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Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Organische Architektur


Als „Organische Architektur“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („Neues Bauen“, „Klassische Moderne“, ca. 1920–1968) mitprägte.

Die Organische Architektur hat keine einheitliche Grundlage, sondern ist eher eine vielseitige ideologische Erscheinung. In einem immer wieder wandelbaren Spektrum von Grundansichten wurden einige Auffassungen besonders markant.

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Aus Sicht der Architektur ist das 20. Jh. das Zeitalter der „Modernen Architektur“. Nach einer zu Beginn des Jahrhunderts als „Väter der Moderne“ bezeichneten, vom Frührationalismus und Funktionalismus geprägten Phase, sprach man nach dem Ersten Weltkrieg vom „Neuen Bauen“ oder der „Moderne“. Der Begriff fasst die zu dieser Zeit in Deutschland entstandenen avantgardistischen Architekturströmungen zusammen, die sich gegen den Historismus richteten.

Die Vertreter dieser heute als „Klassische Moderne“ bezeichneten Richtung gingen in ihren neuen Gestaltungsgrundsätzen von Verstand und Logik und der reinen Funktionalität der Bauwerke aus. Die „Moderne“ betrifft vor allem den „Funktionalismus“, den „Rationalismus“ und seit 1926 die Theorie vom „organischen Bauen“.

Der Begriff „International Style“ kennzeichnet die Allgemeingültigkeit dieser Architekturauffassung: Verzicht auf repräsentative Details, Verwendung von industriell gefertigten Baustoffen, asymmetrische Gruppierung, kubistische Elemente, weißer Verputz, Lichtfülle (s. u.).

Architekturströmungen der Phase der Klassischen Moderne (ca. 1920–1968) waren:

  • Funktionalismus,
  • Bauhaus,
  • Expressionismus,
  • Neoklassizismus,
  • Rationalismus,
  • International Style,
  • Organische Architektur.

Organische Architektur

Die Organische Architektur hat keine einheitliche Grundlage, sondern ist eher eine vielseitige ideologische Erscheinung. In einem immer wieder wandelbaren Spektrum von Grundansichten wurden einige Auffassungen besonders markant.

Zu den Architekten des Organischen Bauens gehörten u. a.:

  • HUGO HÄRING (1882–1958),
  • HANS SCHAROUN (1893–1972),
  • ADOLF ABEL (1882–1968),
  • ROLF GUTBROD (1910–1999),
  • FRANK LLOYD WRIGHT (1887–1959),
  • RUDOLPH STEINER (1861–1925),
  • EERO SAARINEN (1910–1961),
  • FREI OTTO (* 1925),
  • GÜNTHER BENISCH (* 1922).

Der Begriff des „organischen Bauens“ wurde bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jh. von HUGO HÄRING geprägt und war als Gegenentwurf zur rationalistischen Architektur gedacht. Die architektonische Form sollte vollständig aus dem „Wesen“ der Bauaufgabe, nicht nur aus ihrer Zweckbestimmung entwickelt werden und wie ein „Organ“ (Körperteil) der Bewohner bzw. Benutzer ihre Funktion erfüllen.

Aus diesem Verständnis plante man den Bau von innen nach außen, also vom eigentlichen „Wohnraum“ ausgehend. Organische Architektur strebte

  • eine Harmonie zwischen Bau und Landschaft,
  • das organische Zusammenfügen von Bauteilen,
  • die Verwendung natürlicher Baumaterialien und
  • die Zweckbezogenheit der Bauwerke an.

Eine innere Ordnung vieler einzelner Dinge im Zusammenhang ergab, wie in der Natur, die Formgestalt als Ergebnis.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Ideen von HANS SCHAROUN (Philharmonie, 1960–1963, Berlin) und ADOLF ABEL/ROLF GUTBROD (Konzerthaus Liederhalle, 1955–1956, Stuttgart) weitergeführt.

  • Philharmonie, Berlin (1960–1963), Architekt: HANS SCHAROUN (1893–1972), Organische Architektur

    D. Langermann, Berlin

Als Hauptvertreter der „Organischen Architektur“ galt der amerikanische Architekt FRANK LLOYD WRIGHT. Seine Maxime,

„für jedes Individuum einen individuellen Stil“ und „für jeden Ort eine individuelle Formensprache“,

kennzeichnet seine Auffassung vom Bauen.

