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  6. Der Seeweg nach Indien – Vasco da Gama

Der Seeweg nach Indien – Vasco da Gama

VASCO DA GAMA (1469–1524) wurde um 1469 in Sines, einem Seehafen im Süden Portugals, geboren. Er studierte Astronomie und Navigation. In der Marine Portugals brachte er es bis zum Marineoffizier. Er umsegelte das Kap der Guten Hoffnung, entdeckte den Seeweg nach Indien und wurde Vizekönig der portugiesischen Besitzungen in Indien. Durch seine Entdeckungen eröffnete er den Seehandel der Europäer mit Asien und trug dazu bei, dass sich Portugal zusammen mit Spanien im 16. Jh. zur bedeutendsten Kolonialmacht entwickelte.

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VASCO DA GAMA wurde um 1469 in Sines, einem Seehafen südlich der Hauptstadt Lissabon, als zweiter Sohn von ESTEVÃO DA GAMA, eines Beamten in Diensten DON FERNANDOS geboren und starb am 24.12. 1524 in Cotchin (Ost-Indien). Er entstammte wie viele portugiesische Entdecker und Eroberer dem kleinen Adel. Er wuchs in Evora auf. Mit 15 Jahren wurde er bereits Seemann. In den 1480er-Jahren wurde er in den Orden des Heiligen Jakob aufgenommen. Er studierte Astronomie und Navigation und nahm als Jugendlicher an den Auseinandersetzungen mit Kastillien teil. Seit 1492 war er Navigationsoffizier in Diensten Königs JOÃO II. von Portugal (1481–1495). Da war er gerade 23 Jahre alt. Er machte sich einen Namen als Verteidiger der portugiesischen Besitzungen an der Küste des heutigen Guinea und der Algarve vor den Franzosen.

Portugal auf dem Weg nach Indien

Bereits Mitte des 14. Jh. war nach der Vertreibung der Mauren rund 250 Jahre vor Spanien das Königreich Portugal entstanden. In den aufblühenden Städten des Königreiches entwickelte sich bald im Bündnis mit der aufsteigenden absolutistischen Monarchie ein wirtschaftlich starkes, Handel treibendes Bürgertum. Die reichen Kaufleute entwickelten bald das Bestreben, über die Grenzen des Landes hinaus zu expandieren.
Für die Expansion Portugals war auch die zielstrebige finanzielle und organisatorische Planung und Vorbereitung entsprechender Unternehmungen, die HEINRICH DER SEEFAHRER leistete, von wesentlicher Bedeutung. HEINRICH gilt deshalb nicht zu Unrecht als „Vater des Entdeckungszeitalters“.
Der portugiesische Handelsexpansionismus war zunächst auf Afrika gerichtet, wo u. a. das Gold aus dem westlichen Sudan lockte. Im Jahre 1415 wurde Ceuta an der Nordspitze Afrikas (heute Marokko) von den Portugiesen erobert. Von Ceuta aus drangen die Portugiesen dann kontinuierlich entlang der afrikanischen Westküste von Kap zu Kap und Insel zu Insel bis zur Südspitze Afrikas, dem Kap der Guten Hoffnung, vor.
Auf diesem Weg, der deshalb auch als Kap- und Inselspringen bezeichnet wird, wurde der Zugang zu den reichen afrikanischen Goldmärkten geöffnet, die bis zur Entdeckung Amerikas die Hauptquellen für europäisches Gold waren. Die Seefahrer brachten aber auch andere Reichtümer ins Land, woran die Namen vieler Küstenbereiche Afrikas noch heute erinnern, z. B. Pfefferküste, Sklavenküste, Goldküste, Elfenbeinküste.
Nach dem Vordringen von BARTOLOMEU DÍAZ bis zum Kap der Guten Hoffnung im Jahre 1488 und später an der Ostküste Afrikas richtete sich das Augenmerk der Portugiesen bald auf die Schätze Indiens und des Fernen Ostens. Den Auftrag, den Seeweg zu diesen Schätzen zu finden, erhielt aber nicht DÍAZ, sondern ein anderer Seefahrer.

