Konstruierte Raumdarstellung: Parallelprojektion
Projektion (lat. proicere = nach vorn werfen) beinhaltet die Abbildung eines Körpers bzw. Raumes auf einer Projektionsebene (Bildebene) mit dem Zweck der Ablesbarkeit räumlicher Gegebenheiten oder Rekonstruierbarkeit eines Körpers.
Mittels Dreitafelprojektion, der Kombination von Grundriss, Aufriss und Seitenriss, entsteht die Darstellung eines Körpers auf einer Bildebene.
Mithilfe der Parallelprojektion können in einer Zeichnung Maßverhältnisse, Formzusammenhänge und die Funktion eines Gegenstandes verdeutlicht werden, was besonders für technische oder Architekturzeichnungen notwendig ist.
Man unterscheidet Parallel- und Zentralprojektionen.
Parallelprojektion
Bereits in den Wandbildern und Mosaiken der römische Antike finden sich Parallelprojektionen (fälschlich Parallelperspektive genannt).
Wichtigstes Charakteristikum der Parallelprojektion ist, dass alle in der Realität parallel verlaufenden Linien eines Gegenstandes auch in der Zeichnung parallel wiedergegeben werden. Das führt zu einer mathematischen Genauigkeit, entspricht aber nicht einer dem Sehsinn adäquaten Darstellungsweise.
Das Aufrissschrägbild
Das Aufrissschrägbild (veraltet: Kavalierperspektive) ist eine vom Aufriss ausgehende Abbildung. Eine Seitenfläche steht parallel zur Bildebene, sie erscheint in wahrer Größe. Die senkrecht zur Bildebene stehenden Kanten werden als Parallelogramm verzerrt dargestellt, ihre Kantenlängen sind meist im Verhältnis 1:2 (nicht festgelegt) verkürzt und der Winkel beträgt 45°. Diese Projektion bietet eine gute Anschaulichkeit bei relativ geringer Tiefenwirkung.
Das Grundrissschrägbild
Das Grundrissschrägbild (veraltet: Militärperspektive) ist eine Zeichnung, die von der wahren Grundrissgröße ausgeht. Der Körper steht auf der Grundebene in einem freiwählbaren Winkel (üblicherweise 30° bzw. 60°). Die immer zum rechten oder linken Bildrand parallel verlaufenden vertikalen Kanten und schräg verlaufenden Tiefenkanten werden unverkürzt dargestellt. Nur die Grund- und Deckfläche des Körpers bleiben unverzerrt, alle anderen vertikalen Flächen werden verzerrt abgebildet.
Die Isometrie
Die Isometrie, das sogenannte Raumachsenschrägbild, ist eine Form der Parallelprojektion, bei der die Raumachse senkrecht auf der Bildebene steht und der Körper einen Winkel von 30° zur Grundebene einnimmt. Alle vertikalen Kanten verlaufen parallel zum linken bzw. rechten Bildrand. Dadurch sind alle Winkel verändert und alle Flächen verzerrt. Die Körperkanten werden unverkürzt dargestellt, so dass man die Maße genau ablesen kann. Die Parallelprojektion wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts besonders von den Konstruktivisten als eigenständiges Darstellungsmittel genutzt.
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