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Steppentypen

Als Steppe bezeichnet man die Vegetationsformation der winterkalten,
trockenen Mittelbreiten. In der Steppe bilden Gräser und Kräuter mit einem ausgesprochenen Aspektwechsel die Pflanzendecke. Als Vegetationszeit gelten die Frühjahrs- und Frühsommermonate, während im Spätsommer bis Herbst Trockenruhe und während des langen Frostes Winterruhe herrscht. Die Steppen werden regional unterschiedlich bezeichnet: Steppe, Prärie, Pampa, Veld. Als Norm-Bodentyp der Steppe gilt die Schwarzerde („Tschernosem“), deren Entstehung in engem Zusammenhang mit den besonderen Klimabedingungen, der leicht zersetzbaren Gras- und Krautstreu und dem reichen Bodenleben steht.
Die die Vegetationsentwicklung limitierenden geringen Niederschläge führen zur Ausbildung unterschiedlicher Steppentypen: Wald-, Langgras-, Mischgras-, Kurzgras- und Wüstensteppe. Heute sind die Steppen die Kornkammern der Erde und die Zentren der Großviehzucht. In Schutzgebieten soll die Natürlichkeit der Steppen erhalten werden.

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Die Steppen der winterkalten, trockenen Mittelbreiten

Als Steppe bezeichnet man die weithin baumfreie bzw. baumarme Vegetationsformation der trockenen Mittelbreiten. Steppen gibt es auch in den Übergangsbereichen zu anderen geografischen Zonen, z. B. zu den winterfeuchten Subtropen und zu den Halbwüsten (Bild 1).

In der Steppe bilden Gräser (vor allem Schwingel-, Feder- und Bartgrasarten) und Kräuter die Pflanzendecke. Die Pflanzendecke weist einen ausgesprochen jahreszeitlichen Aspektwechsel auf. Die üppige grüne Vegetation des Frühjahrs weicht den grau-trockenen Sommer- und Herbstmonaten. Als Vegetationszeit gelten die Frühjahrs- und Frühsommermonate, während im Spätsommer bis in den Herbst hinein Trockenruhe herrscht. Diese wird dann während der Frostmonate durch die Winterruhe abgelöst.

Als Norm-Bodentyp der Steppen gilt die Schwarzerde (russ. Tschernosem). Ihre Entstehung steht in engem Zusammenhang mit den besonderen Klimabedingungen, der leicht zersetzbaren Gras- und Krautstreu und dem reichen Bodenleben (Bodenwühler, Regenwürmer usw.). Die Schwarzerde zeichnet sich durch einen 70 bis 90 cm mächtigen Ah-Horizont aus. Dieser Bodenhorizont besitzt einen hohen Humusgehalt und wird von den Wühlgängen von Wirbeltieren und von Regenwurmröhren durchzogen.

Die Entwicklung der Vegetation, u. a. Wuchshöhe, -dichte und Artenvielfalt, wird durch die Niederschlagsmengen bestimmt bzw. durch Wassermangel beeinträchtigt. Unterschiedliche Niederschlagsmengen führen deshalb auch zur Ausbildung unterschiedlicher Steppentypen. Während in den Waldsteppen noch reichlich Niederschläge fallen, nehmen sie zu den Langgras-, Mischgras-, Kurzgras- und Wüstensteppen hin stetig ab.

Heute sind die Steppen, beispielsweise die Prärien Nordamerikas oder die Steppen Russlands und der Ukraine, die Kornkammern der Erde. Sie werden aber auch, wie beispielsweise die Pampa Argentiniens, für die Großviehzucht genutzt. Deshalb dienen in vielen Steppenregionen Schutzgebiete dem Erhalt der Natürlichkeit der Steppen.

