvania, lebten Glaubensflüchtlinge der unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften und Herkunftsländer zusammen. Das religiöse Leben und die gesamte Lebenshaltung waren hier deshalb vielgestaltiger und auch weniger streng geregelt als im puritanischen Norden. Nirgendwo sonst in den Kolonien konnten sich Wirtschaft und Geistesleben so ungehindert entfalten wie in dieser Region.

Philadelphia, die Hauptstadt Pennsylvanias, und New York entwickelten sich in wenigen Jahrzehnten zu den neben Boston wichtigsten Häfen Nordamerikas. Hier löschten englische Schiffe begehrte europäische Handelswaren und beluden sie mit amerikanischen Erzeugnissen wie Weizen, Mehl, Holz, Eisen und Felle für Europa. Im Tal des Hudson River und Delaware bauten reiche Farmer Mais, Kartoffeln und europäische Getreidearten an und züchteten Vieh.

Der Süden

Durch eine kleine besitzende Oberschicht und von ländlichem Lebensstil geprägt waren die Kolonien im Süden. Mehr oder weniger reiche Pflanzer bzw. Plantagenbesitzer, die nicht selten adliger Abstammung waren, bewirtschafteten hier mit afrikanischen Sklaven landwirtschaftliche Großbetriebe. Hauptanbauprodukte waren Tabak in Virginia und Maryland, Reis, Baumwolle und Indigo in South Carolina und Georgia.

In Virginia stellten ausgangs der Kolonialzeit die Sklaven 40 % der Bevölkerung. Harte Sklavengesetze mit drakonischen Strafen selbst für kleinste Vergehen sorgten für die Aufrechterhaltung der Sklavenhaltergesellschaft. Die Freilassung von Sklaven kam höchst selten vor. So lag im Jahre 1760 der Anteil der Freien an der schwarzen Bevölkerung unter 5 %.

Neben den Sklaven gab es in den südlichen Kolonien aber auch zahlreiche arme Weiße. Vor allem aus ihren Kreisen erwuchs der noch Jahrhunderte nachwirkenden Rassismus des Südens.

Der westliche Grenzraum – die Frontier

Das westliche Hinterland der Kolonien, die so genannte frontier, war anfangs noch äußerst dünn besiedelt. Neben so genannten „Pionieren der wandernden Grenze“, die den Siedlungsraum der Einwanderer mit Waffengewalt ins Indianerland ausdehnen halfen, waren es meist Jäger, Pelzhändler und Holzfäller, die sich hier aufhielten. Zu ihnen gesellten sich dann noch Abenteurer, Flüchtlinge und von der Gesellschaft Geächtete. An Bedeutung als Siedlungsland gewannen die Grenzräume erst im Zuge der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, also gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

England verliert seine Kolonien in Nordamerika

England betrachtete seine Kolonien von Anfang an als wichtige Rohstofflieferanten und zugleich als Absatzgebiete für seine Manufakturwaren. So wurde beispielsweise den Kolonien die Hutproduktion und Eisenverarbeitung verboten. Hüte und Eisenwaren sollten allein aus England eingeführt werden.

Die einseitige Ausrichtung der Kolonialwirtschaft auf das Mutterland stand im Widerspruch zur Entwicklung des Handels und Gewerbes in den Kolonien und führte zu Konflikten. Den Ausschlag für den schließlich offen ausbrechenden Konflikt zwischen Mutterland und Kolonien gaben weitere Zwangsgesetze. Dazu gehörten

  • Einfuhrzölle auf Textilien, Kaffee, Tee und Wein
  • sowie Abgaben auf in Amerika gedruckte Zeitschriften und Bücher.

Da die politisch selbstbewussten Kolonisten nicht an den Entscheidungen beteiligt waren, setzten sie sich zur Wehr. Am Ende der bewaffneten Auseinandersetzung standen die „Vereinigten Staaten von Amerika“: Der englische König GEORG III. erkannte in einer Thronrede am 5. Dezember 1782 die Kolonien als unabhängige Staaten an.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Englische Kolonien in Nordamerika." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/englische-kolonien-nordamerika (Abgerufen: 12. August 2025, 03:11 UTC)

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