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Republik Usbekistan

Usbekistan bedeutet „Land der Usbeken“ – „stan“ heißt Land oder Platz. Usbekistan ist ein Binnenland in Mittelasien. Etwa 60 % der Landesfläche sind Halbwüsten und Wüsten, 20 % werden von Oasen mit Siedlungen eingenommen und die restlichen 20 % entfallen auf Gebirge.
Bis 1991 war Usbekistan Teil der UdSSR („Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ – kurz: Sowjetunion). Es hieß „Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik“. Zum heute selbstständigen Usbekistan gehören 12 Regionen und die im Nordwesten, am Aralsee liegende Karakalpakische Autonome Republik.
Von der Größe her ist das Land etwa ein Viertel größer als Deutschland, hat aber nur ca. ein Viertel der Einwohner Deutschlands.
Seit 1930 ist Taschkent die Hauptstadt Usbekistans.

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Wichtige Daten zum Land

Fläche:447 400 km²
Einwohner:26,5 Mio.
Bevölkerungsdichte:59 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:
1,5 %/Jahr
Lebenserwartung:67 Jahre
Landeshauptstadt:Taschkent – „Stadt aus Stein“,
2,2 Mio. Einwohner,
Partnerstadt von Berlin
Staatsform:Republik
Sprachen:Usbekisch, Russisch, Sprachen
der Minderheiten
Religionen:Muslime, russisch-orthodoxe Christen
Klima:Sommerheißes Kontinentalklima der gemäßigten Zone
Bodennutzung:3 % Wald, 10 % Ackerland, 70 % Wüste
Wirtschaftssektoren (Anteil der Beschäftigten 2003):Industrie 22 %
Dienstleistungen 43 % Landwirtschaft 35 %
Exportgüter:27,5 % Baumwolle, 13,7 % Dienstleistungen, 10,3 % Energie und Energieträger, 6,6 % Metalle, 5,4 %, Nahrungsmittel, 3,4 % Maschinen und Ausrüstungen, 2,9 % chemische Erzeugnisse.
Bruttosozialprodukt:

BIP: 9 949 Mio. US-$ (2003)

420 US-$/Einw. (2003)

 

Naturraum

Oberflächengestalt

Etwa zwei Drittel der Landesfläche Usbekistans nimmt das Tiefland von Turan ein, ein abflussloses Becken, dessen Flüsse folglich keine Verbindung zu den Weltmeeren haben. Das Landschaftsbild ist recht monoton. Weite, fast ebene Flächen werden nur von einzelnen Plateaus unterbrochen. Im Südosten des Landes erstrecken sich die Ausläufer des Tienschan und der Ferganaketten bis in die Umgebung von Taschkent und Samarkand. Die höchste Erhebung mit 4299 m ist der Berg Beschtor.
Usbekistan wird häufig von Erdbeben heimgesucht. Bei einem schweren Erdbeben wurden 1966 große Teile der Hauptstadt Taschkent zerstört.

Gewässer

Im Süden fließt als Grenzfluss zu Turkmenistan der Amudarja und im Norden der Syrdarja. Beide Flüsse sind Fremdlingsflüsse. Aus dem Zusammenfluss von Naryn und Karadaja entsteht der Syrdarja, der entlang des Ferganabeckens am Nordostrand der Wüste Kysylkum fließt und eine Länge von 2 212 km aufweist. Im Hindukusch entspringt der Amudarja, dessen Länge 2 540 km beträgt. Die Oasen und andere landwirtschaftliche Nutzflächen werden über weitverzweigte Kanalsysteme (ca. 1 500 km Länge) mit dem Wasser dieser beiden Flüsse bewässert.

