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  4. 5.1 Das Mittelalter als geschichtliche Epoche
  5. 5.1.1 Periodisierung des Mittelalters in Europa
  6. Das Mittelalter in Europa – Überblick

Das Mittelalter in Europa – Überblick

Als Mittelalter wird die auf die Antike folgende und der Neuzeit vorangehende geschichtliche Epoche bezeichnet. Innerhalb des Mittelalters wird eine Binnenperiodisierung vorgenommen. So unterscheidet man:

  • Frühmittelalter (5.- Mitte 11. Jh.),
  • Hochmittelalter (Mitte 11. - Mitte 13. Jh.) sowie
  • Spätmittelalter (Mitte 13. - ca. 1500).

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Binnenperiodisierung

Als Mittelalter wird die auf die Antike folgende und der Neuzeit vorangehende geschichtliche Epoche bezeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass das Mittelalter mit der Völkerwanderung (3.–5. Jh.) beginnt und um 1500 mit der Reformation endet. Die Völkerwanderung umreißt dabei speziell die Zeit zwischen 376 und 568, dem Hunnenansturm und der Eroberung Italiens durch die Langobarden.
Innerhalb des Mittelalters wird eine Binnenperiodisierung vorgenommen. So unterscheidet man:

  • Frühmittelalter (5.–Mitte 11. Jh.),
  • Hochmittelalter (Mitte 11. – Mitte 13. Jh.) sowie
  • Spätmittelalter (Mitte 13. – ca. 1500).

Wann das Mittelalter beginnt und endet, ist umstritten. Die Geschichtswissenschaftler haben ihre Diskussion darüber bislang nicht abgeschlossen. Klassische Zäsuren für den Beginn aus der Sicht des europäischen Mittelalters sind

  • der Untergang des Weströmischen Reiches 476
  • oder das Eindringen des Islam nach Europa im 7. und 8. Jh.

Für das Ende des Mittelalters werden

  • die Reformation 1517,
  • die Entdeckung Amerikas 1492 oder
  • die Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453

angeführt.

  • Das Mittelalter wird von einigen als heile Welt, als Idylle, verklärt, die anderen sehen in dieser geschichtlichen Periode eine Zeit der Dunkelheit und Unfreiheit.

    D. Langermann, Berlin

Das Frühmittelalter ist gekennzeichnet durch die Herausbildung feudaler Herrschaftsstrukturen. Dazu gehören

  • Grundherrschaft, d. h. die Verfügungsgewalt des Adels über Grund und Boden und die auf ihm lebenden Bauern,
  • Übergang des Bauern in hörige Abhängigkeit,
  • Herausbildung des Lehnsrechts, d. h. der Verleihung von Grund und Boden durch den König an seine Vasallen,
  • Herausbildung des Papsttums innerhalb der katholischen Kirche, d. h., der Bischof von Rom gilt als Stellvertreter Gottes auf Erden,
  • der Papst stellt sich unter den Schutz des fränkischen Königs, d. h., es beginnt die faktische Trennung von Papst und Byzanz,
  • Entstehung multinationaler Staatsgebilde.

Das Hochmittelalter ist aus deutscher Sicht durch die Herausbildung eines deutschen Staatswesens gekennzeichnet. Neuere Forschung sieht den Beginn des Hochmittelalters mit den entscheidenden gesellschaftlichen Wandlungen seit dem 11. Jh. an:

  • deutliches Bevölkerungswachstum,
  • gestiegener Nahrungsbedarf,
  • Verbesserung der Produktionsmethoden innerhalb der Landwirtschaft,
  • Erschließung neuer Siedlungsgebiete,
  • Entstehung neuer Märkte durch Aufschwung in Handwerk und Handel,
  • Städte- und Handelsbündnisse,
  • Aufschwung der Städte,
  • Ansiedlung von Bauern in den Städten,
  • wachsender Einfluss des Papsttums,
  • Entstehung neuer Bildungseinrichtungen (Universitäten).

