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Republik Lettland

Lettland ist einer der Nachfolgestaaten der Sowjetunion und gehört zu den drei sogenannten baltischen Staaten. Das Land liegt zwischen Estland im Norden, Weißrussland und Litauen im Süden und Russland im Osten.
In der Hauptstadt Riga an der Rigaer Bucht der Ostsee lebt fast ein Drittel der Bevölkerung, die sich neben Letten unter anderem aus Russen, Weißrussen und Polen zusammensetzt.
Endmoränenzüge mit zahlreichen Seen bestimmen das Landschaftsbild.
Wichtigste Industriezweige sind der Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die chemisch-pharmazeutische und Textilindustrie.

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Naturraum

Oberflächengestalt

Lettland liegt im Nordwesten des glazial überformten Osteuropäischen Tieflandes.
Neben Grundmoränen bestimmen vor allem lang gestreckte Endmoränenzüge mit kuppigen Höhen und zahlreichen dazwischen liegenden Seen das Bild der Landschaft Lettlands. Auf der Halbinsel Kurland im Westen durchziehen breite eiszeitliche Schmelzwassertäler die bis zu 184 m hohen Kurländischen Höhen.
Nach Osten hin schließen sich im Zentrum des Landes ebene Regionen an. Diese aus fruchtbaren Grundmoränenplatten und Sanderflächen bestehenden, relativ dicht besiedelten Gebiete reichen von der tief ins Land eingreifenden, flachen Rigaer Bucht bis zur Grenze nach Litauen.
Östlich der Düna, dem im Unterlauf schiffbaren größten Fluss des Landes, erstreckt sich der südliche Teil der historischen Landschaft Livland. Der Endmoränenzug der Livländischen Höhen ist mit etwas mehr als 300 m der höchste des Landes. Östlich davon, an der russischen Grenze, liegt die weitgehend vermoorte und seenreiche Ostlettische Senke. Entlang der wenig gegliederten Ostseeküste erstreckt sich eine 10 bis 40 km breite Küstenebene.
Lettland verfügt über ein dichtes Gewässernetz.

  • Lettland und Nachbarländer

Klima und Vegetation

Das Klima ist mit relativ milden Wintern und kühlen Sommern ozeanisch beeinflusst. Die mittleren Jahresniederschläge liegen an der Küste und in den Niederungen zwischen 550 und 600 mm, in den Endmoränengebieten bei 700 bis 800 mm (Bild 2). Lettland ist relativ reich bewaldet. Die größten zusammenhängenden Kiefern- und Fichtenwälder befinden sich auf der Halbinsel Kurland. Die Niederungen sind weithin von Laubwäldern bedeckt, die vor allem aus Birken und Erlen bestehen. Die früher zumeist vermoorten Niederungen sind größtenteils trockengelegt und in Grünland verwandelt worden. Dennoch sind rund 5 % der Landesfläche noch von Mooren und Sümpfen bedeckt.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:64 600 km²
Einwohner:2,3 Mio.
Bevölkerungsdichte:36 Einw./km²
Hauptstadt:Riga
Bevölkerungswachstum:-0,9 %/Jahr
Lebenserwartung:
(Männer/Frauen)

64/76 Jahre
Staatsform:Republik
Sprachen:Lettisch als Amtssprache
Religionen:Lutheraner 38 %, Katholiken 35 %,
Russisch-Orthodoxe 15 %
Klima:kühl gemäßigtes ozeanisches Klima
Bodennutzung:Ackerland 30 %, Weideland 18 %,
Wald 46 %
Wirtschaftssektoren:
(Anteil am BIP, 2003)
Landwirtschaft 5 %, Industrie 24 %, Dienstleistungen 71 %
Exportgüter:Holz- und Holzprodukte, Textilien, Metalle und Metallwaren, chemische Produkte
Bruttoinlandsprodukt:11 073 Mio. US-$ (2003)
Bruttosozialprodukt:4 400 US-$ / Einw. (2003)

 

Bevölkerung

Die Letten sind mit knapp 60 % die größte Volksgruppe, gefolgt von den Russen, die etwa 30 % der Bevölkerung ausmachen. Vor allem in der Hauptstadt Riga und im Süden des Landes gibt es aber ein starkes Übergewicht der russischen Bevölkerung.

