Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Mathematik Abitur
  3. 7 Integralrechnung
  4. 7.6 Uneigentliche Integrale und nicht elementar integrierbare Funktionen
  5. 7.6.0 Überblick
  6. Uneigentliche Integrale und nicht elementar integrierbare Funktionen

Uneigentliche Integrale und nicht elementar integrierbare Funktionen

Die Betrachtung von Integralen mit entweder unbeschränktem Integrationsintervall oder unbeschränktem Integranden führt zum Begriff des uneigentlichen Integrals.
Funktionen, deren Integrale sich nicht durch elementare Funktionen ausdrücken lassen, werden nicht geschlossen integrierbar genannt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Bei der Definition des Begriffs des bestimmten Integrals wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass die Integrandenfunktion über dem abgeschlossenen Intervall [a; b] einen kleinsten bzw. einen größten Funktionswert besitzt.
Nach einem solchen Verständnis kann das bestimmte Integral nur gebildet werden, wenn

  1. der Integrationsbereich (das Integrationsintervall) [a; b] endlich und
  2. der Integrand f(x) in diesem Intervall [a; b] beschränkt ist.

Ist eine dieser beiden Voraussetzungen oder sind beide zugleich nicht erfüllt, gelangt man zum sogenannten uneigentlichen Integral. Dabei lässt sich unterscheiden zwischen
(1) dem uneigentlichen Integral mit unbeschränktem Integrationsintervall und
(2) dem uneigentlichen Integral mit unbeschränktem Integranden.
Beide Fälle können auch gemeinsam auftreten.

(1) Uneigentliche Integrale mit unbeschränktem Integrationsintervall

Wird das beschränkte Integrationsintervall „geöffnet“, entstehen die Integrale
∫ a ∞ f ( x )   d x   ,       ∫ − ∞ b f ( x )   d x         u n d         ∫ − ∞ ∞ f ( x )   d x ,
wobei f eine stetige Funktion sei.

Die Definition dieser Integrale erfolgt über die entsprechenden Grenzwerte.

  • Definition: Ist f eine in jedem Intervall [a; b] ( b < ∞ ) stückweise stetige Funktion und existiert der Grenzwert
    lim b   →   ∞   ∫ a b f ( x )   d x ,
    so bezeichnet man diesen Grenzwert als uneigentliches Integral von f im Intervall [   a   ;     ∞   [ .
    Man schreibt:
    ∫ a ∞ f ( x )   d x =     lim b   →   ∞   ∫ a b f ( x )   d x

Analog kann man mit den anderen beiden Integralen verfahren. Mit dieser Definition ist auch die Berechnung von uneigentlichen Integralen vorgegeben:
1. Schritt: Man berechnet das Integral ∫ a b   f ( x )   d x für einen endlichen Bereich [a; b].
2. Schritt: Man bildet den Grenzwert für b → ∞ . Existiert dieser Grenzwert, so ist er der Wert des uneigentlichen Integrals.

Beispiel: Es ist das Integral ∫ 0 ∞ e − x   d x zu berechnen.
1. Schritt:
∫ 0 b e − x   d x = [ − e − x ]   0   b = − e − b − ( − e 0 ) = − e − b + 1

2. Schritt:
∫ 0 ∞ e − x   d x =     lim b   →   ∞     ∫ 0 b e − x   d x = lim b   →   ∞   ( − e − b + 1   ) = 1

Beispiele für weitere bedeutsame uneigentliche Integrale mit unbeschränktem Integrationsintervall:

  1. ∫ − ∞ ∞ e − x 2   d x = 2 ‌   ∫ 0 ∞   e − x 2   d x = π
    (wichtiges Integral im Zusammenhang mit der gaußschen Normalverteilung )
  2. ∫ 0 ∞ sin   x x   d x = π 2 (DIRICHLET-Integral)
  3. ∫ 0 ∞ sin   x x   d x = π 2 (FRESNEL-Integral)
  4. ∫ 0 ∞ t x   e − t   d t = Γ ( x + 1 ) (Gamma-Funktion)
    Speziell gilt:
    Γ ( n + 1 ) = n !               f ü r     n ∈ N *
    Verallgemeinerung des Begriffs „Fakultät“: Γ ( x + 1 ) = x ⋅ Γ ( x ) ;           ‌ ( − 1 2 )   ! = Γ ( 1 2 ) = π   ;         ( 1 2 )   ! = Γ ( 3 2 ) = 1 2 π  

(2) Uneigentliche Integrale mit unbeschränktem Integranden

Liegen im Integrationsintervall [a; b] Unstetigkeitsstellen, an denen die Funktion f nicht definiert ist, so kann hier ebenfalls untersucht werden, ob sich das Integral einem Grenzwert nähert, wenn sich die Integrationsgrenzen der Polstelle nähern. Diese Grenzwerte werden dann auch hier zur Definition dieser uneigentlichen Integrale verwendet.