Im Spätmittelalter machte sich eine allgemeine Krisenstimmung breit. Pestepidemien (besonders in den Jahren 1347–1351, 1361/62, 1371, 1385 und 1457/58), Missernten und Hungersnöte führten zu weiteren gesellschaftlichen Veränderungen. Durch

  • Bevölkerunsrückgang kam es zu
  • Verödungen ganzer Landstriche.
  • Es kam zum (zum Teil fluchtartigen) Abzug ländlicher Bevölkerung in die Städte.
  • Preisverfall für Getreide
  • steigerte die Not der armen Bevölkerung.
  • Man wich auf Viehhaltung aus, wo die Böden zu schlecht für die Getreideproduktion waren.
  • Die soziale Lage der Bauern verschlechterte sich, es begann der Weg in die Gutsherrschaft.
  • Durch erste große Bauernaufstände (1348: Bauernaufstand in Frankreich [„Jacquerie“]); 1381: Unruhen in England) versuchte die ländliche Bevölkerung auf ihre Not aufmerksam zu machen.
  • Die zunehmende Verschuldung des Fürsten und die Schaffung von Söldnerheeren führten zu Raubrittertum.

Krankheit wurde als Strafe Gottes für begangene Sünden verstanden. Es kam zu extremen Bußhaltungen: Flagellanten- (= Selbstgeißler)gruppen zogen durch die Lande und riefen zu erhöhter Bußfertigkeit auf. Insgesamt kam es zu einer

  • allgemeinen Krisenstimmung,
  • politisches Übergewicht des hohen Adels,
  • Änderung des Verältnisses der Menschen zum Tod (Tod als Bedrohung):
  • Jenseitsgewandtheit und erstarkte Religiosität der Menschen erzeugten eine
  • pessimistische Lebenshaltung (Vanitas, Vanitatum, „et omnia vanitas“, lat.= „Eitelkeit der Eitelkeiten, und alles ist Eitelkeit“), das bedeutet Vergeblichkeit, Nichtigkeit, leeres Gerede.
  • Andererseits wurden kirchliche Normen ignoriert, Begüterte führten ein Leben in Luxus,
  • Hexenverfolgungen,
  • Verfolgung der Juden als vorgebliche „Feinde Gottes“.
  • Die Rolle der Ritter veränderte sich. Sie wurden nicht mehr für den Kriegsdienst benötigt, wodurch sie raubend durch die Lande zogen. Als „Raubritter“ versuchten sie, ihren sozialen Status zu erhalten.

    D. Langermann, Berlin

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Das Mittelalter in Europa – Überblick." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/das-mittelalter-europa-ueberblick (Abgerufen: 05. July 2025, 02:19 UTC)

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Frühe Neuzeit – ein Überblick

Mit dem Begriff Neuzeit wird die sich an das Mittelalter anschließende und bis in die Gegenwart reichende geschichtliche Epoche bezeichnet. Der Zeitraum von 1450 bis 1500 wird von Historikern für Europa als Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit angesetzt. Diese Übergangszeit ist mit bedeutsamen Erfindungen, Entdeckungen und historischen Ereignissen verbunden, z. B. mit der Entdeckung Amerikas, der Erfindung des Buchdrucks, dem Beginn der Reformation und der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen. Diese Ereignisse verdeutlichen, dass die Grundzüge der Neuzeit bereits im ausgehenden Mittelalter heranreiften. Zu ihnen gehören die großen geografischen Entdeckungen der Erde, die Verbreitung des Humanismus von Italien über ganz Europa, die Reformation, die die Allmacht und Einheit der mittelalterlichen Kirche erschütterte und schließlich aufhob, die Emanzipation des Bürgertums vom bisher alleinherrschenden Adel und die Herausbildung souveräner europäischer Nationalstaaten.
Die Neuzeit umfasst drei Zeitabschnitte: die Frühe Neuzeit (1450 bis 1650), die Jüngere Neuzeit (1650 bis 1789) und die Neueste Zeit (1789 bis zur Gegenwart). Zwischen diesen Phasen der Neuzeit stehen als Zäsuren zwei große geschichtliche Ereignisse: der Westfälische Frieden von 1648 und die Französische Revolution von 1789.

