Die Benutzeroberfläche von Malprogrammen
Was ein Programm und der Anwender mit ihm zu leisten in der Lage ist, hängt nicht unerheblich von der Oberflächengestaltung des Programms ab. Die Unterschiede liegen in der Verfügbarkeit von Befehlen. Durchgesetzt haben sich
- die Menüleiste, die nach dem Pull-Down-Verfahren weitere Unterbefehle anzeigt,
- die Verwendung von Symbolen, sogenannten Icons, die das Arbeiten auf Mausklick und Ziehen verkürzen.
- sowie die Arbeit mit Kontextmenüs, die eine Zusammenstellung der in der momentanen Anwendung wichtigsten Befehle bieten.
Der Anwender kann darüber hinaus seine ganz individuelle Oberfläche einrichten.
Malprogramme
Malprogramme werden in riesiger Vielfalt angeboten. Es gibt sie in allen Preisklassen, in brauchbarer Ausstattung auch als Free- und Shareware. Was unterscheidet die vielen Grafikprogramme voneinander?
- Malprogramme können einerseits auf ganz spezielle Aufgaben zugeschnitten sein (z. B. auf bestimmte Personengruppen oder zum Er- und Bearbeiten von ganz speziellen Grafikformaten); andererseits können sie eher für den universellen Einsatz gedacht sein.
- Malprogramme können Bestandteil verschiedener Programmpakete sein oder sie sind Zugabe für Hardware-Erweiterungen mit abgestimmten Funktionen, wie sie etwa zu einer Digitalkamera oder einem Scanner mitgeliefert werden.
Ein einfaches Malprogramm wird beispielsweise als Paintbrush bzw. Paint gleich mit dem Betriebssystem Windows geliefert. Dem professionellen Grafiker und Designer stehen Programme in der High-End-Klasse zur Verfügung, die meistens auch bestimmte Hardware-Anforderungen voraussetzen. Als „Mercedes“ unter den pixelorientierten Grafikprogrammen kann man Adobe Photoshop bezeichnen.
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Prof. Dr. Hans-Joachim Laabs
Allgemeine Merkmale der Benutzeroberflächen
Viele Malprogramme sind in ihren Werkzeugen und Hilfsmitteln sehr ähnlich bis identisch, sodass man einzelne Programmoberflächen (Benutzeroberflächen) herausgreifen kann, um die allgemein gültige Nutzung zu erklären.
Zur Bedienung der Programme stehen in der Regel gleich mehrere Bedienelemente, oft gar für die gleiche Sache, zur Verfügung:
- Pull-Down-Menüs: Hinter diesem Begriff verbergen sich Menüleisten, die beim Überstreichen oder Anklicken mit der Maus Befehlslisten aufklappen, aus denen dann der gewünschte Befehl (oder ein weiteres Untermenü) ausgewählt werden kann.
Pull-Down-Menü im Malprogramm „Paint“ von Windows
- Icons: Icons sind Symbole für die bequeme Mausbedienung. Sie müssen nur angeklickt werden, um bestimmte Aktionen auszulösen und verkürzen so praktisch das Arbeiten auf Mausklick und Ziehen.
Die vielfältigen Funktionen sind übersichtlich in Fenstern oder zusätzlichen Menüleisten zusammengefasst (z. B. in Form sogenannter Werkzeugleisten) und können bei Bedarf ein- und ausgeblendet werden.
- Kontextmenüs: Diese Menüs werden von modernen Programmen angeboten und über Klick mit der rechten Maustaste geöffnet. Sie bieten eine Zusammenstellung der in der momentanen Anwendung wichtigsten Befehle.