Die Architektur sollte mit der Naturumgebung eine harmonische Verbindung eingehen (Haus Fallingwater, 1936, bei Pittsburg, Pennsylvania). Im Guggenheim Museum in New York (1956–1959) windet sich über einem kreisrunden Grundriss eine spiralförmige Rampe. Die sich nach oben verkleinernde trichterartige Betonspirale wird von einer gläsernen Kuppel überdacht. WRIGTH greift hier auf Naturformen zurück.

Andere Konzepte befassen sich

  • aus anthroposophischer Sicht (RUDOLPH STEINER)¹,
  • aus symbolisch nachahmender Sicht (EERO SAARINEN) und
  • aus der Sicht schöpferischer Umsetzung von Naturformen (FREI OTTO)

mit dem Organischen Bauen. Auch die Bemühungen um ein ökologisches Bauen wären in diesen Zusammenhang einzugliedern.

¹ Anthroposophie (griech.) ist eine von STEINER 1902 begründete Weltanschauungs- und Erkenntnislehre. Sie vereinigt u. a. Elemente des deutschen Idealismus, der Weltanschauung GOETHEs, der Gnosis (Gotteserkenntnis), der indischen Philosophie und der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Organische Architektur." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/architekturstile-des-20-jahrhunderts-organische-architektur (Abgerufen: 09. June 2025, 20:07 UTC)

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Architektur des 20. Jahrhunderts: Stile und Tendenzen


Aus Sicht der Architektur lässt sich der Zeitraum des 20. Jh. in drei Abschnitte unterteilen, für die der allgemeine Begriff „moderne Architektur“ verwendet wird:

  • „Väter der Moderne“ (ca. 1900–1920),
  • „Moderne“ (auch „neues Bauen“ oder „klassische Moderne“; ca. 1920–1968),
  • „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart).

Jede dieser Phasen umfasst unterschiedliche Architekturströmungen (z. B. Funktionalismus, Expressionismus, Postmoderne); die einzelnen Stile und Tendenzen folgten relativ kurzfristig aufeinander bzw. bestanden auch nebeneinander.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Antirationale Architektur

Als „antirationale Architektur“ wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968 bis zur Gegenwart) bezeichnet, die rationale Baumaße – vor allem den rechten Winkel – außer Kraft setzte und deren Hauptvertreter der österreichische Maler FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER (1928–2000) war. Antirationale Architektur wendet sich gegen „Schachtelkonstruktionen“ von „Linealmenschen“ und fordert dagegen eine kreative, scheinbar unvollkommene und ökologisch orientierte Baukunst.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Dekonstruktivismus

Als „Dekonstruktivismus“ wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart) bezeichnet, die – abgeleitet vom Lebensgefühl in den achtziger und neunziger Jahre des 20. Jh. – auf den ganzheitlichen Sinnzusammenhang verzichtet.

Der traditionelle konstruktive Architekturentwurf wird zugunsten von fragmentierten, zerstückelten, zersplitterten und wieder neu zusammengesetzten „Baumassen“ mit beabsichtigten Brüchen in Fassade, Material, Farbe usw. aufgegeben.

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Als „Expressionismus“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („neues Bauen“, „klassische Moderne“, ca. 1920–1968) mitprägte.

Der expressionistische Architekturstil (ca. 1910–1925) versuchte – im Unterschied zum Funktionalismus – eine Ausdruckssteigerung mit baukünstlerischen Mitteln zu erreichen. Expressionistische Bauten sollten den Eindruck frei geformter, abstrakter und monumentaler Plastiken vermitteln.

Nach einer Phase der rundplastischen Formen (z. B. Einsteinturm in Potsdam von ERICH MENDELSOHN) wurden in den 1920er-Jahren eher spitze Winkel und eine Überbetonung der Senkrechten bevorzugt (z. B. Chilehaus in Hamburg von FRITZ HÖGER).

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Als „Frührationalismus“ wird eine kritisch rationale Architekturströmung bezeichnet, die zu Beginn des 20. Jh. neben dem Funktionalismus die architektonische Phase der „Väter der Moderne“ (ca. 1900–1920) kennzeichnete.

Der Frührationalismus lehnte den Überschwang an Dekoration und Ornamentik, wie er bis dahin für den Jugendstil typisch war, ab und legte den Schwerpunkt dagegen auf die Konstruktion und Funktionalität. Typisch waren extreme Klarheit unter Verwendung neuer Materialien und sonstiger technischer Neuerungen.

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