VASCO DA GAMA entdeckt den Seeweg

Vielmehr sollte VASCO DA GAMA, ein eher unerfahrener Seemann, im Auftrag von König MANUEL I. herausfinden, ob ein solcher Seeweg nach Indien wirklich existierte. Denn dieser Seeweg war auf keiner Karte zu finden, da keine Karte dieser Zeit die geografische Situation um den Indischen Ozean auch nur annähernd richtig abbildete.
Das Geburtsdatum von VASCO DA GAMA ist nicht genau bekannt. Sicher ist nur, dass er um 1469 in Sines, einem Seehafen im Süden Portugals, geboren wurde und 1524 in Cotchin (Ost-Indien) starb. Er entstammte wie viele portugiesische Entdecker und Eroberer dem kleinen Adel.
Im Juli 1497 stach DA GAMA mit 4 Schiffen und mit 170 Männern von Lissabon aus in See. Eine der in jener Zeit gefürchtetsten Krankheiten, der durch Vitaminmangel hervorgerufene Skorbut, traf jedoch so viele Männer seiner Schiffsbesatzungen, dass er bald eines seiner Schiffe aufgeben musste.Nachdem er im weiten Bogen das Kap der Guten Hoffnung umfahren hatte, gelangte er nach gelegentlichen Zwischenlandungen an der Ostküste Afrikas ins heutige Mosambik.
In der Hafenstadt Kilwa geriet VASCO DA GAMA mit seiner Mannschaft in Gefangenschaft der Einheimischen. Es gelang ihnen aber, auf ihren Schiffen die Flucht zu ergreifen und Indien anzusteuern.

In nur 23 Tagen überquerten die Schiffe unter Führung eines arabischen Lotsen und unter Ausnutzung des Südwestmonsuns den Indischen Ozean.
Die kleine Flotte landete schließlich im südindischen Calicut.
DA GAMA wurde zwar mit Ehren von einem indischen Prinzen aufgenommen. Doch die Handelswaren, die er mitführte, nahmen sich eher bescheiden neben den Reichtümern des Landes aus. Auch ein politischer Erfolg war ihm nicht beschieden: Das Zusammentreffen mit dem Herrscher von Calicut sowie mit den dort den Handel beherrschenden arabischen Händlern vollzog sich alles andere als friedlich.
Deshalb trat er drei Monaten später mit einer kleinen Ladung Gewürzen die Rückreise nach Portugal an, die etwa ein Jahr dauerte und außerordentlich strapaziös war. Dem Bordbuch DA GAMAS kann dazu entnommen werden:

„Für diese Überfahrt brauchten wir ... drei Monate weniger drei Tage, bis wir wieder Land sahen. Die Ursache dafür waren häufige Windstillen und Gegenwinde, die unser Vorankommen so behinderten, dass uns die ganze Mannschaft krank wurde. Das Zahnfleisch wucherte ihnen so über die Zähne, dass sie nicht mehr essen konnten; außerdem schwollen ihnen die Beine an, und sie bekamen auch sonst am ganzen Körper große Geschwüre, die einen Mann so herunterwirtschafteten, bis er starb ... Auf diese Weise starben uns währen der Überfahrt dreißig Leute, unerachtet derselben Zahl, die bereits gestorben waren, ehe wir unsere Rückreise angetreten hatten.“

In der Heimat wurde VASCO DA GAMA ein triumphaler Empfang bereitet.