1960 war der Aralsee der viertgrößte Binnensee der Erde, heute rangiert er nur noch an achter Stelle der großen Binnenseen. „Meer Mittelasiens“ wurde er einst genannt. Bis Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts mündeten Amudarja und Syrdarja noch in den Aralsee. Doch aufgrund der zu großen Nutzung des Flusswassers zur Bewässerung der bis 1991 zunehmenden Anbauflächen für Baumwolle, erreichen Amudarja und Syrdarja den Aralsee heute nicht mehr. Sie versickern durch diese Übernutzung weit über 100 km vor dem Aralsee.
Das Sterben des Aralsees gehört zu den größten von Menschen ausgelösten ökologischen Katastrophen der Gegenwart. Ehemalige Küstenstädte mit ausgeprägter Fischereiwirtschaft, wie Kasachdaria, liegen heute über 100 km vom Aralsee entfernt, erlitten einen wirtschaftlichen Niedergang und eine enorme Bevölkerungsabwanderung. Die Austrocknung der Region um den Aralsee wirkt sich zusammen mit der Bodenversalzung, dem Absterben der Süßwasser liebenden Vegetation und der Klimaveränderung auch auf die Gesundheit der Bevölkerung, vor allem in der Karakalpakische Autonome Republik, aus. Etwa drei Millionen Menschen leiden darunter, dass vor allem im Frühjahr und im Herbst Stürme den mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln aus dem Reis- und Baumwollanbau angereicherten Sand des trocken gefallenen Seebodens in die Atmosphäre blasen. Die Konzentration von Dioxin in Blut und Muttermilch in der Aralseeregion liegt um das Fünffache über westeuropäischen Vergleichswerten. In Wurzelgemüsen fand sich eine 12-fach höhere Konzentration des Ungezieferbekämpfungsmittels DDT (Dichlordiphenyltrichloräthan).

Klima

Klimatisch gesehen liegt Usbekistan im sommerheißen Kontinentalklima der gemäßigten Klimazone (Bild 5). Charakteristisch sind große Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter. Im Januar liegen die mittleren Tagestemperaturen zwischen -6 °C und 2 °C und im Juli zwischen 26 °C und 32 °C. Die Sommer sind trocken und sehr warm, die Winter schneearm und kalt. Der Winter hält im Süden bis zu zwei Monate an, im Norden sogar bis zu fünf Monate.
Es fallen in Usbekistan nur geringe Niederschlagsmengen. Im Tiefland von Turan liegt der mittlere Jahresniederschlag zwischen 50 und 150 mm. Das Tiefland ist somit arid bis semiarid. An den Luvseiten der Gebirge fallen zwischen 400 mm, regional bis zu 1000 mm Niederschlag im Jahr. Diese Zunahme des Niederschlags ist bereits in Samarkand festzustellen.

  • Klimadiagramme von Tschimbai (bei Nukus) und von Samarkand

Vegetation

In Usbekistan gibt es zwei Wüsten. Im Süden befindet sich die Wüste Karakum, was so viel bedeutet wie schwarzer Sand, jedoch ist hier nicht solch ein Sand zu finden, sondern vielmehr muss das Wort „kara“ als „bedrohlich“ übersetzt werden. Im Norden von Usbekistan ist die Wüste Kysylkum (= roter Sand) zu finden.
Bei den Wüsten handelt es sich nicht um reine Sandwüsten, sondern sie sind mit Pflanzen bewachsen. Im März kommt eine Decke von Gräsern (Sandried) in der Wüste zum Vorschein. Krautsteppen bedecken die Gebirge; größere Waldgebiete fehlen. Charakteristisch sind Saxaulsträucher, Tamarisken und Sandakazien.

Bevölkerung

73,7 % der Bevölkerung sind Usbeken. Nach dieser stärksten Bevölkerungsgruppe ist das Land benannt. Die anderen Nationalitäten haben folgende Anteile: 5,5 % Russen, 5,1 % Tadschiken, 4,2 % Kasachen, 2 % Krimtataren, 2 % Karakalpaken, 1,1 % Koreaner.

63 % der Einwohner Usbekistans leben in ländlichen Gebieten, nur 37 % in Städten, wie Taschkent, Buchara, Samarkand, Urgentsch und anderen. Das Bevölkerungswachstum lag zwischen 1990 und 1999 im Durchschnitt bei ca. 2,3 % pro Jahr. Darin spiegeln sich der hohe Anteil der Landbevölkerung, der große Stellenwert der Familie in Usbekistan und die religiösen Einflüsse des Islam wider. Die Russen in Usbekistan leben fast ausschließlich in der Hauptstadt Taschkent und in anderen Industriegebieten. Eine größere tadschikische Minderheit hat sich in den Gebieten um Samarkand und Buchara angesiedelt. Die Karakalpaken leben in erster Linie in ihrem Heimatgebiet, der Karakalpakischen Autonomen Republik.