Manfred, König von Sizilien

* 1232
† 26.2. 1266 in Benevent

MANFRED war von 1258 bis 1266 König von Sizilien. Er wurde als nichtehelicher Sohn Kaiser FRIEDRICHs II. und der Markgräfin BIANCA LANCIA geboren. Die Beziehung der Eltern wurde nachträglich legalisiert.
M ANFRED erhielt von seinem Vater Privatunterricht und arbeitete sogar an dessen Falkenbuch mit. Das Vorwort stammt von ihm. Er erbte von seinem Vater Tarent und die Reichsverweserschaft (Stellvertreter seines Halbbruders, des Römischen Königs KONRAD IV.) in Italien.
1258 ließ er das Gerücht streuen, KONRADs IV. Sohn KONRADIN sei tot und ernannte sich zum König von Sizilien und Apulien. Daraufhin wurde er exkommuniziert (KIrchenbann). Ihm gelang es zwar noch, seinem Reich einige Gebiete bis hin zur Lombardei anzugliedern, der französische Graf KARL VON ANJOU besiegte MANFRED jedoch in Benevent am 26.2. 1266.

Otto I., der Große

* 23.11.912 in Wallhausen
† 07.05.973 in Memleben

OTTO I. wird als der bedeutendste Ottonenherrscher betrachtet. Seit 936 deutscher König und infolge seiner zweiten Heirat mit der Königinwitwe ADELHEID 951 auch italienischer König, wurde er 962 vom Papst in Rom zum römischen Kaiser gekrönt. OTTO der Große begründete die Tradition der Verbindung von ostfränkisch-deutscher Königswürde und Kaisertum. Die ersten Jahre seiner Regierung waren geprägt durch Konflikte mit Mitgliedern der königlichen Familie und mächtigen Adeligen, bis sich OTTO endgültig als alleiniger Herrscher im ostfränkischen Reich durchgesetzt hatte. 955 schlug OTTO die Ungarn auf dem Lechfeld und zwei Monate später bezwang er die Slawen an der Recknitz. Mit diesen großen Erfolgen erwies sich OTTO I. als siegreicher Beschützer der lateinischen Christenheit und sein imperialer Charakter war unbestritten. Seine Herrschaft stützte sich auf die Reichskirche. 968 setzte der Kaiser die Errichtung des Erzbistums Magdeburg durch und baute es zu einem bedeutenden Missionsstützpunkt bei der Eroberung slawischer Gebiete und deren Christianisierung aus.

Das Rittertum im Mittelalter

Das Rittertum hatte seine Ursprünge im germanischen Gefolge. Bereits die frühmittelalterlichen Hausmeier und Könige der Karolinger schufen sich ein schlagkräftiges Heer von berittenen Gefolgsleuten. Gegen die Überlassung von Grund und Boden als Lehen leisteten diese ihren Lehnsherren Kriegsdienste als Ritter. Ritterheere beherrschten im Hochmittelalter die Kriegsschauplätze. Das adlige Rittertum erlebte seine Blütezeit, und der Ritter wurde zur Leitfigur der höfischen Gesellschaft an den Kaiser- und Fürstenhöfen. Der Niedergang des Rittertums erfolgte im ausgehenden Mittelalter im Zusammenhang mit dem Aufkommen von Landsknechtheeren, der Verbesserung der Waffentechnik, der zunehmenden politischen Macht der Territorialfürsten und der wachsenden wirtschaftlichen Stärke der Städte. Das Rittertum besaß einen Ehrenkodex mit genau vorgeschriebenen ritterlichen Tugenden und Verhaltensweisen. Dazu gehörten u. a. die Pflicht zum Minnedienst und zur Teilnahme an Turnieren. Im wirklichen Leben des Rittertums klafften aber Ideal (Ehrenkodex) und Wirklichkeit weit auseinander.

Das Hausmachtkönigtum

Der deutsche König des Spätmittelalters gelangte im Gegensatz zu den westeuropäischen Monarchen nicht durch Erbfolge, sondern durch die Wahl der Kurfürsten zur Herrschaft. Deshalb setzte er seine Königsherrschaft in erster Linie zur Förderung seines eigenen Hauses und erst sekundär zum Wohle des Reiches ein. Auch die Kurfürsten trachteten danach, möglichst schwache Kandidaten auf den deutschen Königsthron zu bringen, um ihren eigenen Einfluss gegenüber der Zentralgewalt zu stärken. Die Politik des Königs, die der Förderung des eigenen Hauses eindeutig Vorrang zulasten des Reichsinteresses einräumte, nennt man Hausmachtpolitik.

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