Im Zweiten Weltkrieg und in den ersten Jahren der sowjetischen Zwangsherrschaft hatte Lettland große Menschenopfer zu beklagen. Durch die Zuwanderung nichtlettischer Bevölkerung stieg allerdings die Einwohnerzahl bis 1989 kontinuierlich an. Nach der Unabhängigkeit 1991 ging sie jedoch infolge der restriktiven lettischen Minderheitenpolitik stark zurück. Nach dem Staatsbürgerschaftsgesetz von 1993 galten die nichtlettischen Einwohner als Bürger zweiter Klasse. Nicht zuletzt im Hinblick auf eine Aufnahme in die Europäische Union bemühte sich die lettische Regierung in den letzten Jahren um eine Lockerung der strengen Einbürgerungsbestimmungen. Von den rund 800000 in Lettland lebenden Russen wurden bis Ende 2000 allerdings erst 250000 eingebürgert.

Etwa 70 % der Einwohner leben in Städten, allein ein knappes Drittel in Riga. Dünn besiedelt sind die Halbinsel Kurland und der Osten des Landes.

  • Klimadiagramm von Riga

Die Hauptstadt Riga

Die Hauptstadt von Lettland liegt in der Rigaer Bucht an der Mündung der Düna in die Ostsee.
Die Stadt hat rund 703 000 Einwohner. Sie ist Sitz eines katholischen und eines evangelischen Erzbischofs, hat eine Universität, eine Technische Hochschule sowie fünf weitere Hochschulen, mehrere Theater, Museen und eine Philharmonie. Neben der Funktion als politisches und kulturelles Zentrum Lettlands spielt die Industrie eine wichtige Rolle nicht nur in der Wirtschaft der Stadt, sondern des ganzen Landes. Es dominieren Betriebe der Textil-, Nahrungsmittel- und Holzindustrie, des Maschinen- und Fahrzeugbaus sowie der chemischen Industrie und des grafischen Gewerbes. Riga hat einen Hochsee- und Fischereihafen sowie einen internationalen Flughafen.

Die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Altstadt rechts der Düna wurde weitgehend wieder aufgebaut und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zu den architektonischen Besonderheiten zählen die Dom- oder Marienkirche, ein aus dem 13. Jahrhundert stammender Backsteinbau, die im 15. Jahrhundert umgebaute Sankt-Petri-Kirche, das im Renaissancestil umgebaute Schwarzhäupterhaus von 1330 sowie das mehrfach umgestaltete Schloss des Deutschen Ordens. Dazu kommen Kirchen und Stadtpaläste aus dem Barock. Auffallende Bauten aus der neueren Zeit sind die Schrägseilbrücke „Große Harfe“ über die Düna und der 368 m hohe Fernsehturm am linken Dünaufer.

Riga wurde 1201 von deutschen Kaufleuten gegründet und erlangte bald eine bedeutende Rolle für den Handel mit Russland und Litauen.
1282 trat die Stadt der Hanse bei. Nach dem Untergang des livländischen Ordensstaates im 16. Jahrhundert wurde Riga freie Reichsstadt. Seit 1918 ist sie die Hauptstadt Lettlands.

Wirtschaft

Lettlands Wirtschaft befindet sich in einer schon fortgeschrittenen Übergangsphase von der sozialistischen Planwirtschaft zur freien Marktwirtschaft. Die größten Probleme resultieren aus der Abhängigkeit von russischen Brennstofflieferungen und der überkommenen Verflechtung mit der russischen Industrie. Trotzdem werden Lettland mittelfristig gute Chancen zugeschrieben, die eine baldige Aufnahme in die EU wahrscheinlich machen (Bild 4).