  • Verbreitung und Bezeichnungen der Steppen

Die Steppentypen der mittleren Breiten

Die Waldsteppe stellt vor allem in Eurasien ein bis zu 150 km breites Übergangsgebiet von der kaltgemäßigten borealen Nadelwaldzone, der Taiga, zur Zone der trockenen Mittelbreiten dar. Die Bäume, Stieleiche, Hängebirke, Zitterpappel und in Sibirien auch die Sibirische Lärche, stehen entweder relativ weit auseinander und besitzen einen kraut- und grasreichen Unterwuchs.
Häufig bilden sie aber auch Baumgruppen oder größere Waldinseln. Die eigentlichen Steppenbereiche besitzen einen wiesenartigen Charakter. Regional können unterschiedliche Hauptgrasarten hervortreten, wie Federgräser, Trespen- und Rispengräser oder Quecken. Außerdem gibt es in der Waldsteppe viele Zwiebelpflanzen und Kräuter, u. a. die Steppenerdbeeren. Als Norm-Bodentyp der Waldsteppe gilt eine degradierte Schwarzerde, der sogenannte „Phaeozem“.

In der Langgrassteppe, die auch als Feuchtsteppe, Krautsteppe oder Wiesensteppe bezeichnet wird, kommen noch Waldinseln auf Sonderstandorten vor. Solche Sonderstandorte können Einzelberge und Hügelgebiete mit Fels- und Schuttbildungen oder Senken mit Feuchtezufluss sein.
Neben Gräsern, die mit über 90 % in der Pflanzenmasse dominieren, gibt es viele Kräuter, u. a. Korbblütler und Hülsenfrüchtler. Infolge der noch günstigen Feuchteversorgung sind die Gräser durchweg etwa 50 bis 80 cm hoch. Infolge dieses hohen und meist dichten Graswuchses kommt es innerhalb der Gras- und Krautschicht zu einer deutlichen Abschwächung des Lichteinfalls und demzufolge zu einer Verminderung der Fotosynthese unmittelbar über dem Boden.
Schneeschmelze und Frühjahrsniederschläge führen im Frühjahr zu einer guten Bodendurchfeuchtung. Dadurch erhält die Vegetation einen deutlichen Entwicklungsimpuls. Nur wenige Wochen später trocknet der Boden allerding aus, und die Feuchtebilanz gestaltet sich nun über mehrere Monate negativ. Erst die Herbstniederschläge führen wieder zu einer nennenswerten Bodendurchfeuchtung. Bald gefriert jedoch der Boden im bitterkalten Winter bis in größere Tiefe. Norm-Bodentyp ist wiederum die Schwarzerde, der „Tschernosem“.

Die sich anschließende Mischgrassteppe geht nach Süden bald in die Kurzgrassteppe. In der Kurzgrassteppe, die auch als Trockensteppe oder Krautarme Steppe bezeichnet wird, gibt es keinen Wald mehr. Ausnahmen bilden die Ufer- und Auenwälder entlang der Flüsse, die als „Fremdlingsflüsse“ diese Regionen durchziehen.
Die Kurzgrassteppen Eurasiens unterscheiden sich von den Prärien Nordamerikas deutlich in den Pflanzenbeständen. Der Bedeckungsgrad des Bodens liegt zumeist unter 50 %. Nur in den Senken werden 85 % erreicht.
In Südrussland wachsen neben vorherrschenden Federgräsern, Schwingel- und Trespengras verschiedene Wermut- und Wolfsmilcharten sowie Grasnelken und salzverträgliche Pflanzen. Aus Nordamerika kennt man das Büffelgras.
Die Vegetationsperiode ist in der Kurzgrassteppe nur auf das Frühjahr beschränkt. Sieben bis zehn Monate sind dagegen arid oder halbarid, also mehr oder weniger trocken. Der Norm-Bodentyp ist ein kalkhaltiger kastanienfarbener Boden, der nach seiner Farbe als „Kastanosem“ bezeichnet wird. In der Zone der Kurzgrassteppen ist auch die Grenze des effektiven Regenfeldbaus erreicht.