Usbekistan gehört mit einem Bruttosozialprodukt von 360 US-$ (2000) pro Einwohner zu den ärmeren Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
Die medizinische Versorgung ist unzureichend. Die Einflüsse der zerstörten Umwelt wirken sich zunehmend auf den Gesundheitszustand der Menschen aus. Dies zeigt sich zum einen in der hohen Säuglings- und Kindersterblichkeit und zum anderen in den Todesfällen durch Krebserkrankungen und Infektionskrankheiten. 70 Jahre beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung.
Es besteht eine neunjährige Schulpflicht. Die Analphabetenrate liegt bei den weiblichen Personen bei 17 % und bei den männlichen 7 %. Sie ist damit sehr hoch.
In den Dörfern erfolgte im Laufe der Jahrzehnte der Übergang von den vorherrschenden Jurten zu festen Häusern. Heute sind beide oft nebeneinander zu finden.

Wirtschaft

Usbekistan ist reich an fossilen und mineralischen Ressourcen. Deshalb gehörte das Land zu den wichtigen Rohstofflieferanten Russlands und der UdSSR. Besonders zu nennen sind hier die Erdöllager des Ferganabeckens, an die heute eine bedeutende Industrie anknüpft. Die wichtigste Erdgaslagerstätte befindet sich in Gasli. Braunkohle und Kupfer sind weitere Bodenschätze. Von größerer Bedeutung sind die Goldvorkommen, vor allem in den Bergregionen und in der Wüste Kysylkum. In 10 Goldminen wird das begehrte Edelmetall gewonnen. Dennoch führte die Auflösung der UdSSR, der Wegfall der Lieferbeziehungen innerhalb der Union und die Durchführung wirtschaftlicher Reformen wie in vielen anderen ehemaligen Sowjetrepubliken auch zu einem wirtschaftlichen Einbruch. Folgen davon sind Knappheit an Maschinenteilen, Brennstoffen und anderen Einfuhrgütern.
Die Marktwirtschaft ist in Usbekistan bis heute nur teilweise eingeführt worden. Eine staatliche Preis- und Lohnkontrolle hat soziale Spannungen und die Verarmung großer Teile der Bevölkerung verhindert. Die Regierung unternimmt den Versuch, durch Zölle und Einfuhrvorschriften den Import zu reglementieren und nur Waren ins Land zu lassen, die in Usbekistan nicht produziert werden (z.B. Maschinen und Ausrüstungen für den Aufbau der industriellen Basis).
Ausländische Direktinvestitionen dienen vor allem zum Aufbau einer verarbeitende Industrie: Automobilindustrie, Textilindustrie, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Erdölraffinerien. Wichtige ausländische Investoren sind Südkorea, Saudi-Arabien, die Türkei, die USA und Japan.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist mit 35 % Anteil an den Wirtschaftssektoren (Industrie 23 %, Dienstleistungen 42 %) von hoher wirtschaftlicher Bedeutung für Usbekistan. Fruchtbare Böden, die auch in den Wüstengebieten erhebliche Anteile von angewehtem Löss enthalten und die günstigen Wärmeverhältnisse ermöglichen mehrere Ernten im Jahr, wo bewässert wird. Es werden anspruchsvolle Kulturpflanzen, wie Baumwolle, Wein, Obst, Getreide und Reis, angebaut.
In der Viehzucht konzentriert man sich auf die Haltung von Schafen – u.a. Karakulschafe – Rinder und Ziegen sowie Geflügel.
Usbekistan nimmt den fünften Platz in der Erzeugung von Baumwollfasern weltweit ein. 1999 wurden 1,2 Mio. t geerntet. Die Baumwolle wird nach wie vor als Monokultur angebaut, auch wenn die Anbauflächen seit 1992 um mehr als 500 Hektar reduziert worden sind.
Die Baumwolle ist eine einjährige Pflanze (Aussaat im März/April, Ernte im September/Oktober), die etwa 50 cm Höhe erreicht. Sie stellt hohe Ansprüche an die Wachstumsbedingungen: hoher Wasserbedarf durch Bewässerung für das Wachstum, kein Niederschlag während der Reife der Baumwollkapseln, mindestens 200 frostfreie Tage, Lufttemperaturen von Mai bis September über 18 °C, viel Sonne.
Die Ernte erfolgt vorwiegend per Hand. Dabei helfen viele Bewohner Usbekistans mit. Die Städter nehmen zum Beispiel Urlaub und ziehen für mehrere Wochen aufs Land. Jedes Feld muss drei- bis fünfmal gepflückt werden, weil die Kapseln unterschiedlich reifen. Die Baumwollpflanze liefert für über 200 Produkte den Rohstoff. Dazu gehören neben Textilerzeugnissen Speiseöl, Ölkuchen als Futtermittel, Kosmetika und Arzneimittel.