Landwirtschaft

Im Mittelpunkt der noch nicht vollständig privatisierten Landwirtschaft stehen Milchwirtschaft und Schweinezucht. Angebaut werden vor allem Futterpflanzen, Getreide, Kartoffeln, Flachs und Zuckerrüben. Von steigender Bedeutung ist der Obst- und Gemüsebau.
Holz und Holzprodukte sind die wichtigsten Exportgüter des Landes. Nach der Modernisierung der Fangflotte wächst auch die Bedeutung der Hochseefischerei.

Industrie

Außer Torf, der von privaten Haushalten als Brennstoff verwendet wird, Kalkstein, Ton und Sanden verfügt Lettland über keine Bodenschätze. Der Entwicklungsstand der verarbeitenden Industrie ist dennoch relativ hoch. Die wichtigsten Industriezweige sind der Landmaschinen-, Diesel- und Elektromotoren- und der Elektrogeräte- und Fahrzeugbau. Ferner gibt es Betriebe der traditionellen Möbel-, Papier-, Nahrungsmittel- und Lederindustrie sowie der Textilindustrie. Die wichtigsten Industriezentren sind neben Riga Daugavpils und Bild
Haupthandelspartner Lettlands sind Russland, Deutschland, Finnland, Schweden und die baltischen Nachbarn.

Dienstleistung und Verkehr

Touristische Anziehungspunkte sind die mittelalterliche Altstadt von Riga, die Ostseestrände und die reizvollen Seen- und Moorlandschaften. Lettland verfügt über eine relativ gute Verkehrsinfrastruktur. Binnenschifffahrt ist nur an 90 bis 140 Tagen im Jahr möglich. Besonders die Unterläufe von Düna und Kurländischer Aa werden als Wasserwege genutzt. Weitaus wichtigster Hochseehafen ist Ventspils (Windau), wo vor allem russisches Erdöl sowie Getreide und Stückgut umgeschlagen werden, gefolgt von Riga und Liepāja Internationale Flughäfen gibt es bei Riga und Jelgava.

Aus der Geschichte

1918 wurde Lettland erstmals unabhängige Republik. Der Staat bestand bis zur Okkupation durch die Sowjetunion 1940. Die Lettische SSR erklärte am 4. Mai 1990 ihre Unabhängigkeit, die am 21.8.1991 in Kraft trat. Seit 2004 ist Lettland Mitglied in der Europäischen Union.

  • Lettland – Wirtschaft
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Republik Lettland." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/republik-lettland (Abgerufen: 14. June 2025, 02:40 UTC)

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Ukraine

Die Ukraine ist ein Staat in Osteuropa. Sie ist ein Transitland zwischen Russland, dem Baltikum und den Balkanländern sowie zwischen Mitteleuropa und der Kaukasusregion.
Die Ukraine umfasst im Wesentlichen den Südwesten des Osteuropäischen Tieflandes. Flache Niederungen werden von mehreren ebenen Landplatten zwischen 200 und 400 m Höhe überragt. Der höchste Berg ist der Gowerla mit 2061 m. Er liegt in den Waldkarpaten. Mit wenigen Ausnahmen ist die Landesfläche von fruchtbaren Lössböden bedeckt. Die wichtigsten Flüsse sind Djnepr, Dnjestr und der Südliche Bug. Im Süden hat die Ukraine Anteil am Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Das Klima ist gemäßigt kontinental. Im Süden des Landes, auf der Halbinsel Krim, herrscht tropisches Feuchtklima. In den Ebenen liegen die jährlichen Niederschlagswerte bei etwa 700 mm, im Süden bei 300 mm. In den Gebirgen und weiten Regionen der Krim erreichen sie Werte von mehr als 1000 mm pro Jahr. Die Ukraine liegt im Bereich der Mischwaldzone sowie der Waldsteppen- und Steppenzone. Von der ursprünglichen Flora ist jedoch kaum etwas erhalten. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden werden als Ackerland genutzt. Wald bedeckt etwa 15 % der Landesfläche.
Drei Viertel der Bevölkerung sind Ukrainer, Russen sind mit 22 % die größte Minderheit.
Die Ukraine ist reich an Bodenschätzen und hat beste Böden, so dass sie der Wirtschaft trotz großer Probleme, nach 1991 marktwirtschaftlich orientiert zu arbeiten, gute Chancen für eine positive Entwicklung bietet. In der Kornkammer Ukraine wird vor allem Weizen angebaut, die Steinkohlevorkommen im südlichen Donez-Becken sind Mittelpunkt eines Hüttenbezirks mit Eisenindustrie. Kohle, Eisenerze und metallurgische Erzeugnisse sind wichtige Ausfuhrprodukte.

