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Keramik der Steinzeit

Eine besondere Rolle spielte die künstlerische Tätigkeit in der Keramik. Eine Fülle von Verzierungsstilen und Formvarianten sind nachweisbar. Formung und Ornamentierung von Keramik dienen bis heute als wichtigstes Material für die zeitliche und räumliche Einordnung vor- und frühgeschichtlicher Kulturen.

In Mitteleuropa waren die frühesten Gefäße um 5500–5000 v.Chr. kugelförmig und mit bandartigen Mustern verziert. Diese sogenannte Bandkeramik wurde von sogenannten Stichbandverzierungen abgelöst. Die schlankeren Gefäße hatten keine umlaufenden Muster, sondern nur eine ornamentale Ansichtsseite. Nach seinem weitausladenden Rand wird die Keramik der Trichterbecherkultur benannt. Am Ende der Jungsteinzeit wurden Verzierungen mit Schnüren (Schnurkeramik) in den feuchten Ton gedrückt. Zum Unterschied dazu kam in anderen Regionen eine neue Gefäßform – der Glockenbecher – in Gebrauch.

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Die Erfindung der Keramik im 8. Jahrtausend v.Chr. zählt zu den wichtigsten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte. Der Ton, das Ausgangsmaterial, wurde aufbereitet, geformt und gebrannt.

Zur Zubereitung und Aufbewahrung der pflanzlichen Nahrung waren diverse Gefäße notwendig, die nun aus Keramik gefertigt wurden. Gebrannter Ton zur Herstellung kleiner Figuren und anderer plastischer Kunst war zwar schon vor 30 000 Jahren im Jungpaläolithikum bekannt, Gefäßformen aus Ton jedoch tauchten erstmals um 10500 v.Chr. in Japan und um 8000 v.Chr. bei den ersten Bauernkulturen des Nahen Ostens auf. Diese neue Technik verbreitete sich von dort aus mit den agrarischen Kulturgruppen über ganz Europa. Die Vielfalt der Formen und Verzierungen ermöglicht eine Einteilung der neolithischen Kulturen anhand ihrer Keramikprodukte. Viele jungsteinzeitliche Kulturen werden dementsprechend nach ihrem Keramikstil benannt.

Zunächst wurden die Gefäße aus grobem Ton, dickwandig und mit niedrigen Temperaturen gebrannt, hergestellt. Die Gestaltungsmöglichkeiten waren aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung des Materials, der Formgebung, und Verzierung äußerst vielfältig. An den Funden – die Keramik zählt zu den aussagekräftigsten Erzeugnissen der vorgeschichtlichen Menschen – lassen sich künstlerische, individuelle oder modische Entwicklungen nachweisen.

Impressokeramik, Bandkeramik, Schnurkeramik

Von Anatolien aus, wo bereits um 7000 in Catal Hüyük eine der ersten Städte der Menschheitsgeschichte entstand, hat sich ab 6000 v.Chr. die neolithische Lebensweise auf zwei Wegen und damit zugleich in zwei verschiedenen Kulturtraditionen über Europa ausgebreitet.

Eine Kulturströmung, die insbesondere an ihrer Impressokeramik (Abdruckkeramik) erkenntlich ist, ließ, entlang der Mittelmeerküste von Osten nach Westen vorrückend, zahlreiche neolithische Siedlungsgebiete in Italien, Südfrankreich und Spanien entstehen.

Die andere, größere und einheitlichere Strömung breitete sich in mehreren aufeinander folgenden Wellen über Ungarn entlang der Donau nach Mitteleuropa aus. Diese Kultur wird nach ihrer charakteristischen Keramikziertechnik Bandkeramische Kultur genannt und war zwischen 5500 und 5000 v.Chr. vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik verbreitet. Bandkeramik zeichnet sich aus durch die charakteristischen Verzierungen des Tongeschirrs. In den noch feuchten Ton ritzte man Linienbänder, welche den Gefäßkörper in bogen-, wellen- oder mäanderartigen Mustern umspannten.

Die Gebiete an Nord- und Ostseeküste einschließlich der Norddeutschen Tiefebene, Dänemark und Nordskandinavien wurden von der Einwanderung der Bandkeramiker allerdings nicht erreicht. Dort setzte sich um 4300 bis 2300 die Trichterbecherkultur durch.

Die Schnurkeramik ist nach ihren charakteristischen Verzierungen benannt, die durch den Abdruck von geflochtenen Schnüren in den noch ungebrannten Ton entstanden sind. Mit Holzstäbchen konnten auch weitere Muster eingedrückt werden.

Die schnurkeramischen Kulturen, manchmal auch als Becher-Kulturen oder Streitaxt-Kulturen bezeichnet, sind im Zeitraum von 2500–2000 v.Chr. zu finden und umfassten die Gebiete vom Elsaß bis zur Ukraine bzw. von der Westschweiz bis Südnorwegen. Die wichtigsten Gefäßtypen sind rundbauchige Amphoren und hohe schmale Becher. Als Verzierung dienten u.a. Linien-, Zickzack-, Strichbündel-, Tannenzweig-, Dreiecks-, Trapez- und Flechtmuster.

  • Schnurkeramik

Trichterbecher- und Glockenbecherkeramik

Zu den Kulturen, die ihren Namen von der Gefäßform ableiten, gehört u.a. die sogenannte Trichterbecher-Kultur. Wie der Name bereits sagt, fallen hier die besonders breiten trichterförmigen Hälse der Trinkbecher auf.

Die Trichterbecher-Kultur, von 3500 bis 2800 v.Chr., war v.a. in Nordost- und Nordwestdeutschland, Dänemark und Südschweden beheimatet. Alle Gefäße dieser Kultur – neben Bechern Vorratsgefäße mit und ohne Ösen, Amphoren, Flaschen und flache Platten – besitzen einen geraden Boden. Verziert sind sie häufig mit feinen Einstichen, Strichmustern und Schnurabdrücken.

  • Trichterbecherkultur-Krug

Die Gefäße der Glockenbecher-Kultur (2400–1800 v.Chr.) – eine der weiträumigsten Kulturen, die den größten Teil Europas von Portugal bis Ungarn bzw. von Italien bis England bedeckte – wirken dagegen wie umgedrehte Glocken. Die Farbe der üblicherweise horizontal verzierten Gefäße ist meist gelbrot.

  • Glockenbecher von Prunn (Bayern)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Keramik der Steinzeit." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/keramik-der-steinzeit (Abgerufen: 19. May 2025, 20:45 UTC)

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