Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geografie
  3. 7 Regionen
  4. 7.1 Die Erdteile und ihre Länder
  5. 7.1.3 Asien
  6. Der Aralsee – ein gefährdeter Lebensraum

Der Aralsee – ein gefährdeter Lebensraum

Der Aralsee ist ein abflussloser See in Mittelasien, der von den Strömen Amudarja und Syrdarja gespeist wird. In der Region um den See, dessen Fläche seit Jahrzehnten schrumpft, hat sich eine ökologische Katastrophe ereignet. Ursachen sind Eingriffe des Menschen in das Ökosystem zur Gewinnung von Bewässerungsflächen für den Baumwollanbau. Bei diesen Eingriffen wurden die komplexen Zusammenhänge zwischen allen Komponenten des Ökosystems nicht hinreichend berücksichtigt, was katastrophale Folgen hatte.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Der Aralsee liegt als abflussloser Binnensee im Tiefland von Turan zwischen den GUS-Staaten Kasachstan und Usbekistan (Bild 1).
Er wird von den Flüssen Amudarja und Syrdarja gespeist. Deren Quellflüsse entspringen in den Gletscherregionen der zentralasiatischen Hochgebirge Pamir, Hindukusch und Tienschan. Auf ihrem Weg zum Aralsee durchfließen die Ströme die Wüsten Karakum (Schwarzer Sand) und Kysylkum (Roter Sand).

Am Aralsee vollzieht sich eine Natur und Mensch bedrohende ökologische Katastrophe. Sie ist ein Beispiel dafür, wie der kurzsichtige Eingriff des Menschen in die Natur zur Gefährdung ganzer Lebensräume führen kann:

  • Lage des Aralsees

Das Szenario ...

Der Aralsee „schrumpfte“ seit den 60er Jahren vom viertgrößten Binnensee der Erde mit 68000 km² Fläche bis heute auf die knappe Hälfte seiner Fläche und ist zudem in einen großen und kleinen Aralsee geteilt (Bild 2).

Der Wasserstand sank von ursprünglich durchschnittlich 17 m um 13 m auf 4 m. Die Küstenlinie wich zwischen 70 und 80 Kilometer zurück. Vor den Toren der ehemaliger Hafenstädte Aralsk und Muynak erstrecken sich heute wüstenhafte Salzflächen.

  • Der „schrumpfende“ See

Die Wassermenge des Sees verringerte sich um 60 %. Sein Salzgehalt verdreifachte sich dagegen fast und liegt bereits über dem des Toten Meeres. See und Uferzonen sind deshalb biologisch so gut wie tot. Die auf Fischerei und Fischverarbeitung beruhende Wirtschaft der Region ist zusammengebrochen.

Karakum und Kysylkum haben eine rasch wachsende Schwester bekommen, die „Akkum“ (Weiße Wüste) genannte Katastrophenzone um den See.

Über den ehemaligen Seeboden fegen heftige Stürme, die jährlich etwa 100 Millionen Tonnen eines Sand-Staub-Gemisches bis an den Rand des Pamir wehen. Dieses Gemisch ist mit jenen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln versetzt, die ehemals unkontrolliert auf die Ackerflächen gebracht und in den See eingeschwemmt wurden. Das hat in der Bevölkerung zur epidemieartigen Ausbreitung von Krankheiten geführt.

Amudarja und Syrdarja versiegen heute in den Weiten der mittelasiatischen Wüsten und erreichen nur noch in extrem feuchten Jahren den See.

... und seine Ursachen

Diese katastrophale Entwicklung, die mehr als 3 Millionen Kasachen und Usbeken in ihrer Existenz bedroht, geht auf Regierungsentscheidungen in der ehemaligen Sowjetunion zurück.

Um das Land von ausländischen Importen unabhängig zu machen, wurde in den 50er Jahren beschlossen, den Baumwollanbau in den Steppen- und Wüstengebieten Mittelasiens entscheidend auszuweiten.
Das für den Baumwollanbau notwendige Wasser musste aus den Flüssen gewonnen werden. An Amudarja und Syrdarja entstand ein gewaltiges System von Bewässerungskanälen. Die Bewässerungsflächen entlang der Flüsse und des Karakumkanals verdreifachten sich zwischen 1950 und 1990. Auf ihnen wurden 90 % der sowjetischen Baumwolle in einer Menge erzeugt, die das Land von Importen unabhängig machte.

