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Sophia Kowalewskaja

SOPHIA WASSILJEWNA KOWALEWSKAJA (1850 bis 1891), russische Mathematikerin und Physikerin
* 15. Januar 1850 Moskau
† 10. Februar 1891 Stockholm

Der Russin SOPHIA WASSILJEWNA KOWALEWSKAJA gebührt das Verdienst, als erste Frau auf dem Gebiet der Mathematik promoviert zu haben und auf einen entsprechenden Lehrstuhl an einer Universität berufen worden zu sein.
Als Mathematikerin leistete sie wichtige Beiträge zur Problematik der Differenzialgleichungen. Des Weiteren beschäftigte sie sich mit Funktionentheorie sowie der Rotation starrer Körper.

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SOPHIA (oder SONJA, wie sie sich selbst gern nannte) KOWALEWSKAJA wurde am 15. Januar 1850 als zweites Kind eines hohen Offiziers der zaristischen Armee und dessen 20 Jahre jüngeren Ehefrau in Moskau geboren. Die Mutter selbst war eine sehr gebildete Frau. Der Vater verfügte über einen bedeutenden Landbesitz im Witebsker Gebiet und nach seinem Ausscheiden aus der Armee im Jahre 1858 zog sich die Familie dorthin zurück.
Sophia und ihre wenige Jahre ältere Schwester wurden standesgemäß von eigens angestellten Erzieherinnen unterrichtet. Die Geschwister zeigten reges Interessen an geistiger Betätigung, wobei sich Sonja (auch unter dem Einfluss eines Onkels) stärker mathematischen Problemen hingezogen fühlte. Als 14-Jährige fand sie in der häuslichen Bibliothek das Buch „Elemente der Physik“, verfasst von Professor TYRTOW, einem Nachbarn der Familie. Sophia erarbeitete sich dieses Buch (u. a. die ihr bis dahin völlig unbekannte Sinusfunktion) selbstständig. Später sprach sie mit TYRTOW darüber und dieser drängte Sophias Vater (gegen dessen Grundeinstellung), das Mädchen ab 1868 in St. Petersburg in höherer Mathematik unterrichten zu lassen.
Da ein Studium im damaligen Russland für Frauen nicht möglich war, trachteten viele von ihnen danach, ins Ausland zu gelangen. Wohl vor allem aus diesem Grunde heiratete Sophia im September 1868 den Studenten der Geologie WLADIMIR KOWALEWSKY (einen später bekannten Paläontologen). Im April 1869 ging das Ehepaar zum Studium nach Heidelberg, wo Sophia die Erlaubnis zum Besuch mathematischer Vorlesungen erhielt.

Nach zwei Semestern wechselte SOPHIA KOWALEWSKAJA nach Berlin, um bei dem seinerzeit bekanntesten deutschen Mathematiker KARL WEIERSTRASS (1815 bis 1897) insbesondere die Theorie der Differenzialgleichungen studieren zu können. Allerdings blieben ihr im damaligen Preußen als Frau die Türen der Hörsäle verschlossen, sodass sie lediglich Privatkonsultationen wahrnehmen konnte. WEIERSTRASS unterrichtete die junge Frau vier Jahre lang zweimal wöchentlich und unterstützte deren Antrag auf Zulassung zur Promotion an der Göttinger Universität. Dafür legte SOPHIA KOWALEWSKAJA vorsichtshalber drei wissenschaftliche Abhandlungen vor, die nach Meinung WEIERSTRASS' jede für sich allein für eine Dissertation ausgereicht hätten. Auf Antrag hin erließ man ihr die mündliche Prüfung, sodass SOPHIA KOWALEWSKAJA im Alter von 24 Jahren (in Abwesenheit) mit „summa cum laude“ in Göttingen promovierte.

Nach der Promotion kehrte SOPHIA KOWALEWSKAJA mit ihrem Mann nach St. Petersburg zurück, wo 1878 die gemeinsame Tochter Sophia (Fufa) geboren wird. In jener Zeit arbeitete SOPHIA KOWALEWSKAJA mathematisch kaum, und erst 1880 nahm sie wieder Kontakt zu WEIERSTRASS auf, um ein Jahr später (nach Zerrüttung der Ehe) nach Berlin zurückzukehren. Sie bemühte sich innerhalb Europas um eine Anstellung als Mathematikerin, was für sie als verheiratete Frau allerdings sehr schwierig war. Erst nachdem sich ihr Mann im Jahre 1883 das Leben nahm und sie somit den Status einer Witwe erlangt hatte, bot man ihr durch die Vermittlung des schwedischen Mathematikers und WEIERSTRASS-Schülers GÖSTA MITTAG-LEFFLER (1846 bis 1927) eine Stelle als Privatdozentin in der neugegründeten Stockholmer Universität an. Hier hält SOPHIA KOWALEWSKAJA im Wintersemester 1883/84 ihre erste Vorlesung, um schließlich 1884 (zunächst befristet auf fünf Jahre) als Professorin für höhere Analysis ernannt zu werden. Zugleich ist sie als Mitherausgeberin und Redakteurin der Fachzeitschrift „Acta Mathematica“ tätig.
SOPHIA KOWALEWSKAJA unterhält Kontakte zu bedeutenden Mathematikern jener Zeit, die sie auch durch Reisen in europäische Städte wie Paris, St. Petersburg, Berlin u.a. pflegt. Ende 1888 verleiht ihr die Pariser Akademie der Wissenschaften den renommierten Bordin-Preis für die Arbeit „Über die Bewegung eines starren Körpers um einen festen Punkt unter Einfluss der Schwerkraft“.
Zu dieser Zeit bemüht sich SOPHIA KOWALEWSKAJA um eine Anstellung in Frankreich oder Russland. Zwar wird sie korrespondierendes Mitglied der Petersburger Akademie, eine Stelle erhält sie jedoch nicht. Wiederum durch Fürsprache von GÖSTA MITTAG-LEFFLER wird ihr dann im Juni 1889 in Stockholm eine Professur auf Lebenszeit übertragen. Von dieser hat SOPHIA KOWALEWSKAJA allerdings wenig, da sie schon am 10. Februar 1891 an den Folgen einer Tuberkulose verstirbt.