Verkehr

Durch Usbekistan verläuft ein Schienennetz von 7 000 km und ein Straßennetz von 43 463 km Länge. Besonders muss hierbei die Seidenstraße erwähnt werden. Sie stellt ein Geflecht weitverzweigter Handelsstraßen mit bedeutenden Knotenpunkten Usbekistans dar, das auch heute noch eine große Rolle spielt. Schon immer war die Seidenstraße eine Karawanen-Route für den Fernhandel. Zugleich liegen an ihr bedeutende Kulturstädte Usbekistans: Taschkent, Samarkand, Buchara und Chiwa. Die Seidenstraße soll als transasiatische Trasse neu belebt werden und China auf dem Landweg mit Europa verbinden. Sie stellt heute bereits eine wichtige touristische Route dar, die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus sichert.
Insgesamt gesehen ist die Verkehrsinfrastruktur schlecht ausgebaut, jedoch wird daran gearbeitet: Flughäfen werden erweitert bzw. renoviert, Eisenbahnstrecken neu gebaut und erneuert, das Straßennetz ausgebaut.

Aus der Geschichte

Die Usbeken leben schon seit Jahrhunderten in ihrem heutigen Staatsgebiet, doch erst in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde eine nationale politische usbekische Einheit gebildet. Hauptsächlich haben vier mächtige Invasoren im Laufe der Jahrhunderte das kulturelle Bild des heutigen Usbekistans geprägt: die Griechen, die Araber, die Mongolen und die Russen.

4. Jh. v.Chr.: Eroberung des Gebietes durch Alexander den Großen

8. Jh.: Eroberung des Gebietes durch die Araber

13. Jh.: Eingliederung in das Mongolenreich unter Dschinigis Khan

14. Jh.: Eingliederung in das Mongolenreich unter Timur Lenk

1599: Zerfall des Reiches in Khanate: Herausbildung der Khanate Buchara und Chiwa

1867: Eindringen des russischen Reiches in das Gebiet; Chiwa und Buchara wurden zu Vasallenstaaten Russlands (Protektorate)

1916: Allgemeiner Aufstand der Usbeken und anderer mittelasiatischer Völkerschaften gegen die Zarenherrschaft

1918: Bildung der Republik Turkestan

1920: Chiwa und Buchara wurden zu unabhängigen sowjetischen Volksrepubliken

1924: Gründung der Unionsrepublik Usbekistan

1936: Eingliederung der Karalpakischen Republik

1991: Austritt aus der Sowjetunion, Erklärung der Unabhängigkeit, Bildung einer demokratische Republik mit einem Präsidenten an der Spitze

1992: Beitritt Usbekistans zu den Vereinten Nationen

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Republik Usbekistan." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/republik-usbekistan (Abgerufen: 09. June 2025, 07:29 UTC)

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Die Wüste Sahara

Mit rund 9 Mio. km² ist die Sahara die größte Wüste der Erde. Sie liegt in Nordafrika und erstreckt sich vom Atlantik über mehr als 6000 km zum Roten Meer im Osten. Vom Mittelmeer und dem Atlas reicht sie von Norden nach Süden über 2000 km mit der Übergangszone Sahel bis zum Sudan. Die Sahara ist ein Tafelland mit Becken und Senken. Im Inneren erheben sich Gebirgsmassive. Nach Süden schließen sich Bergländer bis 1800 m Höhe an. Geröll- und Kieswüsten bestimmen weitgehend das Landschaftsbild. Nur rund 10 % sind Sandwüsten mit aufgewehten Dünen.

Das Klima ist extrem trocken und sehr heiß mit großen tageszeitlichen Temperaturschwankungen. Einziger ständig Wasser führender Fluss ist der Nil. Die Sahara hat keinen oder nur spärlichen Pflanzenwuchs. Von den etwa 5 Mio. Bewohnern der Sahara sind etwa 60 % sesshafte Oasenbauern, Nomaden oder Halbnomaden. Den größten Bevölkerungsanteil haben die Araber, Berber und Tuareg. Schon Karthager, Griechen und Römer drangen von der Mittelmeerküste aus in die Sahara vor. Die letzten unerforschten Gebiete wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg erkundet.