Republik Weißrussland

Weißrussland ist ein Binnenstaat in Osteuropa. Es hat als ehemaliges Mitglied der UdSSR nach wie vor enge Beziehungen zu seinem östlichen Nachbarn Russland. Weißrussland liegt im Bereich des Osteuropäischen Tieflandes. Das Relief ist durch die Eiszeit geformt. Versumpfte Niederungen und von Moränenzügen unterbrochene Ebenen prägen das Landschaftsbild. Die Höhenzüge des Weißrussischen Landrückens steigen bis auf 346 m an. Das Klima des Landes wird nach Osten zunehmend kontinentaler. Fast ein Drittel der Landesfläche wird von Wäldern, ein Fünftel von Moor bedeckt. Das Land ist reich an Binnenseen, Staubecken und Flüssen. Die größten sind Djnepr, Pripjet und Düna.
Durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 ist fast die Hälfte des Landes radioaktiv kontaminiert, ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist unbrauchbar geworden.
Rund 80 % der Bevölkerung sind Weißrussen, 13 % Russen. Minderheiten sind Polen und Ukrainer. Fast drei Viertel der Bewohner leben in Städten. Ballungsraum ist die Hauptstadt Minsk. Die Umstrukturierung zur Marktwirtschaft setzte in Weißrussland erst sehr spät und schleppend ein. Die Wirtschaft kann sich nur zögernd und mit Unterstützung durch Russland erholen.
Auf den verbliebenen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden Kartoffeln, Getreide, Zuckerrüben und Gemüse angebaut. Es gibt kaum Bodenschätze. Auch der Aufbau einer vor allem verarbeitenden Industrie erfolgte erst in den fünfziger und sechziger Jahren, sie ist aber auf Rohstoff- und Energieimporte angewiesen. Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebau sind die wichtigsten Zweige.
Seit 1991 ist Weißrussland unabhängig und Mitglied der GUS.

Republik Estland

Estland ist der nördlichste der drei baltischen Staaten und besitzt Landgrenzen mit Russland und mit Lettland. Die Haupt- und Hafenstadt Tallinn (deutsch Reval) liegt relativ geschützt am Finnischen Meerbusen. Estland ist überwiegend ein eiszeitlich geprägtes Flachland.
Die Bevölkerung besteht zu etwa zwei Dritteln aus Esten. Es leben 400000 Russen im Land, deren Zahl durch Emigration allerdings abnimmt.
Wichtige Industriezweige sind der Maschinenbau und die Textilindustrie. In jüngster Zeit spielt der Bau elektronischer Geräte eine immer größere Rolle.

Republik Polen

Polen liegt im östlichen Mitteleuropa. Es besteht im Wesentlichen aus Tiefland, das im Südwesten und Süden von den Mittelgebirgssystemen der Sudeten und Karpaten begrenzt wird. Die größten Flüsse Weichsel und Oder spielen als Binnenwasserstraßen eine bedeutende Rolle.
Die Bevölkerung des Landes besteht zum überwiegenden Teil aus Polen.
Die Hauptstadt Warschau ist mit Abstand die größte und wichtigste Stadt des Landes.
Die Landwirtschaft ist nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes. Überragendes Industriezentrum und einer der traditionellen wirtschaftlichen Kernräume ist das Oberschlesische Industriegebiet im Südosten des Landes.

Gemeinschaft Unabhängiger Staaten

GUS ist die Abkürzung für Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Der Staatenbund, der vom Osten Europas bis nach Asien reicht, umfasst im Wesentlichen die Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

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