Binomialkoeffizienten
Gilt es, Wahrscheinlichkeiten zum Beispiel im Zusammenhang mit der Binomialverteilung oder mit dem Abzählprinzip für die Gleichverteilung zu berechnen, werden als Binomialkoeffizienten bezeichnete Terme verwandt. Es sind dies die Koeffizienten, die beim Entwickeln der n-ten Potenz eines Binoms auftreten.
Sie werden u.a. angewandt, um Wahrscheinlichkeiten (etwa im Zusammenhang mit der Binomialverteilung oder mit dem Abzählprinzip für Mengen) zu berechnen.
Binomialkoeffizienten lassen sich nach der rekursiven Bildungsvorschrift des bekannten pascalschen Dreiecks ermitteln.
Ein solches Vorgehen hat aber den Nachteil, dass für die Berechnung der Koeffizienten von die von bekannt sein müssen.
Günstiger und effektiver ist es daher oftmals, die folgende Definition als explizite Bildungsvorschrift zu verwenden.
- Als Binomialkoeffizienten (gelesen: n über k) bezeichnet man den Term
mit und .
Anmerkung: Der in der Definition auftretende Term n! (gelesen: n Fakultät) besitzt die folgende explizite Bildungsvorschrift:
Die rekursive Bildungsvorschrift von n! lautet:
- Beispiel:
Die Binomialkoeffizienten sind bei vielen Taschenrechnern mittels einer speziellen (Tasten-)Funktion nCr auch direkt abrufbar.
Rechenregeln für Binomialkoeffizienten
- Regel 1:
Beweis:
Im pascalschen Dreieck haben daher alle Randzahlen den Wert 1.
- Regel 2:
Im pascalschen Dreieck bilden daher sowohl die zweiten als auch die vorletzten Zeilenzahlen die Folge der natürlichen Zahlen.
- Regel 3:
Daraus ergibt sich im pascalschen Dreieck die symmetrische Anordnung der Zahlen.
- Regel 4:
Beweis:
Die linke Seite der zu beweisenden Gleichung wird schrittweise so umgeformt, bis man die rechte Seite erhält:
Im pascalschen Dreieck entspricht diese Regel der folgenden rekursiven Bildungsvorschrift: Die inneren Zahlen jeder Zeile entstehen, indem die zwei darüber stehenden benachbarten Zahlen addiert werden.
- Regel 5:
Anmerkung: Die Regeln 2, 3 und 5 werden ähnlich wie die Regeln 1 und 4 mithilfe der allgemeinen Definition für Binomialkoeffizienten und der Kürzungsregel für Fakultäten bewiesen.
Im Folgenden werden einige Anwendungen der Binomialkoeffizienten angegeben.
- Binomischer Lehrsatz:
Spezialfall :
- Zählprinzip für Mengen
Beim Zahlenlotto „6 aus 49“ gibt es insgesamt
verschiedene Tipps.
- Urnenmodell ohne Zurücklegen
Beim Zahlenlotto „6 aus 49“ beträgt die Wahrscheinlichkeit für genau k Richtige
- Binomialverteilung
Die Wahrscheinlichkeit, beim viermaligen Werfen eines idealen Würfels, dessen Seitenflächen mit 1 bis 6 durchnummeriert sind, genau k Einsen zu werfen, beträgt:
Abschließend sollen noch zwei Verallgemeinerungen des Begriffes der Binomialkoeffizienten angegeben werden.
- Verallgemeinerung:
Diese Verallgemeinerung wird in der Analysis angewandt (TAYLOR-Reihen von Funktionen) und kann auch häufig mit der Taschenrechner nCr-Funktion berechnet werden, z.B. ist:
Die angegebene Verallgemeinerung des Begriffs der Binomialkoeffizienten wird bei der Angabe der mittels TAYLOR-Entwicklung gewonnenen binomischen Reihe genutzt. Es gilt:
Dies ermöglicht z.B. die Angabe von Näherungsformeln wie die folgende:
- Verallgemeinerung: Polynomialkoeffizienten