In der Wüstensteppe ist der Pflanzenbestand noch lückenhafter. Dabei dominieren Zwerg- und Halbsträucher, und die Gräser treten zurück. Die Pflanzen haben sich mit ihren Wuchsformen und Überdauerungsstrategien an den Dürre- und Salzstress, an starke Beweidung und gegebenenfalls auch an Feuer angepasst. Sie können durch verholzte Wurzeln, über Zwiebeln oder als Samen längere Dürreperioden überdauern. Außerdem haben sie ein verzweigtes Wurzelsystem zur Wassersuche und -aufnahme ausgebildet. Schließlich können sie die Größe ihrer Blätter vermindern, die Blätter einrollen sowie ihre Spaltöffnungen regulieren oder sie in Trockenzeiten ganz abwerfen.
Norm-Bodentypen sind Kalk-, Gips- und verdunstungsbedingte Salzböden. Der Ackerbau ist ohne Melioration und Bewässerung in der Wüstensteppe nicht mehr möglich.

Insgesamt gibt es also, wie die folgende Tabelle zeigt, zwischen den unterschiedlichen Steppentypen sehr charakteristische Merkmalsunterschiede.

 Langgras-steppeKurzgras-steppeWüsten-steppe

aride Monate
[Anzahl]

>37-10~11
humide Monate
[Anzahl]
>6<5~1
Niederschläge
[mm/Jahr]
300–500250–350100–300

Pflanzenmasse [t/ha]

davon O : U [%]

23

35 : 65

21

14 : 86

10

14 : 86

Pflanzenmasse-produktion
[t/ha/Jahr],

davon O : U [%]

13



62 : 38

9



33 : 67

4



33 : 67

Erläuterung: O = oberirdisch, U = unterirdisch

 

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Steppentypen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/steppentypen (Abgerufen: 04. July 2025, 13:49 UTC)

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Anden – die Kordilleren Südamerikas

Die Anden, auch Kordilleren genannt, sind das mächtige Kettengebirge, das den ganzen Westrand Südamerikas entlangstreicht. Sie bestehen im Wesentlichen aus zwei Hauptzügen, den West- und den Ostkordilleren. Im Hochland dazwischen befinden sich Hochebenen (z. B. Altiplano) oder Längstäler (z. B. Allee der Vulkane). Die Hochebenen und Hochtäler bilden die Sierren.
Den Kordilleren sitzen mächtige Vulkane auf (z. B. Aconcagua, Huascarán, Chimborazo). Die Anden gehören zur jüngsten Gebirgsbildungsära (gleichaltrig mit Alpen und Himalaja), die hier nicht ganz abgeschlossen ist (z. B. noch Vulkanausbrüche und Erdbeben).

Republik Usbekistan

Usbekistan bedeutet „Land der Usbeken“ – „stan“ heißt Land oder Platz. Usbekistan ist ein Binnenland in Mittelasien. Etwa 60 % der Landesfläche sind Halbwüsten und Wüsten, 20 % werden von Oasen mit Siedlungen eingenommen und die restlichen 20 % entfallen auf Gebirge.
Bis 1991 war Usbekistan Teil der UdSSR („Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ – kurz: Sowjetunion). Es hieß „Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik“. Zum heute selbstständigen Usbekistan gehören 12 Regionen und die im Nordwesten, am Aralsee liegende Karakalpakische Autonome Republik.
Von der Größe her ist das Land etwa ein Viertel größer als Deutschland, hat aber nur ca. ein Viertel der Einwohner Deutschlands.
Seit 1930 ist Taschkent die Hauptstadt Usbekistans.

Buenos Aires – Hauptstadt Argentiniens

Buenos Aires liegt am Rio de la Plata und ist Hauptstadt sowie politisches und geistiges Zentrum Argentiniens. Sie ist eine der größten städtischen Agglomerationen Südamerikas und bedeutendstes Wirtschaftsgebiet des Landes.

Nordamerika – Alaska

Alaska bildet den nordwestlichen Abschluss des Kontinents Nordamerika und ist der größte Bundesstaat der USA. Sein „Rückgrat“ ist eine Kette der Rocky Mountains mit dem höchsten Berg Nordamerikas. Alaska liegt in der polaren und subpolaren Klimazone und ist weithin von Tundren bedeckt.
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Republik Chile

Chile erstreckt sich als schmaler Streifen an der Pazifikküste Südamerikas.
Die Anden mit dem Großen Längstal im Zentrum und der Atacama im Norden prägen den Naturraum. Klima und Vegetation weisen bedingt durch die Eigenart der Gestalt des Landes große Unterschiede auf.
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