  • Definition: Ist die Funktion f außer an der Polstelle x = c in den Teilintervallen [   a   ;     c − ε   ]         s o w i e         [   c + δ   ;     b   ] stückweise stetig und existieren die Grenzwerte
    lim ε →   0 +     ∫ a c   −   ε f ( x )   d x         u n d         lim δ →   0 +     ∫ c   +   δ b f ( x )   d x ,
    so bezeichnet man die Summe dieser Grenzwerte als uneigentliches Integral von f.
    Man schreibt:
    ∫ a b f ( x )   d x =     lim ε →   0 + ∫ a c   −   ε f ( x )   d x             u n d             lim δ →   0 + ∫ c   +   δ b f ( x )   d x

Funktionen, deren Integrale sich nicht durch elementare Funktionen ausdrücken lassen, werden nicht geschlossen integrierbar genannt.
Für solche Funktionen können bestimmte Integrale dann nur mithilfe von Näherungsverfahren ermittelt werden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Uneigentliche Integrale und nicht elementar integrierbare Funktionen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/uneigentliche-integrale-und-nicht-elementar-integrierbare (Abgerufen: 20. May 2025, 13:52 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Gamma-Funktion
  • Polstelle
  • Dirichlet-Integral
  • Wert des Integrals
  • Fresnel-Integral
  • uneigentliches Integral
  • unbeschränkter Integrand
  • unbeschränktes Integrationsintervall
  • nicht geschlossen integrierbar
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Zu den Anfängen der Integralrechnung

Während die Differenzialrechnung in der Untersuchung des Tangentenproblems wurzelt, war die Beschäftigung mit Inhaltsproblemen Ausgangspunkt für die Entstehung der Integralrechnung.

Dabei erregte das Inhaltsproblem sehr viel früher das Interesse als die Frage danach, ob für einen beliebigen Funktionsgraphen in einem vorgegebenen Punkt die Tangente an den Graphen existiert und wie man ihre Steigung ermitteln kann.

Bereits vor der Phase der griechisch-hellenistischen Mathematik waren einfache Methoden zur Berechnung der Flächeninhalte einzelner Vielecke und der Volumina einfacher Körper bekannt – gekleidet in die Form von „Rezepten“.

Galileo Galilei

* 15. Februar 1564 Pisa
† 8. Januar 1642 Arcetri (bei Florenz)

GALILEO GALILEI wirkte als Universitätsprofessor in Pisa, Padua und Florenz. Wegen seines Eintretens für die heliozentrische Lehre wurde er vom römischen Inquisitionsgericht verfolgt.
Zu den mathematischen Leistungen GALILEIS zählen die Konstruktion des Proportionalzirkels sowie die Herleitung der Formel für das Volumen einer Kugel.

Funktionsbegriff

Der Funktionsbegriff ist von zentraler Bedeutung für die gesamte Mathematik und spielt auch bei Anwendungen der Mathematik in Naturwissenschaft und Technik sowie in Wirtschaft und Gesellschaft eine wichtige Rolle. Seine Entwicklung zur heute gebräuchlichen Form hat Jahrhunderte gedauert. Die Namen bekannter Mathematiker sind mit diesem Prozess eng verbunden.
Unter einer Funktion f versteht man eine eindeutige Zuordnung (Abbildung), die jedem Element x aus einer Menge D f eindeutig ein Element y aus einer Menge W f zuordnet. D f heißt der Definitionsbereich, W f der Wertebereich der Funktion f. Man nennt x ∈ D f ein Argument, das zugeordnete Element y ∈ W f den Funktionswert von x bei der Funktion f. Als Kurzschreibweise gibt man die Funktionsgleichung u.a. in der Form y = f ( x ) an.

Julius Wilhelm Richard Dedekind

* 6. Oktober 1831 Braunschweig
† 12. Februar 1916 Braunschweig

RICHARD DEDEKINDS Hauptinteressen lagen auf dem Gebiet der algebraischen Zahlentheorie. Insbesondere wurde er durch seine theoretische Fundierung der reellen (irrationalen) Zahlen mithilfe des sogenannten dedekindschen Schnittes bekannt.

Luftschiff

Luftschiffe sind Fluggeräte, die ab etwa 1890 in größerem Umfange entwickelt wurden und die vor allem zwischen 1910 und 1937 eine wichtige Rolle als Transportmittel für Post, Personen und Güter spielten. Die Entwicklung der Luftschiffe ist eng mit dem Namen von FERDINAND GRAF VON ZEPPELIN (1837-1917) verbunden, weshalb sie auch als Zeppeline bezeichnet werden.
Nach 1937 spielten sie keine Rolle mehr. Nur vereinzelt wurden nach dem Zweiten Weltkrieg kleinere Luftschiffe für Werbezwecke genutzt.
In den neunziger Jahren des 20. Jahrhundert begann in Deutschland die Entwicklung neuer Zeppeline für Tourismus und als Transportmittel. Es handelt sich dabei um den Zeppelin NT und um den Cargolifter, dessen Entwicklung inzwischen aber eingestellt wurde.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025