Damit war das Ziel der Regierung, das den Menschen anfänglich einen gewissen Wohlstand brachte, erreicht. Es wurde aber teuer erkauft:
Nicht nur neue Bewässerungsflächen, sondern auch die rasch wachsende Bevölkerung der Städte und neue Industrien benötigten riesige Wassermengen.
Dazu kam Wasserverschwendung in großem Ausmaß. Man hat errechnet, dass in 10 Jahren etwa 84 Milliarden Kubikmeter Wasser für die Bewässerung verwendet wurden. 100 Milliarden Kubikmeter rieselten aber durch die Wände und Fugen defekter Kanäle, versickerten in versumpften Senken oder verdunsteten in abflusslosen Seen.
Die den Flüssen entnommenen Wassermengen überstiegen schon bald den „Nachschub“ aus den Gebirgen und aus den ohnehin geringen Niederschlägen in dieser Region.
Das führte letztlich zu den oben gekennzeichneten katastrophalen Folgen für Natur und Menschen.

Diese Folgen zeigen, dass die komplexen Zusammenhänge in der Geosphäre gründlich durchdacht und bedacht werden müssen, sollen bei Eingriffen des Menschen nicht langfristig die Nachteile überwiegen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Der Aralsee – ein gefährdeter Lebensraum." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/der-aralsee-ein-gefaehrdeter-lebensraum (Abgerufen: 19. August 2025, 14:31 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • abflussloser Binnensee
  • Syrdarja
  • ökologische Katastrophe
  • Karakumkanal
  • Pamir
  • Baumwollanbau
  • Bewässerungssysteme
  • Amudarja
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Republik Usbekistan

Usbekistan bedeutet „Land der Usbeken“ – „stan“ heißt Land oder Platz. Usbekistan ist ein Binnenland in Mittelasien. Etwa 60 % der Landesfläche sind Halbwüsten und Wüsten, 20 % werden von Oasen mit Siedlungen eingenommen und die restlichen 20 % entfallen auf Gebirge.
Bis 1991 war Usbekistan Teil der UdSSR („Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ – kurz: Sowjetunion). Es hieß „Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik“. Zum heute selbstständigen Usbekistan gehören 12 Regionen und die im Nordwesten, am Aralsee liegende Karakalpakische Autonome Republik.
Von der Größe her ist das Land etwa ein Viertel größer als Deutschland, hat aber nur ca. ein Viertel der Einwohner Deutschlands.
Seit 1930 ist Taschkent die Hauptstadt Usbekistans.

Republik Weißrussland

Weißrussland ist ein Binnenstaat in Osteuropa. Es hat als ehemaliges Mitglied der UdSSR nach wie vor enge Beziehungen zu seinem östlichen Nachbarn Russland. Weißrussland liegt im Bereich des Osteuropäischen Tieflandes. Das Relief ist durch die Eiszeit geformt. Versumpfte Niederungen und von Moränenzügen unterbrochene Ebenen prägen das Landschaftsbild. Die Höhenzüge des Weißrussischen Landrückens steigen bis auf 346 m an. Das Klima des Landes wird nach Osten zunehmend kontinentaler. Fast ein Drittel der Landesfläche wird von Wäldern, ein Fünftel von Moor bedeckt. Das Land ist reich an Binnenseen, Staubecken und Flüssen. Die größten sind Djnepr, Pripjet und Düna.
Durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 ist fast die Hälfte des Landes radioaktiv kontaminiert, ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist unbrauchbar geworden.
Rund 80 % der Bevölkerung sind Weißrussen, 13 % Russen. Minderheiten sind Polen und Ukrainer. Fast drei Viertel der Bewohner leben in Städten. Ballungsraum ist die Hauptstadt Minsk. Die Umstrukturierung zur Marktwirtschaft setzte in Weißrussland erst sehr spät und schleppend ein. Die Wirtschaft kann sich nur zögernd und mit Unterstützung durch Russland erholen.
Auf den verbliebenen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden Kartoffeln, Getreide, Zuckerrüben und Gemüse angebaut. Es gibt kaum Bodenschätze. Auch der Aufbau einer vor allem verarbeitenden Industrie erfolgte erst in den fünfziger und sechziger Jahren, sie ist aber auf Rohstoff- und Energieimporte angewiesen. Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebau sind die wichtigsten Zweige.
Seit 1991 ist Weißrussland unabhängig und Mitglied der GUS.