Kontextmenü
Charakteristisch für die meisten Malprogramm-Oberflächen ist, dass sie sich letztlich ganz den Bedürfnissen des Nutzers anpassen lassen. Der Anfänger wird erst einmal auf die meisten Features verzichten und sie nur schrittweise einblenden, um die Übersicht zu behalten. Der Profi will sicherlich die Befehle griffbereit haben. Aber auch er wird sich zwischen verfügbarer Dokumentenfläche für die Grafikbearbeitung und unbedingt anzuzeigenden Befehlen entscheiden müssen.
Tipp: Beim professionellen Arbeiten empfiehlt sich der Einsatz von zwei Monitoren zur getrennten Anzeige von Grafik und Bearbeitungswerkzeugen.
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Prof. Dr. Hans-Joachim Laabs
Dateien öffnen und bearbeiten
Will man eine Datei öffnen, also eine bereits vorhandene Pixelgrafik, so wählt man meist Menü Datei, Befehl Öffnen oder das entsprechende Icon .
Die geöffnete Grafik steht dann in der gespeicherten Farbtiefe zur Verfügung. Ob sie allerdings auch in dieser bearbeitet werden kann, hängt von der Grafikkarte und der eingestellten Farbtiefe ab. Man kann die Auflösung und die Farbtiefe eines geladenen Bildes ändern. Das ist z. B. dann sinnvoll, wenn bildfremde Teile in anderer Farbtiefe oder mit anderen Farbpaletten eingefügt werden sollen oder sich eine Veränderung aufgrund nachfolgender Bearbeitungsschritte erforderlich macht.
Lässt sich ein Dateityp nicht aus dem laufenden Programm heraus darstellen oder bearbeiten, so gibt es immer noch die Variante, das Bild unter einem anderen Format abzuspeichern, zu konvertieren. Unter Paint z. B. wird im Menü Datei der Befehl Speichern unter... gewählt, dann der Dateiname und das gewünschte Grafikformat eingegeben und der Schalter Speichern angeklickt.
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Datei neu erstellen
Für neu zu erstellende Grafiken sind die Größe des Bildes, die Auflösung und die Farbtiefe bereits bei der Einrichtung einer leeren Seite festzulegen. Manche Programme verwenden automatisch die Größe und Auflösung des Bildschirms sowie die eingestellten Systemfarben, andere lassen schon vorab jede beliebige Einstellung zu. Die folgende Abbildung zeigt das Fenster zum Einrichten einer neuen Seite unter Photoshop, das man über Menü Datei, Befehl Neu erhält.
Bildausschnitt verschieben
Wenn das Bild in Höhe und Breite den aktuellen Arbeitsbereich überschreitet, kann der Bildausschnitt anhand von Bildlaufleisten horizontal und vertikal verschoben werden.
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Oft ist das Verschieben des Bildausschnitts auch über eine verkleinerte Navigationshilfe möglich.
Navigationshilfe in Malprogrammen
Grafik punktgenau bearbeiten
Pixelgrafiken lassen sich punktgenau bearbeiten. Als Orientierungshilfe lässt sich in der Regel eine Anzeige der aktuellen Cursorposition zuschalten. Sie zeigt an, in welchen Koordinaten sich der Cursor gerade befindet.
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Bilder zoomen
Das Zoomen, also das Verkleinern und Vergrößern von Bildern und von einzelnen Bildausschnitten, spielt bei der Arbeit mit Pixelgrafiken eine sehr große Rolle. Vergrößert ist es möglich, jeden Bildpunkt einzeln und exakt zu setzen. Verkleinert lassen sich gleichzeitig mehrere bis viele Bildpunkte mit entsprechendem Werkzeug verändern.
Das Verhältnis des Bildes bzw. des Ausschnittes zur Originalgröße wird oft als Zoom-Faktor angegeben. Die Originalanzeige auf dem Bildschirm entspricht dabei 100 %. Bei einem Zoom-Faktor von 50 % wird das Bild halb und bei 200 % doppelt so groß angezeigt. Diese Werte können auch als Maßstab von Originalgröße zu Anzeigegröße angegeben werden.
Zoom-Faktor
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