Erwähnt werden soll noch, dass SOPHIA KOWALEWSKAJA auch schriftstellerisch tätig war. Ihre Kindheitserinnerungen erschienen 1889 zuerst in schwedischer, später auch in russischer Sprache. Zudem setzte sie sich zeit ihres Lebens engagiert für eine höhere Bildung der Frauen und deren wissenschaftliche Karriere ein.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Sophia Kowalewskaja." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik/artikel/sophia-kowalewskaja (Abgerufen: 20. May 2025, 03:56 UTC)

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Felix Christian Klein

* 25. April 1849 Düsseldorf
† 22. Juni 1925 Göttingen

FELIX KLEIN wirkte u.a. in Erlangen, München, Leipzig und Göttingen. An allen Wirkungsstätten bemühte er sich erfolgreich, die Stellung der Mathematik zu verbessern, und hatte insbesondere großen Anteil an dem Aufstieg Göttingens zu einem führenden Zentrum der mathematischen Forschung.
Als wichtigste Forschungsergebnisse KLEINS sind zum einen die projektive Begründung der nichteuklidischen Geometrien, also jener Geometrien, in denen das Parallelenpostulat nicht erfüllt ist, und zum anderen die Systematisierung der Geometrien im Rahmen des „Erlanger Programms“ zu nennen. Erwähnenswert ist ferner sein Bemühen um die Verbesserung des mathematischen Unterrichts an den Schulen.

David Hilbert

DAVID HILBERT (1862 bis 1943), deutscher Mathematiker
* 23. Januar 1862 Königsberg
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DAVID HILBERT zählt zu den bedeutendsten Mathematikern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er wirkte fast 40 Jahre in Göttingen, dem damaligen mathematischen Zentrum Deutschlands.
HILBERT beschäftigte sich mit vielen Teilgebieten der Mathematik, u. a. mit der axiomatischen Grundlegung der Geometrie, Problemen der Zahlentheorie sowie mit Fragen der Relativitätstheorie. Auf dem Internationalen Mathematikerkongress 1900 in Paris formulierte er seine 23 berühmten mathematischen Probleme, denen sich die Mathematiker verstärkt zuwenden sollten. Einige dieser Probleme sind bis heute ungelöst.

Frauen in der Mathematik

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sind unter der großen Zahl der auf dem Gebiet der Mathematik tätigen Wissenschaftler nur wenige Namen von Frauen zu finden; zu nennen sind HYPATIA VON ALEXANDRIA (um 400), die Französin GABRIELLE-EMILIE DU CHÂTELET-LOMONT (1706 bis 1746), die Italienerin MARIA GAËTANA AGNESI (1718 bis 1799) sowie die Französin MARIE-SOPHIE GERMAIN (1776 bis 1831). Dieser Zustand ist den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen geschuldet, die von Vorurteilen gegenüber Frauen geprägt waren und diese vom wissenschaftlichen Leben nahezu ausschlossen.
Zu den wenigen, die trotz aller Hindernisse eine wissenschaftliche Laufbahn aufnehmen konnten, zählen später die Russin SOPHIA WASSILJEWNA KOWALEWSKAJA (1850 bis 1891) sowie die deutsche Mathematikerin EMMY NOETHER (1882 bis 1935).

Emmy Noether

EMMY NOETHER (1882 bis 1935), deutsche Mathematikerin
* 23.März 1882 Erlangen
† 14.April 1935 Bryn Mawr (USA)

EMMY NOETHER wirkte bis zu ihrer Emigration in die USA vor allem an der Göttinger Universität, dem damaligen mathematischen Zentrum Deutschlands. Durch Betonung des Strukturellen in der Algebra hatte sie entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der modernen Mathematik zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Zu EMMY NOETHERs Schülern bzw. Diskussionspartnern gehörte eine Reihe namhafter Mathematiker jener Zeit.

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