Im Dienste der portugiesischen Krone

Nach der Rückkehr DA GAMAS setzte die portugiesische Krone alles daran, die Vorherrschaft im Handel mit Indien und im Fernen Osten zu erringen.
Zwei Jahre nach der Indienfahrt von PEDRO ALVARES CABRAL mit bereits 13 Schiffen und 1500 Mann landete VASCO DA GAMA 1502 an der Spitze einer Flotte von 21 Schiffen wieder in Indien. Durch Überfälle und Seeraub legte er den Grundstein für die portugiesische Seeherrschaft im Indischen Ozean. Auch in Indien selbst versuchten DA GAMA und seine Männer größere Gebiete an der Küste für die portugiesische Krone in Besitz zu nehmen. Aber erst nach verlustreichen Kämpfen konnte in einem Vertrag mit dem König von Cotchin die Anerkennung der portugiesischen Oberhoheit über einen Teil der indischen Küste festgeschrieben werden, aus dem auch die arabischen Händler vertrieben wurden. Von da ab überquerten immer mehr Schiffe mit Gewürzen und anderen Produkten des Orients, die in Europa z. T. mit Gold aufgewogen wurden, den Indischen Ozean via Portugal.Portugal war auf dem Sprung zur Weltmacht. Der portugiesische König nannte sich fortan:

„König von Portugal und Algarve diesseits und jenseits des Meeres, Herr von Guinea und der Eroberung, Schifffahrt und des Handels von Äthiopien, Arabien, Persien und Indien“.

Bereits 1503 wurde VASCO DA GAMA für seine Entdeckungs- und Eroberungsfahrten vom König in den Grafenstand erhoben. 20 Jahre später reiste er als Vizekönig der Krone ein letztes Mal in die portugiesischen Besitzungen nach Indien.

Seine Leistungen

Durch die Reisen des VASCO DA GAMA wurden den Europäern die Umrisse Afrikas endgültig bekannt, und der Indische Ozean wurde als Weltmeer entdeckt.
Mit der Entdeckung des Seeweges nach Indien konnte sich der Handel zwischen Europa und Südostasien entfalten. Die Vormachtstellung der Araber im Orienthandel, die bis dahin auf der Beherrschung des Landweges beruhte, war beendet. Portugal konnte sich neben Spanien zum größten Kolonialstaat des 16. Jahrhunderts entwickeln.

  • Denkmal für die Entdeckungen in Lissabon

    D. Langermann, Berlin

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Der Seeweg nach Indien – Vasco da Gama." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/der-seeweg-nach-indien-vasco-da-gama (Abgerufen: 01. June 2025, 12:13 UTC)

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Kolumbus glaubte bis an sein Lebensende „Indien“ gefunden zu haben. Die auf Amerigo Vespucci zurückgehende Bezeichnung „America“ für den neuen Kontinent wurde erst nach seinem Tod gebräuchlich.

Aus dem Schiffstagebuch von Kolumbus – Begegnung mit Indianern

Es muss zu Anfang eine friedliche Begegnung gewesen sein, kein feindlicher Zusammenstoß, als Konquistadoren und „Indios“ zum ersten Mal aufeinandertrafen. Das Bordtagebuch, in dem KOLUMBUS auf seiner ersten Reise über den Atlantik festhielt, was er beobachtete und was ihn bewegte, enthält „keine einzige negative Äußerung über irgendeinen Menschen, den KOLUMBUS traf. Er erwähnt auch mit keinem Wort, von bösen Menschen in der näheren Umgebung gehört zu haben. Er sagt im Gegenteil von ihnen, dass sie ihren Nächsten lieben wie sich selbst.“
Dem Tagebuch ist auch zu entnehmen, dass der Seefahrer bald auf den Gedanken kam, die freundlichen und zurückhaltenden Ureinwohner als Arbeitskraft auszunutzen, nachdem sie zum christlichen Glauben bekehrt worden waren. Das Tagebuch zeigt deutlich: Entdeckung und Annexion waren kaum voneinander zu trennen. Jede Insel, die KOLUMBUS entdeckte, annektierte er als Erstes für Spanien.

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Während seiner Reisen erlebte er aber auch die Gräueltaten der spanischen Eroberer oder erfuhr von ihnen aus zeitgenössischen Berichten. LAS CASAS verurteilte das. Er begann bald, als Priester seine Stimme gegen die Verbrechen der Konquistadoren zu erheben und für eine menschliche Behandlung der Indianer einzutreten. Da er vieles schriftlich festhielt, wurde er zu einem der Chronisten der spanischen Eroberungen in Lateinamerika. Besonders beeindruckend ist der Bericht LAS CASAS' über die Vernichtung der Hochkultur der Maya auf der Halbinsel Yucatán.

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