Sahelzone

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Diese Zone ist extrem durch Trockenheit gefährdet, wie häufige Dürreperioden mit Hungersnöten beweisen. Die geringen Niederschlagsmengen pro Jahr oder ihr Ausbleiben erschweren das Leben und die Wirtschaft in dem Raum. Grasweiden verdorren und nur Akazien und Dornsträucher überleben auf Grund ihrer tiefgreifenden Wurzeln. Die spärliche Vegetation erlaubt fast nur nomadische Viehhaltung. Futter- und Wassersuche bestimmen die Wanderungen der Nomaden. Die Anlage von Tiefbrunnen führte zu einer veränderten Lebensweise. Nur ein Teil der Familie zog noch mit der Herde, die anderen konnten sesshaft werden und Hackbau betreiben. Vermehrte Tierhaltung und eine übermäßige Nutzung haben Bodenauslaugung und -austrocknung zur Folge. Zusammen mit der Auswehung durch Wind führt dies zu einer Ausdehnung der Wüste.
Die Desertifikation ist ein weltweites Problem. In der Sahelzone sind 400000 Menschen davon betroffen. Langfristige Hilfsprogramme für die von den Hungersnöten betroffenen Menschen und Gegenmaßnahmen zur Desertifikation werden weltweit von Entwicklungshilfeexperten erstellt.

Sibirien

Sibirien ist eine Großlandschaft im nördlichen Asien. Es umfasst den größten Teil des asiatischen Territoriums von Russland sowie den Norden von Kasachstan. Es liegt zwischen dem Ural im Westen und dem Pazifik im Osten, zwischen dem Nordpolarmeer im Norden und der Kasachischen Schwelle sowie der Gebirgsumrahmung an den Grenzen zur Mongolei und zu China im Süden. Sibirien ist rund 16 Mio. km² groß und damit größer als Europa. Es hat jedoch nur etwa 33 Mio. Einwohner. Seine Nord-Süderstreckung beträgt rund 3500 km, die Ausdehnung von West nach Ost etwa 7000 km. Das Relief Sibiriens gliedert sich in die Großeinheiten Westsibirisches Tiefland, Mittelsibirisches Bergland, Nordsibirisches Tiefland sowie Nordsibirisches Gebirgsland. Das Klima ist kontinental mit extrem kalten Wintern und geringen Niederschlägen. Die Vegetationszonen verlaufen annähernd parallel zu den Breitengraden. Von Norden nach Süden folgen Polare Wüste, Tundra, Taiga, Waldsteppe und Steppe aufeinander. Die Bevölkerungsverteilung ist äußerst ungleichmäßig. Die Besiedlung beschränkt sich hauptsächlich auf einem Gürtel beiderseits der Transsibirischen Eisenbahn. Zwei Drittel der Bevölkerung leben in Städten. Nur der Süden Sibiriens bietet der Landwirtschaft günstige Voraussetzungen für Ackerbau. Sibirien ist reich an Erzvorkommen. Die Förderung und Nutzung fossiler Brennstoffe bilden die Grundlage für Eisen-, Bunt- und Leichtmetallindustrie sowie für Maschinenbau.
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Drei Viertel der Bevölkerung sind Ukrainer, Russen sind mit 22 % die größte Minderheit.
Die Ukraine ist reich an Bodenschätzen und hat beste Böden, so dass sie der Wirtschaft trotz großer Probleme, nach 1991 marktwirtschaftlich orientiert zu arbeiten, gute Chancen für eine positive Entwicklung bietet. In der Kornkammer Ukraine wird vor allem Weizen angebaut, die Steinkohlevorkommen im südlichen Donez-Becken sind Mittelpunkt eines Hüttenbezirks mit Eisenindustrie. Kohle, Eisenerze und metallurgische Erzeugnisse sind wichtige Ausfuhrprodukte.

Der Aralsee – ein gefährdeter Lebensraum

Der Aralsee ist ein abflussloser See in Mittelasien, der von den Strömen Amudarja und Syrdarja gespeist wird. In der Region um den See, dessen Fläche seit Jahrzehnten schrumpft, hat sich eine ökologische Katastrophe ereignet. Ursachen sind Eingriffe des Menschen in das Ökosystem zur Gewinnung von Bewässerungsflächen für den Baumwollanbau. Bei diesen Eingriffen wurden die komplexen Zusammenhänge zwischen allen Komponenten des Ökosystems nicht hinreichend berücksichtigt, was katastrophale Folgen hatte.

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