Gemeinschaft Unabhängiger Staaten

GUS ist die Abkürzung für Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Der Staatenbund, der vom Osten Europas bis nach Asien reicht, umfasst im Wesentlichen die Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

Kontinent Asien

Asien ist mit einer Fläche von 45,1 Mio. km² der größte und mit rund 4  Mrd. Einwohnern auch der bevölkerungsreichste Kontinent der Erde. Er nimmt etwa 30% der weltweiten Landfläche ein. Der Kontinent liegt zum größten Teil auf der Nordhalbkugel.

Die Nord-Süd-Erstreckung Asiens beträgt 8500 km, die West-Ost-Erstreckung rund 11000 km. Die Küste ist stark gegliedert, z. T. durch große Halbinseln. Inseln und Inselbögen sind ihr vorgelagert. Das Relief wird im Norden im Wesentlichen durch die sibirische Tafel geprägt. Im Inneren des Festlandes liegen die ausgedehntesten Hochländer der Erde zu deren Randgebirgen Himalaja und Karakorum zählen. Den Nordwesten des Kontinents nehmen Tiefländer ein.

Flusssysteme entwässern zum Nordpolarmeer, zum Pazifik oder zum Indischen Ozean. Euphrat und Tigris bilden im Westen eine weite Schwemmlandebene. Auf Grund seiner großen Ausdehnung und der wechselnden Höhen findet man in Asien nahezu alle Klimazonen: Kontinentalklima tritt ebenso auf wie Mittelmeerklima oder tropisches Monsunklima. Dementsprechend vielfältig sind die Vegetationszonen. Sie reichen von Tundra und Taiga über Steppen und Wüsten bis zu tropischem Regenwald im Süden.

Mongolide und europide Völker besiedeln Asien. Es ist das Hauptsiedlungsgebiet der mongoliden Völker. Alle großen Religionen der Welt haben ihren Ursprung in Asien und bilden heutzutage Kulturprovinzen. Landwirtschaft, reiche Bodenschätze und die fortschreitende Entwicklung der südostasiatischen Staaten zu Industrieländern prägen die Wirtschaft Asiens.

Republik Georgien

Georgien ist einer der Nachfolgestaaten der UdSSR. Georgien ist ein Gebirgsland, hat im Westen aber auch Zugang zum Schwarzen Meer. Die Hälfte der Landesfläche liegt höher als 1000 m. Im Norden liegt der Hauptkamm des Großen Kaukasus, im Süden die Rücken des Kleinen Kaukasus. Dazwischen erstreckt sich bis zum Schwarzen Meer die Niederung der Landschaft Kolchis und weiter östlich die transkaukasische Senke. Ein Viertel des Landes ist von Wald bedeckt. Die Waldgrenze steigt im großen Kaukasus bis auf 2800 m. In weiten Teilen der Beckenlandschaften sowie dem Gebirgsland im Süden ist die Steppe natürliche Vegetation. Sie ist heute weitgehend in Kulturland umgewandelt. Rund 70 % der Bevölkerung sind Georgier, gefolgt von Armeniern, Russen, Aserbaidschanern und Osseten.
Der Bürgerkrieg 1990 führte zu einem Zusammenbruch der georgischen Wirtschaft, vor allem der Industrie. Die Landwirtschaft ist heute wichtigster Wirtschaftssektor. Der Anbau reicht jedoch nicht für den Eigenbedarf der Bevölkerung aus. Für den Export werden vor allem Tee und Wein angebaut. Georgien hat bedeutende Manganvorkommen. Der Tourismus, einst wichtiger Devisenbringer, muss nach den Bürgerkriegen neu belebt und gefördert werden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025